servus,
mich hat jemand per PN angeschrieben und mich gebeten dies hier zu posten, da er selber gerne anonym bleiben möchte.
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Einen anderen Dämpfer einbauen bringt nicht viel:
Einfach gesagt erzeugt Kraft eine gleich große Gegenkraft. Das bedeutet, dass die Kraft, die den Hinterbau nach oben bewegt (über das Hebelverhältnis) genau der Kraft entspricht, die der Dämpfer in der jeweiligen Position entgegenbringt. Weiter eingefedert ist sie also auch höher - logisch.
Jetzt ist es so, dass bei den berühmten 47 (?) mm Hub das Übersetzungsverhältnis so extrem wird, dass diese Gegenkraft aufgeteilt wird:
1. Weiterhin der Dämpfer
2. der Rahmen wird elastisch verformt. Genau wie es schon hier (
http://nyx.at/bikeboard/Board/showpo...&postcount=194 ) beschrieben wurde wird der Hauptrahmen (da der Hinterbau verhälnissmäßig steif ist) zwischen dem Hauplager und dem oberen Lager des Umlenkhebels (weis jetzt gerade nicht, wie der genannt wurde) zusammengezogen. Diese Verformung verbraucht ebenso Kraft/Energie - ab dem ominösen Punkt eben weniger als der Dämpfer. Dies wird noch dazu extrem begünstigt, da die beiden Umlenkhebel in einem sehr spitzen Winkel zueinander stehen.
Kurzum bedeutet das, dass bei einem Dämpfer mit einer stärkeren (End)-Progressivität das Rahmenverformen schneller (bei weniger genutztem Hub am Dämpfer als 47 mm) eintritt, bei einem linearerem Dämpfer halt etwas später. Da der Winkel zwischen den Verbindungsstücken aber eine größere Rolle dabei spielt (Stichwort 1,3 Tonnen), speilt die Art des Dämpfers eine eher untergeordnete Rolle.
Spätestens aber, wenn der Federweg komplett ausgenutzt ist - angnommen, der Rahmen verform sich noch nicht - wird es bei immernoch größeren Kraft (bei der der Dämpfer als starr angenommen werden kann) durch die Hebelstellung den Rahmen zusammen-verformen.
Also, selbst ein Stahlfederdämpfer sollte nicht unbedingt eine entgültige Lösung sein. Er 'rauscht' nicht so durch den Federweg wie ein Luftdämpfer, absobiert also schon dabei eine Menge mehr Energie/Kraft - noch bevor die Umlenkhebel in einem ungünstigem Zustand stehen. Aber schlussendlich stehen diese Hebel doch so ungünstig, dass sie den Rahmen zum Verformen zwingen (durch die meiner Meinung nach zu dünnen Seitenbleche). Glücklicherweise tritt das jetzt nur bei sehr harten Schlägen auf, da der Stahldämpfer schon einen Teil geschluckt hat (während der 'unbedenklichen' Hebelstellung, in der es dem Rahmen weniger an den Kragen geht).
Die Kunst wird jetzt sein, einen Stahldämpfer einzubauen, der so hart ist, dass er die 'Belastung' schon vor dem 'bösen' Hebelverhältnis wegsteckt, bzw. eben soviel Luft aufzupumpen.
In beiden Fällen wird der theoretische Federweg nicht oder zumindest selten/schwer ausnutzbar sein. Aber es wird dem Rahmen nichts tun.
Wenn man den Rahmen aber dennoch groß für Extrembelastungen benutzt wird dieser immer wieder nach/ bzw. kurz vor vollem Federweg plastisch verformt und genau diese Wechselbeanspruchung kann langfristig zu einem Ermüdungsbruch im Bereich der Seitenbleche führen. Bei normalen Benutzen wird dies sicher aber erste nach der Garantiezeit eintreten, befürchte ich.
Aus MEINER Sicht ist der Rahmen nicht für größere Belastungen ausgelegt. Diese Vermutung ließe sich dadurch belegen, wenn Versuchsräder mit Dehnungsmesstreifen an den rissgefährdeten (oberer Link - gelber Kreis im Bild) Stellen ausgestatten mal richtig geprügelt wird. Ich würde annehmen, dass diese große Aktivität aufweisen, da das MAterial aber recht weich ist, wird es das ZUNÄCHST offensichtlich unbeschadet wegstecken.
Das war nur meine Meinung. Ich garantiere NICHT für Richtigkeit. Und ich wollte auch niemanden den Tag versauen.
Mein Lösungsvorschlag wäre, einen neuen Umlenkhebel (den vorderen UND den Hinteren) zu konstruieren. Die Verbindung dazwischen (das LAger) müsste leicht nach vorn, aber vor Allem deutlich nach oben verlegt werden. Das hintere Hebelteil müsste dementsprechend länger gestaltet werden. Folglich bekommt der Rahmen damit zwar etwas weniger Federweg, jedoch sicher eine höhere Lebenserwartung.
Nebenbei würde das evtl. noch ein besseres Wippverhalten (bei wenig genutzem Federweg - also vor allem Uphill und auf der Geraden) bedeuten, da am Anfang der Dämpfer recht progressiv angelenkt wird. Eine Uphillmaschine wird das bike davon sicher nicht, ist klar.....
Ansonsten würde ich bei dem Hinterbau den Abstand zwischen den Lagerpunkten etwas zusammen rücken. Das sollte das Verformungsproblem auch etwas lösen.
Leider habe ich keine Kostruktionszeichnung da, mit der ich arbeiten kann und auch KEIN Rocky in meiner Nähe/Besitz. Sonst könnte ich mich mal an CAD-Vorschläge für eine Fräswippe machen.
Aber evtl. täusch ich mich ja sowieso.
Achja, ich will ungern als neunmalkluger Wichtigtuer dastehen. Es hätte jedenfalls nichts mit Mr. Freeride zu tun.
MfG
anonym
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