Radfahren im Winter: 20 Tipps für Fitness in Kälte und Schnee

Ich denke es ist vor allem wichtig gerade jetzt reichlich Beschwerden gegen die Verantwortlichen einzureichen, wenn auch der offiziell ausgeschilderte und asphaltierte Radweg nicht geräumt wurde und ich deswegen durch 10,15 cm Schnee radeln durfte. Ich hoffe irgendwann bleibt etwas kleben und der Verantwortliche landet auf der Straße (meinetwegen zum Schneeschippen). :) Vielleicht sind Sneaker aber auch nicht die geeignete Wahl bei dieser Witterung.. und letztlich trieb mich gerade die Wut den Berg rauf. :rolleyes:
 
Grundsätzlich sind extrem viele Sachen im Bike und MTB-Bereich sehr individuell, aber speziell bei Kleidung (inkl Fuß, Hand und Kopf) für die kalte und nasse Jahreszeit sind Empfehlungen noch mal weniger allgemein nutzbar.

Sehe ich auch so. Abgesehen vom Zwiebelprinzip, von dem ich mehr als überzeugt bin. Bei mir waren es viele Jahre Versuch und Fehlversuch.

Je nach Temperatur mache ich es für ganz normale XC-Touren von oben nach unten so:
  • Kopf: dünne Mütze (aus Merino oder "Schlauchtuchstoff") unterm Helm
  • Hals: unter Umständen Balaclava "runtergezogen", um sie noch unter den Helm ziehen zu können oder langes Unterhemd mit hohem Kragen oder Schlauchtuch
  • Oberkörper Lagendicke und Anzahl der Kleidungsstücke je nach Temperatur: verschiedene dicke lange Unterhemden, Trikots, Softshell, Hardshell bei viel Wind oder Feuchtigkeit
  • Beine (Entscheidung zu Dicke und Anzahl der Lagen so wie am Oberkörper): lange Unterhose, kurze Hose, normale MTB-Radhose, Regenüberhose bei Regen oder nassen Bedingungen
  • Handschuhe werden dicker je kälter
  • Füße: gefütterte Sealskinz Socken in der Winteredition mit den normalen Radschuhen, vlt. zusätzliche dünne Socken dazu (Füße trotzdem trocken und warm)

Was für mich immer funktioniert, ist ein leichtes Frieren in den ersten Minuten des Losfahrens. Dann weiß ich, dass ich für die restlichen Fahrt die beste Klamottenwahl getroffen habe.

Nicht vergessen: Helmlampe und extrahelles Licht am Rad. Wer später als um 12 losfährt und auf einmal in die Dunkelheit und ziemlich schnelle Nacht kommt, weiß was ich meine.

Mit den Jahren und dem Alter aber ist meine Bereitschaft vor allem in Tausituation, mit 5kg Schlamm zusätzlich am Rad nach Hause zu kommen doch sehr gesunken. Auf die Rolle zu steigen braucht wesentlich weniger Vor- und Nachbereitung. Den Nervenkitzel, mit 30km/h auf Eis ins Schleudern zu kommen, muss ich auch nicht bei jeder Wintertour haben :) Davon abgesehen machen solche Runden immer wieder Spaß.
 
Ich denke es ist vor allem wichtig gerade jetzt reichlich Beschwerden gegen die Verantwortlichen einzureichen, wenn auch der offiziell ausgeschilderte und asphaltierte Radweg nicht geräumt wurde und ich deswegen durch 10,15 cm Schnee radeln durfte.

Ich wünsche mir ehrlich gesagt regelmäßig, dass man sich den misslungenen Räumversuch einfach spart und würde viel lieber durch lockeren Schnee fahren als ständig darauf gefasst sein zu müssen, von einer Eisplatte überrascht zu werden.

Bei solchen Bedingungen nutze ich dann konsequent die Straße, die fast immer penibel von Schnee und Eis befreit wird.

Wirklich frustrierend, dass in den Augen der zuständigen Stellen offenbar nicht alle Verkehrsteilnehmer das gleiche Recht auf sichere Fortbewegung zu haben scheinen.
 
Ich wünsche mir ehrlich gesagt regelmäßig, dass man sich den misslungenen Räumversuch einfach spart und würde viel lieber durch lockeren Schnee fahren als ständig darauf gefasst sein zu müssen, von einer Eisplatte überrascht zu werden.

Bei solchen Bedingungen nutze ich dann konsequent die Straße, die fast immer penibel von Schnee und Eis befreit wird.
Ja, das Thema ist tatsächlich recht komplex und ich stimme da prinzipiell auch insofern zu, dass ich beispielsweise auf diese "feuchte Salzplörre" gar keine Lust habe. Ein wenig den Schnee abtragen, sodass sich eine feste Schicht bilden kann, wäre auch nach meinem Geschmack. Wenn sich halt Fußspuren festgetreten haben und dann nochmal weiterer Schnee fällt - von Schneeverwehungen einmal ganz abgesehen - wird es irgendwann tierisch anstrengend. Auf Forstwegen bin ich durchaus dankbar, wenn einmal ein Auto durchgefahren war - in der Spur läuft es dann meist ganz gut. Die Bildung von Eis kann wohl so oder so geschehen (hier bestanden kürzlich die gesamten Forstwege aus quasi 100% Eis; immer schön gerade aus fahren und nicht lenken). :D

Also ja, ein wenig den Schnee abtragen aber erstmal kein Salz dürfte nicht schlecht sein.

Wirklich frustrierend, dass in den Augen der zuständigen Stellen offenbar nicht alle Verkehrsteilnehmer das gleiche Recht auf sichere Fortbewegung zu haben scheinen.
Ich meine mich zu erinnern, dass das sogar so fixiert ist, dass Radwege nachrangig zu behandeln sind. Aber bei dem Thema rennt man gegen Wände an.
 
Ich wünsche mir ehrlich gesagt regelmäßig, dass man sich den misslungenen Räumversuch einfach spart und würde viel lieber durch lockeren Schnee fahren als ständig darauf gefasst sein zu müssen, von einer Eisplatte überrascht zu werden.

In sehr sehr vielen Gebieten in Deutschland hat man selten lange lockeren Schnee.
Ja, ich finde es natürlich auch schön, durch frischen lockeren Schnee zu fahren, vor allem wenn noch keine anderen Spuren vorhanden sind.

Aber meist ist es doch so, dass nach ein paar Stunden, spätestens nach wenigen Tagen der Schnee nass wird. Und dann wird es entweder sehr matschig und rutschig oder es gefriert nachts wieder und wird dann zur Eisplatte. :ka:
Es gibt bei uns den Ludwig-Donau-Main-Kanal, bei dem größtenteils die Wege nebenan nur Schotter sind und im Winter nicht geräumt/gestreut wird. Aber nach kurzer Zeit sind da sehr viele Spuren (z.B. Fußgänger, Tieren, Radfahrer) und spätestens wenn der (nasse) Schnee wieder friert, macht es da absolut keinen Spaß mehr, sich darauf zu bewegen, oft macht es vorher schon keinen Spaß mehr.

Von dem her bin ich mir leider ziemlich sicher, dass ungeräumte Wege insgesamt betrachtet viel mehr Ärger verursachen würden als geräumte.
Wie die Qualität des Räumens ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Bei uns in der Gemeinde könnte ich mich nicht beschweren, da werden die Fuß-/Radwege mit einem kleinen "Räumtraktor" quasi zeitgleich mit den Straßen geräumt und sind innerhalb kürzester Zeit frei. Auch im Landkreis wird mit einem kleinen Räumfahrzeug recht zügig und sauber geräumt. Ist aber bestimmt je nach Gegend verschieden.
 
oder es gefriert nachts wieder und wird dann zur Eisplatte.
Genau das ist das Problem.
Wahrscheinlich fährt jeder gern im frischen Neuschnee.
Wenn der aber zu Matsch wird und dann gefriert, dann hat man ein "Eisgebirge", wo man selbst mit Spikes nicht mehr fahren kann.

Bei den hoch frequentierten Wegen heutzutage passiert das schneller als auf einer idyllischen Straße am Arsch der Welt in der Arktis oder so.
 
Pendle jeden Tag 50km, 40 davon auf der Autobahn. Ich habe es über mehrere Jahre erlebt, dass die Räumdienste vom !angekündigten! Wintereinbruch !im Winter! im Vorland eines !Mittelgebirges! komplett überrascht werden und es dann mehr als zwei Tage nicht schaffen die Autobahn in Richtung des Gebirges zu räumen. Geräumter Radweg da träumt man ja nur davon. In der Stadt im Winter Radweg da bekomme ich nur Albträume. Meine Frau hat das jahrelang gemacht mit Kind hinten aufm Kindersitz 4km in Richtung Kita. Hut ab vor ihr und jedem der das macht- bei sonem Wetter gehe ich nicht "zivil" radeln.
 
Matsch und Siff mag ich auch nicht. Aber fester Untergrund, fester Schnee oder Eis, macht mit Spikes schon Spass. Der hört aber dann auf, wo beispielweise Pferde unterwegs waren und das Geläuf recht aufgewühlt wurde. Gar nicht gehen Waldwege, wo Harvester und Großmaschinen geackert und gewütet haben. Hier sind leider die Wege mit tiefen Furchen übersäht, die Wege auf Jahre fürs Biken versaut. Fahren mit höheren Geschwindigkeiten kann dann durchaus lebensgefährlich werden.
 
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Mein Motto im Winter: sobald ich waschlnass bin, umziehen.

Und nochwas.... sorry, ich konnte nicht anders. ;)
Die richtige Sitzhöhe ist auch im Winter für mich wichtig 😅
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Hat jemand einen Tipp zu Hanschuhe bestehend aus 2 separaten Lagen:
  • außen dünner Softshell etc.
  • innen Fleece oder Merino

Meine Skihandschuhe sind einfach zu dick (und für Uphill zu warm).

Aktuell nutze ich Softshell von Pearl Izumi und drunter Cratoni die ich zwischen 10 und 20° nutze. Die sind sehr eng und auch eher Windschutz, passen dafür aber unter die Softshell.
Ich möchte die innere Lage für den DH mitführen.
 
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Mit den Jahren und dem Alter aber ist meine Bereitschaft vor allem in Tausituation, mit 5kg Schlamm zusätzlich am Rad nach Hause zu kommen doch sehr gesunken. Auf die Rolle zu steigen braucht wesentlich weniger Vor- und Nachbereitung...Davon abgesehen machen solche Runden immer wieder Spaß...

Genau das...Das Fahren selbst macht eigentlich immer Bock wenn man mal draußen ist. Aber deine erwähnte "Vor- und Nachbereitung kann schon echt nerven. ✌️
 
Hat jemand einen Tipp zu Hanschuhe bestehend aus 2 separaten Lagen:
  • außen dünner Softshell etc.
  • innen Fleece oder Merino

Meine Skihandschuhe sind einfach zu dick (und für Uphill zu warm).

Aktuell nutze ich Softshell von Pearl Izumi und drunter Cratoni die ich zwischen 10 und 20° nutze. Die sind sehr eng und auch eher Windschutz, passen dafür aber unter die Softshell.
Ich möchte die innere Lage für den DH mitführen.
meine kombination:
innen
außen mtb/klettern
außen laufen
 
Vor- und Nachbereitung ist bei mir in der kalten Jahreszeit ca. +20%.
Mtb wird nie geputzt. Da ich noch 9km auf Asphalt nach Hause habe, ist der Schlamm meist trocken. Etwas abklopfen und dann ab in den Keller.
Hin und wieder die oberste Lage ohne Waschmittel ins Schnellprogramm.
Schön wenns so klappt. Ich muss eigentlich immer durch die Matsch Zone selbst wenn es oben gefroren ist. Aber wenn man von knapp 1000 m auf 130 m runter fährt bleibt einem das mittlerweile kaum mehr erspart. Putze auch nicht viel (nur wenn nötig) aber Herbst Winter kann ich die Kiste, so wie ich ankomme leider nicht in den Keller stellen. Geschweige denn die Klamotten... Vorwäsche in der Badewanne ist Pflicht (unsere neue Wama ist mir da echt zu schade- optimal ist das sicher nicht den ganz krassen Dreck da drinnen zu lassen)
 
Genau das ist das Problem.
Wahrscheinlich fährt jeder gern im frischen Neuschnee.
Wenn der aber zu Matsch wird und dann gefriert, dann hat man ein "Eisgebirge", wo man selbst mit Spikes nicht mehr fahren kann.
Ich finde, man kann schon noch. Allerdings muss man wissen, dass Spikes generell nur so 30% Grip herstellen (ausser auf Waldboden; dort 120%). D.h. auf Eis geben die Spikes nur soviel Halt, dass man nicht sofort den Abflug macht. Nen ziemlich heraussforderndes Geeier ist das dann zwar immer noch, aber mir machts Spass. Hatte das einmal - gutes Gefälle, durchgefrorene Schneematsch-Spurrillen, d.h. geshapetes blankes Eis. Das war sehr tricky.
 
So hab ich meine Wege eigentlich am liebsten. Einfach Eis; hat auch kaum Rollwiderstand. :D
 

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Hier nochmal zum Thema Schneeräumung auf offiziell ausgewiesenen Radwegen im Winter (Auskunft auf meine Kontaktanfrage, Bayern):
Die Stadt (...) hat für sich entschieden, dass Radwege im Winter nicht geräumt und gestreut werden, dies würde zu viel Personalressourcen vereinnahmen, welche im Winter v.a. bei Schneetagen an anderer Stelle zur Räum- und Streuarbeit eingesetzt werden müssen. Es ist korrekt, dass hier ein öffentlicher Radweg entlang geht, dennoch sind im Winter sehr wenig Rad- und Mountainbike-Fahrer unterwegs und wenn, dann bei guten Wetterbedingungen.
Das ist schon ein starkes Stück. Die Stadt bewirbt den Radweg aktiv, auch im Winter, und noch dazu wäre die Ausweichstrecke eine viel und schwer befahrene Bundesstraße, die auch noch nicht zu knapp bergauf führt.

Kurz gesagt: die zeigen dem Radverkehr den Stinkefinger und werden nicht einmal dann tätig, wenn sie über massives Eis unterrichtet wurden.
 
Ich fahre bei kühlen Temperaturen mit ner kurzen Bib und darüber mit noch ne etwas weiter geschnittenen langen Vaude Quisma Hose zum wärmen und als Windschutz.

Allerdings habe ich da für mich noch ein ganz großes Problem gelöst. Solche Überziehhosen rutschen oft auch mal unbemerkt vom Hintern, was dann eine beachtliche Sturzgefahr beim Auf-/Absteigen bedeuten kann.

Die Lösung:
mit normalen anclipsbaren Hosenträger die Hose gegen Rutschen fixieren. So ist man auf jeden Fall immer auf der sicheren Seite. Weiterer Vorteil: dann muss man auch die Hose am Gürtel nicht so einschnürend festzurren.

Diese fehlenden Hosenträger bei Rad-Überziehhosen sind mMn schon ein durchgehendes Manko bei fast allen Herstellern. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
 
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Ein dünner winddichter Nierengurt, hatte ich mir mal aus dem Motorradhandel besorgt, ist bei Kälte ganz und gar keine schlechte Idee.

Wer schon mal mit den Nieren wg. Unterkühlung zu tun hatte, der weiss schon, wovon ich schreibe.
 
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