Schaltprobleme bei Frost

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Moin zusammen

Bei uns in Hamburg ist plötzlich Wintereinbruch mit Schnee und Eis und ganz frostigen Temperaturen. Kommt ja jedes Jahr total überraschend für alle 😄

Da ich mich davon nicht abschrecken lasse bin nach wie vor mit dem Bike unterwegs auf dem Arbeitsweg.
Es lässt sich dabei nicht vermeiden, dass sich Schnee und Dreck an Rad und Schaltung festsetzen.
Bei den knackigen Minusgraden hier friert das dann den Tag durch zusammen und ich kann dann nicht mehr auf die 4 kleinsten Ritzel schalten.
Da strampelt man dann doch ganz schön auf den 17km.

Verbaut hatte ich im Sommer
Shimano XTR 1x11 / 11-40 mit der 9120 Kurbel / 38t, 12-fach Kette.

Gibt es ein paar Tipps aus der Praxis um das gängig zu halten?
Hab daheim das ganze mit heißem Wasser lösen können, auf der nächsten Fahr gleiches Spiel.

Ich danke schon mal für gute Anregungen.

Gruß Henry
 
... Tipps aus der Praxis um das gängig zu halten?
Hab daheim das ganze mit heißem Wasser lösen können, auf der nächsten Fahr gleiches Spiel.
Heißes Wasser löst zwar kurzfristig das Problem, d.h. es wird aufgetaut ;) ... das eigentliche Problem ist jedoch gefrierendes Wasser, insbes. in den Schaltzügen (ggfs. natürlich auch Bremszügen bei Cantis oder V-Brakes).
Neue Zughüllen mit gedichteten Endkappen halten zumindest einen Winter :).
 
Ich hatte es schonmal, dass in der Schaltzughülle etwas Wasser stand, was dann festgeforen ist und dafür sorgte dass der Zug sich kaum noch bewegt. Je kleiner das Ritzel hinten, desto weniger Federzug vom Schaltwerk ist auf dem Schaltzug, desto schlechter gleitet er durch die Zughülle.

Was hier ganz gut hilft (geht aber nur bei durchgängigen Schaltzughüllen, wenn die Führung irgendwo mal offen ist wirds wahrscheinlich schwieriger):

  • Schaltzug am Schaltwerk demontieren, Endtülle ab (falls möglich die einzelnen Drähte am Schaltzugende verlöten, dann kann man den Zug wiederverwenden, sonst muss man wahrscheinlich einen neuen nehmen) und rausziehen
  • Rad für eine Nacht ins Warme stellen, ggf. Zughülle mit Pressluft durchpusten
  • ein wenig Kettenöl in die Zughülle träufeln, paar Tropfen reichen
  • Zug duchfädeln, wieder am Schaltwerk montieren, Zugspannung falls nötig neu einstellen

Seit ich das immer so mache ist mir nix mehr eingefroren.
 
Danke für die schnellen Tipps.

Hüllen hatte ich alles neu gemacht im Sommer.

Ich finde das Schaltwerk geht irgendwann nicht mehr weit genug raus, ich denke da friert irgendwo drin der Dreck fest.

Der Schaltzug läuft bei mir außen am Rahmen mit unterbrochener Hülle und dann unter dem Tretlager durch.
Da war natürlich alles voll dick verdreckt und vereist.
Aber auch nach gründlicher Reinigung ging das Schaltwerk nicht mehr ganz raus.

Die Ritzel sehen eigentlich Recht sauber aus, da ich nen Kettenschutz fahre kommt da nicht mehr so viel Dreck mit drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
tjo, ist halt winter. und bewegliche teile, die festfrieren können, gibt es genug. das fängt am shifter an und hört am schaltwerk auf. wenn du lokalisieren kannst, was das problem ist, kannst ggf. abhilfe schaffen. aber gegen während der fahrt gesammelten und dann frierenden schmodder kannst wenig tun. züge ggf. ölen, wenn shifter nicht wollen, kann (kurzfristig) etwas kriechöl helfen. aber: es ist halt kalt und mit einschränkungen zu rechnen
 
Danke für die schnellen Tipps.

Hüllen hatte ich alles neu gemacht im Sommer.

Ich finde das Schaltwerk geht irgendwann nicht mehr weit genug raus, ich denke da friert irgendwo drin der Dreck fest.

Der Schaltzug läuft bei mir außen am Rahmen mit unterbrochener Hülle und dann unter dem Tretlager durch.
Da war natürlich alles voll dick verdreckt und vereist.
Aber auch nach gründlicher Reinigung ging das Schaltwerk nicht mehr ganz raus.
Wasser und Dreck das dann zu Klumpen gefriert blockiert das Schaltwerk. Dann versucht man zu Schalten, geht nicht, dann mit Gewalt, am Ende ist der Zug/ Hülle dauerhaft gedehnt, bzw an der Klemmring durchgerutscht.

Schaltwerk sauber machen, Zug neu klemmen.
Vor dem Frost aufs 14er Schalten und als Singlespeed pendeln. Geht ja in HH.
 
Bin die letzten Jahre auch den Winter durch gefahren, allerdings noch mit XT 3x8.

Vielleicht ist da 1x11 etwas anfälliger auf Grund der feineren Abstufung.
 
Vielleicht ist da 1x11 etwas anfälliger
rein vom schaltwerk her vermutlich nicht, tendenziell eher sogar weniger, da es ja weniger weg macht als die mit weniger gängen. da reicht ja schon weniger weg für den gangsprung. aber was den zug angeht vermutlich schon


wer ein e-bike fährt kann ja nen heizstrahler an den akku basteln und das schaltwerk warm halten :p
 
Ab 2 Grad rutscht der Schalthebel immer durch, irgendwann lässt sich gar nix mehr bewegen, Schaltung wird eh Überbewertet . . .
 
Ohja, Caramba, da frag ich mal inne Nachbarschaft, die haben das Zeug in rauen mengen . . .

Ne, ist mir zu viel kleherei, Die untere Abdeckung ist eh schon seit x Jahren weg, Hab noch 2 leicht gebrauchte liegen, könnt ich tauschen wenn mal endlich der Schaltzug reissen würd . . .
 
Aus genau diesem Grunde habe ich mir irgendwann ein altes Bike (HT) auf Rohloff Schaltung umbauen lassen. Damit fahre ich schon über 10 Jahre den ganzen Winter durch- im Prinzip ohne Probleme.
Kettenschaltung kannst du m.E. bei den Bedingungen vergessen, vor allem bei Nassschnee.
Klar kriegst du so was jetzt auf die Schnelle nicht her. Aber evtl. für die Zukunft was in der Art überlegen, auch wenn es nicht gerade preisgünstig ist. Aber nichts finde ich so unangenehm, wie mit ungeeignetem Material rumgurken und sich anzustrengen.
 
Aus genau diesem Grunde habe ich mir irgendwann ein altes Bike (HT) auf Rohloff Schaltung umbauen lassen. Damit fahre ich schon über 10 Jahre den ganzen Winter durch- im Prinzip ohne Probleme.
Kettenschaltung kannst du m.E. bei den Bedingungen vergessen, vor allem bei Nassschnee.
Klar kriegst du so was jetzt auf die Schnelle nicht her. Aber evtl. für die Zukunft was in der Art überlegen, auch wenn es nicht gerade preisgünstig ist. Aber nichts finde ich so unangenehm, wie mit ungeeignetem Material rumgurken und sich anzustrengen.
Genauso 😀
Habe auch ein altes Frettchen im Winter an Frosttagen im Einsatz. Da bleiben auch immer die Schwalbe Spikesreifen drauf.
Ist dann eine Freude, wenn es so richtig glatt ist :D
 
auch immer die Schwalbe Spikesreifen drauf.
Ist dann eine Freude, wenn es so richtig glatt ist :D
Genauso! Ich glaube ich habe die Spikesreifen schon 10 jahre und die halten immer noch. Ich glaube damit kannst du auf einer Eisbahn fahren ("Speedway").
Am schönsten finde ich immer, wenn ich der erste bin, der seine Bikespur in den Wald zieht. Die letzten Tage hatte ich immer die Handsäge dabei, weil so viel umgedrückte Bäume vom Nassschnee rumlagen und es nervt, den Fahrfluss zu oft unterbrechen zu müssen. Am besten sind immer die Spaziergänger, die immer schon drauf warten, dass der Biker hinfällt- tut er aber nicht.
Grenze für Spikes sind so 20 cm Nassschnee bergauf. Ich habe kein Fatbike. Ist der Einsatzbereich für ein Fatty größer als für Rohloff HT mit Spikes?
 
Also ich fahre nun seit 30 Jahren regelmässig auch im Winter. Ok meistens "nur" Pendelei aber meist schon so um 20km einfach.
Mir ist das Schaltwerk auch schon mal eingefroren. 1x wars der Zug, 2x wars der fiese tiefe Nassschnee.
Mit Klimawandel wirds immer weniger werden. Also nicht überbewerten, ein extra Radl mit Rohloff und Riemen kann da schon helfen, ist aber ehrlicherweise für die seltenen Fälle nicht nötig.
Aber es könnte ein gutes Argument sein, wenn man so ein Radl bei der besseren Hälfte erklären möchte :awesome:
 
Genauso! Ich glaube ich habe die Spikesreifen schon 10 jahre und die halten immer noch. Ich glaube damit kannst du auf einer Eisbahn fahren ("Speedway").
Am schönsten finde ich immer, wenn ich der erste bin, der seine Bikespur in den Wald zieht. Die letzten Tage hatte ich immer die Handsäge dabei, weil so viel umgedrückte Bäume vom Nassschnee rumlagen und es nervt, den Fahrfluss zu oft unterbrechen zu müssen. Am besten sind immer die Spaziergänger, die immer schon drauf warten, dass der Biker hinfällt- tut er aber nicht.
Grenze für Spikes sind so 20 cm Nassschnee bergauf. Ich habe kein Fatbike. Ist der Einsatzbereich für ein Fatty größer als für Rohloff HT mit Spikes?
Man will das nicht glauben. Ein Wirtschaftsweg mit Spurrillen im Schnee, einen Tag Sonne drauf, über Nacht spiegelglatt angefroren und dann mit Spikes unterwegs. Ich weiß noch wie ich das 1. mal mit Herzklopfen und Fuß unten diagonal über die vereisten und tiefen Spurrillen gefahren bin. Ich konnte es nicht glauben. Fährt darüber wie auf Schienen :D
Dafür reicht wirklich ein älteres Schätzchen weil man doch ungewollt auf der Anfahrt oder auf dem Weg zur Arbeit auch immer wieder Salz einsammelt.
P.S. Meine Reifen sind auch so alt oder noch älter
 
+1
Spikes sind Pflicht. Als Teeny legst Dich halt ab und fluchst, als alter Herr brichste Dir die Knochen.
Und es gibt immer wieder geile Momente: Festgetrampelter Schnee mit überfrierendem Regen.
Welliges, nasses Eis. Unfahrbar. Auch zu Fuss nicht möglich, die Fussgänger arbeiteten sich durch die Büsche nebem dem Weg. Ich mit Spikes locker mit normalem Speed einfach drüber. Die Gesichter habe ich heute noch im Kopf :D
Oder was viel häufiger ist: Ein wenig Schnee taut leicht an, Radler machen Spuren rein. Nächster Morgen ist der Mist durchgefroren, da fädelst Du in die Spuren ein und Plumps. Oder eben Spikes.
 
Also nicht überbewerten, ein extra Radl mit Rohloff und Riemen kann da schon helfen, ist aber ehrlicherweise für die seltenen Fälle nicht nötig.
Klar hängt immer von der Nutzungshäufigkeit und dem Gelände ab, wo du fährst.
Wenn ich die widrigen Verhältnisse nur ein paar Tage im jahr habe, würde ich mir darüber auch keine Gedanken machen. Aber bei @w124 der fährt ja schon täglich, sonst hätte er die Frage nicht gestellt.
Ich bin früher auch mit normalen MTB gefahren, bis mich das eingefrorene Schaltwerk und der Mehraufwand Anstrengung soo genervt hat, dass ich mir Ratschlag eines Freundes holte. Dann kam das Bike mit Rohloff+ Spikes zur Ausführung. Und seitdem teile ich genau die Erfahrung von @DR_Z.
Ganz zu schweigen, dass Hinfliegen und sich eine Prellung holen seitdem bei Winterfahrten ein Fremdwort geworden ist.
Ich glaube der Umbau des alten Bikes mit teils alten teilen hat so 2.000 Eu gekostet. Klar die Roli ist eine Investition- aber trotz allem eine die lohnt.
 
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