Zurück zum Racing Ralph:
Heute meine erste Ausfahrt damit. 3° C, alles nass. Hab absichtlich ne Tour gewählt, bei der viel verschiedenes Terrain vorkommt. Version: 2,1", mit 3,5 bar hinten und 3 vorne. Ach ja, ich vergleiche nicht mit anderen Race-
Reifen, denn da habe ich keine Erfahrung, sondern mit meinem Big Jim, den ich normalerweise auch mit je mit 0,5 bar weniger fahre. Also los.
Der erste Kilometer auf Asphalt. Mein Eindruck: Wahnsinn, der rollt ja von alleine und hören tut man auch fast nix. macht auf Anhieb Spaß.
Der erste Anstieg. Moderat gehts über breite Forstwege nach oben, immer mindestens einen Gang schneller als sonst. Natürlich, die Tagesform, wer weiß. Ich bilde mir aber ein, man merkt es deutlich. Es geht schneller voran.
Die erste Abfahrt, schnelle breite Forstwege, teils mit nassem Laub bedeckt. Der
Reifen macht speedsüchtig, selbst ohne Treten wird man schneller als sonst. Ein paar feuchte Blätter machen kein ungutes Gefühl. Ich fühl mich gut mit dem Ding und sicher. Macht richtig Laune.
So, scharf links abbiegen und direkt auf den ersten Single Trail. Der ist bei feuchten Bedingungen fies, schräg abfallend und hat immer wieder schräge gemeine Wurzeln. Die Fahrt wird zum Eiertanz. Ich kenne die Strecke gut, brauche aber schon etwas Entschlossenheit. Ich bleibe Sieger, bin aber immer wieder vorn und hinten abgerutscht. Meine schnellere Hälfte kommentiert: "Bei mir rutscht nix." Und auch ich erinnere mich, dass es mit meinen Big Jim / Front only viel besser geht.
Wieder links, diesmal über 20 % Gefälle auf feuchter Wiese. Der Sturm der letzten Tage hat einige zusätzliche Hindernisse hinterlassen. Instinktiv versuche ich alles zu umfahren. Ein paar kleine Äste muss ich aber nehmen (Durchmesser vielleicht 5 - 7 cm). Und wieder, alles, was man nicht im 90° Winkel nehmen kann wird zur Abschmierpartie.
Kurz danach moderater Gegenanstieg, allerdings verschlammt. Ich komme gerade so rauf. Muss aber wegen Schlupf doppelt soviel treten wie meine Feundin. Der
Reifen dreht einfach durch.
Nach weiterem Up and down kommen wir ans schnelle Schotterstück. Das nimmt er unbeeindruckt, mir fehlen weder Breite noch Spurtreue. Ich kann wie gewohnt an dieser Stelle Vollgas geben ohne dass der Adrenalinspiegel steigt. Höchstens aus Vergnügen. Ach ja, auch bin ich angenehm von der Dämpfung überrascht, obwohl er doch schmaler ist und mehr aufgepumpt.
Beim nächstenSingle Trail werde ich von einer 5 Meter langen Schlammstelle überrascht.
Bremsen brigt nix mehr, also durch. Er schmiert vorne weg, dann hinten, gegenlenken. Irgendwie bin ich auf dem Bock geblieben, aber nur gerade so. Meine Freundin fragt 20 Meter später: "War das so knapp wie es ausgesehen hat?" ich: "ja, war bei dir nix?" Sie: "Nö." Sicher liegt das nicht ganz allein am
Reifen, sondern auch an der Geometrie der Bikes. Aber ich kenne ja meinen "normalen"
Reifen auch an meinem Bike.
Der schöne schmale Trail mit Blick auf den Neckar ist ein toller Abschluss. Dann och ein paar Kilometer Asphalt und ein erstes Resumeé (korrekt geschrieben?) gezogen:
Fazit: Ein toller
Reifen für trockene Speedrunden. Man erkennt sein eigenes Bike kaum wieder, so agil wird das. Als Allrounder aber wahrscheinlich eher unbrauchbar, es sei denn, man ist Schönwetterfahrer. Da ich bald mein FS ordern will, bleibt der RR jetzt auf meienem HT. Eiertanzen schult ja auch das Gefühl fürs Bike. Auf mein FS kommt dann wieder Big oder King Jim. Und dann kann ich schön abwechseln.
Jetzt ein
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