ombinationsmittel oder doch Einzelmittel (Sprays, (Kriech)Öle, Reiniger, usw.)

Wanderradler

Berglandquäler
Registriert
23. Oktober 2010
Reaktionspunkte
1
Ort
Chemnitz
Hallo Leute,

bin momentan irgendwie auf einen "Trip" :eek:, benutze mal Innotech 105, mal sogar WD-40 und wiedermal zum reinigen Citrus Entfetter oder Shimano Entfetter.


In letzter Zeit habe ich mich gefragt, warum z.B. WD-40 schlecht für die Kette ist, weil es wie ich oft gelesen habe, eher ein Kriech- und Reinigungs"öl" ist und man dadurch eher seine Kette "entfettet", Aber gleichzeitig z.B. Innotech 105 (107) darf ich verwenden, ist doch streng genommen auch ein "Kriechöl" oder?


Und damit zum eigentlichen Anliegen:


Was ist besser bzw. effektiver allgemein:


Ein sog. Kombimittel (z.B. Innotech 105, ölen + reinigen + Korrosionsschutz usw.) ?


oder sog. Einzelmittel (Oil of Rholoff *rein für die Kette gemacht*, Shimano Entfetter *nur für das Entfetten von Fahrradteilen, reine Entrostermittel usw.) ?


Spiele momentan mit dem Gedanke, doch meine Fahrradketten mit mehr "Liebe und Respekt ;)" zu behandeln und überlege, dass Rholofföl mal nach sehr langer Zeit wieder zu verwenden. Möchte aber auch andere Fahrradteile oder generell andere "Mechanikerteile", und sei es ein klemmender Reissverschluss oder quietschende Türscharniere usw., mit jeweiligen "Einzelmitteln" behandeln.


Als Einzelmittel in Sachen Reinigung nehme ich sehr gerne den Shimano Entfetter (Felge und verschmutzte Kleinteile usw.) und wenn ich ein Schlauch flicken muss, nutze ich sehr gerne den Citrusreiniger von Parktool CB-2, damit ich die zu flickende Stelle richtig sauber bekomme.


Insgesamt habe ich das Gefühl, dass Einzel(reinigungs)mittel in ihren jeweiligen "Disziplinen" (Entfetten, Ölen, Entrosten usw.) effektiver sind, als die Kombisachen. Bisher kenne ich als Einzelmittel nur die beiden Reiniger und die sind wirklich gut.


Was denkt ihr, ist da was drann oder kann ich ruhig weiter die Kombisprays nutzen? (ja, bisher hat alles geklappt, aber irgendwie reizt es mich in letzter Zeit noch mehr, Experimente mit verschiedenen Mittelchen zu probieren ;)).
 
Ich hab auch mal das Oil of Rholoff genommen, etzt nehm ich normales Motorenöl für meine Kette. Die Unterschiede sind kaum spürbar und rechtfertigen für mich keinesfalls den Preis des Oil of Rholof.
 
Kriechöle (wie in WD40 enthalten) sind von natur aus dünnflüssig, wogegen Kettenöle ehr zäh sind. Insofern muss man WD40 etwas häufiger anwenden, aber es spricht IMO grundsätzlich nichts gegen dessen Einsatz.
 
Zum Entfetten nehm ich ganz normales Waschbenzin oder selten Bremsenreiniger.
Zum Reinigen Tip Top Zweiradreiniger, da lohnt sich für mich 10l Kanister, weil ich alle Schrotträder die ich aufbaue zunächst mal putze.
Als Kriechöl / Rostlöser nehm ich einfachen von Conrad (Toolcraft) oder Brunox Turbo Spray.
Als Kontaktspray dezidiertes Kontaktspray, wobei da selbst bei mir ne kleine Dose ewig reicht. (Mach die Werkstatt schon seit 2001 und es ist immer noch die 1. Dose) Somit ist wohl für die meisten spezielles Kontaktspray nicht lohnend, sondern nen Multifunktionspray mit Kontaktspraywirkung sinnvoller.
Für die Kette ist WD40 oder Brunox eher fehl am Platz. Ausser mann will eine rostige mit festen / schwergängigen Gelenken wieder gängig machen.
Für Kettenschaltungsketten Kettenöl, -Spray oder ggf auch das von Piefke genannte Motoröl.
Für Nabenschaltungsketten und Eingangräder empfielt sich Kettenfliessfett.
Für Ölen anderer Teile relativ dünnflüssiges Öl "Nähmaschinen-/Fahrradöl".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, :eek: doch nicht soo einfach zu beantworten, aber dennoch Danke für die Antworten.

Stimmt also doch, lieber kein WD-40 auf Kette.


Habe es bisher auch nicht gemacht, weil ich momentan ein Versuch mache, was mir bisher das beste Ergebnis erbracht hatte: Innotech 107 auf die Kette, bisher hat es für mich die besten Eigenschaften als Kettenöl bzw. Als
geeignetes Schmieröl für alles, was quietscht. Mal sehen, wie die Reinigungsfunktion damit ist, bzw. wie es als "Rostlöser" funktioniert, leider gibt es "nur" das Innotech 107 als 200ml Dose, aber finde es sehr genial.


Weiss eigentlich jemand, wie man verrostete Schrauben selber herstellen kann? Ja, richtig gelesen, die Schrauben, die ich habe, sind irgendwie alle "optimal" sauber, brauche, um Rost(Schmutz)löseeigenschaften testen zu können, ramponierte Schraubverbindungen.


Wie geschrieben, bin ich irgendwie auf einen Trip, ;) vielleicht ist es diese Jahreszeit, war aber schon immer so, dass ich im Winter "seltsam" wurde.
 
...
Weiss eigentlich jemand, wie man verrostete Schrauben selber herstellen kann? Ja, richtig gelesen, die Schrauben, die ich habe, sind irgendwie alle "optimal" sauber, brauche, um Rost(Schmutz)löseeigenschaften testen zu können, ramponierte Schraubverbindungen.


Wie geschrieben, bin ich irgendwie auf einen Trip, ;) vielleicht ist es diese Jahreszeit, war aber schon immer so, dass ich im Winter "seltsam" wurde.
Nimm eine Schraube deiner Wahl, vorzugsweise unhandelt/unbeschichtet und befeuchte sie mit einer Salzlösung (Waser und Kochsalz). Trocknen lassen und bei Gelegenheit erneut befeuchten. Dann sollte sich recht schnell eine Rostschicht einstellen.
 
Ich benutze kein WD40 mehr ist zu wenig ölig für längere Schmierwirkung. Von Caramba bin ich auch abgekommen und halt hinsichtlich Multifunktionsspray bei Brunox (Turbo Spray) gelandet. Das aus dem Grund weil es wohl das beste Mittel zur Pflege der Standrohre von Federgabel / Dämpfer ist. Hinsichtlich Zusammensetzung ist es exakt das gleiche wie Brunox "Federgabel Deo". Das nur wegen anderem Namen ein vielfaches kostet. Das hat mal einer per Massenspektrometer nachgewiesen.

Ballistol habe ich selber noch nicht ausprobiert, aber nun habe ich mich halt für Brunox entschieden. Für die Kontaktsachen ist dann das reine Kontaktspray ergiebiger. Ähnlich für Kriechöl/Rostlöser den man auch gerne zum reinigen von Teilen mit (verharztem) Fett hernehmen kann. Das ist die Ergiebigkeit des reinen Rostlöser / Kriechöl und von Brunox etwa gleich aber Brunox halt mehr als doppelt so teuer. In vielen Fällen wo ich Rostl/Kriechöl brauch nehme ich dann einfach die Dose die grad näher bei Hand ist.
 
Wenn ich mir anschaue, was die Hersteller alles anbieten, dann erinnert mich das sehr an Kosmetikprodukte. Man kann sein MTB leicht wie noch nie TOTPFLEGEN und sehr viel Geld für unnötige Mittelchen ausgeben ...


1. Eine Kette funktioniert dann am besten, wenn das vom Hersteller eingebrachte Fett im Innen noch existent ist. Entfetter, WD40, Brunox und Co spülen das Fett hinaus. Die Folge ist, dass die "Pflege" schnell zu einer trockenen Kette führt.

1.1 Wenn ich das Rad wasche (Geschirrspülmittel tut es auch), dann wird die Kette mit Wasser behandelt. Danach - dank Kettenschloss - die Kette abmontieren und durch einen mit WD40 besprühten Lappen ziehen. Wenn es schnell gehen muss, bleibt die Kette am Bike.

1.2 Ich verwende ein dünnflüssiges Kettensägeöl zum schmieren der Fahrradkette. Weil: Funktioniert und haftet super, ist biologisch abbaubar, ist mit anderen Ölen gut mischbar (falls jemand die Viskosität herabsetzen will) und ein LITER Kettensägeöl kostet so viel wie 50 ml Oil of Rohloff - jeder wie er will, ...

Ein weiteres Beispiel wie wir uns verarschen lassen, ist der Preis für ein Doserl Brunox Turbo Spray im Vgl. zum Rock Shox Deo. Dass WD40 quasi das gleiche Süppchen ist, wurde hier analysiert: http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=5080667&postcount=46 - dabei Stand in den schlauen Bikebravos "ja kein WD40 auf die Dichtungen" ...


2. Standrohre muss man nicht pflegen, die gehören gereinigt. Ja, kurzfristig verbessert sich das Ansprechen nachdem eines der 3 Süppchen verwendet worden ist. Einige behaupten, dass sie dadurch ihre Dichtungen ruiniert haben. Von außen hilft es eher einen Tropfen Gabelöl auf die Dichtung zu träufeln und zu warten, bis sich dieser umlaufend verteilt hat (danach Einfedern, Rest abwischen). Das Öl zieht wiederum den Dreck an. Trocken finde ich am besten. Steht das Rad länger unbenutzt, hilft das Öl (nicht Brunox & Co) die Dichtung außen "geschmeidig" zu halten. Viele haben sich schon durch die Schmierorgien an den Dichtungen den Dreck ins Innere gespült. Das Bike am Kopf zu stellen, sodass das Schmieröl im Inneren von den Schaumstoffringen aufgesogen werden kann, ist immer noch die beste Methode bzw. zu prüfen, ob die Gabel überhaupt ausreichend mit Schmieröl befüllt ist. Meine Fox war recht trocken im Auslieferungszustand.


3. Entfetten ... es gibt Leute, die ihre Scheibenbremsen regelmäßig entfetten und sich dann wundern, dass die Bremsleistung danach so schlecht wie nie zuvor ist. Der Bremsabrieb (Dreck) ist nötig, damit die Reibung aufgebaut werden kann, also nicht aus optischen Gründen die Bremsscheiben und Beläge reinigen.


Flüssigkeiten: Mehr als Bremsenreiniger, Geschirrspülmittel, WD40 oder Brunox Turbo Spray und Kettensägenöl brauche ich eigentlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nochmals Danke für eure Antworten. :)

Habe jetzt eine Weile mal das Innotech 107 "intensiver" getestet, glaube, ich habe jetzt zum. mein Ideales Kriech- und Schmieröl gefunden, habe vor Freude gleich 3x Innotech 107 geholt.


Jetzt muss ich nur noch rosige Teile (Schrauben usw.) finden und es dort probieren, aber denke mal, jetzt kann ich erstmal zufrieden mit mir sein.


Mit dem Trick von der Salzwasserlösung hat es leider nicht geklappt, :( habe sogar gelesen, man soll Kupfermünzen dazu legen, habe ich auch gemacht. Vielleicht muss ich mich gedulten, damit meine Schrauben Rost ansetzen.


Ja, Entfetter auf die Scheibe von Scheibenbremsen ist wirklich nicht prickelnd :( habe es mal getestet, besser ist, den Bremsabrieb dran zu lassen.
 
Hallo Wanderradler

ich hoffe, es stört nicht, wenn ich diesen 6 Monate alten Thread wieder aufwärme, aber ich hatte ihn gerade über SuFu gefunden :)

Habe jetzt eine Weile mal das Innotech 107 "intensiver" getestet, glaube, ich habe jetzt zum. mein Ideales Kriech- und Schmieröl gefunden, habe vor Freude gleich 3x Innotech 107 geholt.
Dir ist schon klar, daß das Innotech 107 (rote Dose) nur zur Anwendung bei Matsch, Schnee und Regen gedacht ist?
Es ist zäher und klebriger als das 105 (gelbe Dose), und wird nicht so leicht rausgewaschen. Im Sommer, bei Trockenheit würde es zuviel Staub anziehen. :o

Ich bin mit beiden sehr zufrieden :daumen:, aber wenn ich von
"Winterbetrieb auf Sommerbetrieb umstelle" reinige ich die Kette mit 105, und schmiere dann nach abdampfen des Lösungsmittels nochmal mit 105.

Siehe auch http://www.kettenfluid105.de/

Gruß
:bier:

Klaus
 
Zurück