Manitou Answer Fork Refurbish

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Hallo allerseits,

ich hab hier ein Specialized Stumpjumper Comp von '98 mit einer Manitou Answer Federgabel.

Also: die Gabel taucht nicht mehr ein. Aufgeschraubt, eine Wolke ranzigen Fettes befreit und einige sandige Elastomere erblickt. Wie kann ich Stand- und Tauchrohr voneinander trennen? Durch ziehen? Ich habs versucht, erfolglos und unser Arbeitselefant ist gerade auf Kreuzfahrt.

Vielleicht hab ich irgendwas nicht beachtet? An den Tauchrohren ist Korrosion entstanden, hat das einen signifikanten negativen Einfluss?

An den Standrohren sind unten unterschiedliche Schrauben verbaut. Ein Standrohr hat eine Standard-Inbusschraube verbaut, das andere Rohr hat eine speziellere Inbusschraube mit sehr breitem Kopf verbaut. Wie auch immer.

Bin für jede Information dankbar...

0KMndw.jpg
 
Oben aufschrauben und alles raus was rausgeht und dann unten aufschrauben und feste ziehen . Wenn sich nichts bewegt die Gabel in den Sondermüll entsorgen . Was auch bei einer noch zerlegbaren Gabel nötig sei wird . Denn Ersatzteile gibt es dafür keine mehr .
 
Die vermeintliche Inbusschraube (mit breitem Kopf - aus Al) könnte der Rebound-Versteller sein. Darin sollte dann noch eine normale Schraube sein. Ist zumindest bei meiner alten SX Ti so.
 
Nun, ich hab die Gabel auseinander - es gibt noch Stahlfedersets, bloß leider weiß ich das Baujahr des Modells nicht.

Das sollte eine Manitou Answer SX TI sein?!?? Zumindest eine Answer Pro.

Falls jemand das Baujahr - bitte nicht mögliche Baujahre - kennt, wäre ich sehr dankbar. Das eine Standrohr ist stark korrodiert, ist das ganz besonders tragisch?
 
Hmmmhm, bei meiner steht fett --- Manitou Answer Pro --- drauf. Und sonst nix. Kein Baujahr, lediglich eine Seriennnummer und Patentkrams. Ich werde mal mit der Seriennummer zu Manitou surfen. Vielleicht wissen die ja weiter.

Da sind allerlei Dichtungen in den Bastelanleitungen sichtbar. Kann man da ggf. bei Stahlfederung einige weglassen? Das eine Tauchrohr ist wie gesagt stark korrodiert und ich könnte auch prinzipiell von einer Sand-Öl-Federung schreiben, die Elastomere sind steinhart und waren eben sehr sandig.

Ich bin damit jahrelang gefahren, ziemlich sportlich und hab mir nie einen Kopf um die Federung gemacht, aber jetzt nach soviel Standzeit soll sich das mal ändern, falls dies denn noch möglich ist... Falls sich jemand mit Stahlfern als Elastoersatz auskennt, ich wäre für Rat sehr dankbar.
 
Ein korrodiertes Standrohr kann man mit Apfelessig und einem Topfschwamm behandeln, von abrasiven Methoden würde ich Abstand nehmen. Die Elastomere dienen als Dämpfung und nicht als Federung, sollten also nicht durch Federn ersetzt werden. Dichtungen erfüllen auch in Stahlfedergabeln ihren Zweck, sollten also wieder an ihren Platz. Der Sand ist unter Umständen das Ergebnis der Korrosion. Beim Zusammenbau könnte man alle Teile mit einer dünnen Fettschicht versehen, um das in Zukunft zu verhindern.
 
Na, vielen Dank, HansGuenther für die ganzen Tips. Dämpfung und Federung, das sind zwei verschiedene Dinge...

Bei den Dichtungen bin ich nicht ganz sicher, wie viele vorhanden sein müssen, sämtliche Explosionszeichnungen haben etliche Dichtungen, allerdings ist keine einzige Darstellung von genau dieser Gabel dabei. Ist also schwierig zu rekonstruieren. Mein Schrauber hat mir die Gabel damals übermacht, weil die originale Judy XC hinüber war. Und ich bin mit dem Stumpjumper all die Jahre ordentlich Singletrail gefahren.

Das Innenleben bestand bis vorgestern aus Sand, Öl oder Fett und Elastomeren und einer einzelnen ca. 1,2 cm langen Stahlfeder - auf EINER von zwei möglichen Seiten. Nun hatte ich im Netz davon gelesen, dass bei alten Gabeln durchaus die Elastos durch Federn ersetzt werden könnten, da es zum Teil gar keine andere Option mehr gibt.

Hab allerdings dies hier gerade eben aufgetan: https://www.suspensionforkparts.net/eshop/answer-manitou.html

Was sagen denn die Damen und Herren vom Fach im Forum dazu? Federn oder Elastomere? Oder beides ein bisschen? Ist das keine gute Idee eine Elastomeregabel mit Stahlfedern zu bestücken? Ich hab das immer als Geschmackssache verstanden...
 
Hmmm, naja gut. War ja ein Versuch wert. Aber bevor ich Geld für Ersatzteile ausgebe... Besonders vielen Dank für den Link!
 
Geld für Ersatzteile würde ich für diese Gabel auch nicht mehr ausgeben. Eine Chance würde ich ihr dennoch geben. Wenn man alles angemessen reinigt und ein geeignetes Fett an den richtigen Stellen aufträgt, kann das noch zu einer spürbaren Verbesserung führen; abhängig davon, ob das Standrohr nach der Rostentfernung und gründlichen Reinigung noch eine halbwegs glatte Oberfläche aufweist. Die Einsteigergabeln von Rock Shox mit TurnKey und Stahlfeder bieten leider keine überzeugende Performance, eine für 119 € aber vertretbare. Allerdings ist im Bereich 26 Zoll mit Cantisockel die Auswahl sehr begrenzt. Die einzige Ernstzunehmende dürfte diese sein
https://www.bike24.de/1.php?content=8;product=125732;menu=1000,2,121;pgc[14697]=14700;pgc[5416]=5417;pgc[14698]=14707
übersteigt allerdings u. U. den Wert des restlichen Fahrrads.
Hier ist noch ein Video, wie man eine Gabel in desolatem Zustand trotzddem wieder annehmbar machen kann.
 
Erstmal vielen Dank für das Video und für den Link zur möglichen neuen Gabel. Die Einsteiger von Rock Shox wiegt gut zwei Kilo! Besser als jetzt geht immer, das wären beides neue Teile mit Garantie, das hat schon was, mal schauen...

Nun, der Schaft ist uneben, daher frag ich lieber nochmal nach. Selbst wenn ich das Ding oben und unten dicht mache, was möglich sein sollte, wäre es eben durch den einen beschädigten Schaft offen, auch mit Fett und Cremes etcpp.

Die Frage ist: muss das Teil nach jeder Fahrt aufgrund des beschädigten Schafts umfangreich gewartet werden?

Oder ist das ausschließlich weniger Performance? Das wäre nicht ausschlaggebend.
 
Schaft, Standrohr und Tauchrohr sind drei verschiedene Dinge. Bitte nicht beliebig wechseln.
Zu deiner Frage: Beschädigungen am Standrohr verschlechtern die Performance, da eine raue Oberfläche mehr Reibung bedeutet und damit eine höhere erforderliche Losbrechkraft. Darüber hinaus gelangt leichter Schmutz in die Tauchrohre, da die Staubabstreifer nicht mehr sauber abschließen. Das dürfte sich aber durch die Faltenbälge nicht so stark auswirken, sofern diese intakt sind. Ferner verschleißen die Staubabstreifer und Buchsen schneller. Letztlich ist das jeweils vom Umfang der Beschädigung abhängig.
 
Stimmt, konsequenterweise schrieb ich immer vom Schaft, meine aber die Standrohre.

Danke für die Info. Es würde also gehen, es wäre nur nicht optimal. Und es käme vielleicht extra Schmutz mit hinein, dafür sind ja aber auch die Gummistülpen da. Kurz gedacht.

Lang gedacht: wenn die Beschädigung an den Standrohren zu stark ist, dann wäre die Gabel nicht mehr dicht und es kame nicht nur Dreck hinein sondern auch Öl/Fett heraus. Da die Dichtung die Unebenheit nicht ausgleichen kann. Richtig?
 
In der Tat. Das dürfte durch die Faltenbälge aber ebenfalls keine gravierenden Auswirkungen haben. Das hängt natürlich auch davon ab, in welchem Zustand jene sind.
 
Ein bisschensuchen muss man schon einkalkulieren. Wenn ich jetzt sofort was haben möchte dann kauft er sich noch
ein gebrauchtes VR + eine BB7 und hat ne gute Performance zu nem vernünftigen Preis. Wobei bei der kiste würde ich eh nicht mehr als 80 mm Federweg verbauen, es sei denn man benötigt ein noch höheres Tretlager als damals üblich.
 
HansGuenther schrieb: ... übersteigt allerdings u. U. den Wert des restlichen Fahrrads.

Der Wert dieses Rades ist nicht übersteigbar, per Definition. Wenns fertig ist, stell ich hier ein Photo in den Thread.
 
Falls es eine Retro-Gabel sein soll, würde mich von meiner Manitou SX-Ti trennen (in Rot, vermutlich MY2000). Sollte noch in gutem Zustand sein da ich die in meinem ersten MTBvon 2001 bis 2004 gefahren bin. Und als Anfänger nur recht wenig bzw. eher nur bei gutem Wetter (wurde ausgebaut da ich als Leichtgewicht auf ne Lutgabel umgestiegen bin). Liegt seit dem im Keller.
 


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