Schlüsselbeinbruch: Liegt mein Heilungsverlauf im "Soll"?

Moin zusammen,
ich erlaube mir mal mich hier anzuhängen.

ich hab mir Ende September (26.09) bei einem edlen Abgang das linke Schlüsselbein gebrochen und bin zuerst im KH Siegburg "behandelt" worden.

Aussage war: "alles bestens, glatter Bruch, wächst wieder zusammen"
Rucksackverband (6 Wochen) bekommen und ab nach Haus, kommen Sie doch Montag noch einmal vorbei.
28.09 Montag (Sturz +2 Tage) wieder im KH, Ober/Chef/sonstwas Arzt ließ sich zur Aussage hinreißen (ähhh, ja, kann man operieren, müssen sie aber nicht - Mögliche Folgen, Verkürzung, Fehlstellung und dergleichen, aber letztlich müssen sie entscheiden, ob sie damit leben können)

so richtig wohl gefühlt hab ich mich mit den Schmerzen und dem Knacken :eek: nicht und hab nen Termin in Köln in der MediaPark Klinik organisiert.
und tadda <-- ich hab mich wie ein Patient gefühlt, ernst genommen usw.
Fazit nach Analyse des Siegburger Röntgenbildes: mehrere Stücke, ohne OP wird das wahrscheinlich schief/nicht richtig zusammenwachsen, sehr wahrscheinliche Fehlfunktion zu erwarten. Das kann ich ja mal gar nicht gebrauchen für die nächsten 60 Jahre, also Termin für OP gemacht und die nächsten 3 Tage den Rucksackvb noch ausgehalten.

2.10 (Sturz + 6 Tage) Freitagsmittags in die Klinik (super angenehm btw) Abschlussgespräch: Methode der Wiederherstellung wird während der OP entschieden (Platte oder Nagel)
Die OP dauerte länger als gedacht (3 Stunden), wahr wohl kompliziert.
Letztlich wurden diverse Stücke auf einen Titannagel "aufgespießt".
Nagel steht am Brustbein etwas raus (1cm) und spannt die Haut daher..
Außerdem Schnitt von Achselhöhle Richtung Brustbein ca. 6 cm.
Postoperativ kaum Schmerzen

3. 10 (Sturz + 5 Tage) Noch in der Klinik mit der Physio angefangen; kleine Bewegungen ohne Schmerzen möglich

4.10 (Sturz + 7 Tage) Morgens raus aus der Klinik, seitdem regelmäßig Physio (2/3mal die Woche) Bewegungen werden immer besser, fast schmerzfrei

7.10 (Sturz + 10 Tage) Röntgenkontrolle ; Nagel sitzt gut, ansonsten auch alles Bestens

14.10 (Sturz + 17 Tage)Alle Pflaster/Strips der geleichen losgeworden; Narbe sieht man schon fasst nicht mehr, Nagel steht subjektiv etwas weiter raus (Rückgang der Schwellung)
22.10 (Sturz + 24 Tage) Fühl mich soweit ganz gut, mach fast alles (Autofahren, allerdings Automatik, Rucksack für die Uni auch schon aufgehabt (nicht ganz so der Knaller), Bewegungen bis 90° sind schmerzfrei, ab und an zwack es mal, aber nix wildes..
Bin echt zufrieden mit dem Verlauf, einzig: ich will Sport machen! Ich krieg nen Lagerkoller und hab keine Ahnung was geht: Laufen ist Mist, ich mag weder Laufen als Sport noch kann ich mir vorstellen, dass die Erschütterungen gut sind. Radfahren hab ich mich noch nicht getraut.
Hat da jemand Erfahrungswerte oder Vorschläge?
Wenn jemand Fragen zu Klinik Köln oder der Prevot-Nagelung hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
wollte mich jetzt auch mal mit einschalten .. mein schlüsselbeinbruch (refraktur!!) war am 8. oktober 2009. bin beim heimwerken von der leiter gestürzt und hab mir das gleiche schlüsselbein wie letztes jahr gebrochen. scheinbar auch an der gleichen stelle und/oder direkt daneben. da sind sich die operateure nicht ganz so sicher .... op war dann am dienstag, 13. oktober (bruch + 5 tage).

letztes jahr bekam ich eine hakenplatte eingesetzt, die mir jedoch saumäßige schmerzen bereitete. der haken, der unter den schulterknochen das schlüsselbein stabilisieren sollte, hat bei jeder bewegung am knochen gerieben. war super angenehm:mad: nach 12wochen kam das metall damals wieder raus und ab dann auch schmerzfrei

zurück zu jetzt.... ich habe "zum glück" keine hakenplatte mehr eingesetzt bekommen sondern mittels zweier drähte das schlüsselbein fixiert bekommen (siehe bild). rechts bild ist mit ca. 12° von unten gemacht

78jsoyy4c0h9hsvlihimwoq1yi6.jpg


frage 1: da draht nicht gleich platte jetzt meine frage, ob das genauso stabil ist / sein kann

.... aktuell trage ich noch eine armschlinge, die ich bis dienstag (op + 13tage) tragen soll und danach ohne rumlaufen darf. bewegung ist bis 90° vom operateur freigegeben und funktioniert auch (fast) schmerzfrei. schmerzen habe ich noch in den sehnen im oberarm ... kommt wohl durch die fehlende bewegung. kraft fehlt auch bissle in den muskeln; bewegung bis 90° wird daher passiv ausgeführt. physio hab ich aktuell keine, erst nach 6 wochen, da ich andere übungen ja schon machen kann.

natürlich, wie immer, bin ich ungeduldig und will wieder was machn. aktuell kann ich im kraftraum einiges für die beine machen und bissle stabi-übungen für bauch und rücken, ohne dass ich mit den armen abstützen muss/brauch.

frage 2: kann abstützen schädlich sein?

letztes jahr konnte ich relativ schnell auch wieder mit dem lauftraining beginnen. bei den drähten bin ich mir unsicher, ob die genauso halten wie die platte...daher

frage 3: wann kann man bei sowas mit dem lauftraining einsetzen?

belastung für das schlüsselbein kommt nach meinem wissen nur dann zustande, wenn der arm über 90° angehoben wird

hoffe auf zahlreiche antworten und rückmeldungen evtl. auch aus eigenen erfahrungen
 
ich werde mich hüten dir irgendwelche vorschläge zu geben =) mit den drähten kenne ich mich 0 aus. ganz klar, es ist eine schonende heilung für deinen knochen. wie und vorallem wie stark du deinen arm belasten darfst, da frage lieber deinen arzt, und im zweifelsfalle, lieber gar nicht belasten. abstützen würde "ICH" mich auch nicht so gern damit wollen.

also ab zum arzt und den fragen.
 
Hi Uve,

bin am 14. April diesen Jahres auf genau die gleiche Weise operiert worden, hat alles astrein geklappt.

Zu mir sagte man, daß der Bruch durch die Spikdrähte + Zuggurtung sofort bewegungsstabil, nicht aber belastungsstabil sei. Ich durfte den Arm also bewegen wie ich wollte (nur nicht über 90°), mich anfangs aber nicht draufstützen oder ähnliches. Eine Schlinge mußte ich übrigens seit dem 2. Post-OP-Tag nicht mehr tragen, an diesem Tag fing auch die Physiotherapie an.

Vom Joggen hat mein Operateur für die ersten Wochen wegen der dabei auftretenden Erschütterungen abgeraten. Er empfahl, frühestens nach 3-4 Wochen, je nach Röntgenbefund, damit anzufangen.

Wandern dagegen hat er mir erlaubt => Am dritten Post-OP-Tag hab' ich den ersten Waldspaziergang gemacht. 1 1/2 Stunden. Danach bis Ende der 2. Post-OP-Woche fast täglich bis zu 4 1/2 Stunden und mit bis zu 1.000 hm :D Bergaufgehen ist perfekt fürs GA1 :daumen:

3. Post-OP-Woche dann Sitzrad im Fitneßstudio + Wandern

4. & 5. Post-OP-Woche aufrecht auf dem Ergometer (wenig Belastung für's Schlüsselbein) + Wandern

Exakt 5 Wochen nach der OP bin ich dann erstmals wieder aufs Bike und konnte fortan ohne relevante Probleme (egal wieviel km oder hm) fahren. Lediglich die Spikdrähte haben immer wieder unter der Haut irritiert, aber nach insgesamt 13 Wochen kamen die dann auch raus => Alles bestens.

Als Richtwert meinten Arzt und KG, daß man nach etwa 4 Wochen die Belastung des Knochens schrittweise erhöhen könne (natürlich vorsichtig!), und solange es nicht schmerzt (auch nach der Belastung nicht), sei's für den Knochen ok. Daran hab' ich mich gehalten.

Viele Grüße und gute Besserung

corfrimor
 
kurzer nachbericht von mir, exakt 11 wochen nach der op (03.08.09):

bei mir fixiert eine syntaceplatte mit 7 schrauben das schlüsselbein. fortschritt ziemlich identisch mit meinem vorschreiber.

nach 11 wochen bin ich nun wieder in den dh-betrieb eingestiegen, und funktioniert wunderbar. als orientierung speziell für die abfahrt hab ich mir den liegestütz, klimmzüge und dips genommen, erst als die wieder problemlso gingen, hab ich mich wieder aufs dh-rad geschwungen.

das a&o ist die belastung am anfang (etwa vier wochen) so gering wie möglich zu halten und dann langsam mit "krafttraining" zu beginnen. die muskulatur baut dermaßen kraft ab, das konnte ich mir gar nicht vorstellen :D
 
Hallo,

Ich verstehe nicht, warum bei mir der von Dr. Lutz (Vincenz Mainz) schief und krumm zusammen geschraubte Knochen bei mir nicht wieder gebrochen werden kann, um ihn dann gerade wieder zusammen zu bauen ?!

Nun werde ich 10.12. nach über 2 Jahren von Dr. Weiß (Schulterspezialist) operiert, um wenigstens das AC Gelenk wieder schmerzfrei zu bekommen. Es wird lediglich das AC Gelenk an die Fehlstellung angepaßt.
Alle anderen Schmerzen werden mir erhalten bleiben...Danke Dr. Lutz und Hochwald-KH Bad Nauheim !!!
Ein erneutes Brechen birgt die Gefahr, daß es nicht mehr zusammen wächst...sagt Dr. Weiß.

Nun lese ich von uve, daß er sich nach einem Jahr die gleiche Stelle wieder gebrochen hat.

Ich bin ratlos, frustriert und muß mit diesem schmerzenden, krummen, verdrehten Knochen, Design by Dr. Lutz, weiter leben ?!

Wie kann man einem Menschen soetwas antun ?!

Gruß Schulter Krüppel
 
Also, ich bin zwar kein Mountainbiker, habe mir aber trotzdem beim Sport das Schlüsselbein gebrochen. Da ich Leistungssport betreibe und direkt an der Uniklinik behandelt wurde stellte sich bei mir gar nicht groß die Frage konservativ oder operativ und ich wurde direkt am nächsten Tag operiert.._> Platte und 6 Schrauben, 4 Tage Kh und dann ohne große Anweisungen und ohne Schonverband entlassen, Morgen geht die Physio in die 2. Runde nach dem Kh, was man da nicht unbedingt Physio nennen konnte! Bin soweit eigentlich ausser beim an und ausziehen schmerzfrei, wobei ich jetzt auch nicht große Verrenkungen ausprobiere, Sportverbort wurde für 12 Wochen erteilt! Jetzt meine Frage, da ich meine Schulter auch für meinen Beruf brauche, wie lange dauert es so in der Regel nach der Op, wenn man einen Job hat , bei dem man die Schulter stark belasten muss so ungefähr??

90° , aufstützen, Menschen Stützen, Kinder heben....

??? könnte mir da einer weiterhelfen?
Nach euren Geschichten bin ich auf jeden Fall froh operiert worden und bis jetzt auch schmerzfrei, soweit, zu sein!
 
Das sollte dir dein Arzt beantworten können. Ich war nach 5 Wochen wieder im Büro. Allerdings belaste ich meine Schulte kaum. Ich denke eine generelle Empfehlung kann man da nicht geben, es hängt doch stark vom individuellen Heilungsverlauf ab. Bei mir wurde erst nach einer Nachuntersuchung die „Freigabe“ zum Arbeiten wieder gegeben. Wie gesagt belaste ich meine Schulter im Beruf kaum, deshalb bin ich ohne neue Röntgenbilder ausgekommen. Bei Berufen die auf die Schulter gehen, gibt mein Arzt erst nach neuen Röntgenbilder das OK zum arbeiten.
 
Das sollte dir dein Arzt beantworten können. Ich war nach 5 Wochen wieder im Büro. Allerdings belaste ich meine Schulte kaum. Ich denke eine generelle Empfehlung kann man da nicht geben, es hängt doch stark vom individuellen Heilungsverlauf ab. Bei mir wurde erst nach einer Nachuntersuchung die „Freigabe“ zum Arbeiten wieder gegeben. Wie gesagt belaste ich meine Schulter im Beruf kaum, deshalb bin ich ohne neue Röntgenbilder ausgekommen. Bei Berufen die auf die Schulter gehen, gibt mein Arzt erst nach neuen Röntgenbilder das OK zum arbeiten.

kann dir zustimmen - ich bin nach 3 wochen wieder ins büro - aufstützen, halten und schwer tragen war/ist tabu, bis nächste woche röntgenkontrolle.
wer einen beruf mit viel körperlicher betätigung hat, sollte sich eigtl. auf ne länger krankenphase einstelllen .... letztes jahr mit gleicher verletzung aber anderer metall-platte war ich knapp 11wochen außer gefecht ...
 
Nein, ist eure Sache. Und ich find's auch nicht gut, daß immer mehr Leute krank zur Arbeit gehen.

Es hat mich nur überrascht, weil ich schon nach einer knappen Woche wieder am Schreibtisch gesessen habe (ohne irgendein Problem) und auch mein Operateur meinte, daß da überhaupt nichts dagegen spräche. Nach fünf Wochen saß ich ja schon wieder auf dem Bike. Aber die Krankheitsverläufe sind natürlich unterschiedlich.

Viele Grüße

corfrimor
 
ja, die Ärzte sind sich da nur leider nicht einig... von 2-12 Wochen war alles dabei.... sehr wiedersprüchlich, da ich schon mal 4 Wochen den Arm nicht über 90° abduzieren soll, Halte - und Stützarbeiten ebenfalls nicht und wieder der Herr Professor meinte mit der Platte ist es stabil!Mein Physio meinte jetzt 6 Wochen auf keinen Fall... naja, dann heisst es wohl abwarten!
 
Moin,

ich habe mir am 16.08. das Schlüsselbein gebrochen. Ist ja ein, für Biker, üblicher Bruch.
Bin ins Krankenhaus, dort wurde mir die Empfehlung für ein Rucksachverband ausgesprochen.

Diese Behandlung wurde dann auch durchgeführt. Ich habe aber Zweifel bekommen… Die zu Recht.
Der Träger des Rucksackverbandes drückte so komisch auf das Schlüsselbein bzw. die Bruchstelle, das eine Knochenspitze ganz klar sichtbar von Innen nach Außen drückte.
Mein Arzt meinte, wenn das ganze verwachsen ist, dann wird das überstehende weggemacht.
Ich bestand auf das schnellst mögliche entfernen der Spitze, weil sie schmerzhaft gegen die Haut drückte.
Der Termin im Krankenhaus brachte dann Licht ins Dunkel.
Die Knochenende standen Schafft weit auseinander. Das Ausheilen würde Jahre dauern, was den Bruch bis dahin stabilisiert hat ist Narbengewebe, welches sich gebildet hat.
Ich hab mich dann zur OP entschlossen, die 1 ½ Monate nach dem Unfall war.
Die OP lief gut, die Krankengymnastik hatte keine Einschränkung der Bewegungsfreiheit aufgezeigt.
In 10 Monaten lasse ich mir dann die Platte mit den 5 Schrauben entfernen und dann ist gut.
Ich spüre die Platte nur bei wenigen Bewegungsabläufen.
Morgen ist mein erster Arbeitstag…
Ganze 3 Monate hat es gedauert….
 
Samstag 14.11 in wildbad gebrochen.

Am Feitag is OP ich lass ne platte rienschrauben.

Der doc meinte in drei wochen kann ich wieder arbeiten müsste den rechten arm noch etwas schonen, in sechs wochen kann ich wieder biken, sturzstabil sollte es dann auch sein.

hier dauerte das ja allgemein bissel länger.

Ich werde dann mal berichten, momentan nervt nur meine rippenprellung wie hölle, das atmen fällt mir einfach nur schwer, das schlüsselbein hör ich nur kratzen aber es tut kaum weh.
 
Ich habe mir am 13.09.09 auch das Schlüsselbein gebrochen. Das Röntgenbild hatte dann ergeben, das ich einen sogenanntenZ-Bruch habe und das Mittelstück zertrümmert sei (vom Protektor). Dieses Stück müsse durch Schwammknochen aus der Hüfte ersetzt werden. Zusätzlich kommt eine Schiene zur Stabilisierung ein geschraubt. Am 17.09.09 war dann die OP. Am 21.09.09 wurde ich dann wieder entlassen und bekam einen Stützverband, ähnlich einer Schlaufe von der Wirkung. Den musste ich dann so lange tragen, bis die Klammern entfernt wurden (14 Tage nach der OP). Seit dem bewege ich meinen Arm so weit es ohne Schmerzen geht. Mitler Weile kann ich fast jede Bewegung machen, so lange ich den Arm nicht zu doll belaste. Seit 1 Woche darf ich wieder aufs Rad (aber nicht ins Gelände). Ab und zu merke ich noch ein Spannen in den Narben. Ich bin noch bis voraussichtlich Ende Nov./ anfang Dez. krang geschrieben, da ich einen Körperlich anstrengenden Job habe. Hätte ich einen Bürojob, wäre ich 4 Wochen der OP wieder arbeiten gegangen.
Mir wurde vom Dr. gesagt, wenn man einen glatten Bruch hat, bei dem die Bruchkanten sich noch berühren, kann man das noch gut mit einem Rucksackverband ausheilen lassen. Wenn der Bruch sich aber verschoben hat und die Bruchkanten unter ein ander liegen oder der Knochen gesplittert ist sollte man eine OP durchführen. An sonsten wäre später mit Problemen zu rechnen.
Wünsche allen ne gute Genesung
@ Lance 2, ich drücke Dir beide Daumen, bei weiteren Heilversuchen. Versuche nie die Hoffnung ganz auf zu geben (ich weiss, es fällt Dir bei deinen bisherigen Erfahrungen schwer)
 
Wenn man das hier so alles liest und auch seine eigenen Erfahrungen hierzu hat, kann man es echt kaum glauben, was einem hierzulande widerfahren kann, wenn man sich mit solch einer Verletzung relativ ahnungslos vertrauensvoll in einem deutschen Krankenhaus bzw. beim Arzt blicken lässt.
Statt einem in einem kurzen Gespräch aufzuklären über


a.) die Anatomie des verletzten Bereiches
b.) Funktion
c.) verschiedene Behandlungsmethoden der Verletzung mit jeweiligen Vor - und Nachteilen, Prognosen und Risiken
d.) empfohlene Behandlungsmethode und Verhalten hierbei


- solch eine Aufklärung lässt sich durchaus in max. 10 min(!) leisten -


wird einem in den meisten Fällen in einer 2 Minuten Session pauschal erstmal ein Rucksackverband, nach dem Motto "ist schon gut so", verordnet.


Von möglichen Risiken wie Fehlstellungen, Verkürzungen, Folgeschäden und Einschränkungen, mit denen der Patient dann den Rest seines Lebens (!) leben muss (man beachte das dagegen sich mal wie oben angesprochen ein paar Minuten mit dem Patienten zu beschäftigen), kriegt man erstmal gar nix gesagt, so dass man hierauf auch erstmal gar nicht reagieren kann. Man kriegt diese Entscheidung vielmals sozusagen "abgenommen", die Ärzte sollten eigentlich selbst gut genug wissen, dass das eben bei einer starken Verschiebung nicht mehr zu 100% wird, nur wird einem das eben meist nicht gesagt. Es heilt zwar dann irgendwie zusammen, ist aber unter Umständen mit Einschränkungen verbunden. Und die Folgen kriegt man dann so nach und nach raus, und dann will da nach 6 Wochen i.d.R keiner mehr ran oder es läuft komplett schief wie bei lance2.


Das ist an sich schon mal eine Unverschämtheit!


Nur wenn mal mal viel Glück hat und den richtigen Doc. erwischt hat, sagt einem der Doc. zu Beginn gleich was Sache ist und wie die Verletzung bestmöglichst behandelt werden sollte.


Es kann allerdings durchaus in sehr vielen Fällen sein, dass der RSV eine passende Methode mit guten Ergebnissen ist, um eine Operation zu vermeiden (welche keinesfalls risikofrei ist, eine OP hat mindestens genau so viele Vor - wie auch Nachteile). Bei der konservativen Behandlung muss der Knochen allerdings gut stehen (das ist jedoch oftmals nicht der Fall) und der Doc. muss gewissenhaft danach schauen (was er auch nicht immer macht, sei es aus Zeitmangel, Inkompetenz oder wie es mir manchmal vorkommt, na sagen wir mal einfach aus Lustlosigkeit), und er sollte einem genaues Verhalten geben, den RSV sehr straff angelegt zu lassen, weil sonst Verkürzungen usw. drohen.


Und wenn man das hier so liest, scheint das leider überall das gleiche zu sein ("RSV, ist schon alles o.k. so, wird schon wieder..." usw.) .


Oft genug habe ich in diversen Foren von verängstigten und verunsicherten Patienten gelesen, die vorm Doc. stehen, welcher sagt, "Probieren wir es erst mal so...", und am Ende hat einer geschrieben, er habe jetzt ne Kante im SB, wo man "am Anfang ein Bierglas dranhängen konnte" (kein Witz, habe ich so wortwörtlich gelesen).


Bei mir hat der Verband sogar die Empfangsdame der Chir. Ambulanz angelegt, zum Glück haben sie mich dann zur Weiterbehandlung zum lokalen Unfallchirurgen geschickt und nicht selbst wieder zu sich bestellt, der Unfallchirurg hat dann zum Glück zwei Tage später erkannt, dass der RSV überhaupt nicht richtig sitzt. Als sie mich dann allerdings im KH noch mit dem ganzen Strassendreck in den Schürfwunden nach Hause schicken wollten, ist es sogar mir in dem Moment zu bunt geworden und hab denen erstmal gesagt, dass das ordentlich gereinigt wird bevor ich nach hause gehe. Unfassbar!

Soviel zu unserem Gesundheitssystem. Ich verfolge seit damals auch ganz genau, was so mit Profisportlern passiert, die solch eine Verletzung haben, und da habe ich es noch nie gelesen, dass einer konservativ behandelt wurde.

Obwohl wie gesagt auch mit konservativer Methode sehr gute Ergebnisse möglich sein können. Zitat von Taggecko77 ("Mir wurde vom Dr. gesagt, wenn man einen glatten Bruch hat, bei dem die Bruchkanten sich noch berühren, kann man das noch gut mit einem Rucksackverband ausheilen lassen. Wenn der Bruch sich aber verschoben hat und die Bruchkanten unter einander liegen oder der Knochen gesplittert ist, sollte man eine OP durchführen. Sonst wäre später mit Problemen zu rechnen.") sehe ich genauso.


Ich kann nur versuchen den Tipp zu geben, sich nicht auf die schnelle Abhandeln zu lassen und lasst Euch wie oben angesprochen Aufklären, leider muss man den Ärzten meist die Würmer aus der Nase ziehen.

So, das musste mal raus.
 
Hi, sehe ich genau so.

Ich war am Tag meines Unfalls bei zwei Ärzten in der Notaufnahme im KH Konstanz. Der eine (Orthopäde) hatte zwar schon eine Meinung und mir einen RSV angelegt, aber er wollte trotzdem noch eine zweite Meinung vom Unfallchirurge. Allerdings ging es eher darum ob der Knochen ab ist oder „nur“ die Bänder ab sind. Das war nämlich nur scher zu sehen.

Nachdem der RSV angelegt wurde und ich auf den Unfallchirurgen wartete bin ich vor schmerzen fast in Ohnmacht gefallen. Trotzdem hat der Chirurge den RSV nur durch einen anderen Verband ersetzt. Er war auch der Meinung, dass man den Bruch konventionell behandeln kann.

Der Chirurge war dann der Meinung, der Knochen ist ab!

Ich bin am nächsten Tag (Montag) in die chirurgischen Abteilung von Prof. Runkel des KH Konstanz gekommen um die weitere Behandlung zu besprechen.

Hier wurde ich, meiner Meinung, gut beraten. Mir wurde erklärt, warum mein rechter Arm ca. 5cm tiefer als der Linke ist. Uns warum er zu einer operativen Behandlung rät.

Das Pro und Kontra der möglichen Behandlungsalternativen wurde besprochen worauf ich mich für eine OP entschieden habe.

Heute, ein gutes Jahr nach der OP, bin ich vollkommen schmerzfrei und kann den Arm (besser) als vor der OP nutzen. (wobei ich nicht weiß, ob es mit einer konventionellen Behandlung nicht genau so gut geworden wäre)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht immer auf die erste Meinung hören sollte und evtl. auch ein oder zwei Weiter einholen muss.
 
na klingt ja fast genau gleich wie bei thesse weiter oben...

Zitat von thesse: "Aussage war: "alles bestens, glatter Bruch, wächst wieder zusammen"
Rucksackverband (6 Wochen) bekommen und ab nach Haus, kommen Sie doch Montag noch einmal vorbei.
28.09 Montag (Sturz +2 Tage) wieder im KH, Ober/Chef/sonstwas Arzt ließ sich zur Aussage hinreißen (ähhh, ja, kann man operieren, müssen sie aber nicht - Mögliche Folgen, Verkürzung, Fehlstellung und dergleichen, aber letztlich müssen sie entscheiden, ob sie damit leben können)"

Bei mir war z.B nach dem ersten Teil der Aussage Schluss....
 
Hallo zusammen,

bin zwar kein Biker, schreibe hier aber trotzdem mal auf, wie es mir mit meinem Bruch ergeht. Mir ist das Schlüsselbein rechts lateral gebrochen, minimal disloziert (2,2 mm). Grund war, ja: ein Fahrradunfall, passiert ist es am 2.12. Was mich an der ganzen Angelegenheit in den Wahnsinn treibt, sind die Ärzte. Der Orthopäde, der die Erstversorgung vornahm, meinte, es sein nur angebrochen. Er hat sich dann aber mit vagen Äußerungen seiner Verantwortung entledigt und mich in eine Unfallklinik überwiesen (BG-Unfallklinik in Tübingen). Dort würde seine Diagnose bestätigt und mir ein Gilchrist-Verband angelegt (diese Schlinge...). Auf den Röntgenbildern ist übrigens zu sehen, dass die Bruchenden aneinander sitzen, ein Zwischenraum ist nicht erkennbar. Schmerzen waren in der ersten Woche unerträglich, besonders nachts.

Und wie es dann so kommt: Internet-Recherche, generelles Misstrauen gegenüber Ärzten, noch größeres gegenüber Provinz-Ärzten... Bin darauf gestoßen, dass einige Ärzte bei einer lateralen Fraktur immer zu einer Op raten. Jedenfalls war ich gestern dann in der Arcus-Sportklinik und habe mir eine dritte Meinung eingeholt. Der Arzt riet mir auch von einer Op ab, meinte aber, dass es nur dann ohne geht, wenn die minimale Verschiebung nicht zunimmt. In einer Woche bin ich wieder zum Röntgen dort. Habe aber immer wieder leichte Anfälle von Panik und bin versucht, in Köln anzurufen.

Hat jemand von euch Erfahrung mit einem ähnlichen Bruch?

Gruß.
 
Guten Abend Jungs,

zähle mich seit 14 Tagen wieder zu den geheilten mit Idealverlauf. Unfall am 03.08.08. OP am 07.08.08 mit Platte und sieben Schrauben. Entfernen der Platte auf eigenen Wunsch da bei Rucksacktragen Schmerzen am 18.11.09. Am 18.11.09 um 8:00 Uhr OP dann um 16:00 Uhr ab nach Hause. Am 19.11.09 Schläuche gezogen und gleich wieder heim. Aber eins kann ich euch sagen, seit dem 18.11.09 fühle ich mich wieder als gesunder Mensch. Nix tut wirklich weh und die 100% Bewegung ging am 20.11.09 schon wieder. Ergo Krankschreibung bis 01.12.09 wegen Wundheilung. Am 29.11.09 hatte ich genug und meine Frau hat mir die Fäden gezogen. Bingo .... Fertig. Seit 02.12.09 volles Trainingsprogramm...

Allen welche nicht das Glück einer solch idealtypischen Heilung hatten/haben wünsche ich nur das Beste.

lg
Holger
 
ich kann mich auch seid dem 01.12. wieder als genesen hier einschreiben. Ich merke die Narben bei manchen Bewegungen aber sonst kann ich schon wieder relativ normal alles bewegen und belasten. In 1 - 1 1/2 Jahren soll die Schiene dann wieder raus. Das soll dann angeblich mit 3 Wochen Krankschreibung erledigt sein laut meinem Chirurg.
Ich werde dann berichten.
Allen einen glücklichen Heilungsverlauf
@ Lance2, ich hoffe, die OP (war ja gestern) hat Dir ein kleines Licht aufflackern lassen am Ende deines Genesungstunnels:daumen: Lass von Dir hören, wenn du die Muße hast:D

Grüße
 
Hallo,

Ich verstehe nicht, warum bei mir der von Dr. Lutz (Vincenz Mainz) schief und krumm zusammen geschraubte Knochen bei mir nicht wieder gebrochen werden kann, um ihn dann gerade wieder zusammen zu bauen ?!

Nun werde ich 10.12. nach über 2 Jahren von Dr. Weiß (Schulterspezialist) operiert, um wenigstens das AC Gelenk wieder schmerzfrei zu bekommen. Es wird lediglich das AC Gelenk an die Fehlstellung angepaßt.
Alle anderen Schmerzen werden mir erhalten bleiben...Danke Dr. Lutz und Hochwald-KH Bad Nauheim !!!
Ein erneutes Brechen birgt die Gefahr, daß es nicht mehr zusammen wächst...sagt Dr. Weiß.

Nun lese ich von uve, daß er sich nach einem Jahr die gleiche Stelle wieder gebrochen hat.

Ich bin ratlos, frustriert und muß mit diesem schmerzenden, krummen, verdrehten Knochen, Design by Dr. Lutz, weiter leben ?!

Wie kann man einem Menschen soetwas antun ?!

Gruß Schulter Krüppel

Ich bin gespannt, wie es gelaufen ist. Erzähl' mal, wenn du wieder einigermaßen fit bist.
 
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