02.03. 13:00 Mitre Peak High Camp, 1000m
Runterklettern dann auch lieber vorsichtig... und manchmal rückwärts. Das Zelt steht links unten auf dem grünen Grasfleck am Grat, knapp über der Bushline. Und die Route verläuft dann immer auf dem Ridge, mitten hinab in die grüne Hölle. Besonders vom letzten Knubbel runter in den Fjord ists einfach nur sacksteil und gruslig.
Ein Mitre-Peak-Blümchen.
Gegenüberliegende Felswand... wär sicher auch ne nette Gratkraxelei.
Die letzten Schwierigkeiten sind überwunden, kurz vor dem Camp war nochmal ne scheusslich ausgesetzte Steilstufe. Sagte ich schon, dass ich quasisenkrechte Wiesen mit tausend Meter Luft unterm Hintern etwas zu kribblig finde... besonders bergab! Wer weiss schon, ob die angepackten Grasbüschel auch halten.
Noch ein Mitre-Peak-Blümchen.
Wie auch immer... die gefährlichen Stellen sind vorbei. Jetzt folgen nur noch vier bis fünf Stunden Dschungelkampf und Dschungelkrampf runter in den Fjord. Eigentlich haben wir da beide keinen so richtigen Bock mehr drauf, einmal durchs Fjordlandgemüse ist mehr als genug. Zeit wäre zwar noch reichlich, aber Spaß geht anders.
Also fummle ich das Funkgerät aus dem Rucksack, wollte eh schon lang mal wieder mit sowas spielen. Der Käptn ist auch bald an der Strippe und wir sagen den Bootstransfer heut abend einfach mal ab. Dann fummle ich an den Kanälen rum und hab schon bald die Milford Sound Taxi Hotline am Ohr. Wäre kein Problem sagt man dort unten, wir sollten einfach warten. Over and out.
Also warten wir.
