Schaltung einstellen- keine Reaktion beim Drehen der L Schraube

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Ich denke hier liegt das Problem wahrscheinlich für die gesamte Umwerfer-einstellen-wollende-Menschheit: ist "Zug raus" ein "nice-to-have" oder ein "must"? Falls letzteres der Fall: dann ist mir klar, warum so viel aneinander vorbei geredet wird.
Der Umwerfer ist ein so einfaches Bauteil, dass ein Unverständiss über dessen Funktionsweise die Frage aufwirft, ob ein Selbsteinstellen überhaupt klappt, oder ob man doch lieber den Fachmann ran lässt. Nicht jeder ist der geborene Mechaniker.

Wie auch immer, neben dem Zugseil könnten auch verdreckte / verrostete Gelenke den Umwerfer daran hindern, bis zum Anschlag auszulenken. In diesem Fall hilft WD40 * oder Öl, den Umwerfer wieder vollständig funktionsfähig zu bekommen.

Alternativ kann er auch einfach verbogen sein, oder irgendwo an den Rahmen anschlagen (wollte ich jetzt als Möglichkeit nicht ausschließen).
 
Mach doch einfach nur das was man dir sagt.
Gut, ist die Frage, wer ist bei Dir "man". Fakt ist, dass in vielen Beschreiben, sei es textlich oder als Video nicht erwähnt wird, ob der Zug beim Einstellen der Schrauben eingespannt ist oder nicht. Ein (eventuell nicht zulässiger) Rückschluss aus dem Nichterwähnen war für mich immer: es ist egal, ob der Zug eingespannt ist oder nicht.
Zu dem "tu doch einfach":): ich sträubte mich deshalb den Zug wieder auszuspannen, weil ich ständig Schlupf im Zug hatte, die Befestigung ist bei meinem Umwerfer irdendwie nicht so intelligent gemacht oder ich bin selbst zu doof:confused:, um das leichter hinzukriegen. Auf jeden Fall hat es lange gedauert, ihn schlupfsicher zu befestigen und meine Schraube zum Einklemmen des Zugs ist mittlerweile sehr ausgenudelt, sodass ich mich kaum traue, die noch mal anzufassen, that's why...

Hier nun noch ein kleiner "Beweis", wie in einer an sich guten Erklärung das Lösen der Schaltzugs unklar ist/an dieser Stelle nicht erwähnt wird (von Taylor-Wheels.de):
UnklarheitSchaltzugspannungUmwerfereinstellung.png
 
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Der Umwerfer ist ein so einfaches Bauteil, dass ein Unverständiss über dessen Funktionsweise die Frage aufwirft, ob ein Selbsteinstellen überhaupt klappt, oder ob man doch lieber den Fachmann ran lässt. Nicht jeder ist der geborene Mechaniker.

Wie auch immer, neben dem Zugseil könnten auch verdreckte / verrostete Gelenke den Umwerfer daran hindern, bis zum Anschlag auszulenken. In diesem Fall hilft WD40 * oder Öl, den Umwerfer wieder vollständig funktionsfähig zu bekommen.

Alternativ kann er auch einfach verbogen sein, oder irgendwo an den Rahmen anschlagen (wollte ich jetzt als Möglichkeit nicht ausschließen).
Was ist denn so "einfach" am Umwerfer? Ist es so "einfach", dass man es "einfach" nicht in zwei Sätzen beschreiben kann?
 
Gut, ist die Frage, wer ist bei Dir "man". Fakt ist, dass in vielen Beschreiben, sei es textlich oder als Video nicht erwähnt wird, ob der Zug beim Einstellen der Schrauben eingespannt ist oder nicht. Ein (eventuell nicht zulässiger) Rückschluss aus dem Nichterwähnen war für mich immer: es ist egal, ob der Zug eingespannt ist oder nicht.
Zu dem "tu doch einfach":): ich sträubte mich deshalb den Zug wieder auszuspannen, weil ich ständig Schlupf im Zug hatte, die Befestigung ist bei meinem Umwerfer irdendwie nicht so intelligent gemacht oder ich bin selbst zu doof:confused:, um das leichter hinzukriegen. Auf jeden Fall hat es lange gedauert, ihn schlupfsicher zu befestigen und meine Schraube zum Einklemmen des Zugs ist mittlerweile sehr ausgenudelt, sodass ich mich kaum traue, die noch mal anzufassen, that's why...

Hier nun noch ein kleiner "Beweis", wie in einer an sich guten Erklärung das Lösen der Schaltzugs unklar ist/an dieser Stelle nicht erwähnt wird (von Taylor-Wheels.de):Anhang anzeigen 1288447
Womit sich dann die Frage stellt, warum willst du überhuapt den Anschlag verstellen? Was verspricht du dir davon?
 
Womit sich dann die Frage stellt, warum willst du überhuapt den Anschlag verstellen? Was verspricht du dir davon?
Also grundsätzlich will ich den Umwerfer verstehen. Und auch schon beim Spannen des Zugs will ich wissen, was ich nachträglich noch feinjustieren kann. Und tatsächlich bin ich auch mit der Position meines Umwerfers beim großen Kettenblatt vorne nicht zufrieden, die Kette fliegt halt oft nach außen runter. Mir scheint das aber in der Feinjustage-Range zu liegen. Daher Hoffnung:-) auf die H-Schraube!
Ich weiß, dass ich hier a bissl provokant rüber komme, wenn ich die Schraubenthematik trotz bereits geäußerter anderer Meinungen weiterhin als "unklar" darstelle. Vielleicht habe ich ja immer Montagsmodelle Umwerfer, denn bei meinen beiden Rädern werde ich nicht schlau aus den Schrauben.
Ich wäre daher, wie gesagt, eher an einer Info zum (inneren) Aufbau eines Umwerfers interessiert. Ich finde aber Netz nix. Das ist vollgeballert mit "wie man den Umwerfer einstellt", ob ich "Aufbau" vor "Umwerfer" dazu schreibe oder nicht, ändert nix an den Suchergebnissen. Keine Chance.
 
Ich glaube das Ding ist ganz einfach: Je nachdem, wie dolle die Spannung zieht, ändert sich die Position. Durch die L und H Schrauben stellst du die Anschläge ein. D.h. unabhängig davon, wie doll gezogen wird (oder nicht), sind das die Maximalausschläge. Dann habe ich an meinem (Ultegra) Umwerfer noch eine Schraube (Von der Gruppe 2 hier ), mit der ich den Ring, unter dem der Zug eingespannt ist, ein wenig drehen kann. Damit kann ich die Zugspannung noch leicht fein justieren, ohne den großen Imbus zu holen und den Zug komplett lockern zu müssen. Das Verständnis habe ich bekommen, durch das Schauen der besagten Videos und dann einfach selber 30 Minuten mal an allem rumspielen (und es ganz schlimm machen und Panik bekommen ^^). Jetzt kann ich den Umwerfer einstellen :)
 
Also grundsätzlich will ich den Umwerfer verstehen. Und auch schon beim Spannen des Zugs will ich wissen, was ich nachträglich noch feinjustieren kann. Und tatsächlich bin ich auch mit der Position meines Umwerfers beim großen Kettenblatt vorne nicht zufrieden, die Kette fliegt halt oft nach außen runter. Mir scheint das aber in der Feinjustage-Range zu liegen. Daher Hoffnung:) auf die H-Schraube!
Ich weiß, dass ich hier a bissl provokant rüber komme, wenn ich die Schraubenthematik trotz bereits geäußerter anderer Meinungen weiterhin als "unklar" darstelle. Vielleicht habe ich ja immer Montagsmodelle Umwerfer, denn bei meinen beiden Rädern werde ich nicht schlau aus den Schrauben.
Ich wäre daher, wie gesagt, eher an einer Info zum (inneren) Aufbau eines Umwerfers interessiert. Ich finde aber Netz nix. Das ist vollgeballert mit "wie man den Umwerfer einstellt", ob ich "Aufbau" vor "Umwerfer" dazu schreibe oder nicht, ändert nix an den Suchergebnissen. Keine Chance.
Also, prinzipiell ganz einfach. Reell etwas schwieriger, weil man Augenmaß braucht. Als allererstes muss man den Umwerfer ausrichten, das äußere Leitblech muss dabei parallel zum großen, äußeren Kettenblatt parallel ausgerichtet werden, und die Höhe muß auch passen. Dazu muss er etwa 1 bis 3 mm über dem großen Kettenblatt stehen, wenn man bei Shimano * den weißen Plastikblock im Umwerfer hat, der ihn gegen die Spannung der Feder in der äußeren Position hält, so dass man ihn über das Kettenblatt ausrichten kann.
Wenn Du das nicht machst, kannst Du rumschrauben, bis Du grün und blau bist, ohne jemals ein Ergebnis zu sehen.
Einmal ausgerichtet und festgeschraubt, dann die beiden Endanschlagsschrauben H und L einstellen. Bei vorne groß und hinten klein (größte Übersetzung) darf die Kette nicht am äußeren Leitblech Streifen. Tut sie das, die H Schraube etwas öffnen, so dass die Kette gerade nicht mehr streift. Das gleiche bei vorn klein und hinten groß, nur dass da die Kette nicht am inneren Leitblech streifen darf. Andernfalls die L Schraube etwas lösen, so dass der Umwerfer mehr Richtung Rahmen wandert.
Erst jetzt kommt die Zugspannung zum Einsatz: Diese wird bei dreifach so eingestellt, dass die Kette nicht am inneren Leitblech streift, wenn man vorn aufdem mittleren und hinten auf dem großen ist, und nicht am äußeren Leitblech streift bei vorn mitte und hinten klein. Kriegst Du das nie hin, stimmt die Höhe des Umwerfer nicht. Denn die seltsame Biegung der Leitbleche trägt dem Rechnung und manchmal hilft es, ihn etwas höher zu setzen.
 
Also, prinzipiell ganz einfach. Reell etwas schwieriger, weil man Augenmaß braucht. Als allererstes muss man den Umwerfer ausrichten, das äußere Leitblech muss dabei parallel zum großen, äußeren Kettenblatt parallel ausgerichtet werden, und die Höhe muß auch passen. Dazu muss er etwa 1 bis 3 mm über dem großen Kettenblatt stehen, wenn man bei Shimano * den weißen Plastikblock im Umwerfer hat, der ihn gegen die Spannung der Feder in der äußeren Position hält, so dass man ihn über das Kettenblatt ausrichten kann.
Wenn Du das nicht machst, kannst Du rumschrauben, bis Du grün und blau bist, ohne jemals ein Ergebnis zu sehen.
Einmal ausgerichtet und festgeschraubt, dann die beiden Endanschlagsschrauben H und L einstellen. Bei vorne groß und hinten klein (größte Übersetzung) darf die Kette nicht am äußeren Leitblech Streifen. Tut sie das, die H Schraube etwas öffnen, so dass die Kette gerade nicht mehr streift. Das gleiche bei vorn klein und hinten groß, nur dass da die Kette nicht am inneren Leitblech streifen darf. Andernfalls die L Schraube etwas lösen, so dass der Umwerfer mehr Richtung Rahmen wandert.
Erst jetzt kommt die Zugspannung zum Einsatz: Diese wird bei dreifach so eingestellt, dass die Kette nicht am inneren Leitblech streift, wenn man vorn aufdem mittleren und hinten auf dem großen ist, und nicht am äußeren Leitblech streift bei vorn mitte und hinten klein. Kriegst Du das nie hin, stimmt die Höhe des Umwerfer nicht. Denn die seltsame Biegung der Leitbleche trägt dem Rechnung und manchmal hilft es, ihn etwas höher zu setzen.
Fachlich komplett richtig allerdings kann es in manchen fällen nötig sein den Umwerfer etwas zu drehen und nicht wie im Lehrbuch parallel zum großen Kettenblatt auszurichten. Zu ergänzen wäre noch wenn man die Begrenzungsschrauben einstellt das man auf großen Kettenblatt vorne, hinten auf das kleinste Schaltet und auf dem kleinen Kettenblatt auf was Größste hinten schaltet und schleiffrei einstellt. Sonst bekommst es bei z.b. 3x9 oder 3x10 niemals schleiffrei eingestellt.
 
Ich wäre daher, wie gesagt, eher an einer Info zum (inneren) Aufbau eines Umwerfers interessiert.
1623220572365.png


Im Prinzip ist der Umwerfer ein Parallelogramm, dass durch einen Seilzug und einer, dem Seilzug entgegengesetzten, Feder bewegt wird. Die grünen Punkte beschreiben das Parallelogramm und sind die Drehachsen. Die grünen H und L Schrauben begrenzen die Auslenkung.

1623221745494.png


Wie das ganze funktionieren soll sieht man sehr schön bei diesen beiden Videos.



Zu deinem spezifischen Problem.

  1. Schalte den Umwerfer auf das mittlere Kettenblatt.
  2. Drehe die H Schraube etwas raus (gegen Uhrzeiger), sie müsste nach oben raus kommen. Lässt sie sich nicht raus drehen, ist wahrscheinlich das Gewinde kaputt = neuer Umwerfer oder neues Gewinde schneiden und neue Schraube.
  3. Drehe die H Schraube weit (eventuell ganz) hinein (im Uhrzeiger)
  4. Schalte auf das große Kettenblatt. Der Umwerfer müsste frühzeitig gegen den Anschlag stoßen. Tut er dass nicht, könnte eines der folgenden das Problem sein
    1. Anschlagschraube zu kurz, hier würde eine längere Schraube helfen
    2. Kettenlinie in Relation zum Umwerfer zu weit innen.

die Kette fliegt halt oft nach außen runter
Der Umwerfer kann auch zu hoch montiert sein, siehe 2. Video.
 
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