Den Start in die Saison ( Hermsdorf zählt nicht, da Anreise ohne Wohnmobil ) absolvierten Sabine und ich in Hellental / Solling.
Wir ziehen dieses Rennen dem Kyffhäuser vor, da uns die Strecke interessanter scheint und auch das Drumherum immer nett war.
Es gab mal Zeiten, da begab es sich, dass man auch andere Fahrer/-innen aus Berlin und Umgebung begrüßen konnte.
Aber dafür hatten wir das erste Mal schon am Vortag Gesellschaft auf unserer Lieblingsübernachtungswiese.
War auch gut so, da ich am Sonntagmorgen feststellte, dass ich vergessen hatte einen Gascheck zu machen und der Vorrat an Bord sich in der Nacht auf 0 setzte und weder Heizung ( 4° im Womo ) noch Herd die Arbeit aufnehmen wollten.
Also Sabine mit vollem Kessel rüber und nett gefragt, ob wir fürn Kaffee mal heißes Wasser bekommen könnten.
Als wir ankamen war die Strecke schon ausgeschildert, sodass wir uns sogleich auf Erkundungsfahrt begaben.
Ich bin ja bekannt als Orientierungshonk, da verwundert meine Überraschung nicht, dass die ersten 10 km fast nur auf Schotter zurückgelegt wurden.
Kurzzeitig fühlte ich mich ein wenig an Hermsdorf erinnert
Aber dann wirds spassig.
Die vor zwei Jahren völlig verschlammte Abfahrt, war fast staubtrocken, rein in die Hinterradrutschkurve mit professionellem Fangzaun und rauf auf die mit Rückenwind ausgestattete seichte Abfahrt zurück nach Hellental. 56 km/h erreichte ich dann nur noch hinter dem
Sattel kauernd.
In Hellental angekommen gings dann durch einen reißenden Strom
um direkt danach ziehmlich steil eine Wiese, die am Renntag durch die zuvor getätigte Wasserdurchfahrt langsam schlammig wurde,
raufzustampfen.
Der soeben noch als angenehm empfundene Rückenwind, blies nun heftig von der Seite, was die Auffahrt auch nicht flüssiger gestaltete.
Weste und Flatterband zeigen die Windrichtung
Oben angekommen gehts dann in den berüchtigten Wurzeltrail, der allerdings am Renntag seinen Schrecken verlor, da man bei Maximalpuls wenig Antrieb verspürt noch mal richtig zu beschleunigen. Am Samstag bin ich zigmal rübergedonnert um so was wie eine Ideallinie zu entdecken. Ungefedert macht das ja evtl. Sinn, nur vergisst man immer wieder wie viel langsamer es am Renntag abläuft.
Steilauffahrten, die ich am Vortag noch problemlos bewältigte, stellten sich nach 15 min Renndauer manchmal schon als veritable Laufpassage heraus.
Auch die nicht wirklich probematisch zu befahrenen Wurzeln wurden aber brav gekennzeichnet.
Nach kurzer Schotterab- und Auffahrt gings dann in ein Teilstück für die Spielkinder - soll heißen ein kurzer Freeride-Spass auf deren Hausstrecke.
Und sofern dieser sturzfrei absolviert wurde gings dann auf die Gegenwind-Passage dem Ziel entgegen.
Vergessen hab ich fast in meiner Streckenbeschreibung, dass es direkt nach dem Start aus dem Kalten in einen ca. 1,5 km langen steilen Anstieg geht, was dann auch die Schotterstrecke auf 8,5 km schrumpfen lässt.
Vielleicht hab ich deshalb auch so viele Leute gesehen, die sich auf ner Rolle Warmfahren.
Zu meiner und ich glaube auch ihrer eigenen Überraschung fuhr Sabine ein echt starkes Rennen.
Nach OP mit anschließender vierteljährlichen kompletten Sportabstinenz, gewann sie nicht nur ihre AK, sondern hat auch eine lesenswerte Zeit abgeliefert, mit der sie auch Gesamtdritte wurde.
Da strahlt nicht nur die Sonne.
Für mich war es ein Rennen bei dem ich hoch zufrieden ins Ziel rollte.
In den Windpassagen immer aufgepasst, dass ich nicht alleine war, wobei ich Angst hatte, dass das ständige Ranspringen sich rächen wird. Raufgetreten wenn ich das Gefühl hatte den Anderen tuts noch mehr weh.
Vor der Einfahrt in meine dritte Runde wunderte ich mich kurz über das nervöse Verhalten meiner Mitstreiter. Aber da ich nach der Streckenteilung plötzlich alleine war .... Nun gut also solo weiter. Im 1,5 km Anstieg sah ich kurz runter und entdeckte eine Vierergruppe und ich entschied mich ruhig weiter zu fahren und mich aufschnupfen zu lassen. Somit parkte ich nicht alleine im Wind auf den folgenden Schotterpassagen, wir kreiselten sogar ganz rennradtypisch und als wir in Hellental ankamen gelang es mir mich abzusetzen. In der Gruppe gab es Auflösungserscheinungen, einer kam aber noch mal bedrohlich nah.
Wahrscheinlich sah er meinem Gesicht an, dass ein Zielsprint an seiner AK-Wertung nichts ändern würde.
Bei dieser hatte ich mal wieder die Nase vor meinem Dauerrivalen Peter Wietzoreck, welcher bisher für Mod`s Team fuhr.
Letztes Jahr lederte er mich des Öfteren sauber ab und wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen beim Dolomiti.
Im Gegensatz zum Drittplatzierten freut er sich aber noch über das Ergebnis.