Rucksack-feste, sommertaugliche Regenjacke gesucht

Grummbeerbauer

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Hi zusammen,

tl;dr

Ich suche eine Regenjacke mit folgenden Kriterien
  • wasserdicht, nicht nur wasserabweisend
  • nicht zu warm und gut belüftet - sollte auch bei starken Regen bei >20° noch erträglich sein
  • bevorzugt mit helmtauglicher Kapuze, zur Not würde ich aber auch eine kapuzenlose Jacke mit einem Helmhäubchen ergänzen, wenn es einem dann nicht zu sehr über den Kragen in die Jacke läuft
  • zentrales Kriterium: "Rucksack-fest" - für Dauernutzung mit Rucksack geeignet ohne durchzuscheuern und auch dann noch dicht wo der Rucksack aufliegt
  • Farbe: kein lahmes grün oder grau, alles andere schwarz, neongelb, orange, blau, ... alles fein

Langfassung


auch wenn ich Ganzjahres-Fahrer bin, habe ich bis dato keine echte Regenjacke (aber ne Regenhose... aber als Matschhose genutzt). Da ich bisher nur Freizeitfahrten gemacht, habe ich es bei absehbar starkem Regen einfach sein lassen, und ein wenig Regen ist mir in einem (richtigen...) Sommer egal und im Winter halten meine normalen Windstopper-Jacken (meine derzeit beste und Lieblingsjacke ist eine "Gorewear C5 Windstopper Thermo Trail") den gut genug ab.
Jetzt habe ich angefangen, auch ab und an zu mit dem Rad auf die Arbeit zu pendeln - rund 17km, davon ca 5km durch den Wald (asphaltiert). In unserem diesjährigen "Sommer" 2024 ist eine gute Regenvorhersage ja nicht möglich. Ich bin dann schon oft genug mit dem Auto gefahren, weil der Wetterbericht starken Regen für die Heimfahrt vorhergesagt hat, und am Ende war nix. Leider meist auch zu kühl, um "einfach nass heimfahren" zu riskieren, also muss ne Regenjacke her.

Da ich kein dediziertes Commuter-Rad mit Gepäckträger und Seitentaschen habe, sondern mein Hardtail nehme und mein Gepäck in einem Rucksack transportiere (nicht toll, aber OK), brauche ich eine Jacke, die regelmäßig unterm Rucksack getragen werden kann und die dann nicht in kürzester Zeit durchgescheuert ist. Also die ultradünnen Notfalljüppchen taugen schonmal nicht. Gleichzeitig ist es ja warm genug, dass man eine gute Belüftung bzw. "Atmungsaktivität" braucht. Gefüttert soll sie natürlich auch nicht sein.
(falls ich meine Rad-Pendel-Aktion auch in der kalten Jahreszeit fortsetze, löse ich das wie schon jetzt auch mit weiteren Layern).
Packmaß und Gewicht sind ggü. Robustheit sekundär. Preis auch, wenn das Ding taugt. Was nicht heißt, dass ich frohgemutes 200++€ ausgeben will... da muss ich lange für pendeln, bis ich das an der Tanke wieder eingespart habe.

Zum Thema "Kapuze ja/nein" habe ich keine fundierte Meinung - aber eine mittelstarke Tendenz zu "Jacke mit Kapuze". ich denke eine über dem Helm tragbarer Kapuze ist praktisch, kann aber auch die Sicht einschränken und mit Rascheln etc. nerven, dafür läuft einem das Wasser nicht in den Kragen. Ich könnte mir daher vorstellen, auch eine Jacke ohne Kapuze zu nehmen und ein Helmregenhäubchen zu ergänzen. Wobei ich dann das Problem habe, dass ich die in Herbst und Winter im Wald genutzte Helmlampe nicht nutzen könnte.

Farben? - Zum Pendeln wäre ne Signalfarbe (gelb, zur Not auch rot) wohl sinnvoll, aber schwarz ist auch OK, denke ich. Dreckgrün oder - braun wird sie eh von selbst, möchte ich nicht. Das hellblau von Endura finde ich auch schön.

Dichtigkeit: Da gibt es wohl verschiedene Methoden - "Gummi" (=Müllsackklima), "Membran" oder "wasserabweisende Beschichtung" ("DWR"). Letztere muss man erneuen und umweltfreundlich sind sie meist auch nicht, also tendiere ich zur Membran.


Habt ihr Vorschläge für mich?
Ein paar erste Beispiele, die ich mir bisher näher angeschaut habe - leider findet man nur wenig konkrete Aussagen zur Rucksack-/Durchscheuerfestigkeit:

  • Endura MT500 Waterproof Jacket II - durchgängig sehr gut bewertet, nicht ganz billig, aber wohl leider klar zu warm:
    "Although the ExoShell40DR has very good breathability and waterproof figures, the MT500 isn’t the coolest running jacket when you’re working hard. You can vent away some of the heat using the pit zips, but we’d really only start rides in this jacket if the thermostat was hovering around zero." (Quelle) Edit1: Cordura-verstärkte Schulterpartie - an genau sowas dachte ich bzgl. "rucksackfest" (Quelle2)
  • Endura GV500 - dicht, aber offenbar gut belüftet, Robustheit? Und offenbar nur dicht dank DWR...?!
    "The Endura GV500 Waterproof is a superb jacket, with brilliant breathability and great waterproofing. It’s light enough to pack down and the price is really competitive considering how much more performance you’re getting compared to the 2.5-layer jackets." [...] "Using a biodegradable DWR does mean it breaks down sooner, however, so it’s likely you will have to reproof it (Endura sells its own for £9.99) more regularly than some other jackets." (Quelle)
  • Gorewear Endure - meist sehr positive Reviews, aber teuer und wie immer "Robustheit??"
  • [EDIT1] GORE C5 Active Trail Hooded Jacket - wird als "robust" bezeichnet, aber die Kapuze geht nicht über den Helm (Quelle)
  • [EDIT1] Endura Singletrack II Jacket - robust aber warm (Quelle) [Edit2] andererseits: "Either way, we found the Singletrack II ran impressively cool considering the weight and the fabric stats." (Quelle2)
  • to be continued
Gruß
G
 
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Dreilagiges Gewebe mit Membran
Das erscheint mir nicht sonderlich sommerlich....

Der Preis für die Norrona ist echt sportlich.

Grundsätzlich wirst Du an warmen Tagen mit Membran immer innen schwitzen. Die Membranen arbeiten nur bei entsprechendem Temperaturgefälle (waren es 10°C oder mehr?) gut.
 
Ist ja immer ein Kompromiss.
Sommerlich (was auch immer damit gemeint sein soll) , wasserdicht und die geforderte Rucksacktauglichkeit, sprich Abriebfestigkeit schließen sich doch gegenseitig aus!
Dazu kommt noch die Tatsache das an den Punkten an denen der Rucksack die Jacke berührt überhaupt keine Atmungsaktivität stattfinden kann!
Noch ein Punkt der oft vernachläßigt wird neben dem Temperaturgefälle ist die Tatsache wenn es stärker regnet wird die Jacke und somit auch die Membran ja buchstäblich durch die Regentropfen von außen abgesperrt. Also nur noch sehr begrenzt Atmungsaktiv.
 
Hallo, ich bin auch Vielschwitzer und habe seit einem Jahr die Endura MT500 in Verwendung. Ich kann nicht behaupten, dass sie auffallend warm wäre. Es ist halt eine Regenjacke, irgendwann wird es unangenehm… aber diese Jacke ist perfekt mit Lüftungsschlitzen ausgestattet, und absolut wasserdicht, ich hab das letzten Sommer in den Alpen ausgiebig testen dürfen… von mir klare Kaufempfehlung!!!
 
Scheint mir ne sehr gute Jacke zu sein (wobei ichzum Thema Robustheit nix finde... generell eher wenig an Info), zudem...
Das hört sich gut an, aber ist schon sehr sportlich Preis.
... ist der Preis echt 🤑. Unabhängig von der absoluten Höhe - je teurer so was ist, desto mehr hätte ich Angst, das gute Stück kaputt zu machen. 😉

Leider kein Bild von hinten, um sehen zu können, wie weit die beim Radeln funktioniert. Und der Preis liegt dann schon wieder in Regionen von Markenprodukten. Ich gucke mal nach Tests/Erfahrungeberichten.

Ich war kurz davor, die Endura Singletrack WP II zu Themen - derzeit für <70€ zu kriegen, aber leider in XL (das wäre die Größe, die ich bei 192cm, eher breiten Schultern, langem Kreuz und nicht so langen Beinen, SL 87cm probieren würde) nur noch in dem "Paprika"-Rot - ich finde halt das hellblau so gut... 😍 Zumal das IMO gut mit neongelb geht (Helm, Handschuhe...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das erscheint mir nicht sonderlich sommerlich....

Grundsätzlich wirst Du an warmen Tagen mit Membran immer innen schwitzen. Die Membranen arbeiten nur bei entsprechendem Temperaturgefälle (waren es 10°C oder mehr?) gut.

Ist ja immer ein Kompromiss.
Sommerlich (was auch immer damit gemeint sein soll) , wasserdicht und die geforderte Rucksacktauglichkeit, sprich Abriebfestigkeit schließen sich doch gegenseitig aus!
Klar, dicht und nicht schwitzen geht schon bei <20°C kaum. Ich sehe die Jacke halt primär als Lösung, in Frühjahr/Sommer/Frühherbst bei starkem Temperaturabfall und starkem Regen doch noch ohne "die Freck zu kriegen" vom Büro heimzukommen. Ab 25° würde ich halt einfach so fahren und es würde mir nix ausmachen nass zu werden. Der zweite Use Case ist dann tatsächlich, bei wochenlangen Regenperioden in Herbst und Winter ne Option zu haben, doch mal rauszukommen. Dann natürlich mit wärmenden Schichten drunter. Am Ende wird das der Hauptzweck.... 😆

Dazu kommt noch die Tatsache das an den Punkten an denen der Rucksack die Jacke berührt überhaupt keine Atmungsaktivität stattfinden kann!
Das ist klar, es ging mir darum, dass durch den Druck des Rucksacks aufs Gewebe da Wasser reinkommen könnte. Bei Stoffen mit nur geringerer Wasserdichtigkeit passiert das wohl.
Noch ein Punkt der oft vernachläßigt wird neben dem Temperaturgefälle ist die Tatsache wenn es stärker regnet wird die Jacke und somit auch die Membran ja buchstäblich durch die Regentropfen von außen abgesperrt. Also nur noch sehr begrenzt Atmungsaktiv.
Ja, da hatte ich nie so recht drüber nachgedacht, macht aber SInn. Da hat sich ein Goretex-hatender Youtuber zu ausgelassen. "Wasserdicht oder (halbwegs) atmungsaktiv, aber nicht beides zur gleichen Zeit".
 
Hallo, ich bin auch Vielschwitzer und habe seit einem Jahr die Endura MT500 in Verwendung. Ich kann nicht behaupten, dass sie auffallend warm wäre. Es ist halt eine Regenjacke, irgendwann wird es unangenehm… aber diese Jacke ist perfekt mit Lüftungsschlitzen ausgestattet, und absolut wasserdicht, ich hab das letzten Sommer in den Alpen ausgiebig testen dürfen… von mir klare Kaufempfehlung!!!
Kannst du was zum Material gerade an der Schulterpartie sagen? Ist das eher "Gummi-artig" oder so das klassische gröbere (Cordura?) Stoff wie man ihn von Wanderjacken kennt?
Was für eine Größe hast du bei welcher Körperhöhe und Beinlänge? Ich habe die Kombination "langes Kreuz und eher kurze Beine" (SL 87cm bei 192cm), dazu eher breite Schultern/Brust und unten raus dann schmal. Das führt oft dazu, dass mir Klamotten entweder im Kreuz zu kurz sind oder halt sackartig an mir hängen.

Edit: Du hast mich ins Grübeln gebracht. Die MT500 II gibts derzeit für <130€ auch im von mir begehrten "krasshellblau"...

Noch ne Frage: ich habe einige Klamotten (die oben erwähnten Gorewear-Windstopper-Teile) , bei denen Schlammspritzer ein wenig ins Obermaterial einziehen und dann beim Waschen kaum rausgehen. Ich vermute das Problem hat man mit der Endura nicht?
 
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Abgesehen vom relativ selbstbewussten Preis - wie steht es damit Atmungsaktivität und Abriebfestigkeit?
Eine Jacke atmet nicht! Egal, was man Dir erzählt. Die hat ne Membran und die funktioniert in etwa so wie eine durchschnittliche Membran so funktioniert. Dazu hat sie imo noch Mesh hinterlegte Eingrifftaschen. Pit Zips weiß ich nicht bei dem Modell. Meine hat welche. Das Material selbst ist im Prinzip wie Gore Shakedry, also mit nach außen gekehrter Membran, nur halt dicker und ziemlich robust. Wasser perlt davon direkt ab und das dauerhaft ohne irgendwelche Imprägniermittel. Das ist für mich das KO-Kriterium. Ich habe ein älteres Modell seit 2018 oder so und die ist meine Wahl, wenn es wirklich schifft. Zu Fuß oder auf dem Rad, egal. Beides schon getestet, Top. Lediglich Packmaß könnte kleiner sein, aber da sind andere 3L-Jacken auch nicht besser. Kapuze ist helmtauglich. Der Preis ist im Vergleich zu sonstigen Markenmembranen sogar eher günstig. Sale dürfte es erstmal nicht geben, da die wohl kürzlich die Lager befüllt haben.
 
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