Nach 12 Jahren zurück auf die Langstrecke

Ich habe bereits einige Ideen, wie ich dieses neue Projekt angehen möchte, unabhängig von der genauen Strecke. Für die Umsetzung habe ich den ganzen Sommer und Winter Zeit. Dabei ist mir bewusst, dass ich nun wesentlich mehr Höhenmeter trampeln muss und auch möchte.

Dann habe ich genauer darüber nachgedacht. Ich möchte auf dieser Unternehmung auch öfter draußen schlafen, und somit braucht es ein vernünftiges Setup. Ich habe mich jetzt schon gegen das Zelt entschieden und für einen Biwaksack. Und das Ganze soll natürlich nicht besonders viel wiegen.

Eine leichte Isomatte hatte ich schon, aber beim Schlafsack und beim Biwaksack habe ich direkt mal aufgerüstet. Hier habe ich mich für folgende Fabrikate entschieden: Sea to Summit Spark Spl Daunenschlafsack (360g) und den Helium Bivy Slate (472g).

Und was auch schon feststeht, ist, dass ich keine doppelte Garderobe (Trikot, Bibshorts) mehr mitnehme. Nur noch der Baselayer ist doppelt. Der Rest ist am Mann, das Regensetup und die leichte Daunenjacke können gerne in der Arschrakete sein, aber außer einem Westchen für den Wind gibt's sonst nicht viel.

Generell will ich die Ausrüstung auf einigen Touren, die ich in diesem Sommer unternehme, und vielleicht auch mal einen Alpen-Cross wieder einschiebe, auf Herz und Nieren testen, damit im kommenden Jahr im späteren Sommer alles steht.

Habt ihr Ideen, Anmerkungen, Tipps? Dann immer her damit, ich kann sie sehr gut gebrauchen. 😊
Bivy ist auf jeden Fall eine sehr gute Wahl. Zelt hab ich nach meinem ersten Overnighter 2021 schon gestrichen.
Ich fahre aktuell mit Biwaksack, der ist aber nicht wirklich wasserdicht sobald es mehr als einen schwachen Schauer gibt. Schützt also nur vor Wind und Mücken.
So ein Bivy wo man das Kopfteil aufstellen kann ist auch deutlich angenehmer zum Schlafen als einfach nur ein Sack.

Klamotten nehme ich auch immer so wenig wie möglich mit. Keine/kaum Wechselklamotten. Regenjacke schützt auch gut vor Wind oder bei Nachtfahrten wenn es doch mal frischer wird. Kann man unter Umständen statt einer etwas dickeren Jacke verwenden und sich letztere so sparen mitzunehmen.
Wo man nicht sparen sollte sind Ersatzteile/Werkzeug. Ich fahre Tubeless, habe immer einen Schlauch + Pumpe dabei, und außerdem etwas Dichtmilch und Maxxalamis.
Außerdem Ersatz-Schaltauge und Schaltzug immer dabei und Multitool. Zusätzlich einen Kettennieter und ein Kettenschloss.
Ein kleines Erste-Hilfe Set ist sowieso immer mit dabei bei mir.

Als Schloss für Unterwegs nutze ich auch so ein Mini-Schloss mit Drahtseil. Schützt nur vor Gelegenheitsdiebstahl, aber besser als nichts. Man ist ja eh immer nur kurz im Supermarkt oder Bäcker.

Lenkerrolle ist immer so eine Sache, je nach Zugverlegung kann das doof sein. Kommt auf das Bike an. Ist aber beim Gravel genauso problematisch wenn die Züge ungünstig verlegt sind.
 
So ein Bivy wo man das Kopfteil aufstellen kann ist auch deutlich angenehmer zum Schlafen als einfach nur ein Sack.

Wo man nicht sparen sollte sind Ersatzteile/Werkzeug. Ich fahre Tubeless, habe immer einen Schlauch + Pumpe dabei, und außerdem etwas Dichtmilch und Maxxalamis. Außerdem Ersatz-Schaltauge und Schaltzug immer dabei und Multitool. Zusätzlich einen Kettennieter und ein Kettenschloss.

Ich habe mir so einen mit Kopfteil zugelegt, der auch bei Regen gut hält. Dennoch suche ich mir gerne geschützte Ecken, um nicht direkt den Elementen ausgesetzt zu sein.

Beim Werkzeug werde ich definitiv sparsamer sein als du, da ich ehrlich gesagt nicht so viel selbst reparieren kann. Einen Schaltzug wechseln? Es ist besser, wenn ich davon die Finger lasse. :D

Beruhigend ist jedoch, dass ich bereits viele Kilometer zurückgelegt habe und solche Reparaturen bisher nie notwendig waren. Wie bereits erwähnt, in so erschlossenen Gegenden wie hier in Nordeuropa ist immer ein Fahrradgeschäft im Umkreis von etwa 35 km erreichbar.
 
Schaltauge musste ich schon unterwegs in Kroatien wechseln. Schaltzüge gehen bei Shimano-Schaltungen am Rennrad/Gravelbike gerne mal kaputt deshalb hab ich immer einen dabei. Ist auch schnell gewechselt, selbst unterwegs. Mit Glück wenn man ihn mit etwas Zug einspannt muss man nicht mal bei der Zugspannung nachjustieren.

Wenn man viel unterwegs ist, ist es schon sinnvoll meiner Meinung nach die einfachen Reparaturen wie Schaltzug wechseln, Schaltauge aus/einbauen, Kettenschloss öffnen / Glied ausnieten und Schloss einbauen, ... zu beherrschen.
Muss natürlich jeder selbst wissen und ja du hast Recht, meistens ist irgendwo eine Werkstatt in der Nähe. Man braucht dann noch Glück dass die auch offen hat und sich jemand die Zeit nimmt.

Aber mir jedenfalls gibt es schon viel Sicherheit und ich bin entspannter wenn ich weiß, dass ich die meisten üblichen Defekte unterwegs selber reparieren kann.
 
Wie bereits erwähnt, in so erschlossenen Gegenden wie hier in Nordeuropa ist immer ein Fahrradgeschäft im Umkreis von etwa 35 km erreichbar.
Auch Schottland liegt trotz des Brexits noch in Nordeuropa und auf den 150 km von Thurso bis nach Scourie wirst du kaum eine Ortschaft finden, die jemals ein Fahrradgeschäft hatte. Im Norden der skandinavischen Länder wird es vermutlich ähnlich einsam sein.
 
Denke er meint eher Mittel-, als Nordeuropa.
Zumindest im deutsschsprachigen Raum würde ich mir wenig denken und nur das Nötigste mitnehmen. Da findet sich notfalls schon was. Man ist ja im Regelfall im Urlaubsmodus unterwegs, dann gibt's halt einen Tag Pause. Radfahrer helfen sich oft untereinander, da kommt man wenigstens in Kontakt mit den Leuten dort. Hab z.B. schon mehrfach meinen Ersatzschlauch an "Bedürftigte" verschenkt oder verkauft.
 
Bei Apidura liegen sicher Abstandshalter bei. Hast du die Tasche schon? Ansonsten würde ich es erst mal montieren und schauen, ob es überhaupt Handlungsbedarf gibt.
Nein, ich wollte erst mal hier nachfragen, wie es um die Montur steht. Hab schon mal die Sachen rausgelegt und gemerkt, dass es knapp wird. Auf dem Link, den ich ja mitgeschickt hab, hat man gesehen, dass die einfach die Wäscheleinen ran geschoben haben, mehr nicht.

apidura-backcountry-handlebar-pack-7l-on-bike-3.jpg
apidura-backcountry-handlebar-pack-7l-on-bike-4.jpg
 
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Denke er meint eher Mittel-, als Nordeuropa.
Zumindest im deutsschsprachigen Raum würde ich mir wenig denken und nur das Nötigste mitnehmen. Da findet sich notfalls schon was. Man ist ja im Regelfall im Urlaubsmodus unterwegs, dann gibt's halt einen Tag Pause. Radfahrer helfen sich oft untereinander, da kommt man wenigstens in Kontakt mit den Leuten dort. Hab z.B. schon mehrfach meinen Ersatzschlauch an "Bedürftigte" verschenkt oder verkauft.
Genau das meine ich, und ich möchte hier niemanden in irgendeiner Weise belehren, ihr habt da schon recht, dass es besser ist, wenn man das kann. Ehrlich gesagt bin ich einfach eine faule Socke, und wenn ich etwas nicht unbedingt tun muss, was mir nicht so liegt, dann lasse ich es lieber sein. Aber wenn es wirklich mal in die entsprechend einsamen Gegenden geht, führt kein Weg daran vorbei. Dann werde ich wohl doch mal einen Schrauben-Workshop besuchen müssen.

Oder ich sehe mich schon irgendwann in einer andalusischen Wüste mit einem kaputten Rad sitzen und schaue mir dann ein YouTube Tutorial am Handy an. :D
 
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Nein, ich wollte erst mal hier nachfragen, wie es um die Montur steht. Hab schon mal die Sachen rausgelegt und gemerkt, dass es knapp wird. Auf dem Link, den ich ja mitgeschickt hab, hat man gesehen, dass die einfach die Wäscheleinen ran geschoben haben, mehr nicht.

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Bei dem Fahrrad im Bild geht das einfach, bei meinen Bikes z. B. ist das aber problematisch weil da die Züge oder Bremsleitungen teilweise abknicken (bei einem geht die hintere Bremsleitung von vorne ins Steuerrohr beispielsweise).

Da müsste man wissen wie bei dir die Zugsituation aussieht. Die Spacer welche beim Topeak Front Loader mit dabei sind haben in meinem Fall gar nichts gebracht.
Ich bin zwei Langstrecken mit dem Front Loader gefahren und die Züge/Leitungen haben es überlebt, aber ich verzichte jetzt drauf und hab mir stattdessen andere Taschen geholt (Seitentaschen für meine Tailfin).

Was ich prinzipiell bei den Lenkerrollen gut finde ist, dass man auch Gewicht auf das Vorderrad verteilt und nicht alles hinten hat.
 
Da müsste man wissen wie bei dir die Zugsituation aussieht.

Was ich prinzipiell bei den Lenkerrollen gut finde ist, dass man auch Gewicht auf das Vorderrad verteilt und nicht alles hinten hat.
Also, ich habe es mal ausprobiert und nichts knickt ab. Es ist also ähnlich wie auf der Abbildung. Genau wie du finde ich es gut, wenn das Gewicht gleichmäßig verteilt wird. Ich wollte vorne meine Schlafsachen - Matte, Schlafsack und Helium Bivy - zusammenrollen, damit es gut sortiert und griffbereit ist. Auch wenn man es tagsüber mal in die Sonne zum trocknen legen möchte, hat man es separat und muss nicht die ganze Arschrakete ausräumen.

Eine weitere Frage: Bisher habe ich meine Touren im Komoot-Tourenplaner durchgeführt. Allerdings stoße ich jetzt bei meiner Alpen-Geschichte ziemlich an meine Grenzen, was das Tool betrifft, oder vielleicht bin ich einfach zu unfähig, es wieder einmal zu bedienen. Gibt es Möglichkeiten, einzelne Touren miteinander zu verbinden? Ich habe herausgefunden, dass dies in Komoot nicht möglich ist. Gibt es eine andere Software, mit der man verschiedene GPX-Dateien zusammenführen und sie anschließend in Komoot hochladen kann?
 
GPX zusammenführen geht mit Viking. :winken:

Das nutze ich aber seit längerem nicht mehr. Mittlerweile bin ich ausschließlich beim Bikerouter.de gelandet.

Dort kann man zumindest mehrere gpx als Layer importieren. Darüber lässt sich dann mit gewünschtem Profil eine Gesamtroute zusammenklicken.
Nicht ganz das, was Du willst, aber das Ergebnis wäre das gleiche.
 
Also, ich habe es mal ausprobiert und nichts knickt ab. Es ist also ähnlich wie auf der Abbildung. Genau wie du finde ich es gut, wenn das Gewicht gleichmäßig verteilt wird. Ich wollte vorne meine Schlafsachen - Matte, Schlafsack und Helium Bivy - zusammenrollen, damit es gut sortiert und griffbereit ist. Auch wenn man es tagsüber mal in die Sonne zum trocknen legen möchte, hat man es separat und muss nicht die ganze Arschrakete ausräumen.

Eine weitere Frage: Bisher habe ich meine Touren im Komoot-Tourenplaner durchgeführt. Allerdings stoße ich jetzt bei meiner Alpen-Geschichte ziemlich an meine Grenzen, was das Tool betrifft, oder vielleicht bin ich einfach zu unfähig, es wieder einmal zu bedienen. Gibt es Möglichkeiten, einzelne Touren miteinander zu verbinden? Ich habe herausgefunden, dass dies in Komoot nicht möglich ist. Gibt es eine andere Software, mit der man verschiedene GPX-Dateien zusammenführen und sie anschließend in Komoot hochladen kann?
Wahrscheinlich kommst du nicht drumherum, deinen Bivy in einen zusätzlichen Drybag zu stopfen, da der oft noch feucht/nass sein wird von der Nacht. Das mache ich mit Innen- und Außenzelt, jeweils getrennt in Drybags, auch immer so. Man kann dann die Sachen in er Pause zum Trocknen aufhängen oder halt abends aufbauen und es trocknet dann. Vorteil ist, dass die anderen Sachen in der Rolle nicht auch nass werden. Wobei dein Schlafsack schon Kondens im Bivy abbekommen wird. Aber das siehste ja....
 
@Remstalhunter Ja, so hatte ich das auch bei meiner Regenkleidung auf der letzten Tour gemacht.

Bisher habe ich mit meinem Bivy ganz gute Erfahrungen gemacht, solange man nicht hineinatmet, was die Feuchtigkeit betrifft. Aber ich bin mal gespannt, was der neue kann oder auch nicht. Angeblich soll er ja wesentlich besser sein.

Der Test wird sich jedoch noch etwas hinziehen. Für diese und die gesamte nächste Woche ist bei uns Regen bei Temperaturen zwischen 0 und maximal 7° angesagt. 😐
 
Früher gab es mal das gute alte Basecamp - gibt es das überhaupt noch? Da konnte man herrlich spielen mit Touren zusammenfügen, an anderer Stelle zerschnippeln uvm. und natürlich konnte man sowohl Routen als auch tracks dann auf komoot hochladen - nur die Wegpunkte kann komoot ja um's Verrecken nicht. Ich vermisse gpsies so extrem...
 
Früher gab es mal das gute alte Basecamp - gibt es das überhaupt noch? Da konnte man herrlich spielen mit Touren zusammenfügen, an anderer Stelle zerschnippeln uvm. und natürlich konnte man sowohl Routen als auch tracks dann auf komoot hochladen - nur die Wegpunkte kann komoot ja um's Verrecken nicht. Ich vermisse gpsies so extrem...
Basecamp gibt es noch und nutze ich on der Tat zum Zusammenfügen von tracks
 
Okay super danke, ich schau mir die Sachen am Wochenende alle mal an und schau, was sich damit umsetzen lässt.

Ach, so ist jemand übrigens bei: Bikepacking.com Ich lese da von Zeit zur Zeit immer wieder was und frage mich, ob man da Mitglied werden sollte oder oder was das bringt, beziehungsweise ob man dann dort auch Touren einreichen kann!?
 
Wahrscheinlich kommst du nicht drumherum, deinen Bivy in einen zusätzlichen Drybag zu stopfen, da der oft noch feucht/nass sein wird von der Nacht. Das mache ich mit Innen- und Außenzelt, jeweils getrennt in Drybags, auch immer so.
Könnte da auch ein Netz zum Draufspannen auf eine Tasche taugen?
Sowas (25x25 cm) gibt es momentan bei Tchibo für 7€.
 
Kleines Update: Im Zuge des Austauschs einiger Teile am Rad habe ich gleich die Frontrolle angebracht, und alles funktioniert einwandfrei. Aufgrund der Züge gibt es keine Probleme, nichts knickt ab. Der leichte Schlafsack, Isomatte und Bivy finden darin ebenfalls gut Platz, habe sowohl ein Netz als auch einen zusätzlichen Drybag, beides werde ich einfach im Sommer ausprobieren.

IMG_6836.jpg


Und ich habe nun genug Informationsmaterial für mein nächstes größeres Vorhaben in 2025 zusammen, hauptsächlich aus 20 Jahre alten Mountainbike-Führern für die Alpen. Die Route, die ich mir vorstelle, gibt es so noch nicht, aber viele Teile davon sind in Tagesetappen ausgehend von einem oder mehreren festen Orten beschrieben. Da ich nur die Koordinaten benötige, ist das optimal um draus etwas Neues zu stricken.

Was mich jedoch wirklich überrascht, ist, dass es anscheinend im Bereich des Bikepackings in den Alpen nicht so viele Aktivitäten gibt? Warum, oder irre ich mich da? (Damit sind jetzt nicht die normalen Alpencrossé gemeint, die es schon seit vielen Jahrzehnten gibt.)
 
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