Hallo Ihr lieben Kurotoren,
wie ich gerade nach meinem Tirolgastspiel lese, bin ich nicht der Einzige, der Probleme mit seinem Kuro hat. Ich habe das gute Stück seit Ende November 2013 und dies ist wohl eines der ersten ausgelieferten Bikes nach der Messe 2013. War am Anfang begeistert von dem guten Stück, tolle Ergänzung zu meinem damals noch heilen Stomp und ausgeliefert mit
MT8 * und Spline 1501. Lief alles problemlos über Winter bis zu meiner Eifelsteig Tour im Mai. Als ich wegen Sitzproblemen den
Sattel * tiefer machen wollte, bewegte sich die tolle Kindshok Stütze keinen Millimeter mehr, auch ein Verdrehen nicht möglich. Nach Rückkehr zum freundlichen, aber auch der konnte nicht helfen. Also Rad nach Simplon, neue Stütze rein und gut. Dachte ich. Doch dann fing das Knacken an.
Folgende Ursache hat dies (meiner Meinung nach als Maschinenbauer): Die Lagerung des Hinterbaus ist gegenüber Stomp eine ganz tolle Entwicklung und super wartungsfreundlich. Die Lager sitzen jetzt nicht mehr in einem Sackloch sondern in Kunsstoffschalen (scheiben) die beidseitig in die Schwinge gedrückt sind (kann man leicht herausziehen). Diese Schalen sind aus einem Kunsstoff mit Gleiteigenschaft, da in axialer Richtung das Spiel herausgenommen werden muss und diese Scheiben auf der Gegenschwinge (Gabel) beim Einfedern gleiten. Das Lager wird mit der Schraube (incl. Distanzhülse) und Mutter fixiert. Innerhalb der KS-Scheiben kann es sich frei verschieben. Alles super, aber ein Knackpunkt bringt das ganze System ins Knacken: Die Lager sind aus Stahl, fangen außen an zu korrodieren, z.B. durch Regenfahrten, Reinigung etc. Dem kann man entgegenwirken indem man solche Aktionen lässt, aber die Kondensatbildung bleibt bestehen. Das Rad kommt aus 30 Grad im Sommer in einen 12 Grad kalten Keller, und schon ist es passiert. Die Dinger rosten. Durch den losen Sitz innerhalb der KS-Scheiben reiben die verrostete Oberflächen durch taumeln im Kunststoff und dies wird durch den Rahmen als Resonanzkörper zum lauten Knacken.
Folgende Abstellmaßnahmen habe ich durchgeführt: Lager raus, Nirosta Lager rein, alles schön sauber machen und die Lager mit einem Silikonfreien Fett (nur ganz wenig auf die Wandung der KS-Scheiben) und alles wieder zusammen (Anzugsmoment 10Nm !!). Lagergröße ist hinten 10x22x6 mit 2RS Dichtung, Kosten ca. 4,50 Euro bei Kugellager-Express.
Ich hoffe, dass diese Maßnahme erfolgreich bleibt und weiß nicht, warum Simplon hier spart. Gehen die Räder mit Knacken zum Vorarlberg, heißt es dann Lager sind von der Garantie ausgeschlossen und wir zahlen. Lager sind aber alle in Ordnung, jetzt kann man sich noch mit Simplon rumärgern, ob es das Lager ist oder der Lagersitz. Die neuen Lager werden dann wieder (ohne Fett eingesetzt, was zumindest gegen Korrosion schützt) und das Spiel fängt von vorn an.
Ich warte jetzt noch auf erneutes Knacken am rechten HOST-link, dieses Problem ist bei Simplon bekannt. Über meinen freundlichen sagte Simplon, da muss nur die Schraube gelöst und wieder angezogen werden. Ist wunderbar, wenn man sich fast 4 Stunden zum Stilfser Joch mit Knacken hochquält und dann noch einen
Drehmomentschlüssel * mitschleppen soll. Aber es soll ja eine Lösung geben, mal schauen wie die aussieht.
Übrigens war mein Stomp 5x bei Simplon (ein Lager lose-Knacken, zweites Lager lose-Knacken, Rahmentausch wegen Carbonfehler, Buchse für Hauptlager neu einlaminiert, Buchse wieder lose durch Carbonbruch > ausserhalb Garantie > Totalschaden.
Für meinen Teil ist Simplon, bei den mangelhaften Qualitätssicherungsmaßnahmen nicht mehr der richtige Partner, kaufe anstelle Stompneuaufbau ein Fatbike in Alu oder Titan ohne Schnick Schnack. Macht sicher genau soviel Spaß wie mit einem neuen Simplon, bei gleicher Entfernung auch länger.