Richtige Kurvenfahrttechnik, theoretische Grundlagen.

mankra

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Da ich mit leicht verletzten Fuß gerade so herumhänge, hab ich wieder mal Zeit zum ein bißchen Theorie zu wälzen.
Diesmal gehts um Fahrtechnik, speziell ums Kurvenfahren:

Letztes WE hatten wir auf der Planai ein DH Rennen, der Kurs war recht schmal ausgesteckt, so das es kaum Alternativlinien gab, und es gab auch kaum Tretpassagen, so das mans auf Mangelnde Ausdauer schieben könnte.
Dafür gabs sehr viele Anliegerkurven.

Von der Streckencharakteristik her, bin ich mir sicher, daß ich min. 80% der Zeit nur in den Kurven(ausgang) verliere.

Und nun die Frage an die schnellen Jungs hier (HaiRider, HiTecDriver, etc.):

Was machen die Topfahrer bei der Kurvenanfahrt, in der Kurve und im Ausgang anders, als unsereiner.
Ich rutsche schon über beide Räder in die Kurvenaussenseite, während einige den Anlieger erst gar net ausfahren sondern innen durchschneiden, wo ich mit weniger Tempo und Anlieger Probs habe, nicht wegzurutschen.

Ist zwar ein Extrembsp. aus Zagreb: Extrem staubig, loser Untergrund und Staufer fährt den Anlieger erst gar nicht.
Ich war langsamer und mit Anlieger hatte ich Probs nicht wieder wegzurutschen:




staufer02.jpg
 
Der Staufen is net von diesem Bikeplaneten :rolleyes: Planai gings mir wie Mankra. Nur such ich die Sekunden net, sondern erfrisch mich lieber beim Rennlauf im Bach :( :D
 
ich bin jetz nicht so der racer-typ, aber ich komm eigentlich schneller durch die kurven, wenn ich das rad in den anlieger lege, mich selbst aber nicht, wenn du verstehst was ich mein. sich selbst halt recht zentral überm radl aufhalten. ansonsten haste ja doch wieder nur so ne art "gerade fläche" wo dich die fliehkräfte eben zum wegschmieren zwingen.
 
66 Hits und nur 2 Antworten..........

@Hedonist:

Drücken meinst Du.
Bei engen Kurven mach ichs auch, bei schnellen lege ich mich mit dem Oberkörper mithinein.
Das Prob, was ich beim Drücken hab ist, wenn die Kurve zumacht oder ich zuschnell bin, ich es nicht mehr weiterdrücken kann, da mich die Fliehkraft aufstellt.
Bin ich mit dem Oberkörper unterm Bike kann ich wesentlich leichter korigieren.
 
uff, Deine Frage is sehr sehr sehr komplex würde ich sagen & kann wohl kaum mit DER ANTWORT beantwortet werden... So generell gibts aber einige Sachen:
- So selten wie mögl. den Fuß aus dem Pedal, nur wenn es WIRKLICH nötig ist...
- So früh wie möglich wieder anfangen mit treten...
- VOR der Kurve anbremsen und IN der KURVE nicht bremsen, das machen viele leute falsch...
- Linien testen im Training, mal innen mal außen fahren, schauen wo man mit dem meisten FLOW durchkommt, wo man wieder treten kann... Wo is der Bremspunkt vor der Kurve...?!
- Meistens kann man Kurven schneller fahren als man denkt...

Aber es ist wirklich von Kurve zu Kurve unterschiedlich... Manchmal ist auch ein weiterer Weg vor der Kurve sehr viel schneller, wenn man die eigentliche Kurve dafür schneiden kann...
 
Hi Mankra,

neben dem Material, also optimalen Reifen für den jeweiligen Untergrund, ist sicher auch die Technik entscheidend.

Meinesachtens kommt es auf die Kurvenart an. Wenn ein Anlieger vorliegt ist es sicherlich sinnvoll sich mit dem Oberkörper reinzulegen, da man mehr Druck auf die Laufflächen der Reifen aufbauen kann (Kraft in einer Linie).
Handelt es sich allerdings um eine ebene Kurve so ist das Drücken sicher angebrachter da durch die Schräglage der Schwerpunkt weiter runter geht und man mit dem ausgestreckten Bein ggf. korrigieren kann.
Shaun Palmer hatte das echt gut drauf und es gab mal vor Jahren einen Artikel darüber in einem US-Magazin. Dort wurde auch gesagt, dass er hinten extra viel sag fährt um in Kurven (trotz Aufrechtsitzens) so tief wie möglich zu sein.

Gruß matze
 
Super, jetzt kommen wir der Sache näher

@Hitecdriver

Mit DER Antwort, daß ich morgen Top10 Elite fahr hab ich eh nicht gerechnet ;);)
Aber es hilft mir, daß ich einen Ansatz hab, wie ich zu trainieren hab.

Zu 1. Ist mir klar, außer bei sehr engen, langsamen Kurven oder gar 180° Turns gibts mir doch Sicherheit bzw. hilft das Gleichgewicht zu halten.

Zu2: Klar und sicher einer meiner Hauptfehler, daß ich zuviel Rolle. Mein Prob noch: Mit Klickies stürze ich noch zu oft bzw. wenn ich im Gatsch nicht in die Pedale zurückkomme, dann verunsichert es sehr.
Mit Flats hab ich beim Treten wenns ruppig ist doch meine Probs.
Ist aber sicher ein wichtiger Ansatzpunkt

Zu3: Wenns Steil ist, gar nicht so einfach, vorher die richtige Geschwindigkeit abzuschätzen. Bei flacheren Kurven hauts ja so halbwegs hin.

Zu4: Das mach ich eh und Freitags gehen wir die Strecke nach dem Training auch zu Fuß ab und Linien zu gucken.

Zu 5: Da ist der Wurm drinnen: Bei neuen Strecken brauch ich zu lange, um das Limit zu finden.
Aber auf Strecken, die ich schon 100x gefahren bin (eben Planai, wo gestern das Rennen war) bin ich bei vielen Kurven an meinem Limit und trotzdem fahren andere wesentlich schneller...........

@Minou

Reifen paßte schon.
Hintere Feder ist zu hart und die weichere schon ewig bestellt.........
 
Aber grad Pkt3. ist meiner Meinung nach sehr wichtig, hab da auch mit anderen drüber gesprochen bzw. trainiert, denn wenn man net in der Kurve bremst rutscht man sehr sehr sehr viel weniger IN der Kurve
 
Das glaub ich dir schon, da man auch sehr viel Speed aus der Kurve mitnimmt.

Was machst aber bei steilen Kurven, wo Du im Kurveneingang sehr langsam reinfährst und im Kurvenausgang trotzdem zu schnell wirst...................
 
Naja, ich fahre zwar kein DH bin nur MotoCross gefahren und naja, ich habe da immer probiert mehr druck nach unten zubekommen, d.h. ich habe aus der Anliegerabgewanten seite mehr druck auf#s Pedal gemacht, meine tamit nicht den füß runtergenommen sonder richtig drauf gedrückt... Und mit der anlieger angewanten seite druck mit dem oberschenkel auf den Tank gemacht... Weiß zwar nicht wie des beim Dh klappt , wegen Fehlendem Tank ;D , aber des mit dem pedal könntest du mal probieren...
 
ja laß mal überlegen wie fahre Ich nen anlieger ?!

1. vor dem anlieger die geschindigkeit haben die man haben will bzw. kann um ihn zu fahren
2. um in den anlieger zu kommen gebe ich dem lenker einen leichten linksstoß wenn ich rechts fahre und lasse mich rechts reinfallen genauso umgekehrt dann kippt das bike schneller und immer so auf dem bike sitzenbleiben als würde man gradeausfahren aber leicht gebückt . ( tiefer schwehrpunkt )
3. beim rausfahren Xeplosionsartig aufrichten und das bike am lenker in die richtungziehen die ich will mit voller kraft auf der pedale so das das vorderrad steigt um es zum teil sogar umzusetzen.

so würde ich einen recht engen anlieger fahren und mit größeren halt das ganze dementsprechend dosierter.:bier:
 
Beim rausfahren heben manche pros auch das vorderrad an, um mehr kraft beim reinleihern umzusetzen! aber das ist schon wirklich ne kunst, und obs wirklich hilft kann ich dir auch net sagen!
 
Zu dem kann ich leider nichts sagen, aber etwas fragen:)


Ich bin mir nie sicher mit welcher Variante man am schnellsten durch die Kurve fährt.
Ist es besser den grossen Radius zu machen (schneller aber mehr weg) oder den kleinen (wegrutschgefahr grösser, langsamer) oder so ein mittelding...
 

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in meinen Augen ist folgendes wichtig:

- Linienwahl. Da machen glaube ich die meisten schon den Fehler (ich auch oft). Die Profis bleiben bis zum letzten Moment aussen und ziehen dann rein. Was ich bei vielen Durchschnittsfahrern sehe, ist folgendes: Brav aussen anfahren, aber dann viel zu früh reinfahren (wahrscheinlich aus Angst, den richtigen Moment zu verpassen. Sie sind dann praktisch am Kurveneingang schon am inneren Rand. Da gibts dann zwei Möglichkeiten: entweder langsam innen rum oder schnell weiter, am Scheitelpunkt schon fast aussen und am Kurvenausgang stehen.
Anlieger: viele fahren gar nicht erst in die Anlieger rein! Sie fahren ganz unten und nützen den Anlieger so kaum, bestenfalls Rettung, wenn man wegrutscht. Richtig wäre, ganz am Anfang in den Anlieger hoch zu lenken und dann runterzuziehen. Ist bei der Schladming ganz extrem im steilen Teil!
-rechtzeitig abbremsen!
-reindrücken. Schadet nie und man hat viel mehr Spielraum, um das Bike aufzufangen, als wenn man innen liegt.
-antreten, aber nicht zu früh! Ich habe lange Zeit den Fehler gemacht, viel zu früh anfangen zu treten. Die Kurve wird dann ewig lang und man kann nie voll reintreten. Lieber Kurve zu machen und dann treten.
 
ich zähl mich zwar mit sicherheit nicht zu den schnellen dh'lern doch vom dual fahren her hab ich einiges zum DH sport mitgebracht was mir jetzt teilweise hilft!


mein problem war meistens das ich angst hatte weg zu rutschen in der kurve oder im falle eines anliegers darüber hinaus zu schießen (im wahrsten sinne des wortes :) )

bei langen kurven hab ich nun gemerkt das es ungemein hilfreich ist, um sich näher ans limit heran zu tasten, den inneren fuß motocross ähnlich rauszustellen. geht natürlich mit klickpedalen nicht so gut wie mit flat pedalen!

später, wenn man glaubt nahe am limit zu sein versuchen den fuß am pedal zu lassen


2ter punkt is sicher die linien wahl - zwar hab ich mich damit beim DH noch nicht so sehr damit beschäftigt (wie denn auch, wenn mein bike ständig defekte hat :rolleyes: ) aber wie in einem technisch schweren stück überlege ich mir auch in gewissen kurven wie man am schnellesten ohne in sturzgefahr zu kommen durchfährt - F1 rennen schaun :) -> weit anfahren, dann am scheitelpunkt so weit wie möglich innen sein und dann wieder "raus lassen" am kurvenausgang ( ist in der theorie natürlich was anderes als in der praxis, wenn man eh schon nimmer weis wie man die nächste kurve anbremsen soll vor lauter blau sein :D )

das mit dem rausreissen und voll wegtreten nach der kurve schaff ich nicht immer, denn meistens rutscht genau dann wenn man den druck vom vorderrad nimmt und voll reintritt der vorderreifen weg (dazu kann ich nur sagen: schauts euch den typen in ride to the hill gleich am anfang mit dem scott an - so perfekt kann ma eigentlich gar net fahren!!!)


bei anliegern fällt mir nur ein, einfach sich wirklich voll rein zu schmeissen, bestes beispiel hierzu is der engel georg (staatsmeister letztes jahr im dual) der liegt wirklich wagrecht in den anliegern (net amal da staufer fährt so extrem). allerdings nur auf seiner heimstrecke - also brauchts für sowas viel training und vor allem mut!


was mir noch einfallen würde ist die sitzposition am bike, mittig ist besser als zu hecklastig, weil man dann zum gerade aus fahren neigt!



noch ein beispiel aus der praxis welches zeigt das sich viel im kopf abspielt!

ich bin letztens meinen hausberg runter gefahren und da gibts nen weg mit lauter 180 grad kehren und nur steine. ich bin mim dual bike ohne vorderbremse gefahren - man möchte nicht glauben mit wieviel speed sich kurven noch ausgehen, wo man, hätte man die chance dazu, zB durch eine vorderbremse, viel mehr bremsen würde, als wenn man gar net erst bremsen kann, weil die vordere bremse fehlt (toller satz, was?) und sich die kuve dennoch ausgeht. irgendwie schaltet dann das hirn von denken auf reflex um und man kommt um die kurve herum - mit einer adrenalinauschüttung die sich gewaschen hat

:cool:


so, ende meines monologes....
 
Original geschrieben von HobbyRevoluzzer
Naja, ich fahre zwar kein DH bin nur MotoCross gefahren und naja, ich habe da immer probiert mehr druck nach unten zubekommen, d.h. ich habe aus der Anliegerabgewanten seite mehr druck auf#s Pedal gemacht, meine tamit nicht den füß runtergenommen sonder richtig drauf gedrückt... Und mit der anlieger angewanten seite druck mit dem oberschenkel auf den Tank gemacht... Weiß zwar nicht wie des beim Dh klappt , wegen Fehlendem Tank ;D , aber des mit dem pedal könntest du mal probieren...

Dafür hat man den Sattel etwas als Stütze.

Das Prob beim MTB: Dann ist Kurveninnen die Kurbel unten und da ich den ersten Lauf mit nur einer Kurbel fertiggefahren bin, kann ich Dir sagen: Vergiß es.


Bringt aber doch ne Frage auf: Fährt Ihr mit waagrechte Kurbel durch die Kurven oder mit Gewicht und Kurbel unten am äußerem?

Schnelle Kurven, bzw. wenn ich mit dem Körper mich mitheineinlege fahr ich waagrecht und wenn ich das Bike drücke dann mit Gewicht am äußerem Pedal.

@Intenserider:

Stimmt, passiert mir in Afritz immer wieder, daß ich außen anfahre und dann zu früh umlege.
In Afritz sieht man an den Linien der Pros noch ein Phänomen sehr gut:
Sie fahren außen an und bleiben bis zum Scheitelpunkt außen und ziehen dann ab Scheitelpunkt schon nach innen und kommen am Kurvenausgang sehr weit innen heraus.
Ich hab immer am Kurvenausgang das Prob, daß mir fast der Anlieger ausgeht.

@Martix

Staufer hat bei fast jeder Kurve den Fuß herausen und nach vorne gestreckt. Eben MX Style. Ihm erkennst sofort am Fahrstill.
Du kennst sicher das Video vom DSF OffRoad Magazin, wo der Hias gegen einen Endurofahrer in Afritz fuhr:
Auch der Hias liegt waagrecht in den Anliegern.

@Alex

Kann man sicher nicht pauschal sagen.
Wenn wir mal annehmen, das der Untergrund über die volle Kurvenlänge und breite gleich ist muß man noch folgendes unterscheiden:

180° Turn mit großen Anlieger und evtentuell längeren flachen Geraden hinterher:

Natürlich schwarze äußere Linie um viel Schwung mitzunehmen.

90° oder weniger Kurve mit wenig Anlieger:

Kann es Vorteilhaft sein, wie Martix schrieb F1 mäßig außen anzufahren, über den Scheitelpunkt nach innen und dann nach außen treiben zu lassen, sprich die Kurve so gerade wie möglich zu fahren.
Der rest ist von Kurve zu Kurve verschieden.
Sieh Dir einfach die Linienwahl der schnellen Jungs an dann siehst Du, wie sie optimal ist.

@alle

Jetzt wird der Level noch ne Stufe höher:
Bei einigen wirklich schnellen Fahreren sieht man bei schnellen Kurven ohne Anlieger( zumindest da erkennt man es mit freiem Auge sehr gut) , wie sie fast ungebremst hineinfahren und über den Drift die Geschwindigkeit dosieren.

Ist das bei Euch auch so und fährt ihr Kurven (auch Anliegerkurven, nur sieht mans da nicht so als Zuseher) auch recht driftent und so noch Geschwindigkeit regulierend oder versucht Ihr, das Bike so zu fahren, das es eher ruhig die Linie zieht?
 
wenn ich absolut ungebremmst in eine kurve hineinfahr und der untergrund ist zu griffig fängt meine hinterrad immer böse an zu stempeln das es fast ein abwirf!!
ist dann zu viel druck drauf oder sollte man hinten anstadt ein "normalen" reifen ehr was slick artiges fahren damit man
das rad besser in die kurve stellen kann?
 
Ich versuchs mit mehr oder weniger Luft das Bike neutral abzustimmen. Meist fahr ich hinten auch 1 bis 2 Mischungen härter.
 
hm ich hab mir das jetzt alles mal durchgelesen.


um schnell durch kurven durchzukommen ist auch die gewichtsverlagerung bzw verteilung zwischen vorderrad und und hinterrad SEHR wichtig.
in ner kurve angst bekommen und nach hinten gehen und danns vorderradl zu verlieren ist kja garnet so selten oder?

ich bin da selbst weiss gott kein grosser held und a super schneller dh racer bin ich auch net.
aber mehr druck aufs vorderradl zu bringen hilft mir persönlich bei sehr vielen kurven um gut bzw schnell durchzukommen.

ist nur (m)ein gedanke. so nevermind...
 
Zum Thema Anlieger(v.a. für DS): in sehr vielen Fällen ist es die schnellste Variante früh im Anlieger drin zu sein um dann aber auch wieder sehr früh draußen zu sein. Das frühe draußen sein ist auf vielen Kursen genau der Punkt wo du richtig Zeit gutmachen kannst.

Natürlich ist jeder Anlieger anders und es gibt natürlich welche wo das so nicht optimal ist...

masta tobsen
 
Na ja, eben im Fall eines Anliegers, in diesen sehr früh einfahren, was eben Mittel zum zweck ist, nämlich früh mit der Kurve fertig zu sein (also den Anlieger nicht in seiner ganzen Pracht fertig fahren).
 
Check ich noch immer net ganz, meinst Du früh in der Kurve umzulegen?

Das wäre wieder das totalle Gegenteil von dem, was Intenserider schreibt.
 
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