Sennes 2.0 FR (in S). 176cm/70kg.
Bin sie inzwischen 1x in Winterberg gefahren, dann zwei Wochen im Bikeparkurlaub auf verschiedenen Strecken (La Bresse, Todtnau, Fiss, Sölden, Saalbach, Leogang) und zweimal in Olpe Fahlenscheid. Weil Alutech eine Lieferung CCDB bekommen hatte, die ölten, und direkt an den Hersteller zurückgingen, bin ich, bis auf letzte Woche einmal Olpe, alles mit nem fox Vector coil HLR gefahren, bevor ich den Luftdämpfer nachgeschickt bekam. Alutech hatte mir den netterweise eingebaut, da ich sonst kein Rad für den Urlaub gehabt hätte.
Die Jungfernfahrt in Winterberg war dann allerdings noch nicht so berauschend und irgendwie sehr ernüchternd. Das Rad kam mir zu kurz und zu frontlastig vor. Bei dem tiefen drop in der DH bin ich ein paar mal fast über den Lenker gegangen, obwohl ich den mit dem Slide schon zigfach ohne groß nachzudenken gefahren war. Der erste Tag in La Bresse war dann ähnlich, ich war noch nicht richtig warm mit dem Rad. Dann mal den einen Spacer von oben unter den Lenker getauscht, und von da an war es besser. Mit jeder weiteren Fahrt habe ich mehr Gefühl für das Rad bekommen und am Ende des Tages war ich schon ziemlich happy. Nach 1-2 weiteren Tagen war es dann so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ich fahre sie mit kurzem Radstand, die lange Einstellung habe ich noch nicht probiert. Die WTB
Reifen habe ich ungefahren durch
Maxxis HR2/DHR2 mit Procore ersetzt, da ich im Urlaub neben dem neuen Rad nicht auch noch Reifenexperimente haben wollte. Die kommen ans Enduro irgendwann oder werden verkauft. Den Vector hatte ich von Alutech auf mein Gewicht voreingestellt bekommen, und außer mal am Rebound zu drehen habe ich nichts verstellt. Dem CCDB liegt ein Setup-Kärtchen für die Sennes bei, daran habe ich bisher auch nichts verändert, würde wohl demnächst etwas mehr HSR einstellen, für minimal mehr Pop am Absprung.
Was soll ich sagen, sie ist wirklich eine Allzweckwaffe. Ich hatte sie ja genau wegen der Vielseitigkeit ins Auge gefasst und es hat sich alles erfüllt. Bergab ist sie ne Wucht. Spurstabil, wendig. Traktion ohne Ende. Ob WurzelDH oder Bremswellenmassaker, völlig egal, der Hinterbau hat einfach immer Grip, und dabei für mich ausreichend Rückmeldung über den Untergrund. Lässt sich gut springen, soweit ich das beurteilen kann. Bin kein großer Trickser, aber sie liegt stabil in der Luft. Geht Bergauf auch wirklich gut, bin damit zum Hackelbergeinstieg hoch. Die 180er Gabel limitiert am Berg schon irgendwann, aber da wo ich die Sennes nicht mehr hochtreten kann, habe ich dann auch ehrlich gesagt keinen Bock mehr. Das ist dann halt der Kompromiss wenn ich schon ein Big Bike mit auf Tour nehme und den Schwerpunkt auf Bergab legen möchte. Ich werde sie höchstwahrscheinlich im August auf Endurotour in die Dolomiten mitnehmen, um das mal eine Woche ausgiebiger zu testen. Bin da sehr zuversichtlich. Die Frontlastigkeit bei drops hatte ich dann mittlerweile auch nicht mehr und bin freudig überall runtergehüpft. Langsame technische Trails, auch mit HR versetzen, gehen auch gut. Bei sehr tiefen Steilstufen bin ich noch nicht so glücklich, erstaunlicherweise habe ich da immer noch etwas Absturzgefühl, obwohl die Front genauso hoch ist, wie bei meinem Slide.
Nach ein paar Tagen fing irgendwas am Hinterbau kräftig an zu knarzen, nur beim Pedalieren. Die Intensität variierte, und momentan ist es sogar fast weg. Ich weiß noch nicht woran es lag, könnte die Kassette gewesen sein. Die habe ich heute mal geteilt und ordentlich gefettet. War ziemlich staubig innen und kaum gefettet. Ob's geholfen hat, weiß ich demnächst. Hinterbaulager, Horstlink, etc. halte ich nicht für wahrscheinlich, da beim Einfedern oder Hinterbau verwinden nichts knarzt.
Die X1 schaltet sauber und präzise mit der e13 9-44 Kassette, lediglich vor der ersten Fahrt musste ich (ungewohnterweise) mit der B-Schraube dem Käfig etwas mehr Freiraum einstellen, um das 9er Ritzel sauber zu schalten. Die MT5 ist der Oberhammer, ich bin völlig begeistert. Ich kannte vorher nur die XT am Enduro, und die hatte bei Alpenabfahrten ihre Schwächen und ich irgendwann krampfende Finger. Die MT5 ist ne ganz andere Nummer (unfairer Vergleich, ok). Druckpunkt seit dem ersten Tag, und trotz runtergefahrener und dann getauschter Beläge und ohne Hebelnachstellen, exakt da wo er war und hingehört. Bremswirkung ist einfach genial. Kein Nachpumpen, kein Fading, obwohl ich die Scheiben wohl auch schonmal heiß gebremst habe, den Anlauffarben nach zu urteilen.
Also, ich bin begeistert.