Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp

07.08. 12:45 Chassezac-Trails bei Chassagnes, 200m

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Französisches Frühstück in einer kleinen Bar in Pied-de-Borne am Chassezac: Verglichen mit Spanien kommt man hier beinahe ohne Plastik aus... und die Marmeladen sind erstklassig. Erstklassig ist außerdem die Lage, nur zehn Minuten von unserem einsamen Canyoncamp. Könnte man fast "bikepacking-light" nennen, mit dem ganzen südfranzösischen Zivilisationskrempl. Utah oder Ladakh sind jedenfalls andere Hausnummern... aber schön ist's daheim halt schon. Und Singletrails hat's auch mehr... vom Essen wollen wir gar nicht reden.

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Wie folgen jedenfalls noch viele Kilometer lang dem Chassezac flussabwärts...

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... und beobachten ihn beim Wechsel vom engen Felscanyon zum gemütlichen Fluss.

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Badeblog Teil siebzehn.

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Straßenblog Teil achtzehn. Zwischen Chassezac und Ardèche fressen wir viele geteerte Kilometer. Aber die Straßen sind klein und hübsch und es ist wenig los, ...

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... bis auf ein paar üble Minuten, die uns zu einer kleinen Routenänderung motivieren. Haben zwar ein paar Schiebestückerl, die Wanderwege am Chassezac, ...

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... aber schlussendlich finden wir doch ganz nette Abfahrten durch südfranzösischen Tieflanddschungel.

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Weiter auf Straße...

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... zur nächsten Badepause. Geht am Chassezac überall, das Ding ist einfach ein Traumfluss.

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Keine Mittagspause ohne Powernap.
 

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Re: Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp
07.08. 21:00 Kiesbankcamp an der Ardèche, 50m

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Irgendwann wechseln wir vom Chassezac zur Ardèche, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Verkehr ist grauenvoll, die ganze Gegend zugebaut mit einem Campingplatz am anderen, jeder Strand und jede Gumpe vollgestopft mit Menschen.

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Ist trotzdem schön hier, aber die Gegensätze zu den anderen Schluchten sind schon frappierend. Die Ardèche ist halt nun mal die Vorzeigeschlucht von Südfrankreich. Wer im Sommerurlaub nicht ans Meer fährt, der kommt hier her.

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Wir cruisen ein wenig durch die quirlige Ardèche-Hauptstadt Vallon Pont d'Arc und organisieren einer spontanen Eingebung folgend ein paar Dinge für den nächsten Tag.

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Gegen Abend lässt dann der motorisierte Touristentrubel endlich ein wenig nach und wir folgen der Ardèche kurz ein bisserl flussabwärts...

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... bis zum berühmten Wahrzeichen der Schlucht: Am "Pont d'Arc" fließt der ganze grosse Fluss durch ein Felsentor. Schon lustig, aber wie funktioniert das, geologisch gesehen?

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Wie auch immer, ein beinahe dämliches Touridoppelgrinseselfie ab dieser Stelle muss erlaubt sein. Und eine Rasur wäre wohl durchaus mal wieder angebracht, bei dieser ständigen Wildcamperei verlottert man einfach. Spiegel sind nicht im Gepäck und Selfies mach ich so selten.

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Ein paar Kilometer weiter finden wir mit den letzten Sonmenstrahlen auf dem Privatgelände eines Kayakverleihers eine abendliche wunderbar einsame Piratenkiesbank am Flussufer.

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Ist gekauft. Wir lassen uns häuslich nieder...

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... und gucken in den Abendhimmel am wilden Fluss. Man mag kaum glauben, welche Menschenmassen vorhin noch die Ufer der Ardèche bevölkerten. Jetzt dagegen sind wir völlig allein in der Schlucht, besser ist das.
 
Ardeche - tja berühmt und immer zu voll, da war sogar im April viel los, als sonst alles noch zu und einsam war. Die Größe der Camping- und Parkplätze, Zahl der Kanuverleiher u.s.w. ließ schon ahnen, wie es in der Hochsaison dort zugeht.
So,so, Schwimmwesten ... Das sieht ja nach einem kurzzeitigen Wechsel der Sportart aus! Viel Spass dabei, freue mich schon auf die Bilder aus Flussperspektive!
 
Schon lustig, aber wie funktioniert das, geologisch gesehen?


wenn ich mir die karte so anschaue, hat der fluß ja scheinbar so einen bogen um die felsnase gemacht und wahrscheinlich irgendwann einen durchbruch geschaffen, weil immer dieser umweg ist ja auch lästig...


PS: Tatsache...
wiki sagt:
Entstanden ist die Pont d’Arc, als die Ardèche im Altpleistozän an der engsten Stelle einer Flussschleife, des Cirque d’Estre, die natürliche Barriere des Kalkgesteins durchbrach und den Cirque d’Estre trocken legte.[1] Festeres obenliegendes Gestein wurde nicht abgetragen, sodass sich der Durchbruch als Steinbrückenbogen erhielt. Die tiefe Abtragung des Flussbettes erfolgte nur während der Messinischen Salinitätskrise.[1]
 
08.08. 12:30 Im Kayak auf der Ardeche, 50m

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Sure... no problem. Just leave your bikes behind the green container, grab a boat and paddle and go. Our bus driver will come by later today and shuttle your stuff downstream.

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Also wechseln wir heute einfach mal von Stollenreifen auf Rundumplastik und paddeln fünfundzwanzig feuchte Kilometer die Ardèche runter. Wird schon klappen mit den Bikes und dem Gepäck. Fühlt sich zwar etwas komisch an, das ganze teure Graffl irgendwo in der Pampa hinter ne Blechkiste zu werfen, aber man muss den Leuten auch mal ein bisserl vertrauen können. Hat sich gestern im Office so angehört, als ob das hinkriegen würden. Die morgendliche "Anlieferung" einer wasserdichten Gepäcktonne zum Startplatz hat zwar schon mal nicht funktioniert, aber wir haben ja die Packsäcke der Lenkerrolle... das passt auch.

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Ardèche am Morgen: erfreulich leer. So wird's nicht bleiben, aber für die Fotos blende ich die zweitausend anderen Paddler einfach mal aus. Man kann's auch in der Realität mit etwas Geschwindigkeitsmanagement hinbekommen, dass vor einem niemand am Fluss zu sehen ist.

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Ardèche mit Action: Der Wasserstand ist niedrig, dementsprechend harmlos sind die "Stromschnellen". Der Fluss ist eher was für Kinder und Familien und Hunde und hat mit Wildwasser nix zu tun. Das erwartet man natürlich auch nicht, in den billigen Plastikeimern (aka Kayak).

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Ardèche mit Kiesbänke: Trotzdem... der felswandige Canyon und das ganze Drumherum in der Schlucht sind beeindruckend. Ist halt auch keine Straße in der Nähe, glaub nicht einmal ein durchgehender Wanderweg.

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Ich hab mit paddeln nix am Hut, aber auf der Ardèche ist viel davon nötig. Zum einfach treiben lassen fehlt dem behäbigen Flüsserl.einiges an Geschwindigkeit. Ehrlich gesagt reichts mir nach der Hälfte schon, aber gut... jetzt müssen wir durch. Gutes Training für Muskelgruppen, die beim radeln eher selten zum Einsatz kommen. Macht aber fertig.

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Ardèche-Felsknubbel.

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Ardèche-Felswände.

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Ardèche-Lichtspiele.

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Ardèche-Realität: Einsam ist anders. Vor allem gegen Ende der Strecke ist der Fluss gut befüllt mit Badespaßtouristen. Macht aber eigentlich nix... man weiß ja vorher, voraus man sich hier einlässt. Der einsame Yukon fühlt sich vermutlich spannender an. Ne schöne Abwechslung zum Biken wars trotzdem, auch wenn mir jetzt die Arme weh tun.

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Und unsere Bikes haben's auch irgendwie durch die Schlucht geschafft... alles in Butter!
 
Ich war als 12 oder 13 jähriger Knirps mal mit dem CVJM an der Tarn (Leider ohne Bike, die warn noch nicht erfunden - HIHI). Und unsere Übernachtungskiesbank sah genauso aus :D
Ich kann mich nicht mehr an viel Erinnern, ausser das es sogar schon als Knirps beeindruckend schön war und das die Paddlerei mir ziemlich auf den Senkel gegangen ist :winken:
 
Sehr schön, das mit dem Ausgleichssport stimmt.
Wir haben schon mehrmals in der Nähe von Buis-les-Barronies geurlaubt, von dort sind wir auch z.B. für diese Wanderung zum Gorges du Toulourenc gefahren:
https://www.visugpx.com/31KYN2C4LcDas ist auf dem Hinweg eine Wanderung oberhalb der Schlucht und auf dem Rückweg durch das Bachbett, mit etwas Kletterei und je nach Wasserstand garantiert nasse Beine oder nasses Alles. Ich könnte mir allerdings vorstellen dass es aktuell dort ebenfalls zumindest im unteren Teil recht voll ist (voll Menschen, nicht voll Wasser). Das Ganze geht natürlich nur ohne Bike und ohne Gewitter etc.
 
Wir waren als zeltende Familie vor ein par Jahren da, so voll das Tal auch am Anfang und am Ende ist, das Paddeln fand ich sehr schön, war allerdings auch mein erste längerer Paddeltrip und das in in dieser wunderschönen Landschaft - mal abgesehen von von der Horde besoffener Nudisten in der Mitte der Tour, die sich an jedem kenternden Kanu lauthals erfreut haben. Auch die PanoramaStrasse oberhalb des Tals ist sehenswert allerdings nur früh morgens oder abends, wenn nicht alle unterwegs sind.
 
Echt schön da, passt nur auf mit dem Lager direkt am Gewässer, wenn Starkregen usw. möglich sind. Aber das habt Ihr bestimmt im Griff 😚
 
@Goldkettle - schläfst Du während eines Powernaps eigentlich wirklich ein oder ruhst Du nur dösend vor Dich hin? Und bist Du nach dem Aufwachen, falls Du geschlafen haben solltest, wirklich erfrischt oder eher gerädert?
 
Sehr schön, das mit dem Ausgleichssport stimmt.
Wir haben schon mehrmals in der Nähe von Buis-les-Barronies geurlaubt, von dort sind wir auch z.B. für diese Wanderung zum Gorges du Toulourenc gefahren:
https://www.visugpx.com/31KYN2C4LcDas ist auf dem Hinweg eine Wanderung oberhalb der Schlucht und auf dem Rückweg durch das Bachbett, mit etwas Kletterei und je nach Wasserstand garantiert nasse Beine oder nasses Alles. Ich könnte mir allerdings vorstellen dass es aktuell dort ebenfalls zumindest im unteren Teil recht voll ist (voll Menschen, nicht voll Wasser). Das Ganze geht natürlich nur ohne Bike und ohne Gewitter etc.
Was vor 20 Jahren ein Geheimtipp war, ist mittlerweile hoffnungslos überlaufen. Grosse Parkplätze, in jeder Badegumpe eine Familier mt Hund, Schlangen an den Engstellen, wie an der Ardèche, aber viel weniger Platz...
 
09.08. 17:00 Kiesbank am Eygues bei Nyons, 275m

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Frühstück in Saint Martin d'Ardèche... mit der berühmten Marronencreme von den lokalen Bäumen. Da könnt ich mich reinlegen. Mach ich aber nicht im Warmduscherhotel, sähe vielleicht komisch aus.

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Die Hitzewelle ist übrigens zurück, ...

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... das sind gute Voraussetzungen für die Flachetappe über die Rhone nach Osten bis zu den ersten Ausläufern der Alpen.

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Flachetappe mit Sonnenblumen.

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Flachetappe mit Noisette.

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Flachetappe mit Schloss.

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Flachetappe mit Baum.

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Flachetappe mit Mont Ventoux am Horizont.

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Flachetappe mit Wein.

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Leckerer Wein?

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Knapp 80 Kilometer mit kaum 300 Höhenmetern werden's am Ende von Saint-Martin an der Ardèche bis Nyons im Departement Drôme. Damit sind ist der Pyrolympix mehr oder weniger in den Alpen angekommen... oder wenigstens in ihren Vorhügeln. Gutes Gefühl, ...

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... beinahe so gut wie frische Wäsche am Körper. Diesbezüglich ist Frankreich einfach ein Traumbikepackingland, Waschmaschinen stehen beinahe überall einfach so in der Gegend rum.

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Der Fluss L'Eygues bei Nyon ist gumpentechnisch ausgebaut und hat mehr als Badetemperatur.

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Wir versingletracken uns noch ein wenig durchs Ufergebüsch zu einsameren Platzerln...

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... und genießen den Nachtisch im Outdoor-Bikepacking-Restaurant mit eingebauter Kühlung.

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Gute Nacht aus den Alpen... oder so ähnlich.

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Und jetzt ab ins Bett.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Goldkettle - schläfst Du während eines Powernaps eigentlich wirklich ein oder ruhst Du nur dösend vor Dich hin? Und bist Du nach dem Aufwachen, falls Du geschlafen haben solltest, wirklich erfrischt oder eher gerädert?
Ich schlafe meist sehr schnell ein und wache nach 5-10 min von selbst wieder auf. Danach fühle ich mich super erholt.

Witzigerweise gibt es von meiner Mama auch ein paar Schlafbilder von ihren Bergtouren. Sie war bei ihren Freunden bekannt für ihren "Gipfelschlaf". Vielleicht gibt es ein Gen dafür?
 
Wir sind ab 20.08 für 3 Wochen im Bereich AOSTA/ ETROUBLES/ COURMAYEUR/Nivole bzw. Was uns sonst noch einfällt.
Route mit eurer Hilfe hier diskutiert. Jetzt soll es endlich klappen....
 
Das geht ja zügig Richtung Alpen. Hoffe ihr findet noch viele zorrofreie Trails. Bin gespannt weiter dabei. In 3 Wochen bin ich auch wieder da unten.
Jamei... die Provence hat natürlich wahnsinnig geile Flowtrails... aber mit den Temperaturen kann man nicht diskutieren. Hochsommer bedeutet einfach Hohe Berge, ist eben so. Schade um Sisteron und die tolle Umgebung, aber da war ich eh grad erst beim Lissabix.
 
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