Mit Mausel und Sausel on Tour

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Der Tag danach startete mit einem etwas eigenwiligen Frühstück, getreu dem Motto Lebensmittel gehören in den Magen und nicht in den Müll



Über die Havel (man beachte den weiten Himmel über Brandenburg )



Unterwegs gab es immer was zu holen, hier einen ganzen Beutel Birnen aus eigener Ernte (superlecker, mit genau der richtigen Reife :jammi )



Oder beim örtlichen Discounter



Und so bepackt fuhren wir immer entlang an Kanälen



über Brücken



um dann an einem schönen Rastplatz den Versuch zu unternehmen sich mehr oder weniger gesund zu ernähren



Mausel und Camilla scharrten aber schon wieder ungeduldig mit den Hufen



- weiter, immer weiter nach Wandlitz.

Wer hat hier gewohnt?



Eigentlich hatten wir vor uns irgendwo am See ein Plätzchen für die Nacht zu suchen, der war aber ziemlich überlaufen und ausserdem: im Naturpark ist zelten verboten (da hab ich ein wenig gekniffen).

Ein Zeltplatz in der Nähe war schnell ausfindig gemacht - also doch besser dahin. Unterwegs haben wir dann noch zwei französiche, radreisende, junge Männer aufgegabelt, die auch nach einem Platz für die Nacht suchten. Englischradebrechend nahmen wir sie ins Schlepptau.

 
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Den habe ich schon bewundert. Aber wenn’s funktioniert, why not?

was ist das in den Paprika? Schaut aus wie Milchreis erscheint mir aber etwas seltsam…

In die Paprikahälften hat sich körniger Frischkäse verirrt. Das ganze Konstrukt hat sich aber nicht lange gehalten - schwupps, und es war in der Futterluke verschwunden...
 
...verirrt? Da gebe ich mir Mühe unterwegs einen Hauch von Abwechslung und Novelle Cuisine in unsere Speisekarte zu bringen und dann das!? Verirrt - tzzz

Da sassen wir nun auf dem Zeltplatz am Liepnitzsee



und haben, da es dort echt schön war, kurzerhand beschlossen den Tag dort zu verbringen. Haben Wäsche gewaschen und unsere müden Knochen in den Schatten gelegt, drauf gewartet, dass die Wäsche trocknet...

Und wie ich da nun angenehm entspannt auf der Isomatte im Schatten liege, vor mich hindöse, schleichen sich so komische Ideen durch meine Hirnwindungen: hmmh, jetzt hier so rumliegen, wenn wir jetzt packen, könnten wir...

Gleichzeitig vernehme ich eine Stimme aus dem Off: Die Klamotten sind trocken, wenn wir jetzt packen und losfahren könnten wir...



Tja, was folgt, könnt ihr euch denken

Sachen gepackt und los - mal sehen wie weit wir heute kommen.

Pause unterwegs am Schlossgut Altlandsberg







Solange noch Energie zum rumspielen da ist



wird auch weiter gefahren, bis? Ja bis dann wieder knapp 100km auf der Uhr standen. Der Weg führte aber auch furchtbar durch bspw. Königs Wusterhausen, das zog und zog sich - da wollten wir nur noch irgendwie durch. Bis wir dann auf einer schönen Wiese irgendwo im nirgendwo



unser Nachtlager aufgeschlagen haben.

Morgens dann




Während die Eine schon Kaffe kocht



guckt die Andere noch dumm aus der Wäsche



Nach dem Packen: morgendlicher Mückentanz

 
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jaja, lacht mal

...und weiter ging es (ich bekomm es nicht mehr zusammen, dass müsste der Krüpelsee [Dahme] bei Zernsdorf sein) dem Dahmeradweg in weiten Teilen folgend



über schnurgerade Wege in der Spreewaldregion



Durch herrliche Waldgebiete






Mit geschlängel



zum Pausenplatz



immer Richtung



auf dem Niederlausitzer Kringel -- einen Gurkenradweg gab es da auch



bis zum Campingplatz am Gräbendorfer See, der war extrem phantasievoll eingerichtet





Feierabendbier



und mal Sonnenaufgangsbilder







Das liest sich jetzt recht kurz, war aber doch wieder eine ordentlich anstrengende Tour, oft ging es über Landstrassen in der knallen Sonne, puh...davon macht man keine Bilder. Als wir kurz vorm Campingplatz in Wüstenhain auf ein Gasthaus direkt an der Strasse trafen, kam es uns vor wie eine Fata Morgana
 
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Unterwegs gab es immer was zu holen, hier einen ganzen Beutel Birnen aus eigener Ernte (superlecker, mit genau der richtigen Reife :jammi )
Ja, Leute, die ihr das hier lest: Wenn ihr im Frühjahr, Sommer, Herbst in Brandenburg unterwegs seid, dann denkt daran, immer ausreichend Kleingeld dabei zu haben, um am Straßenrand etwas gemüsiges oder obstiges mitnehmen zu können. Ich bin auf diese Weise an Pflaumen (so nennen die Brandenburger ihre Zwetschgen) gekommen, die ich zu einem wundervollen Kompott verarbeitet habe.

- Nur leider, leider war ich zu dumm, immer an Kleingeld zu denken, und als ehrlicher Mensch mußte ich dann mit leeren Händen weiterziehen.

- Kleine Frage an die beiden Protagonistinnen: Wie habt ihr navigiert? Sonne, GPS, Karte aus Papier oder elektronisch?
 
... das ist richtig, man kann sich sozusagen mit fast allem eindecken - so man es denn mitnehmen kann

Von frischem Obst über selbstgemachte Marmelade bis zum Likörchen - das Angebot ist gross.

Die Tour hat mein Chefnavigator grob mit Bikerouter "Rennrad,wenig/sehrwenigVerkehr" vorgeplant. Navigiert wurde mit Garmin Edge und Handy Orux als Backup (da ist die Karte und die Ansicht besser). Unterwegs ggf. noch mal umdisponiert, wenn denn ein Übernachtungsplatz bspw. nicht unbedingt auf der Route lag, oder wir doch woanders lang wollten.
 
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...und dann hiess es auch schon wieder Abschied nehmen und weiter



schon von hier weg, so spät wie möglich
Bis du sagst, es ist Zeit, wir müssen
Aus'm flachen Land zurück, nach Hause
mit schönem runden Tritt
Bö düm bau
Bö büm bap ba da bum ba da baum
Bu del di dau
Kling klang, du und ich
Die Straßen entlang
Kling klang, du und ich
Die Straßen entlang

bis





sie mal wieder im Busch verschwand - diesmal Pflaumen



Ist schon erschreckend, wenn man sieht, was der Tagebau in dieser Region angerichtet hat (und das Bild gibt es nicht so wirklich wieder)



aber die Tagebaulöcher werden ja wieder aufgefüllt - mit Wasser und entsprechend touristisch genutzt



Der Senftenberger See gehört auch dazu und an dessen Seebrücke, plötzlich



jieha, Tormmelwirbel, Tusch...wow...

Aber es ging ja noch weiter, durch



Seit ihr schonmal durch Schwarzheide gefahren? Das ist einer dieser furchtbaren Orte, die absolut kein Ende nehmen wollen und, um das zu toppen, immer auf bucklig gepflasterten Radwegen

Aber irgendwann war auch das geschafft, und wir fuhren wieder über Land nach Mühlberg/Elbe - wieder ein Wasserwanderplatz mit See, der auch gleich genutzt wurde




Abendstimmung




Ach so, unterwegs, plötzlich



wir dachten schon wir hätten uns verfahren - Harz ist eben überall
 
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Mein Boot



meine Burg



unser Frühstück am See



und was das?



Naja, jedenfalls mal wieder gepackt



und auf zur letzten...






....waaaaas?

Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon soweit?



Aber halt. Es waren bis nach Hause noch rd. 130km. Die Frage war durchrauschen, oder evtl. noch auf einen Platz bei Schlaitz eine Übernachtung einschieben (knapp 100km). So wirklich wussten wir noch nicht wie wir das machen sollten. Also vereinbarten wir einfach erstmal bis Schlaitz zu fahren und uns da zu entscheiden.

Also los über das Auge von Mühlberg



um auf dem Elbradweg weiterzufahren

Eindrücke





Vorbei an Schloss Hartenfels in Torgau



Noch ein Blick über den Elbdeich bei Dommitzsch



wo wir den Elbradweg verliessen um uns von da an richtig in den Wind zu hängen, örks...

Angekommen an besagter Kreuzung in Schlaitz war es eigentlich nur ein kurzer Blick und dann war klar: wir fahren weiter!

Noch einmal kurze Pause unterwegs, Kalorien auffüllen



und Gaaaaas -

der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse

Hört sich jetzt einfach an, war es aber nicht. Ich hatte mich am morgen für die letzte verbliebene saubere Hose entschieden - hätte ich nicht machen sollen. Ab KM 20 konnte ich nicht mehr richtig sitzen, ab KM 100 war es die Hölle ich konnte nur noch mit



fahren, mir tat wirklich alles weh.

Nur gut, das lucie den Hauptteil der Windarbeit gemacht hat - allein hätte ich das nicht geschafft! Danke an dieser Stelle nochmal dafür

Egal, nach etwas über 130 km ging auch dieser Tag zu Ende.

Habe fertig



Fun Fact: wir waren kurz nach 18:00 Uhr zu Hause, um kurz vor 19:00 Uhr gab es ein heftiges Unwetter, mit Starkregen, umgestürzten Bäumen und Sturmböen - das hätte uns auf dem Zeltplatz richtig erwischt.

Also alles richtig gemacht

 
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Eine tolle Tour habt ihr da wieder mal gemacht!
Außerdem klasse geschrieben und fotografiert. Danke für die vielen Eindrücke und die kurzweilige Lektüre
 
Ja, auch von mir noch ein großes Dankeschön!!
Auch wenn mir das natürlich mein Fernweh angeheizt hat. - Oder auch gerade deswegen.

Und den wunderbaren, klaren, hohen, blauen und weiten Himmel über Brandenburg habt ihr - glaube ich - völlig vergessen zu erwähnen...
 
Vielen Dank auch von meiner Seite an Mausel, Camilla und das gesamte Equipment für's Durchhalten ohne Pannen und das klaglose abbügeln von insgesamt 1200km in 14 Tagen.

Die Rösser durften gerade einmal an zwei Tagen die Reifen hochlegen und durchschnaufen, ohne dabei gestriegelt und gestreichelt zu werden - ja, sie hätten sich für diese Behandlung verständlicherweise rächen können, haben sie aber nicht, eine gute Erziehung zahlt sich eben aus.

Die vorangestellte Packorgie und die gewählte Packtaschenausstattung haben sich ebenso gelohnt, es gibt nichts, was ich beim nächsten Mal anders packen oder ändern würde.

Das einzige, was 14 Tage lang das Gesamtgewicht so dramatisch nach oben getrieben hat (NEIN, das kam ganz sicher nicht von der Fahrerin), waren die Five Ten, die auf der nächsten sommerlichen Tour gern wieder Urlaub im Schuhregal machen dürfen.
 
Jetzt ist mir aber noch etwas aufgefallen. Seid ihr durch Berlin durchgefahren oder drumherum?

Als ich von Frankfurt (Oder) nach Potsdam gefahren bin, habe ich meine Route ja in weitem Bogen um Berlin herumgeführt (siehe mein Tourbericht). Wie habt ihr das gemacht?
 

Drumherum hieß die Devise, aber dennoch immer schön am Rand lang. Bernau - Erkner - und dann ab durch Königswusterhausen. Wir hätten den Bogen auch größer schlagen können, hatte aber in Erkner etwas geplant, was ich dann recht kurzfristig gecancelt habe.
 
Zahlen, Daten, Anekdoten

Der Tourverlauf ging recht geradeaus Richtung Norden und dann im Bogen zurück



Gesamt waren es 1210 km mit 3560hm. Die längste Tagesstrecke waren die 133km am Schluss, die meisten Höhenmeter 709, schnellste Runde war mit einem Schnitt von 19,2 km/h, gesamt hatten wir einen Schnitt von 18,4 km/h (Garmindaten). Befahren wurden 4 Bundesländer: Sachsen Anhalt, Sachsen, Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg.

Unterwegs waren wir 14 Tage, 12 Fahrtage, 2 Ruhetage

Zur Ausrüstung:

Wie @lucie schon schrieb hat sich der Bestellwahn am Anfang und auch das viele Probepacken gelohnt. Die Ausrüstung war für uns so perfekt. Ich zähle jetzt hier nicht alles einzeln auf. Wenn ihr Fragen dazu habt beantworten wir die gern. Mein persönliches Highlight war das Feedbag am Lenker (da war meine Unterwegstrinkflasche drin) sowie das Gepäcknetz, das quasi in letzter Minute noch im örtlichen Poloshop gekauft wurde (da liess sich prima alles mögliche drunter prummeln). Einige Sachen waren zuviel, bspw. lucies FiveTen , oder die 2. Powerbank - haben wir nicht gebraucht, aber besser man hat als man hätte

Es war für mich das erste Mal einen Urlaub so (also länger als nur 2/3 Tage) zu verbringen und, was soll ich sagen? War geil

Sicher war ich am Ende kaputt und sicher hat mir alles weh getan, was bleibt sind aber die Eindrücke, die spontanen Gespräche mit zufällig getroffenen Personen.

Bspw. die Lehrerin in Tangermünde (ich habe keine Lust, aber ich bin entspannt), das Radfahrerpaar (er: Du hast Recht, aber mir tuts weh), die alte Dame, die den Kopf aus dem Fenster streckte als lucie mal wieder im Apfelbaum hing (nehmen sie alle mit, die vergammeln doch nur am Baum) oder das ältere E-Bike fahrende Paar, dass sich am Rastplatz erst nicht zu uns setzen wollten, mit denen wir dann aber 1 Stunde verquatscht haben (Wo sind hier [im Spreewald] eigentlich die Gurkenfelder?).

Dazu die Landschaften, Gegenden (ok, manchmal war es einfach auch ein bisschen viel Gegend ), sowie einfach mal den Gedanken nachhängen, Seelchen baumeln lassen...das entschleunigen halt, was wir Beide gebraucht haben.

Wir tun's wieder - keine Frage. Wo und in welchem Umfang - wer weiss

 
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Ich habe mir noch mal die Fotos (und die schönen SA- und SU-Bilder... ) angesehen und dabei ist mir wieder aufgefallen, daß ihr trotz Zelt und Zeltzubehör ganz schön wenig Gepäck dabei hattet. - Volumenmäßig meine ich, wenn man die Fotos anguckt. Also sozusagen optisch.

Andererseits sind 17 kg bei Mausel ja nicht wenig, sondern ich würde sagen schätzen angemessen viel.

Oder täusche ich mich nur? Oder könnt ihr mich in dieser Hinsicht erhellen?
 
Klar, mein Zweitname ist: das Licht

Die 17 Kg verstehen sich ja incl. Taschen/Träger und Wasser. Allein für Wasser incl. Flaschen kannst Du schon mal rd. 2,4kg abziehen.

Am Lenker hatte ich den Revelate Harness mit der Saltyroll, gefüllt mit Isomatte und Schlafsack. Davor die Revelate Egress mit Powerbank, Netzteil, Stirnlampe, Sonnenbuff, Mini Gorillapod, Notfallriegel, Brille

In der 4l Ortlieb Rahmentasche waren Regenjacke, lange Regenhose, Arm- Beinlinge, wasserdichte Socken und Schloss

Auf dem Träger 13l Ortlieb Packsack mit Zelt, Footprint und Terasse

In den Taschen Wechselklamotten, Isojacke, Weste, kurze Regenhose, Schlafklamotten, Waschzeug, Handtuch und Thermosbehälter

Hab ich was vergessen?

Ach ja: an den Gabelscheiden 2 x 750ml Flaschen mit Problem Solvers und Fixplus und am Lenker/Vorbau Decathlon Feedbag mit 740ml Flasche und Notfallriegel uuuuuuund Silvester
 
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Camilla:


  • am Lenker die Egress mit Powerbank, Ersatzbrille, Autan‐ und Sonnencremeflasche
  • an der Gabel re+li eine Wasserflasche 750ml inkl. Halter
  • in der Rahmentasche Regenhose, Regenjacke, Werkzeug, Ersatzschlauch, Windweste
  • im Rahmendreieck 1 Fidlock Wasserflasche 800ml
  • im 13 Liter Ortliebpacksack auf dem Gepäckträger Isomatte, Schlafsack und Schlafklamotten
  • in der einen Ortlieb Gravelpack-Tasche alle Wechselklamotten, oben außen aufgeschnallt die überflüssigen Five-Tens
  • in der anderen Tasche Kocher, Thermosbehälter, Notfalltütenfutter (1x für morgens, 1x für abends - ist so auch wieder mit nach Hause geschunkelt), Waschtäschchen, Handtuch, Erste-Hilfe-Kram
  • unterm Gummipacknetz alles, was so tagsüber an Futter in den Decathlon-Notrucksack gewandert ist - hat super auf die Ortlieb-Packtasche gepasst
  • das Packnetz hat auch alle Klamotten festgekrallt, die zum Trocknen außen mitfahren mussten
 
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