Ruhepuls senken .... . . . . . . . .

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Hallo Leute,

ich hatte eigentlich schon mein ganzes Leben einen relativ hohen Ruhepuls. Momentan (30 Jahre, 1,94m, 85kg, alle Werte normal, keine Erkrankungen) liegt er bei etwa 68-72 Schlägen pro Minute. Meines Erachtens spricht das nicht gerade für eine gute Leistungsfähigkeit meines Organismus (wobei ich mich keinesfalls schlapp fühle).

Mein wöchentlicher Trainingsplan sieht momentan 2-3 h Biken und 1-1,5h Fitnesstraining vor. Meistens steigt mein Puls bereits an, bevor ich überhaupt mit dem Sport beginne. Ich glaube, bei meiner letzten GA2-Einheit (im letzten Winter), die ich auf einem Ergometer absolvierte, brachte ich bei 155 Schlägen pro Minute etwa 190 Watt über 45 min (oder so???!!?).

Ist es möglich, den Ruhepuls durch spezielles Training zu senken? Wenn ja, welches?

Könnt ihr von eigenen Erfolgen berichten?

Danke und Gruß,

MacLeon
 
es ist überflüssig , den ruhepuls zu senken.

man sagt, dass durch einen verbesserten trainingszustand sich auch der ruhepuls absenkt.

das verhalten des ruhepulses (besser gesagt: die veränderung) soll indirekt rückschlüsse auf die form geben.
es ist aber ein denkfehler, dass ein tiefer ruhepuls gleichbedeutend ist mit einer guten form.

wenn du trainierst, gut in form bist und sonst keine probleme hast, ist der absolutwert deines ruhepulses ohne bedeutung.

andersum gesagt: der ruhepuls an sich gibt keinen aufschluss über die leistungsfähigkeit.

kann ja sein, dass du einfach von natur aus ne hohe frequenz hast.
oder dass du komisch misst.
 
Was dubbel sagt stimmt wohl so. Ich bin zwar ganz OK in Form (für einen Hobbybiker) aber bestimmt nicht toll. Und auch wenn ich wenig trainiere, mein Ruhepuls liegt nur knapp über 40. Der meiner Frau liegt immer über 60, auch egal ob sie was tut oder nicht. Ist einfach individuell so.

Gruss
Öcsi
 
Danke erstmal.

@dubbel: ich messe eigentlich nicht komisch, höchstens mein Pulsmesser (wenn ich ihn mal benutze). Warum ist mein angestrebtes Ziel überflüssig? Wird das nicht immer als vorteilhaft hingestellt, wenn der Ruhepuls durch Training abgesenkt wird? Oder sind nur die Voraussetzungen für die Ruhepulsabsenkung physiologisch vorteilhaft, also z.B. die erhöhte Pumpleistung des Herzens oder der verbesserte Bluttransport?

Gruß

MacLeon
 
Ich glaube auch mal gehört zu haben, daß der Ruhepuls kein Indikator für Fitness ist.
Die Beobachtung des Ruhepulses (und eventueller Veränderungen desselben)dient wohl aber der frühzeitigen Erkennung von Infektionen.

Eisbär
 
Ist richtig. Wenn sich dein Ruhepuls im Verlauf der Zeit senkt, ist dass vielleicht ein Indikator, dass du einen besseren Fitnesszustand erreicht hast (gibt allerdings auch Leute, bei denen sich der Ruhepuls durch Training kaum senkt - ist genetisch bedingt und hat keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit). Aber der Absolutwert an sich sagt nichts aus (außer wie gesagt, der Früherkennung von Infektionen - aber dann isses meistens eh schon zu spät).

StarKI
 
also, das ist so:

durch regelmäßiges training bekommt man muskeln.....ist ja klar.

das herz ist nix anderes als ein muskel, der durch regelmäßiges leistungstraining wächst und auch sein pumpvolumen vergrößert (auch beim hobbysportler tritt dieser effekt auf, nur nicht soooo extrem)----> sogenanntes sportlerherz.

da jetzt im ruhezustand (ruhepuls) viel weniger von diesem herzmuskel geleistet werden muss um den bedarf des körpers zu decken, schlägt es langsamer---> geringer ruhepuls.

man kann also durchaus sagen, das ein tiefer ruhepuls dem sportler eine höhere leistungsfähigkeit bescheinigt.

das sportlerherz, noch vor einigen jahren fälschlicherweise als krankhafte veränderung bezeichnet, bildet sich wieder zurück, wenn kein trainig mehr erfolgt. es ist also eine temporäre anpassung des körpers auf gesteigerten leistungsbedarf. selbst jan ulrich wird, wenn er mal in rente fährt, seinen niedrigen puls (32schläge/min) verlieren.....


edit: hier stehts auch nochmal:
http://www.sportunterricht.de/lksport/sportherz.html
 
lifter schrieb:
das herz ist nix anderes als ein muskel, der durch regelmäßiges leistungstraining wächst und auch sein pumpvolumen vergrößert (auch beim hobbysportler tritt dieser effekt auf, nur nicht soooo extrem)----> sogenanntes sportlerherz.
Wie schon gesagt: Dieser Effekt tritt nicht zwangsläufig auf. Es gibt sog. "Hochpulser". Dort vergrößert sich das Herz -genetisch bedingt- kaum. Dafür ist die HF bei gleichen Laktat- und Leistungswerten wesentlich höher als beim normalen Sportler. Das Ganze ist keine Beeinträchtigung (gibt TdF-Fahrer mit ner HFMax von fast 220). Das Herz erhöht die Leistungsfähigkeit eben dann durch höhere Frequenz und nicht durch größeres Volumen.

StarKI
 
egal ob das volumen erhöht wird und dadurch der ruhepuls sinkt oder eben die frequenz steigt....
am bessten trainiert wird das HKS immer noch mit langen einheiten im GA bereich.
abs den ruhelpuls senkt oder nicht, damit wird man am ehesten fit
 
nochmal kurz zusammengefasst:
verbesserte ausdauer als trainingseffekt bedeutet u.a. eine ökonomisierung der herzarbeit.
das herz kann mit einem schlag mehr blut pumpen, ganz einfach gesagt.

oft ist es so, dass durch eine vergößerung des herzens in ruhe die herzfrequenz abnimmt, aber das muss nicht so sein.

das beispiel von lifter ist nicht ganz korrekt, weil sich in ruhe erst mal gar nix zeigen muss (das große herz kann sich in ruhe ja auch weniger stark kontrahieren).

-> eine verringerung der ruhe-Hf ist kein muss.
 
@dubbel: Was sich dann aber im Blutdruck wiederspiegeln würde, oder?

Die Frage, welches Training nun am effektivsten zur Senkung des Ruhepulses beiträgt, wurde allerdings noch nicht geklärt.

Einerseits bewirkt ein Ausdauertraining z.B. im GA1-Bereich beim Herzen den Zwang zur erhöhten Pumpleistung, was zu einer Anpassung des Herzens führen dürfte.

Andererseits ist eine Anstrengung in einem hohen Maximalkraftbereich, also z.B. beim Fitnesstraining, mit einer starken Erhöhung der Herzfrequenz verbunden. Und noch am Tag nach einer harten Trainingseinheit ist der Ruhepuls um bis zu 5 Schläge erhöht. Muskelwachstum lässt sich eher durch Maximalkrafttraining generieren, sodaß hier auch Anpassungsprozesse des HKS stattfinden könnten.

Hmm...
 
MacLeon schrieb:
@dubbel: Was sich dann aber im Blutdruck wiederspiegeln würde, oder?
nein,. wieso?
das herz ist eine pumpe.
bei belastung muss mehr blut ran. das geht entweder durch mehr pumpstösse oder durch mehr volumen pro stoß.
das herz kann also schneller pumpern oder die menge pro schlag erhöhen.
ausdauertraining sollte - wenn überhaupt - beides erzielen: eine harmonische vbergrößerung, d.h. die kammern werden größer, aber auch die wände dicker.

MacLeon schrieb:
Die Frage, welches Training nun am effektivsten zur Senkung des Ruhepulses beiträgt, wurde allerdings noch nicht geklärt.
doch:
1. keines
2. unmöglich,
3. nicht sinnvoll

MacLeon schrieb:
Einerseits bewirkt ein Ausdauertraining z.B. im GA1-Bereich beim Herzen den Zwang zur erhöhten Pumpleistung, was zu einer Anpassung des Herzens führen dürfte.
Andererseits ist eine Anstrengung in einem hohen Maximalkraftbereich, also z.B. beim Fitnesstraining, mit einer starken Erhöhung der Herzfrequenz verbunden. Und noch am Tag nach einer harten Trainingseinheit ist der Ruhepuls um bis zu 5 Schläge erhöht. Muskelwachstum lässt sich eher durch Maximalkrafttraining generieren, sodaß hier auch Anpassungsprozesse des HKS stattfinden könnten.
worauf willst du hinaus?
alles sehr diffus miteinander verschwurbelt.

ich bin mir sowieso nicht sicher, ob es grundsätzlich zu einer abnahme der ruhe-Hf kommt. belastung ist das einen, aber in ruhe kann das ganze system wieder in den vorherigen zustand zurückkehren.
 
Naja, aber die Pumpe wird doch nur so schnell arbeiten wie sie muss, um alle Körperteile ausreichend mit Blut zu versorgen. Wenn die Versorgungswege gut ausgebaut sind und das Herz eine hohe Pumpleistung hat, kann das System langsamer arbeiten.

@dubbel:
zu 1. und 2.: Ist Jan Ulrich mit einem Ruhepuls von 32 auf die Welt gekommen?

zu 3.: das mag sein, das war aber auch nicht meine Frage (zumindest nicht direkt, Sorgen mache ich mir natürlich schon wegen des hohen Pulses), sondern nur, ob es möglich ist und wie?

Stichwort Verschwurbeln und so: Ich finde das gar nicht diffus. Aber lass mich die Frage neu formulieren:
Bewirkt eher eine mittlere Erhöhung des Pulses über einen längeren Zeitraum (GA1-Training) oder eine starke Erhöhung des Pulses über einen kürzeren Zeitraum (GA2) eine Veränderung der Größe des Herzens?
 
MacLeon schrieb:
Bewirkt eher eine mittlere Erhöhung des Pulses über einen längeren Zeitraum (GA1-Training) oder eine starke Erhöhung des Pulses über einen kürzeren Zeitraum (GA2) eine Veränderung der Größe des Herzens?
Es kann auch sein, das das Herzwachstum/Pumpleistung mit der Gesamtmenge des umgepumpten Blutes im Training wächst. Demnach wäre 1h GA2 besser als 1h GA1. Aber 3h GA1 wären besser als 1h GA2.
 
MacLeon schrieb:
Bewirkt eher eine mittlere Erhöhung des Pulses über einen längeren Zeitraum (GA1-Training) oder eine starke Erhöhung des Pulses über einen kürzeren Zeitraum (GA2) eine Veränderung der Größe des Herzens?
beides: tendenziell wird das ganze größer durch langes training und dicker durch intensives training (stark vereinfacht).

ich sag aber nochmal, dass ich sowohl bezweifele, dass ausdauertraining die ruhe-hf senkt, als auch, dass eine hohe ruhe-hf anzeichen eines ungenügenden trainingszustandes ist.
anders ist das ganze bei leuten mit nem ochsenherzen wie ullrich, aber das nehme ich bewusst aus.
 
Dubbel hat vollkommen recht, bei mir ist es seit früher Jugend so daß ich einen Ruhepuls von 45-48 habe, die Ruhefrequenz änderte sich auch bei jahrelanger Sportabstinenz nicht. Andersrum ging die Frequenz auch mit sehr umfangreichem Training (Fußball) nicht noch weiter runter.
Noch eines zum Blutruck, hauptverantwortlich für den RR ist der Widerstand in den Gefäßen, soll heißen wenn Gefäße eng sind ist der Blutdruck hoch, ob das Herz dabei stark ist oder nicht spielt nur eine untergeordnete Rolle.
 
Pulsraten unterhalb 40 Schlägen die Minute sind bei Radsportlern keine Seltenheit. Selbst ich hatte zu meinen besten Zeiten einen Ruhepuls von 32 Schlägen. "Schuld" daran sind vor allem eine große Lunge, eine großes Herz und eine hohe Laktattoleranz.

Nach jahrelanger Sportabstinenz trainiere ich seit einem dreiviertel Jahr nun wieder so regelmäßig, wie es geht und bin aktuell wieder auf einem Ruhepuls von 48.

Aber der schickt auch schon.
 
mike-1 schrieb:
laut arzt bin ich total gesund! - deshalb vermute ich zweiteres!


Auf jeden Fall sit bei Dir das Training "schuld", nur ist das eben von Mensch zu Mensch individuell verschieden. Drum geht bei den einen der Puls weiter runter als bei anderen und bei manchen ändert sich eben nicht so viel wenn sie das Training reduzieren oder aufhören.
 
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