So, ich hab dann auch gleich noch einen Marathonbericht nachzureichen: 1. MTB-Marathon Pfronten.
Bin mit meinen 2 Trainingskumpels, Siggi und Roland, hingefahren, ist ja auch nur ne halbe Stunde Fahrt von Kempten aus. Die Startzeit 12 Uhr war auch sehr angenehm. So musste man sich nicht so früh aus den Federn quälen.
Wegen der größeren Schneemassen war die ursprünglich geplante Strecke nicht vollständig befahrbar statt des letzten Singletrails ein gut befahrbarer Forstweg.
Alle 500 Teilnehmer starteten in einem Block und unsere Startposition war nicht die beste. Mein Ziel war, ins erste Viertel zu fahren. Deshalb am besten gleich auf dem ersten Straßenstück ein bisschen weiter vor fahren natürlich nur soweit das ohne Risiko möglich war. Klappte wunderbar, am ersten kleinen Anstieg sortierte ich mich schon so knapp im ersten Drittel ein. Überhaupt war die Streckenführung sehr angenehm, weil sich durch diesen kleinen Anstieg das Feld gleich etwas auseinander zog und so auch an den folgenden Engstellen kein Stau entstand.
Die Distanz zählt mit 50 km ja eher zu den kürzen Marathons, aber auf die Länge haben die Veranstalter immerhin knapp 2000 hm untergebracht. Das ließ also lange Anstiege erwarten. Und der erste davon folgte nach ca. 10 km. Auf steiler, gut befahrbarer Schotterpiste ging`s rauf zum Sportheim Böck auf 1400 m und weiter auf üblem Schotter und durch Schneereste, teil schiebend, zur Kappeler Alm. Bis dahin hatte ich noch ein paar Plätze gut gemacht, allerdings durch das Schließen einiger Lücken schon ein paar Körner verbraucht. Bei der Auffahrt habe ich zwei Kehren weiter unten noch Siggi gesehen. Zusätzliche Motivation!

Dann begann die längere Schiebepassage, bergab und bergauf, durch ein Altschneefeld bis man auf dem Schotterweg hinunter ins Vilstal angelangt war.
Die Abfahrt war eine von der schnelleren Sorte. Mit bis zu 70 Sachen ging`s auf feinem Schotter und zuletzt auf Teer bis zum Abzweig zur zweiten Auffahrt. Dann eher unspektakulär, aber steil rauf zur Bärenmoosalpe auf gut 1200 m. Einige überholt, die, weil vermutlich zu schnell angegangen, ihr Fahrrad besonders liebten. Die Abfahrt war dann das eigentliche Sahnestück des Marathons: über groben Schotter, Anlieger und Wiesenpassagen ging es flott runter ins Achtal.
Dort wartete schon die letzte Verpflegungsstation vor dem finalen Anstieg zur Bergstation der Breitenbergbahn. Überhaupt war die Organisation und Verpflegung hervorragend und absolut auf dem Niveau von renommierten Veranstaltungen und das zum halben Preis! Also noch mal eine Flasche aufgefüllt und ein paar Kohlenhydrate eingeworfen. Es ging ja immerhin noch mal bis auf gut 1650m hinauf! Die Steigung nicht zu steil, dafür deutlich Anzeichen, dass das Anfangstempo seine Spuren hinterlassen hat. Leichtes Unwohlsein und dicke Beine, also einen Gang zurück geschaltet und ein gleichmäßiges Tempo gesucht und gefunden. Zwei, drei Leute überholen mich. Die eingeworfenen Kohlenhydrate beginnen zu wirken. Mir geht`s wieder besser. An den nächsten, der mich im Schneckentempo überholt, häng ich mich ran. Ritzelhypnose! Er zieht mich rauf bis nach oben.
Super, jetzt nur noch bergab. Zuerst zu Fuß, weil zu steil und mit Schnee und Schlamm zu gefährlich da zu fahren. Zwei Bekannte stürzen an der Stelle, wie ich später erfahre. Also die richtige Entscheidung getroffen. Dann ist der Weg besser fahrbar. Zuerst noch über Geröll und Wiesen, gefährliche Stellen sind mit griffigem Tuch überdeckt super! Dann auf bestem Schotter runter zum Start. Ein Biker, den ich auf der Abfahrt noch einhole, schafft es doch mir am Schluss noch davon zu fahren. Egal, nach 3:20 Std. bin ich im Ziel. Platz 61 von 320 in meiner Klasse. Auch Siggi und Roland lassen nicht lange auf sich warten. Wir liegen alle innerhalb von gut 5 Minuten. Alle zufrieden, aber auch ein wenig erschöpft. Die Strecke hat trotz der geringen Länge einige Körner gekostet. Das hört man an dem Tag noch häufiger.
Dann noch ordentlich Essen reingeschaufelt und die Siegerehrung, mit Wigald Boning, angeschaut. Der stand aber mehr wie Falschgeld in der Gegend rum und war eigentlich ziemlich überflüssig, obwohl ich Ihn sonst ja ganz sympathisch finde. Trotz gegenteiliger Ankündigung, war er ja auch beim Marathon nicht mitgefahren.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die man durchaus weiter empfehlen kann.
Werner