Guter Artikel!
"Der Zerfall dörflicher Strukturen, wo nicht mehr jeder auch ein Auge auf den Besitz des anderen hat und nachlassende Zivilcourage sind sicher auch ein weiterer Punkt, der den Diebesbanden in die Hände spielt. Und Hand aufs Herz, wer will sich schon den Schädel einschlagen lassen um ein paar Fahrräder zu retten? Aber, und den Vorwurf muss sich unsere Gesellschaft gefallen lassen, gleichgültig gegenüber dem Besitz von anderen zu sein, spricht nicht für Charakterstärke. In Zeiten von Smartphones ist nichts einfacher als ein Anruf bei der Polizei oder das Notieren eines Nummernschildes."
Wann genau ist aber die Grenze überschritten, ab der Zivilcourage erwünscht ist?
Wenn jetzt nämlich tatsächlich jemand aus dem Fenster schaut und anruft, dann heißt es gleich wieder "Blockwartmentalität", "DDR 2.0", "Der schlimmste Schuft im ganzen Land ist der Denunziant", "Fremdenfeindlichkeit" usw.
Es ist doch bezeichnend, dass Probleme nicht offen genannt werden dürfen, ohne dass es gleich heißt "Hetze", "Stammtischparolen", "Populismus". Nicht nachdenken, sondern reflexartig sofort die immer gleichen Parolen rausbrüllen.
Das prägt mit der Zeit. Dem will sich auf Dauer keiner aussetzen. Also hält er die Klappe. Wie die anderen auch.
Wenn ein unbekannter Lieferwagen mit ausländischen Kennzeichen und Personen mit dunklem Teint in der Nachbarschaft parkt und dort längere Zeit steht - ist das dann schon erlaubt, zum Hörer zu greifen, oder ist das dann noch Rassismus? (Ich kenne einen Fall, da wurden so die Täter eines bandenmäßig organisierten Einbruchsdiebstahls mit hohem Schaden ermittelt.)
Dass keiner mehr einschreitet, liegt mittlerweile nicht mehr nur an der Gefahr, selbst zum Opfer zu werden, sondern auch an der Gefahr, hinterher riesigen Ärger zu haben:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...fer.0e912ce4-0806-486e-9f32-86239c65dee6.html
Genauso wenn eine in einem Ladengeschäft randalierende Person von Zivilpersonen gestellt und nach 127 StPO festgesetzt wird und diese sich dann ihrerseits der Strafverfolgung und einer medialen Hetzkampagne sondersgleichen ausgesetzt sehen.
Beim nächsten Mal sagen die dann: Rutscht mir doch den Buckel runter! Ich seh nichts mehr!
Und genauso geht es denen, die davon mitbekommen haben.
Zivilcourage ja, aber bitte nur politisch korrekt?
Dazu:
(Wer jetzt meint, das sei Rassismus, dem empfehle ich einen Besuch beim Psychiater)
Das einzige, was tatsaechlich gegen Einbrueche hilft, ist im Haus/der Wohnung zu sein.
Leider auch nur bedingt. Es gibt Tätergruppierungen, die gezielt in Objekte mit gekippten Fenstern reingehen. Weil ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster ist, das keinen nennenswerten Widerstand bietet. Denen ist es dabei völlig egal, ob da Leute im Haus sind.
Das mit "Hand abhacken" ist allerdings wirklich Quatsch! Wer das möchte, möge sich ein Land suchen, in dem die Scharia gilt. Ich möchte an einem solchen Ort allerdings nicht leben. Bei uns würde das gegen das aus dem Rechtsstaatsprinzip fließende Übermaßverbot verstoßen, außerdem als verstümmelnde Strafe auch gegen die Menschenwürde. Und Art. 1 GG kann zum Glück auch nicht durch verfassungsändernde Mehrheit gekippt werden.