So, von mir gibt es ja nicht so oft Berichte, aber wenn es sich mal lohnt, schreib ich auch mal was.
Dieses Jahr fand zum ersten Mal der Feen-Bike-Marathon in Saalfeld statt Anfang Mai. Vielleicht hätte ich das Event sogar verpasst, wenn ich nicht schon im Vorfeld wegen Haftungsfragen kontaktiert worden wäre vom Veranstalter. Aber so stand im Januar schon fest, dass das auf der Agenda steht. Schnell noch einen Arbeitskollegen überzeugen, schon ist die Anmeldung für die Firmen-/Teamwertung erledigt. Das bedeutet 5 Runden mit je etwa 8km sind zu fahren und in 1300 Höhenmeter kommen dabei rum.
Wie das bei ersten Veranstaltungen so ist, man weiß halt nicht, was einen erwartet. Zumal das weit genug vom Heimatrevier weg ist, um die Gegend nicht zu kennen. Das Höhenprofil zeigte dann zumindest, dass die Strecke recht simpel ist, einmal lange hoch, einmal lange runter mit etwas Flachstück dazwischen. Vor Ort war es dann eigentlich genau mein Ding. Nach Start 2,5 km Forststraße mit 7 bis 12% hochdrücken, dann einen extra gebauten Trail noch die restlichen Höhenmeter machen, danach etwas flach, runter, flach und runter zurück zum Start. Die Abfahrten für einen Marathon recht traillastig, durch den staubigen Untergrund etwas rutschig und wurzelig. Der Start erfolgte in Blöcken, also Langstrecke (7 Runden) zuerst, dann e-Biker (3 Runden), danach Einzelwertung (5 Runden) gefolgt von der Teamwertung (5 Runden) mit dem Abschluss Einzelwertung (3 Runden). Die Konkurrenz bei der Teamwertung war jetzt nicht so zahlreich, vorangemeldet waren 16 Teams, ein paar fehlten glaube ich.
Als es dann losging blieb nicht viel über: Mein Arbeitskollege legte gleich mal Tempo an und ich versuchte da irgendwie zu folgen. So Schnellstart ist ja nicht meins, aber nach 300m oder so waren wir dann vorn. Eigentlich dachte ich, dass wir dann etwas kontrolliert fahren können, aber daraus wurde nicht viel. Am Anstieg hab ich dann schon gemerkt, dass ich der Konkurrenz recht einfach davonfahren konnte. Großes Blatt und vernünftige Trittfrequenz waren optimal, der Puls spielte bestenfalls leicht gestresst bis so 170 Schläge. Eigentlich ein ganz schönes Gefühl, nicht voll fahren zu müssen. Zumal selbst so noch Zeit blieb zum Entspannen, damit wir als Team zusammen bleiben.
Nur runterwärts habe ich es ein wenig übertrieben, machte aber auch Laune. Ziemlich zu Beginn der Abfahrt ist mir hinten der
Reifen offenbar etwas weit zur Seite gerutscht und ohne
Schlauch, naja, etwas Luft hat sich verabschiedet. Also erstmal das komische Gefühl einsortieren müssen, danach entschieden, dass das mit der Luft noch reicht und vorsichtiger weitergefahren. Ok, nach der kurzen Steilabfahrt vor dem Zielbereich gemerkt, dass es vielleicht doch etwas wenig Luft ist. Auf der zweiten Runden dann das nervige Gefühl, dass es weniger wird. Dezent durch die Abfahrt geschlängelt, um dann bei der Rundendurchfahrt doch festzuhalten, dass es mehr Luft braucht. Also anhalten,
Pumpe am Rad dabei und nachgepumpt in der Annahme, dass wir etliches an Vorsprung haben.
Wieder falsch gedacht: Die Konkurrenz tauchte hinter uns auf. Naja, weiter gehts, hilft ja nichts. Nach der zweiten Runde also mit nicht ganz 10 Sekunden Vorsprung auf die dritte Runde gegangen. Berghoch alles gut, Konkurrenz wird distanziert, passt. Oben bzw. runterwärts dann wieder die Feststellung, dass die Luft nicht hält. Oh, schön. Auch noch Kette vorn runtergefallen, also einmal Hände dreckig machen, muss auch mal sein. Kurz überlegen und Plan aufmachen: Einmal noch runterfahren, halbe Runde drehen, nachpumpen und dann hoffen, dass das eine Mal nachpumpen bis zum Ende für die dann restlichen anderthalb Runden reicht. Plan kurz geprüft und für gut befunden. Kollegen informiert bei der Rundendurchfahrt, dass ich berghoch mal frei fahre und dann oben den Vorsprung nutze zum Nachpumpen.
Gesagt, getan. Oben also
Pumpe gezückt und gepumpt. Irgendwann dache ich mir dann, dass das reicht. Aber Kollege noch nicht da, also weiterpumpen. Kollege kommt dann auch,
Pumpe wieder ans Rad und weiter gehts. Oha, ganz schön hart hinten.

Aber naja, für die Abfahrt langt es, wenn auch mit etwas mehr rumhüpfendem Hinterrad als gewollt. Also auf zur letzten Runde.
Konkurrenz nicht zu sehen, das gefällt.
Reifen ist prall, eigentlich zu prall. Scheint nicht einmal mehr Luft zu verlieren. Offenbar reichen die geschätzt 2,5 bar, den
Reifen wieder ordentlich in die Felge zu drücken. Nun gut, schadet nicht. Also noch ein letztes Mal den Hügel rauf, kurz mal von den ersten drei der langen Strecke überholen lassen und dann noch einmal die spaßige Abfahrt runter. Nichts mehr falsch machen, einfach heimrollen lautet die Devise. Das gelingt auch.
Nach nicht ganz 2,5 Stunden dann Tagwerk vollbracht. Schnitt knapp über 16 km/h, unerwartet. Aber auch die schnellen waren kaum über 20km/h unterwegs. Na immerhin hat das zur Folge, dass wir zu spät sind, um noch zu einem XC-Rennen ins Frankenland zu fahren. Statt dessen entspannen bei herrlichen Sonnenschein mit kühlerem Wind bis zu Siegerehrung. Ist aber auch ok.
Die Getränkeprämie ging übrigens am folgenden Mittwoch beim Grillen mit den restlichen Kollegen drauf. Die fanden es gar nicht so schlecht.