wenn man die dinge nicht selber in die hand nimmt
schon die ganze woche habe ich leicht panik, oder was auch immer dieses bauchgefühl ausdrücken möchte, vor der gelenkspiegelung. und aus lauter verzweiflung habe ich mich mal wieder ans türreck gehangen. was waren das für schmerzen. geflennt hab ich. dann habe ich angefangen leichte
dips zu trainieren, auch über die schmerzgrenze hinweg. was hab ich da gejault und geflennt. liegestützen wollt ich machen, wobei die rechte seite der muskulatur - bizeps, vorderer schultermuskel, brustmuskel - total verkümmert sind. und da ich den arm ja nicht komplett nach hinten bewegen kann, wurden die schmerzen immer dann am größten, je näher ich mit dem körper zum boden kam. schmerzen ohne ende.
alles in allem vermute ich nun, dass der oberarmkopf mit dem
coracroid prozess kolidiert ist (die delle kann man auf dem mrt-bild wunderbar erkennen) und dabei auch die bizepssehne in mitleidenschaft gezogen wurde (kann man auf dem mrt ebenfalls wunderbar sehen). von 24 verschiedenen arten von schulterverletzungen also eine noch relativ harmlose variante, die aber nicht so schnell verheilt. vor allem ist das umliegende gewebe schön steif und verkürzt nach mittlerweile 4 monaten.
und diese ganze recherche nur, weil ich nicht auf den op-tisch möchte
ja, und es klappt. jeden tag ein bisschen besser. nach nur drei tagen kann ich mir einigermaßen wieder hosen anziehen, komme gut in shirts und pullis rein und kann mir jacken und hemden wieder ohne die ganz komischen verrenkungen ausziehen.
und was bin ich froh, dass ich wieder mehr und mehr mit rechts machen kann. ich hab mich ja schon beinahe komplett auf links umgeschult, was über schulter- und kopfhöhe gewesen ist.
also was die nach 4 monaten noch arthroskopieren wollen, das können die dann meinetwegen auch noch nach 5 oder 6 monaten machen, wenns dann immer noch nicht ok sein sollte. und falls definitiv was gemacht werden müsste, dann lass ich das in frankfurt in der sportklinik noch mal untersuchen.
aber solange ich das problem noch selber auf die latte bekomme, lass ich keinen an meine schulter ran. und wenn es noch 2 monate dauert, bis alles beim alten ist, mir egal.
egal wo ich war, physio, orthopäde, unfallarzt, radiologie, die haben alle irgendwas erzählt, aber nix, was die sache auf den punkt gebracht hätte. vor allem war mir sehr verdächtig dass die bilder der mrt bis auf die weiter oben genannten 2 unregelmäßigkeiten vollkommen ok waren, der schulterorthopäde aber unbedingt das gelenk spiegeln wollte. so richtig auf den punkt gebracht hat er aber auch nix, nur irgendwie wischi-waschi. also ich bin ja kein arzt, aber wenn mir da was wischi-waschi vorkommt ...
mal so nebenbei, auf der suche nach knochenkallus (ne andere komplexe geschichte, die möglicherweise mit der schulter zu tun hat), bin ich auf ein tolles bild gestoßen welches verdeutlicht, warum ein knochen niemals oder kaum ein zweites mal an der selben stelle bricht
fazit: dann hoffe ich mal, dass ich mich richtig entschieden habe, gegen die spiegelung. und keinen scheiss da oben verzapft habe