Nach langer Abstinenz bau ich mir was mit Federweg

Kannst dich auch noch zur Gabel äußern? Hat sich für mich am Anfang nicht so positiv angehört. Die Flaschenhalterlösung nach links uns rechts würde ich so unterschreiben. War selber vor ein paar Jahren kurz davor mir sowas zu beschaffen oder zu basteln. Hatte ich mal an einem Rad beim AX gesehen, fand ich interessant.
 
wenn dir das bremsverhalten der trickstuff taugt, kann ich dir die hayes dominion empfehlen.
Kann ich voll unterschreiben. War schon immer Fan von Bremspower der alten Hayes - leider war das Finish (abplatzender Lack, Verarbeitung, ...) mehr als bescheiden. Bin neulich auch die Dominion gefahren und stimme dir zu: Die bremst sich wie eine Trickstuff mit Stahlflex. Druckpunkt kommt hart und unerbittlich. Man braucht sehr sensible Fingerchen - ich liebe das total - aber nix für jeden.
 
wenn dir das bremsverhalten der trickstuff taugt, kann ich dir die hayes dominion empfehlen.
Ich hatte mit (älteren) Hayes Bremsen bei der Arbeit schon derart viele Probleme, dass es diese Marke wohl nicht schaffen wird, mich je dazu zu bewegen, Geld für ihre Bremse auszugeben. Eine DOT Bremse kommt mir sowieso nicht an eines meiner Bikes.
 
Kannst dich auch noch zur Gabel äußern? Hat sich für mich am Anfang nicht so positiv angehört. Die Flaschenhalterlösung nach links uns rechts würde ich so unterschreiben. War selber vor ein paar Jahren kurz davor mir sowas zu beschaffen oder zu basteln. Hatte ich mal an einem Rad beim AX gesehen, fand ich interessant.
Ich bin die Gabel nur in leicht modifiziertem Zustand gefahren, ich habe die High Speed Druckstufe leicht abgeschwächt, was aber vermutlich in der Praxis keinen sehr grossen Unterschied macht.
Die Pike funktioniert, wenn sie federn soll, ohne Fehl und Tadel und ist zweifellos eine top Gabel, die sehr schluckfreudig und sehr komfortabel ist, die Zugstufendämpfung ist für meine Gewichtsklasse perfekt und hält das Vorderrad zuverlässig am Boden. Das Einzige, was ich mir bei offener Gabel wünsche, wäre eine Kennlinie, die die Gabel etwas höher im Federweg stehen lässt. Da ist aber wohl fast keine Standard Luftgabel ohne Doppel Positivluftkammer besser. Die Debon Air Konstruktion verschenkt bei tiefen Drücken zu Beginn wertvollen Federweg, die ersten Millimeter federt die Gabel ohne nennenswerten Widerstand ein. Wenn ich den Druck erhöhe, ist mir die Gabel auch ohne Tokens zu progressiv.
Nicht dass ihr mich falsch versteht, die Gabel ist wirklich erste Sahne, obige "Kritik" ist auf hohem Niveau. Am liebsten hätte ich halt eine Stahlfederkennlinie mit leichter Endprogression
 
Nachtrag zur Pike Ultimate: Was ich an der Gabel, wie auch schon erwähnt, vermisse, ist eine Möglichkeit, sie so hart zu stellen, dass sie im Wiegetritt nicht unangenehm wippt. Der Verstellbereich der High Speed Druckstufe ist wirklich sehr sehr klein und taugt nur zur ganz feinen Regulierung, aber niemals als Ersatz für einen Lockout, auch nicht ansatzweise.
 
Ich habe gestern vor der Nachhausefahrt die Luftseite der Gabel nochmals zerlegt, um nach einer günstigen, einfacheren Verbesserungsmöglichkeit der Kennlinie zu suchen.
Fakt ist: Luftdruck ist ca 52 psi bei 150mm Federwegseinstellung. Die Gabel federt nach dem Druckausgleich über den Debonair Ausgleichsport (Überströmkerbe zum Druckausgleich zwischen Positiv und Negativluftkammer) im Standrohr etwa 5-6 mm zu wenig weit aus, ist also in unbelastetem Zustand ca auf effektiv 144mm (Rest-) Federweg. Der Ausgleichsport ist für tiefe Drücke /leichte Fahrer zu weit oben im Standrohr. Wenn ich nun die Gabel auf theoretisch 160mm Federweg umbaue mit einer 160mm Druckstange, kann ich zwischen Luftkolben und Ausfeder Anschlagspuffer eine Distanz von etwa 6 mm einbauen, dann federt die Gabel von den nun theoretisch 160mm Federweg wieder auf 154mm Federweg ein und liegt dann schon am Anschlagspuffer an. Der Ausgleichsport ist nun 6mm näher an der Kolbendichtung und sollte auch bei tiefem Druck an den Ausfeder Endanschlag ausfedern. Die Gabel baut nun effektiv 10mm höher, die Luftkammer ist bei tiefem Luftdruck immer noch etwa gleich lang. Die maximale Überlappung zwischen den Gleitbuchsen im Casting und den Standrohren ist noch gewährleistet, das habe ich gemessen.
Das kostet mich einen Bruchteil einer AWK Einheit und bringt sicher schon mal Einiges.
 
Kostet einen Bruchteil und bringt einen Bruchteil. Ich denke, dass es eine gute Kundenlösung ist, sofern Geld wichtiger als Performance ist. Leichter als ich (65 kg) wirst du auch nicht sein. 52 psi sind da schon sehr wenig. Ich bin vorher immer so um die 70 psi gefahren, damit der mid stroke Bereich passt. Dafür war dann die Endprogression mörderisch. Das war der Kompromiss, den man bei Luftfedern eingehen musste. Das hat sich heute zum Glück geändert. Spätestens mit den 3 Kammer Systemen (Manitou, Formula, Nachrüstlösungen) sollte jeder eine gute Abstimmung finden können.
 
Kostet einen Bruchteil und bringt einen Bruchteil. Ich denke, dass es eine gute Kundenlösung ist, sofern Geld wichtiger als Performance ist. Leichter als ich (65 kg) wirst du auch nicht sein. 52 psi sind da schon sehr wenig. Ich bin vorher immer so um die 70 psi gefahren, damit der mid stroke Bereich passt. Dafür war dann die Endprogression mörderisch. Das war der Kompromiss, den man bei Luftfedern eingehen musste. Das hat sich heute zum Glück geändert. Spätestens mit den 3 Kammer Systemen (Manitou, Formula, Nachrüstlösungen) sollte jeder eine gute Abstimmung finden können.
Mir ist klar, dass diese günstige Variante viel weniger Möglichkeiten in der Abstimmung bietet. Die Gabel steht aber jeweils 1cm höher im Federweg. Den (leichten) Kunden würde diese Lösung nicht mehr kosten, da von Beginn weg eine Gabel mit mehr Federweg geordert würde, damit er dann effektive 150mm Federweg vorne hätte und nicht nur 144mm. Solange kein schwerer Fahrer damit fährt, würde die Bauhöhe gegenüber einer 150 er Gabel, die dank mehr Druck voll ausgefahren ist, nicht gross zunehmen.
Ich wiege etwa 63kg und sitze eher aufrecht auf dem Bike (angeschlagene Halswirbel), dadurch bringe ich etwas weniger Gewicht auf das Vorderrad. Ich bin bis jetzt steile, aber keine ultrasteilen Passagen gefahren und rein vom Gefühl her fühlte sich die Gabel immer noch gut an. Ich möchte einfach keinen Federweg verschenken, nur weil die Gabel nicht ganz ausfedert.
Solange wir (nur) ein Testbike im Laden haben, möchte ich die Gabel nah am Originalzustand lassen. Bei (einem) eventuellen weiteren Testbike(s) können wir immer noch an einer Gabel das AWK montieren, damit der Kunde die Vorteile gegenüber dem Mehrpreis abwägen kann, indem er mitnund ohne AWK testet.
 
Meines Wissens ist die Dämpfung der Lyrik und der Pike identisch, vermutlich wäre aber die Lyrik von der Kennlinie die etwas bessere Wahl, weil sie in der 150 oder 160mm Einstellung die längere Luftkammer haben müsste als die Pike und deshalb linearer abgestimmt werden kann und somit mit etwas höherem Luftdruck bei gleicher Federwegsausnutzung gefahren werden könnte.
 
Es gibt angenehmere Dinge als
a) eine Ausfahrt bei 4-5 Grad im Regen
b) technische Abfahrten auf nassem, steinigen, wurzligen Untergrund mit verölten Bremsbelägen am Vorderrad
c) Bremsbelagswechsel im kalten Regen mit klammen Fingern

Die Ausfahrt war trotzdem schön und lehrreich. Irgendwie scheint mir gestern irgendwo an der Gabel etwas Öl hängengeblieben zu sein, das sich gestern bei der Nachhausefahrt im Regen irgendwie langsam Richtung Bremsscheibe geschlichen hat und über Nacht die Scheibe und oder Beläge leicht verölt hat. Beim Losfahren habe ich schon gemerkt, dass vorne irgendwas nicht stimmt und dann eine leicht ölige Fläche auf der Bremsscheibe vorne entdeckt. Ich bin trotzdem weitergefahren, ich hatte ja, wie immer, ein paar Ersatzbeläge im Rucksack dabei und manchmal, wenn nur sehr wenig Öl auf die Scheibe gelangt ist, bremst man das Ganze heiss und dann funktioniert es wieder halbwegs. Also zuerst mal hochfahren mit einer kleinen Zwischenabfahrt: Bremsleistung selbst bei sehr starker Handkraft vorne nicht wirklich vorhanden. Vielleicht wird's bei der längeren Abfahrt beim Heissbremsen besser...
Die Vittoria Martellos mit der Graphene G2 Mischung sorgten trotz nassen Jurakalksteinen, einer nassen, teils lehmig abgefahrenen Wiese, ein paar Wurzeln und wirklich steilen, technischen Auffahrten mit einer Ausnahme für tadellosen Grip, bei der Ausnahme rutschte der Hinterradreifen auf einem flachen, glitschigen Stein in einem der steilsten Abschnitte - mein Tritt war nicht mehr ganz so rund, ich war fast oben. Ganz oben dann Sattel runter und auf den schmalen, eher steilen Trail mit Wurzeln und Steinen.
Zum Glück funktionierten die Martellos auch auf der Abfahrt super, denn mit voll gezogener Vorderradbremse konnte ich die Geschwindigkeit gerade so halten... Auch nach ca 150 steilen Tiefenmetern macht die Bremse keine Anstalten, Reibung aufzubauen. Okay, ich will die Scheibe ja nicht härten, denn sonst ist sie hin (Öl auf den Belägen und sehr heisse Scheibe gleich Verhärtung der Oberfläche = sehr schlechter Bremsgrip), also bei einer Pfütze bei der 2. Auffahrt Bremsbeläge ausbauen, Scheibe mit Wasser und Schmutz und Laub reinigen, Beläge mit Dreck auf nassem, flachen Jurakalkstein abschleifen, mit nassem Laub reinigen, nochmals abschleifen etc. Bremszange reinigen,
Beläge einbauen, wieder hoch auf 1000 Meter. Ich spüre gewisse Finger kaum noch, die Handschuhe sind mit kaltem Wasser vollgesogen...
Runter auf die nächste Abfahrt: Okay, es ist etwas mehr Bremsleitung vorhanden als vorher. Ich mache Intervallbremsungen, um die Beläge wieder einzubremsen. Das alles auf rutschigem, steilen Untergrund. Die Bremsleistung wird wieder schlechter. Gut, da ist mehr Öl auf den Belägen als angenommen. Bei einem winzigen Brunnen im Wald mache ich Halt. Beläge raus, Bremszange und Scheibe nochmals reinigen, neue Quaxarbeläge in die Trickstuff rein. Die Finger sind immer noch taub, wenigstens habe ich sonst dank (feuchter) Wolle noch recht warm.
Also, die neuen Beläge wollen eingebremst werden. Das geht bei den Quaxar semimetallischen Beläge in der Regel sehr lange, sie sind die haltbarsten Beläge, die ich kenne. Also, Fahrt aufnehmen, eher kräftig in die Bremse rein, bald wieder loslassen, Fahrt aufnehmen, recht kräftig in die Bremse rein etc.
Nach höchstens 40 Höhenmetern spüre ich, wie die Bremse richtig zu beissen beginnt und höre das für diese Beläge typische Kratzgeräusch und staune Bauklötze: Die Beläge sind nach absoluter Rekordzeit eingebremst, etwas was ich keinem geglaubt hätte, wenn er es mit erzählt hätte. Ich weiss nicht, wieso es derart schnell ging. Vermutlich war vom Schmutz noch genügend Schleifmaterial auf der Scheibe, um den Belägen beim Einschleifen mit "Schleifpaste" zu helfen und offenbar sagte die Struktur der Scheibe, die durch die Trickstuff Originalbeläge entstanden war, den Quaxar Belägen zu. Den ganzen Rest der Abfahrt konnte ich mit tadelloser Vorderradbremse geniessen.

Zu hause dann habe ich nach der Reinigung des Bikes die heisse Dusche genossen...

Die Vittoria Martello 29x2.35 in der TNT Karkasse bin ich hinten mit 1.3, vorne mit 1.2 Bar gefahren. Der Rollwiderstand auf Teer und Schotter ist erstaunlich klein für einen derart potenten Reifen, der selbst bei Nässe in vielerlei Bedingungen auf verschiedenen Untergründen eine nahezu fehlerfreie Vorstellung liefert. Wenn er jetzt auch noch lange hält, dann bleibt auf der Negativseite nur noch das Gewicht von knapp 1kg pro Reifen.
 
Rahmen hab ich schon - manche Teile kommen vom alten Rad, manche bin ich gerade am shoppen.
wird hoffentlich auch so ein cooles Teil wie Deines!:)
 
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