Magura MT5: Probleme mit schleifender Bremse

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Guten Abend, leider habe ich wieder einmal Probleme mit einer Magura MT5 (Laufleistung ca. 5500km). Ich habe die Bremsanlage komplett (fertig entlüftet) vor ca. 5500km gekauft, angebaut und bin problemlos drei Jahre damit gefahren.

Jetzt habe ich das Problem das die Bremsbeläge an der Scheibe schleifen. Ich kann den Sattel schieben wohin ich möchte (Bremskolben sind alle beweglich und rücken ziemlich gleichmäßig aus). Wenn ich den Bremssattel demontieren und zum Test einen 2mm Inbusschlüssel anstatt der Bremsscheibe zwischen die Beläge lege, dann habe ich nach wenigen Malen pumpen einen guten Druckpunkt und alle vier Kolben bewegen sich dann auch. Leider fahren die Kolben nur minimal zurück. Ich kann den Inbusschlüssel zwar gerade so herausziehen (Bremshebel nicht gedrückt) doch einen erwähnenswerten Lichtspalt sehe ich auf keiner Seite.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kolben im Neuzustand der Bremsanlage zumindest soweit zurückgefahren sind, dass ich einen kleinen Lichtspalt auf jeder Seite sehen konnte und ich die Bremse somit frei von Schleifgeräuschen einstellen konnte.

Ich hoffe mein Problem wird verständlich. Die Kolben fahren meiner Ansicht nach nicht mehr weit genug zurück. Der Druckpunkt und die Bremsleistung passt weiterhin.

Ich hatte vor diese Bremsanlage schon eine MT5 an dem gleichen Bike verbaut. Nach 6500km habe ich die Bremsanlage mit den gleichen Problemen genervt in die Ecke gelegt und einfach eine komplett neue Bremsanlage gekauft. Das kann und wird doch nicht die einzige Lösung sein.

Vielen Dank für eure Unterstützung.

Mfg. Robsch
 
Wenn die Quadtringe nicht mehr die Eigenschaften haben, kannst du dagegen nichts tun.
Das kann sein, wenn das Gummi die Weichmacher verliert.
Du kannst nur sicherstellen, dass nicht zuviel Flüssigkeit im AGB ist.

Ein weiterer Punkt ist, dass in die Bremskolben ein Magnet eingearbeitet ist, dieser leider auch den metallischen Abrieb anzieht, welcher sich dann auch im Spalt Kolben und Sattel anhaftet.

Ich würde die Bremskolben nicht ölen, das bindet Schmutz zusätzlich.
 
@Epic-Treter: Was genau möchtest du über die Beläge wissen?

@Basti138: Für was steht die Abkürzung AGB? Die Bremse kam bei mir entlüftet an und ich habe sie nie geöffnet. Kann das von dir genannt Probleme mit der Menge an Flüssigkeit trotzdem vorliegen?
 
Ausgleichsbehälter.
Wenn du bei montiertem Bremssattel entlüftest, hast du zuviel Flüssigkeit drin. Dann kannst du die Kolben nicht komplett zurückdrücken.
=> Bei abgefahrenen Belägen wird das Lüftspiel hergestellt, bei neuen belägen reichts dann nicht.

Wenn du mit Bleed Block entlüftet hast, kanns daran nicht liegen.
 
Danke für die schnelle Antwort.

Ich hab die Bremsanlage noch nie entlüftet und die Beläge sind noch gut zu gebrauchen aber auf keinen Fall neu.

Edit: Also immer mit demontierten Belägen und Bleed Block entlüften um die Bremse nicht zu überfüllen? Ist ja für zukünftige Aktionen als Hinweis hilfreich
 
@Epic-Treter: Was genau möchtest du über die Beläge wissen?

@Basti138: Für was steht die Abkürzung AGB? Die Bremse kam bei mir entlüftet an und ich habe sie nie geöffnet. Kann das von dir genannt Probleme mit der Menge an Flüssigkeit trotzdem vorliegen?

Ich wollte wissen, wie weit die Beläge verschlissen sind. Vor Kurzem hatte ich so einen Fall, wo die Beläge ziemlich nahe an der Verschleißgrenze waren und genau das von Dir beschrieben eintrat. Nach reinigen der Kolben und einbauen neuer Beläge funktioniert die Bremse wieder einwandfrei
 
Danke für die Idee. Ich kann morgen einmal neue Beläge montieren und es ausprobieren. Obwohl meine Beläge echt noch gut was drauf haben.
 
Es könnte auch sein, dass Luft im AGB ist, diese du beim Zurückdrücken der Kolben komprimierst - die Kolben lassen sich zurückdrücken, aber die Funktion des Rückstellens/Lüftspiel ist gestört.

Hier kannst du den Geber entlüften - Bei montiertem Bremssattel mit belägen drin eine Spritze ohne Kolben mit etwas Öl drin aufstecken und bei waagrecht gestelltem Geber solange pumpen, bis keine Blässchen mehr kommen. Den geber dabei etwas neigen/heben und das Bike rechts und links neigen, damit alle Luft erwischt wird.
Und dannach aber die Kolben zurückdrücken, damit die Menge wieder stimmt. Dann Spritze entfernen und Stopfen montieren.

Vorsicht, die 25 Torx Entlüfterstopfen überdrehst du bei gefühlten 0,05 Nm :oops:
Drehe die nur ganz leicht hin, dichten tut die Nase im Membrangummi, nicht das Dremoment.
 
Da gibts ja noch den Begriff Kolben mobilisieren.
Hier pumpt man einen Kolben ein kleines Stück raus, während man die anderen festhält und drückt diesen anschließend wieder zurück.
Ich glaube nicht, dass das hier hilft. Probieren kann mans.
 
Da gibts ja noch den Begriff Kolben mobilisieren.
Hier pumpt man einen Kolben ein kleines Stück raus, während man die anderen festhält und drückt diesen anschließend wieder zurück.
Ich glaube nicht, dass das hier hilft. Probieren kann mans.

Bei dem von mir beschriebenem "Patienten" bin ich so vorgegangen, dass ich erst alle Kolben gereinigt habe. Anschließend mit Hilfe eines Werkzeugs 3 Kolben blockiert und den 4. ein Stück rausgepumpt. Auf den rausgepumpten Kolben kam 1 Tropfen Silikonöl. Silikonöl deshalb, weil das keine Dichtungen angreift. Dann den Kolben wieder reingedrückt. Das habe ich bei den anderen 3 Kolben wiederholt. Zum Schluß das überschüssige Silikonöl aus dem Bremssattel mit einem Tuch entfernt und die neuen Bremsbeläge montiert. Danach funktionierte die Bremse wie neu.
 
Danke für die weiteren Ideen.

Ich werde prüfen ob ich Luft im AGB habe. Die Kolben habe ich in der Vergangenheit bei diversen Bremsen schon mobilisiert. Ich bin wie von Epic-Treter beschrieben vorgegangen. Ich habe die Kolben immer nur so gut es geht gereinigt, aber aufgetragen habe ich nichts auf die Kolben. Ich würde sonst auch nur etwas Royal Blood auf die Kolben geben und anschließend die Kolben gründlich abwischen.

Das Mobilisieren der Kolben wird in meinem Fall leider nicht helfen.
 
Ich habe jetzt noch einmal alle Kolben mobilisiert (ähnlich wie Epic Treter beschrieben hat), neue Bremsbeläge montiert und anschließend den AGB auf Lufteinschlüsse geprüft (Spritze aufgesteckt mit Royal Blood).

Ich habe jetzt einen minimalen Spalt zwischen Bremsbelägen und Scheibe. Im Stand schleift erst einmal nichts. Eine Testfahrt und der Test für die nächsten 200 bis 300km steht noch aus.

Ich finde die Magura MT5 echt klasse vom Druckpunkt und der Bremsleistung aber der minimale Spalt hat mich nach dem Transport des Fahrrades (ausgebautes Vorderrad) echt schon eine Menge Zeit gekostet.

Danke erst einmal für eure Hilfe.

Edit: Am Hinterrad des gleichen Rades war die MT5 Bremspumpe nach 10tkm kaputt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und auf Shigura (MT5 Sattel und XT Bremspumpe) umgebaut. Ich habe das Gefühl am Hinterrad habe ich bei ähnlichem Druckpunkt mehr Abstand zwischen den Belägen und der Scheibe. Nur so als Info und Erfahrungswert von meiner Seite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte vor diese Bremsanlage schon eine MT5 an dem gleichen Bike verbaut. Nach 6500km habe ich die Bremsanlage mit den gleichen Problemen genervt in die Ecke gelegt und einfach eine komplett neue Bremsanlage gekauft. Das kann und wird doch nicht die einzige Lösung sein.
Eine drei Jahre gut laufende Bremse braucht irgendwann mal eine komplette Wartung. D.h. Abnehmen (ohne Kolben zurückzudrücken), komplett reinigen (alles), mobilisieren, dann öffnen und leer laufen lassen, dann befüllen/entlüften nach Magura-Anleitung (Papier und Videos dazu im Netz und zwar von Magura und nicht von irgendwelchen Youtubern). Bei diesen Arbeiten werden echte Defekte bemerkt und so eine Bremse braucht man dann auch nicht mehr montieren. Ansonsten mit neuen Belägen montieren und dann funktioniert das Teil auch.
 
Den Sattel komplett zerlegen und reinigen ist natürlich die sinnvollste Variante.

Ich habe bis jetzt nur ein Handvoll Bremssättel von Motorrädern zerlegt. Diese Sättel ließen sich in der Mitte teilen und dann leicht reinigen. Den MT5 Bremssattel habe ich mir noch nicht so genau angeschaut.
 
OK. Was kann ich dann noch mehr machen als ich bereits gemacht habe? Royal Blood wechseln und sonst noch?
 
OK. Was kann ich dann noch mehr machen als ich bereits gemacht habe? Royal Blood wechseln und sonst noch?
Die Antwort ist einfach: Wenn Wartung und Einstellung vorschriftsmäßig durchgeführt wurden, dann ist die Bremse defekt und gehört ausgewechselt. Wenn die Bremse technisch ok ist, dann ist Wartung und Einstellung nicht korrekt. Aus der Entfernung nicht feststellbar, aber ich tippe auf letzteres.
 
Dann wäre für mein Verständnis nur die Neubefüllung der Bremsanlage noch ein möglicher Schritt. Die anderen Arbeiten habe ich schon durchgeführt.
 
OK. Was kann ich dann noch mehr machen als ich bereits gemacht habe? Royal Blood wechseln und sonst noch?
ev. hilft dir dieser ältere Beitrag weiter (Vierkantring um 180° wenden)
Link
es dürfte halt beim einteiligen Magura Bremssattel schwieriger sein weil man schlechter ran kommt, ich hab bisher nur Shimano und die Guide zerlegt (bei MT5 war noch nichts)

hier steht auch etwas dazu (durch Hitze Verformung vom Gummi)

mir kommt auch vor dass sich vor allem eine Kante stärker abrundet, dann könnte es auch helfen

es geht natürlich nur wenn der Ring keine vorgegebene Seite hat (wie bei meiner Shimano)

eine abgeknickte Leitung kann auch ähnliche Probleme machen, durch hohen Geberdruck presst es die Bremsflüssigkeit durch, zurück geht es dann träge

Lg Tirolbiker63
 
Hallo Tirolbiker63!

Danke für die verlinkten Themen. Ich habe mir die Themen einmal durchgelesen und konnte die Probleme nachvollziehen. Ich glaube meine Vierkantringe könnten dann das Problem sein. Andererseits ist das nun die zweite MT5 Bremsanlage (vorn) die mir solche Probleme macht. Ich kann im Internet auf die schnelle keine Beiträge zu dem Thema finden. Es müsste ja dann mehrere MTBler geben, die das Problem haben (wenn die Probleme nach längerer Nutzung gehäuft auftreten).

Nach einer kurzen Testfahrt konnte ich wieder ein leicht schleifende Bremse ausmachen. Mein Problem ist also nicht gelöst.
 
Hallo Tirolbiker63!

Danke für die verlinkten Themen. Ich habe mir die Themen einmal durchgelesen und konnte die Probleme nachvollziehen. Ich glaube meine Vierkantringe könnten dann das Problem sein. Andererseits ist das nun die zweite MT5 Bremsanlage (vorn) die mir solche Probleme macht. Ich kann im Internet auf die schnelle keine Beiträge zu dem Thema finden. Es müsste ja dann mehrere MTBler geben, die das Problem haben (wenn die Probleme nach längerer Nutzung gehäuft auftreten).

Nach einer kurzen Testfahrt konnte ich wieder ein leicht schleifende Bremse ausmachen. Mein Problem ist also nicht gelöst.
möglicherweise gibt es das Problem auch bei anderen Bremsen, man merkt es aber bei einer Shimano nicht wenn der Rückzug statt 0,4mm nur mehr 0,3mm hat, wenn aber konstruktiv nur 0,15mm Rückzug da ist (wie bei der MT5) dann sind selbst geringfügig weniger Lichtspalt durch Abnutzungen/Verformungen vom Gummi halt nur mehr sehr schwer einstellbar

die Beläge sind auch grösser, das erschwert es zusätzlich, Scheiben laufen selten ganz exakt rund, etwas Spiel kommt auch von der Nabe dazu, und den exakten parallelen Winkel zur Scheibe trifft man auch nicht immer ganz genau bzw. die PM Auflage passt nicht immer ganz exakt

und vorne wird meistens auch mehr belastet und je nach Scheibe und Belag bekommt der Bremssattel oft ordentlich Hitze ab (das sehe ich bei meinen Testmessungen sehr gut)

Maguras werden häufig auch im Mopedforum als zickig bezeichnet (viel wegen Einstellprobleme und Quietschen)

Lg Tirolbiker63
 
Geschrieben wurde hier ja schon viel.
Wurde denn schon mit einem Bleedblock geprüft, ob die Bremse ggfs. überfüllt ist?
 
Sollte man in der Tat machen, sicherheitshalber noch der übliche Hinweis:

Uffbasse! Vorsicht! Erst oben die Schraube vom Ausgleichsbehälter raus und ne untere Spritzenhälfte einsetzen, erst danach die Kolben ganz zurückdrücken. Nicht, dass im nächsten Schritt noch Kabelbinder um den AGB-Deckel müssen.
 
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