Rollwiederstand Asphalt vs. Gelände

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cris-py

Guest
Kann es sein dass ein Reifen im Gelände , auf Wanderwegen , lockerem Sand und Waldboden weniger Rollwiederstand als auf Asphalt hat ?

Mir kommt es immer so vor als würden meine RubberQueens auf Asphalt bremsen und im Gelände flutscht es ........

Einbildung ???
 
Servus
Einbildung ist das soweit ich weiss nicht. Wegen den groben Stollen muss beim Abrollen bei jedem Stollen Hubarbeit aufgewendet werden, sprich Kraft vom Fahrer muss her um das Rad erstmal den Stollen 'hochzuheben'. Im Gelände sollte das entfallen da der Stollen im Boden versinkt um den Grip herzustellen.
Ich lasse mich aber auch gerne besseres belehren ;)




http://adelmo.de/Studium/PDF/Moussa...ahrrad. WWU Muenster. 2007. www.adelmo.de.pdf
oder
http://www.mountainbike-magazin.de/.../alles-ueber-rollwiderstand.35972.2.htm?skip=
 
Ich hatte diesen Eindruck bei meinen Swampthing in der 42a-Mischung auch schon. Die Gummimischung klebt wie Pattex auf Asphalt. Sie rollt auf Schotter zwar auch schlecht, aber erträglicher.
 
Hallo,

der gesamte Rollwiderstand ist bei weichem Boden immer höher als bei hartem Boden.
Deine Wahrnehmung täuscht. Eher dürfte es so sein, daß deine Erwartungshaltung nicht erfüllt wird.

Auch wenn der Boden so weich ist, daß die Stollen nicht mehr wegknicken oder sich verformen, so wird die Energie in die Bodenverformung gesteckt. Und im gegensatz zum Reifen, der sich immerhin zum Teil elastisch verformt (geringe Verluste), wird der Boden plastisch verformt (große Verluste).
Daher wird der gesamte Rollwiderstand höher, wenn der Anteil an Bodenverformung ansteigt.

Möglicherweise liegt die Erwartungshaltung vor, daß der Rollwiderstand noch viel stärker ansteigen müsste. Verglichen mit einem schmalen Reifen, rollt es relativ leicht, aber immer noch schwerer als auf glatten Böden.

Gruß, Uwe
 
Hallo,
[...]
Auch wenn der Boden so weich ist, daß die Stollen nicht mehr wegknicken oder sich verformen, so wird die Energie in die Bodenverformung gesteckt. Und im gegensatz zum Reifen, der sich immerhin zum Teil elastisch verformt (geringe Verluste), wird der Boden plastisch verformt (große Verluste).
Daher wird der gesamte Rollwiderstand höher, wenn der Anteil an Bodenverformung ansteigt.
[...]

Hast du eine Quelle, gerne auch aus dem PKW/NFZ Bereich, dazu?

grüße,
Jan
 
Ich hab bei den Race Kings auch das Gefühl, dass sie auf Schotter besser rollen als auf Asphalt. Ob es wie der US. meint eine Täuschung ist oder ob der Reifen tatsächlich besser rollt kann ich nicht beurteilen.

Aber grundsätzliche Überlegungen dazu:

1. Verforme ich tatsächlich den Boden wenn ich Schotter verdränge? Ich denke hier ist ein anderes physikalisches Modell anzuwenden.

2. Selbst wenn ich plastisch verforme: Vielleicht benötigt eine einmalige plastische Verformung der Materie A ja sogar weniger Energie als eine zweimalge (hin- und retour) elastische Verformung der Materie B

Ich wäre ebenfalls an Quellen interessiert! :)
 
Mal eine andere Überlegung. Mehr Grip = mehr Rollwiderstand. Da ein Reifen auf (trockenem) Asfalt mehr Grip hat als auf Schotter müsste er auch mehr Rollwiderstand haben. Ich bin auch der Meinung, daß ich auf Asfalt mehr Rollwiderstand habe. Letztens auf einer langen Asfaltauffahrt bin ich zeitweise auf dem schmalen Schotterstreifen rechts gefahren. Ging leichter als auf der Straße.
 
Hallo zusammen,[

@jan
Hast du eine Quelle, gerne auch aus dem PKW/NFZ Bereich, dazu?
Nein, aber vor langer langer Zeit habe ich sowas im Studium gemessen :D

@navpp
Gefühl ist hier ein denkbar schlechter Ratgeber.
Ein anderes konkretes MTB-Beispiel wo uns unsere Wahrnehmung zu falschen Schlüssen verleitet: Bei abgesenkten Gabeln wird oftmals von erhöhtem Fahrwiderstand bergauf berichtet. Tatsächliche Ursache dürfte der entgegen der Erwahrtungshaltung (Rad "bergab" geneigt) vorliegende hohe Fahrwiderstand bergauf sein.

Verforme ich tatsächlich den Boden wenn ich Schotter verdränge? Ich denke hier ist ein anderes physikalisches Modell anzuwenden
Nein. Mein beispiel bezog sich auf tiefe Böden.
Bei feinem Schotter werden Steinchen verdrängt und reiben an anderen Steinchen. Das erhöht ebenfalls den Rollwiderstand ggü. glattem Boden. Wie groß der Effekt ist, lässt sich nur messen, wahrscheinlich ist er eher gering.

Selbst wenn ich plastisch verforme: Vielleicht benötigt eine einmalige plastische Verformung der Materie A ja sogar weniger Energie als eine zweimalge (hin- und retour) elastische Verformung der Materie B
Nein, bestimmt nicht.
Bei der elastischen Verformung bekommst du die reingesteckte Energie zurück, bei der plastischen Verformung (in diesem Beispiel der Boden) wird nur der Boden warm.
Stelle dir einen schön tiefen Schlammweg vor.
Fahre hindurch; das Rad versinkt bis zur Felge; und sehe dir danach die tiefe Spur an. Versuche die Spur gedanklich mit einem einzelnen Laufrad, das du durch den Schlamm rollst nachzuzeichnen.
Die Energie, die notwendig ist, solch eine Spur zu ziehen, hast du vormals "in die Pedale" gesteckt. Und das ist nicht wenig ;)
Das gilt "im Kleinen", z.B. auf Waldboden sinngemäß
Und auch bei Sand, Schotter, Schnee und sogar Regen, bestehen zusätzliche Reibungseinflüsse die nicht reversibel sind.
Der Reifen an sich federt - je nach Konstruktion mehr oder weniger elastisch - und damit ggü. allen anderen Arten von Rädern oder Rad-Untergrund-Kombinationen leichtlaufend.

Gruß, Uwe
 
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Gefühl ist hier ein denkabr schlechter Ratgeber.
Ein anderes konkretes MTB-Beispiel wo uns unsere Wahrnehmung zu falschen Schlüssen verleitet: Bei abgesenkten Gabeln wird oftmals von erhöhtem Fahrwiderstand bergauf berichtet. Tatsächliche Ursache dürfte der entgegen der Erwahrtungshaltung (Rad "bergab" geneigt) vorliegende hohe Fahrwiderstand bergauf sein.

Lustig ist auch, wenn man seine Bremse mal "deaktiviert", Scheibe raus und Transportsicherung rein.
Wer braucht schon Gruber Assist, wenn man Turbo Boost haben kann... ;)
 
Das Gefühl ist wirklich kein ideales Messinstrument, aber bei anderen Reifen bestätigt mein Gefühl ja auch die Fakten. Z.B. die Triple Compount-Schwalbereifen rollen gefühlt auf Aspahlt nicht schwerer als auf Sand/Schotter (Fat Albert). Einige sogar deutlich leichter (z.B. Racing Ralph).
 
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@ US.:

Ad Gefühl: Ja klar ist das mit dem Gefühl so eine Sache. Meistens stimmts nämlich ganz gut und die Falle der Statistik ist schnell gestellt! :)

Ad von mir 2) dieser 'Geistesblitz' war absoluter Blödsinn meinerseits. Der Sachverhalt ist genau so wie du ihn beschreibst!

Ad von mir 1) ich hatte sehr harten Boden mit kleinen Schotterteilchen im Kopf.

Überlegung 3: Muss bis morgen warten, ich hab ein paar Bierchen intus und will mich nicht blamieren! :)

Wo und was studierst du? Pm?

mfg, navpp
 
Also gut, Überlegung 3: Rollwiderstand sind ja quasi die Wärmeverluste die bei Ver- und Rückformung entstehen. Möglicherweise gibt es einen Untergrund auf dem ein Reifen sich energetisch günstiger verformt als auf glattem Asphalt, sodass er trotz etwaig anfallender Reibverlusten in Summe besser rollt.

Gleich vorweg: Ich gehe auch davon aus, dass der subjektive Eindruck trügt. Wahrscheinlich ist bei feinem Schotter auf hartem Boden der Unterschied zum Asphalt einfach verschwindend klein, die Geräuschkulisse aber anders und das Lenkverhalten "weicher" etc. wodurch man getäuscht wird. Die Hypothese "Überlegung 3" stelle ich trotzdem, widerlege sie bitte! :)
 
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