Routenplanung (Gravel-)Transalp

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Servus,

Es gibt zwar schon den einen oder anderen Faden, der das Thema auch behandelt, aber da ist es teilweise schon sehr konkret. Ich stehe quasi noch am Beginn meiner Planung.

Einzig das Ziel ist halbwegs klar: Ich würde gerne in Riva ankommen und dann noch eine Etappe anhängen und rauf nach Klausen oder ins Vinschgau.
Beim Start wäre wichtig, dass ich ihn mit Zug aus Heilbronn/Stuttgart erreichen kann.

Das Rad der Wahl ist mein Gravel. Beim Untergrund wäre wir eben dieser am liebsten, aber wegen meiner Erfahrungen mit Transalps - und weil ich alleine unterwegs sein werde - wäre ich auch nicht abgeneigt die eine oder andere ausgesetzte Passage auf einer Straße oder besser einem Radweg zu umgehen. Meine Erfahrung mit Transalps ist quasi ... Null. Meine Erfahrungen auf Gravel, MTB oder anderen Rädern dagegen nicht. Daher: Graveln Ok, aber nicht zu sehr abseits. Lieber schiebe ich eine Runde oder weiche auf eine Straße aus.

100km und 1500hm sind bei mir keine Ausnahme, das wäre die Distanz mit der ich klar käme. Wahrscheinlich auch etwas mehr.
Ich würde übernachten auf Zeltplätzen vorziehen. Evtl. auch Mal im Hotel oder so. Zeitpunkt Ende Mai/Anfang Juni.

Könnt ihr mir bei der Planung helfen? Ist mir überhaupt zu helfen oder eher davon abzuraten? Habt ihr Tipps für mich?
Ist die Albrecht-Route geeignet?

Grüße und vielen Dank,
Christoph
 
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Kennst du das?
https://www.mtb-news.de/forum/t/unser-erstes-mal-oder-als-gravel-noch-nicht-gravel-hiess.934550/
War unsere erste Transalp mit Trekkingrädern, aber durchaus im MTB-Gelände.

Streckenlänge ist nicht so das Kriterium in den Bergen, die Höhenmeter kosten Zeit und Körner. Und natürlich das Geläuf. Gerade wenn du solo planst mit Zeltgeraffel...

Deswegen ist das mit den Tips schwierig. Albrecht ist mit dem MTB und normalem Marschgepäck schon einigermaßen anspruchsvoll. Das ganze dann mit Gravel und X-Kilo Gepäck ist zwar möglich, stellt aber ungleich höhere Anforderungen an deine Kondition, Fahrtechnik und LEIDENSFÄHIGKEIT.

Bin jetzt schon sehr oft über die Alpen und mein Fazit ist: Wenn du richtig in die Bergwelt eintauchen willst, ist das Gravel einfach das falsche Radl. Wo du mit dem Gravel gut fahren kannst, ist zu viel Zivilisation und wo es richtig urig und einsam ist, kämpfst du mehr mit der Unzulänglichkeit deines Sportgeräts als dass du den Zauber der Berge richtig genießen kannst. Und bei Solo- Unternehmung immer wichtig: Du fällst mit dem Gravel viel schneller auf die Nase...
 
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Vielen Dank! Wertvolle Tipps.

Mein Ziel ist es nur so abseits wie möglich und so zivilisiert wie nötig unterwegs zu sein. Einfach weil ich alleine unterwegs bin und mich nicht irgendwann in einer unschönen Situationen befinden möchte, in der mich niemand findet.

Ich könnte auch auf mein Fully umsteigen und in Hotels übernachten, so diese nicht allzu teuer sind.

Vielleicht ist bei meinem Vorhaben aber auch die via Claudia erstmal das richtige? Ich möchte einfach ein paar Tage mit Bike unterwegs sein, wenn möglich Straßen meiden, ein paar Höhenmeter sammeln und südlich der Alpen ankommen. Wenn ich dann in Italien noch mal in den Zug steige um wieder z.B. ins Vinschgau zu kommen (dort wartet spätestens das MTB für Holy Hansen und co.), wäre das auch nicht schlimmste Übel :)
 
Das ist noch recht früh, auch wenn in tiefen Lagen wenig Schnee liegt. Den Beschreibungen nach käme vielleicht das Pfitscher Joch als Übergang in Frage. Anfahrt dahin vom Walchensee - Achensee; evtl einen leichten Übergang übers Karwendel?
Ich bin für ziemlich vieles offen. 😀

Wenn sich zeigt, es ist noch zu früh usw. Usf. dann vllt mit mehr Asphalt? Wäre jetzt nicht übertrieben schlimm, wenn es dann Radwege sind... Ich möchte nur wirklich nicht Fernpass oder so mit Autos teilen 😅
 
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Pfitscher joch - wie schon in anderem topic - aber erst ab ca. Mitte juni (+- einige tage)

Alternative über brenner wurde auch mal brenner grenzkamm thematisiert, wobei bei auffahrt zum sattelberg dann aber so 45 bis 60 min zu schieben sind. Auf der höhe angelangt geht grenzkamm ganz gut...
 
@gvtsch Dein Unterfangen in Ehren, aber ich würde nicht versuchen Alpenx aus zwei verschiedenen Ebenen zu mischen, der Frust ist da vorprogrammiert,entweder richtig graveln, oder richtig MTB,meine persönliche Erfahrung....
 
Moin,

Danke euch!


@gvtsch Dein Unterfangen in Ehren, aber ich würde nicht versuchen Alpenx aus zwei verschiedenen Ebenen zu mischen, der Frust ist da vorprogrammiert,entweder richtig graveln, oder richtig MTB,meine persönliche Erfahrung....
Alles cool :) Bin ja hier um auch solche Hinweise zu bekommen.


Wenn mir jemand sagt, fahr als Gravel-Alpenx lieber Strecke xy, dann wäre das für mich auch OK.
Wenn jemand sagt, um die Zeit könntest gut mit MTB Strecke abc fahren, dann wäre das auch eine Option. Wichtig in beiden Fällen: Ich möchte, weil solo, nicht allzu weit von der Zivilisation entfernt sein.

Ich habe jetzt z.B. auch nach via Claudia geschaut. Ist bestimmt nicht die Route mit den schönsten und höchsten Aussichten und ziemlich viel asphaltiertem Anteil, aber ich denke diese Route kann ich zu der Zeit und bedenkenlos solo fahren und sogar das Zeltgeraffel mitschleppen.
Aber wie gesagt, Zelt ist kein Muss, etwas abgelegener und ein paar Höhenmeter wären auch gut. Ich bin halt bei der Wahl des Zeitraums begrenzt, könnte aber auch aufs MTB umsteigen und das Gravel im Schoppen lassen.

Grüße,
Christoph
 
Was mir noch dazu einfällt....Grundsätzlich kann man natürlich MTB und Graveln zt mischen zumal die von mir erwähnte alpine Infrastruktur zum einen für die (Rad) Touristik,zum anderen auch für die Landwirtschaft durch größere Maschinen die Zufahrtswege ausgebaut wurden, will sagen das früher völlig für Graveln unfahrbare Wege heute genutzt werden können,es bleibt aber trotzdem schwierig beides kombinieren zu wollen.
 
Ich habe jetzt z.B. auch nach via Claudia geschaut. Ist bestimmt nicht die Route mit den schönsten und höchsten Aussichten und ziemlich viel asphaltiertem Anteil, aber ich denke diese Route kann ich zu der Zeit und bedenkenlos solo fahren und sogar das Zeltgeraffel mitschleppen.
So sieht es aus. Ich würde noch vorschlagen, die über Kaltern und am Ende über Andalo/Molveno zu fahren, damit es nicht gar zu langweilig wird.
Immer Zivilisation, jede Menge Campingplätze auf dem Weg und schon im Mai komplett fahrbar...
Albrecht ist mit dem MTB und normalem Marschgepäck schon einigermaßen anspruchsvoll. Das ganze dann mit Gravel und X-Kilo Gepäck ist zwar möglich, stellt aber ungleich höhere Anforderungen an deine Kondition, Fahrtechnik und LEIDENSFÄHIGKEIT.
Die Albrecht-Route mit Gravel? Da gibt's zwar Varianten, aber Fimbapass oder Montozzo-Scharte mit dem Gravel... Da schiebt man mehr als man fährt, und zwar in beide Richtungen.
 
@gvtsch Dein Unterfangen in Ehren, aber ich würde nicht versuchen Alpenx aus zwei verschiedenen Ebenen zu mischen, der Frust ist da vorprogrammiert,entweder richtig graveln, oder richtig MTB,meine persönliche Erfahrung....
Das ist eine persönliche Erfahrung, die ich verstehen kann. Allerdings hängt es von der persönlichen Einstellung ab: Ich habe keine Probleme, das Wallis gescheit runter rollen zu können, dafür am Fenêtre du Durand aber eine halbe Stunde hochschieben zu müssen und bergab auch nicht alles fahren zu können. Die Landschaft bleibt trotzdem traumhaft und anders wäre ich ich wohl auch nicht dahin gekommen.

Zwar nicht das Gravel, sondern sogar das alte, schwere Trekkingrad im Gelände:
2318844-ryha3xo7wnhw-2018_09_chaligneaufstieg-medium.jpg




@gvtsch Statt der Via Claudia und Reschenpass würde ich das Timmelsjoch vorziehen, wenn es die Schneelage schon erlaubt.
 
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Vielen Dank euch!
Ein paar hilfreiche Tipps und coole Ideen. Ich hänge mal das gpx-File an. Ich hoffe ich konnte es korrekt zusammenklicken. Wenn ihr noch weitere Ideen habt... :)
Bei passendem Wetter bzw. geräumter Passstraße dann mit Timmelsjoch
 

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  • Transalp.gpx
    1,2 MB · Aufrufe: 98
Klar, so kann man fahren und man fühlt sich gut.
Aber trotzdem würde ich noch mal überlegen was die Motivation ist?

An Gardasee ankommen? Das Label "Über die Alpen gefahren"?

Die Strecke kann man so machen, ist ähnlich attraktiv wie der Donauradweg - oder eher etwas weniger attraktiv. Da jagt ein Industriegebiet das nächste.
Die Strecke kannst du mit 80 noch fahren - notfalls mit dem eBIke oder München Gardasee in 3 Tagen
Oder wenn man im Oktober noch Resturlaub verbauen muss
oder ....

Also: Nochmal warum so?- es gibt 100 bessere Möglichkeiten - die vielleicht nicht alle am Gardasee auskommen, ggf. andere Übernachtungen, etc.

Jetzt fragst du wo:
Nimm die Strecke von @cschaeff: Flieg Sie ab mit google earth, pass sie an usw. : Da ist man auch nicht alleine und in den Bergen.
 
Klar, so kann man fahren und man fühlt sich gut.
Aber trotzdem würde ich noch mal überlegen was die Motivation ist?

An Gardasee ankommen? Das Label "Über die Alpen gefahren"?

Die Strecke kann man so machen, ist ähnlich attraktiv wie der Donauradweg - oder eher etwas weniger attraktiv. Da jagt ein Industriegebiet das nächste.
Die Strecke kannst du mit 80 noch fahren - notfalls mit dem eBIke oder München Gardasee in 3 Tagen
Oder wenn man im Oktober noch Resturlaub verbauen muss
oder ....

Also: Nochmal warum so?- es gibt 100 bessere Möglichkeiten - die vielleicht nicht alle am Gardasee auskommen, ggf. andere Übernachtungen, etc.

Jetzt fragst du wo:
Nimm die Strecke von @cschaeff: Flieg Sie ab mit google earth, pass sie an usw. : Da ist man auch nicht alleine und in den Bergen.
Warum machen? Meine kleine Familie fahrt Anfang Juni nach Norditalien und macht auf einem kleinen, einsamen aber wunderschönen Obstgut Kurzurlaub. Während die meisten mit Auto anreisen, möchte ich einfach ein paar schöne Tage auf dem Rad verbringen und mit ebendiesem anreisen. Beim Zeitraum sind wir auch deshalb so eingeschränkt, weil die Familie kurze Zeit später größer wird. Und damit wären wir auch bei einem der Gründe "Warum so":
Ich möchte mich ungern "kurz" vorher noch verletzten und einen Arm brechen oder so. Dann gäbe es evtl. mehrere Pflegebedürftige. Daher nicht unbedingt die wildesten Etappen und weil ich solo bin nicht unbedingt die abgelegensten.
Riva ist kein Muss, fand ich als Ziel aber nicht unansprechend. Ich kann auch vor Ort noch Zug fahren oder so.

Ich schaue mir gerne andere Routen und Tipps an. Auch dafür bin ich ja hier im Forum.
@cschaeff Tour schaue ich mir noch mal an

Grüße,
Christoph
 
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mit Ende Mai, Anfang Juni, wird es über diverse hohe alpine Übergänge vorraussichtlich aber wohl eine Schneepartie.
Pfitscherjoch nordseitig vom Schlegeisspeicher 400hm raufschieben ü. teilweise Schneereste könnte spannend werden

Würde da eher Sattelberg/Brenner Grenzkamm einplanen - kurzfristig vor Tourstart Schneelage (u. Wetter !!!) abklären. Als Schlechtwetterroute würde es zumindest über den Brenner möglich sein...

Weitere östliche Variante wäre evt. Talgerolle via Kufstein-Kössen-Walchsee-Kitzbühel-Pass Thurn-Felbertauern-Osttirol-Südtirol... teilweise Radwege u. Nebenstraßen vorhanden.

Panoramen wie im Beitrag 17 werden Ende Mai/Anfang Juni aber m.M. wohl noch eher schwer sein ...
---------

glaube mich zu erinnern dass 2020 oder 2021 jemand hier im Forum einen Report von einem AX verfasst hat - mit Brenner Grenzkamm Anfang Juni ... :rolleyes: 8-)

auf jedenfall wurde hier auch thematik grenzkamm ende mai kurz angesprochen ...
 
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Ich würde ja von Landquart oder Bad Ragaz (bis dort mit dem Zug) über Kunkelspass, Rhäzins, Thusis, dann oberhalb von Tiefencastel ins Sur En hinein fahren. Den Julierpass zur Not mit dem Postbus überbrücken, das herrlich weite Oberengadin hinaus, an der Sonnenseite vom Unterengadin über die hohen Dörfer, und schließlich über Martina zur Norbertshöhe und ins Vinschgau - wo Du glaube ich eh hin willst.
Den ersten Schlenker ins Prättigau hinein auf dem Track unten kann man natürlich auch weglassen.

Herrliche Landschaften, zivilisationsnah, und natürlich in hm Leistung anpassbar, wenn man nicht so weit die Hänge hoch will.

So ungefähr wie im gpx Track skizziert.
Vielleicht kann @olev was zu Sinn oder Unsinn der Strecke sagen, der müsste sie grösstenteils kennen.
 

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  • Landquart_Norbertshohe_Gravel.gpx
    763,1 KB · Aufrufe: 72
Ich würde ja von Landquart oder Bad Ragaz (bis dort mit dem Zug) über Kunkelspass, Rhäzins, Thusis, dann oberhalb von Tiefencastel ins Sur En hinein fahren. Den Julierpass zur Not mit dem Postbus überbrücken, das herrlich weite Oberengadin hinaus, an der Sonnenseite vom Unterengadin über die hohen Dörfer, und schließlich über Martina zur Norbertshöhe und ins Vinschgau - wo Du glaube ich eh hin willst.
Den ersten Schlenker ins Prättigau hinein auf dem Track unten kann man natürlich auch weglassen.

Herrliche Landschaften, zivilisationsnah, und natürlich in hm Leistung anpassbar, wenn man nicht so weit die Hänge hoch will.

So ungefähr wie im gpx Track skizziert.
Vielleicht kann @olev was zu Sinn oder Unsinn der Strecke sagen, der müsste sie grösstenteils kennen.
Ja, das könnte man so machen. Ich kenne jetzt nicht alle Schlenker, aber im Grossen und Ganzen passt das. Wichtig und richtig auf dem Track ist der Weg durch die Schinschlucht. Auf der Strasse ist da zu viel Verkehr durch viele Tunnels.
Anschliessend muss man einfach wissen, dass der Julier die Hauptverbindung ins Engadin ist - v.a. wenn Flüela und Albula noch nicht offen sind.
Der beste Übergang für Radler wäre da der Albula - wenn er denn offen ist.

Ober- und Unterengadin gehen immer 😍

Richtung Süden ist auch der Ofenpass sehr schön, aber leider auch eher stark befahren. Falls es die Schneelage zulässt, könnte man da auch einen Schlenker durchs Val Mora und Val Vau einbauen.

Zur Idee von @gvtsch die Via Claudia zu fahren:
Ist unspektakulär aber man kommt da dafür schnell und ruhig vorwärts (ich kenn sie mehr oder weniger ab Garmisch). Am Fernpass gibt's eine Gravelroute, da muss man also nicht auf der Strasse fahren. Grundsätzlich sind es meist Radwege.
 
Bei meinem Vorschlag könnte man auch, wenn der Passo Costainas offen ist, von Scuol über S'Charl über die Alp Astras nach Lü und dann abwärts ins Münstertal. In Müstair in die alte und sehr atmosphärische Kirche, und dann die letzten paar km am Bach entlang nach Glurns hinaus.
Quasi ein Highlight nach dem anderen.
 
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muss man einfach wissen, dass der Julier die Hauptverbindung ins Engadin ist
Der Vorteil ist halt, dass er auch im Winter offen gehalten wird.
Der Postbus hat ja Radl Anhänger hinten drauf, und bis Bivio kommt man gut um die Straße drum rum.
Wenn der Albula schon offen sein sollte, ist das natürlich landschaftlich und vom Verkehr noch schöner - wobei die Strecke über Stierva und Mon nach Savognin wunderschön ist, ebenso die Strecke von Rona nach Sur, insbesondere noch mit einem Abstecher zur Alp Flix hoch!
 
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