off topic:
Jemand Tipps für ne gute Unterkunft in Sölden?
...ich war hier...
https://www.allegra-soelden.at/
...und sehr zufrieden. Das Rad in den Fahrradkeller zu bugsieren erfordert zwar etwas Geschick, da aktuell noch kein Türstopper an der Kellertür ist, doch sonst alles ok. Großes Zimmer mit großem Bad (für meine Begleiterin essentiell), angemessenes Frühstück, sehr nette Besitzer.
...zum Threadthema Ollweite Line (6010) : Ich finde sie gut gemacht. Technisch nicht sonderlich anspruchsvoll, doch konditionell trotzdem fordernd. Tretpassagen habe ich bewusst - außer ganz oben um den Wasserspeicher herum - keine wahr genommen. Wenn ich treten musste, dann lediglich drei, vier Schläge, weil ich als Angstbremser vor unübersichtlichen Kuppen, zu viel Schwung verlor. Ich habe es die ganze Zeit rollen lassen... ...naja... ...dankbar war ich für eine Verschnaufpause, als ich einem Biker Pannenhilfe gab. Das letzte Fünftel bin ich nicht gefahren, weil ich zum Rettenbachtrail (675) über ging um noch den Harisetrail (670) mitzunehmen.
Bikerepublik allgemein: Ich finde es gut, dass in einem Land in dem das Mountainbiken grundsätzlich verboten ist, hier wenigstens (!!!) Insellösungen geschaffen werden. Sölden finde ich vom Konzept her gelungen. Die Ausschilderung an den Trailenden, wo man wie weiterkommt ist jedoch verbesserungswürdig. Die Strecken gewinnen mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit an Anspruch. Die schwarzen Linien, und auch ein Teil des Leiterbergtrails sind zwar "gebaut", jedoch kaum "geshaped" und technisch durchaus fordernd. Man kann die Linien etweder mit dem Lift oder auch mit selber Treten erreichen. Letzteres machte ich am Nachmittag meiner Ankunft mit dem Trainentrail (677) und dem Nenetrail (696) . Ich hatte die Trails quasi für mich alleine. Erst als ich vom Nenetrail auf die Broateline (6027) übersetzte, war etwas Verkehr. Dier hier als kritisch benannte Holzdrop, links neben der Hauptlinie der Broateline, ist wie alle "Bauwerke" auf der Anfängerlinie mit einem Schild versehen "Experts only". Ich bin kein Experte, und fuhr erstmal die Chikenline neben den Drops herunter um zu sehen was mich erwartet. erst am nächsten Tag nahm ich die Holzlinie. Ich habe das so von den Experten gelernt, Linien erst mal anzutasten, bevor man - bis dahin noch unbekannte - Hindernisse nimmt... ...oder eben nicht.
Das Publikum: Es wurde hier geschrieben, dass die Bikerepublik als "familienfreundlich" vermarktet wird. Das stimmt nach den mir zugänglichen Werbemitteln, per Papier, Internet und persönlich, nur insofern, als daß Sölden für die ganze Familie ein Programm bietet. Daß die Trails als "familienfreundlich" beworben würden, ist nach meiner Kenntnis, mitnichten der Fall. Ganz im Gegenteil! Überall wird auf die Gefahren hingewiesen, auf die notwendige Ausrüstung, und auch auf die notwendige Bikebeherrschung. Es gibt mehrere Fahrtechnikschulen vor Ort, für die intensiv geworben wird; das kann man als kommerziellen Aspekt betrachten, oder aber auch als Notwendigkeit. An meinem "Gondeltag" war der Hubschrauber zwei mal unterwegs. Ich selbst erlebte, wie einer der "Liftmänner" ein Pärchen mit Leihpedelecs, Halbschalenhelmen und Freizeitkleidung, oben an der Gaislachkoglbahn darum bat, nur die breiten Wege zu fahren, da sie für die Trails nicht richtig ausgerüstet seien. Auch der Besitzer unserer Residenz, wies mich (ich kam ja in "Zivilkleidung" an ) auf die Gefahren, die Bikeschulen, und die Ausrüstung hin. Beim Kauf eines Ersatzteils in einem Bikeshop hörte ich mit einem Ohr, wie intensiv Leute, die sich Leihbikes holten, auf Fahrtechnik, Ausrüstung und Gefahren hingewiesen wurden. ...und ja! Ich habe auch Kinder auf mancher Line gesehen. Kinder in Begleitung von Papa. Beide jeweils mit Vollschutz und eigenen Fullys. Und die Kinder konnten fahren. Natürlich sind sie langsam unterwegs, und mancher "Experte" mag das als störendes Hindernis empfinden. Ich hatte damit keine Probleme. Auch mit anderen Bikern hatte ich keine Probleme. Der Langsamere hat, sofern er merkte das Jemand hinter ihm ist, bei nächster sicherer Gelegenheit, dem Schnelleren Platz gemacht.
Konflikte: ...sehe ich ebenfalls. Allerdings wohl eher durch die Biker verursacht. So erlebte ich auf dem Weg in Hochsölden, wie ein MTB-Paar, (auf dem Trail gute, zügige Fahrer) auf der Schotterstraße in Trailmanier und hohem Tempo an Leuten vorbei fuhr und durch Gruppen hindurch fuhr. Natürlich ohne Vorwarnung, wortlos, grußlos. Auf dem Leiterbergtrail erlebte ich dann, als ich hinter einer Fünfegruppe herfuhr, wie sich die MTBler auf einem schmalen Steilstück an Wanderern bergab vorbei drängten. Ebenfalls ohne Ankündigung, wortlos, grußlos. Ich bremste auf Schritt herunter, grüßte, und bedankte mich fürs Platz machen. Da hörte ich dann noch den einen Wanderer; "So ghörts! " . Das habe ich übrigens immer so auf den Shared Trails gehandhabt. Und wenn ich dann mal 50 Meter hinter alten Leuten hertuckeln muss, macht mir das auch nichts aus. Anderen bricht dann wohl ein Zacken aus der Krone, sich fürs Platz machen zu bedanken. Das Konfliktpotential sehe ich aktuell eher durch die Biker verursacht. ...und nein! Nicht durch die E-Biker. In den zwei Tagen die ich dort fast alle Linien fuhr, war ich, in meinem Beobachtungsraum, der einzige E-Biker.
Pedelec: Und ja. Im Ort, und auf den breiten Hauptwegen sind mehr E-Biker unterwegs als MTBler. Letztere sitzen ja im Lift. Nach meinen Beobachtungen halte ich es - entgegen hier immer wieder gemutmaßten, oder vorgeblich erfahrenen Erlebnissen - für die große Ausnahme, dass sich ein ahnungloser Pedelectreter auf einen der Trails verirrt. Die "schwarzen" Eingänge schafft so Jemand nicht mal schiebend. Die "roten" Linien zwingen ihn nach spätestens 50 Metern zur Umkehr. Und auf den "blauen" Linien wird er die nächste Kreuzung zu einem breiten Weg suchen, um den "Horror" zu beenden. Das habe ich so mit einer MTB-Gruppe auf der Ebeemeline (6005) erlebt. Der erste Anlieger war das Aus. Doch es ist da herzlich egal, ob da nun ein fahrtechnisch nicht versierter selbst hochgefahrener E-Biker scheitert, oder ein ebensolcher gegondelter MTBler. Erstere werden hier im Forum offensichtlich selektiv wahrgenommen. Auch hege ich große Zweifel, dass E-Biker auf die Idee kommen, einen dieser Trails "verkehrt herum" zu fahren. Der gemeine, gebashte, faule, fette Fahrtechniklaie, wäre dazu gar nicht in der Lage, und der erfahrene E-Biker macht es einfach nicht.So viel zum Thema E-Bike, mit der Bitte, den Thread nicht in einen weiteren E-Bike bashing Thread umzumünzen. E-Bikes waren hier im Thread Thema, und deshalb mein Kommentar aus meiner Erfahrung heraus.