Magazine richten den Sport hin!

Lasse,
es geht (zumindest mir) nicht darum, ob die bei Deinem Drift verrutschten Steinchen einen Umweltschaden darstellen, sondern um die Vorbildfunktion.

Dabei drifte ich in diesem Falle vorbildich OHNE zu bremsen. Aber gut, ich sehe die Argumente. Darf ich es wenigstens auf meiner Seite stehen lassen? Wenn nicht, bitte alle Berg-Wandersteig-Fahrbilder ebenfalls löschen - Vorbild ist man nicht nur beim Kurven fahren, sondern generell und Bilder vom Fahren auf Trails, sei es noch so langsam, ist nunmal die Verleitung zu einer Ordnungswidrigkeit. Denn es ist verboten. ;)

 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei drifte ich in diesem Falle vorbildich OHNE zu bremsen.
Glaube ich Dir sofort.

Darf ich es wenigstens auf meiner Seite stehen lassen?
"darfst" Du;)
es geht um die meinungsbildende Wirkung der Magazine und nicht um Deine oder meine private Seite.
Ich schreibe zur Zeit einen Bericht über eine Befahrung im hochalpinen Gelände, der auf unserer DAV HP veröffentlicht werden soll. Die Leser von dem Bericht werden hauptsächlich "andere Wegnutzer" und weniger die Radler sein. Mein Ziel ist dabei letztlich um für Akzeptanz für unseren Sport zu werben. Voraussetzung dafür ist, das man klar vermitteln kann, das weder andere Nutzer gefährdet noch gestört werden, noch die Räder eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

Ich sehe das wie der KäptnFR das hier ausdrückt:

...
Durch das betreiben unseres hobbys "im stillen kämmerlein" wirst du und ich den "trend" und das verlangen nach singletrails (egal welchen schwierigkeitsgrades) nicht wirklich aufhalten. Der Schneeball rollt bereits und ist auch schon zu groß um gestoppt zu werden. ....

Was noch geht und wo jeder vernünftig denkende einen kleinen beitrag leisten kann, ist zu versuchen den Schneeball wenigstens in die richtige richtung zu lenken, weg vom kollisionskurs mit anderen wegenutzern. ...

Gruss
Thomas
 
Hi,

ich weiß - provokanter Titel.
Aber im Ernst. Ich finde die Bike-Mags richten unseren Sport hin.
Ich bike seit 1990,bin also schon ein paar Tage dabei.
Früher war das alles mal Radwandern in den Bergen. So kam das rüber...na ja, wir machten es jedenfalls so.
Und wir waren auf dem Trmalzo, am Pasubio, im Karwendel und und und, haben alle Klassiker gemacht.

Doch dann wurdees in den Mags immer heftiger. Heute ist es soweit,daßman am Gardasee ein Fully braucht, aber mit so 14 cm Federweg vorne und hinten, sonst geht gar nicht. Was anderes ist zu gefährlich. Immer neue Abfahrten werden gezeigt, wo, wie ich finde, eigentlich kein Radler hingehört.
Bei Biketests kommen Sachen,da fährtman ab. Zitate ? "Auch für so wenig Geld bekommt man was Brauchbares", es ging um Räder für 2.500 €.!!!
Oder "Das Bike ist so schnell, die Bergbauern am Gardasee sind vor uns weggelaufen"!! Mit denen trinke ich mir abends einen Wein zusammen.

Versteht Ihr ? Das geht nur in Richtung "Höher, Weiter, Schneller" und Material, das eigentliche Fahren kommt kaum noch. Und mit Fahren meine ich nichtauf nen Berg shutteln und runterbügeln. Letzten Sommer kammir und meiner Frau einer mit Megaspeed oberhalb von Pregasina entgegen. Ungebremstwäre der in meine Frau geknallt, so daß beide dann in den See gesegelt wären. So verirrte Seelen orientieren sich jaleider daran - Siehe den Thread übers Vinschgau - und ziehen unser Image in den Keller.

Da lobe ich mirinsofern den Rennradsport. In der Szene geht es echt darum,ob Du fahren kannst. Keine Federung, keine Hydraulik, keine Preise wie für Autos. Da ist auch nicht alles Gold, klar, aber das Fahren, die Leistung und tolle Strecken, das steht im Vordergrund, nicht nur das Material.

Also so killt sich der MTB-Sport selber. Leider, ich mach es immer noch super gerne,und das nur auf nem Hardtail!!!

Was mir an Deiner Stellungnahme nicht gefällt ist, dass Du beim Kritisieren "stehen bleibst". Welche Form der Berichterstattung wäre denn von Dir gewünscht?

Ich sehe und bemängle z.B., dass in den Magazinen nur ein kleiner Ausschnitt des Mountain Bikens dargestellt wird. Z.T. werden die weniger "spektakulären" Ausprägungen auch -zumindest indirekt- abgewertet. So war bei einem Bericht über den Teuteburger Wald, breitere Wege als "langweilige Forstautobahnen" (oder so ähnlich) gekennzeichnet. Es handelte sich dabei um Wege, die etwa 1,5 m breit waren und durch eine landschaftlich sehr schöne Gegend führten. Die Mountain Biker, für die das Naturerlebnis im Vordergrund steht werden praktisch nicht bedient. Streckengüte korreliert -nach meinem Eindruck- mit dem (hohen) Anteil technisch schwierigerer Single Trail-Passagen.
Insofern sehe ich die Magazine nicht als Fachmagazine, sondern eher als Trendverfolger, teilweise auch -macher. Wobei sich der naturverbundene MTBler wohl nicht selten fragt, ob er denn wirklich "dazu gehört"!? Wobei damit auch eine "Verbindungslinie" zu den Wanderern verloren geht.

Bernd
 
Das stimmt sogar, ich bleibe beim Kritisieren stehen, weil ich nix loben kann.

Auch Du kritisierst ja eher, oder ? Ich fänd Berichte über schöne Gebiete in Deutschland mal gut. Ich bike sowohl im Sauerland als auch in Bayern, Karwendel oder am Lago, aber das mal die Gegend oder sonst was hervorgehoben wird, ist Fehlanzeige.
Würde mir echt nen größeren Tourenanteil wünschen, statt nur unbezahlbares Material.

Und überigens, nur mal so. Ich bin ja für die Bike auch indiskutabel, weil ich aus Überzeugung V-Brakes habe. Die gehen ja bei höherem Gewicht gar nicht, obwohl sie vor ein paar Jahren noch "superbissig, zumindest im Trockenen" waren.
Ich war vor geraumer Zeit auf ner mehrtägigen Tour im Karwendel mit Hüttenübernachtung. Ich hatte Bremspads und Ersatzüge mit, meine zwei Kumpels hatten Scheibenbremsen. Die funktionierten auch supergut, echt besser als meine V-Brakes, aber bei beiden gab es Fading-Probleme und so was. Hätten die mal ein Entlüftungskit am Mann gehabt. Ich hätte an meinem Bike alles selber reparieren können. Das ist meine ewig gestrige Einstellung, die ja hier von einigen nicht verstanden wird.
Es gibt da noch andere Aspekte als nur Geld, Image, und Nichts-Neues-akzeptieren.
Nur mal drüber nachdenken.
 
Das stimmt sogar, ich bleibe beim Kritisieren stehen, weil ich nix loben kann.

Auch Du kritisierst ja eher, oder ? Ich fänd Berichte über schöne Gebiete in Deutschland mal gut. Ich bike sowohl im Sauerland als auch in Bayern, Karwendel oder am Lago, aber das mal die Gegend oder sonst was hervorgehoben wird, ist Fehlanzeige.
Würde mir echt nen größeren Tourenanteil wünschen, statt nur unbezahlbares Material.

Huch! Da ist mir wohl beim reinkopieren was verloren gegangen; etwas hektisch bei mir heute.

Ich würde mir ähnliches wünschen, wie Du auch.
Für mich ist Mountainbiken:
  • Naturtouren
  • Sport/Wettkampf
  • Freeride
  • Downhill
  • ...... was ich vergessen habe, kann ergänzt werden....

Ein Fachmagazin sollte Infos, etc. für alle Gruppierungen zur Verfügung stellen. Ich habe nichts gegen die Berichterstattung zu technischen (Neu-)Entwicklungen aber dann sollten sie auch kontextbezogen sein; nach dem Motto, "Was "braucht" man wozu".
Ich sehe eine Gefahr darin, dass von -herstellerabhängigen- Magazinen und anderen Interessenverbänden "der Mountainbiker" definiert wird. Die Magazine wollen "Aufmacher", die in gesellschaftliche Trends, wie Technisierung, Aktion, Leistung passen. Interessenverbände brauchen "Zielgruppen". Auf dem "Travel Talk", einer Veranstaltung von/für die Tourismusindustrie auf der Eurobike vor 3 oder 4 Jahren, war plötzlich von einem "Genussbiker" die Rede.
Es wäre schön (und auch utopistisch???) wenn sich Magazine auch als journalistische Institution verstehen würden, die Bandbreite statt Trendsetting abbilden würden. Schaut man sich die Verkaufszahlen von MTB´s an, kann man sich recht schnell darüber im Klaren werden, dass der Freerider den kleineren Teil derjenigen ausmacht, die ein MTB nutzen. In den Magazinen ist/sind solche Spielarten extrem bis ausschließlich im Vordergrund. Das halte ich für falsch!!!! Es führt u.a. auch zu einer Aufspaltung der "Gruppe" und macht die Durchsetzung von Interessen, sowie die Kommunikation mit anderen Nutzergruppen (z.B. Wanderer) schwieriger.

Ich hoffe, jetzt sind einige meiner Wünsche deutlicher geworden.

Bernd
 
Dann schick doch einfach mal nen schönen Tourenbericht mit Photos von Dir an die Bike. Wer weiß vielleicht wirds ja veröffentlicht.

Ich persönlich bin ja ein sensationslüsterner Technikfreak, allerdings geht mir die auf reine Meßwerte reduzierte Berichterstattung komplett auf den Senkel.

Ansonsten schau Dir mal an nem gut sortierten Kiosk die englische "DIRT" an. Die geht zwar zu 100% an deiner MTB-Philosophie vorbei, aber meiner Meinung nach haben die Jungs kapiert wie man Mountainbiken in Wort und Bild fasst. (Diagramme und Steifigkeitsmessungen findet man jedenfalls nicht:D)
 
Ich sehe eine Gefahr darin, dass von -herstellerabhängigen- Magazinen und anderen Interessenverbänden "der Mountainbiker" definiert wird. Die Magazine wollen "Aufmacher", die in gesellschaftliche Trends, wie Technisierung, Aktion, Leistung passen. Interessenverbände brauchen "Zielgruppen". Auf dem "Travel Talk", einer Veranstaltung von/für die Tourismusindustrie auf der Eurobike vor 3 oder 4 Jahren, war plötzlich von einem "Genussbiker" die Rede.
Interessante Passage, aber ich verstehe nicht ganz, worauf Du hinaus willst. Zunächst mal ist "der Mountainbiker" eine Sammelbezeichnung für mehrere Millionen Menschen, die regelmäßig ein geländetaugliches Fahrrad benutzen. Dass Magazine die Aktivitäten dieser Leute nicht demographisch korrekt abbilden: geschenkt. (Das gilt allerdings anderswo genauso -- Sportwagen sind in der Autobild vermutlich stärker repräsentiert als in ihrer Leserschaft.) Aber was hat das jetzt mit Interessenverbänden zu tun? Wer oder was hindert sie daran, die mutmaßlichen Interessen der Bikermehrheit zu vertreten? Oder meinst, die Interessenverbände sind völlig desorientiert, weil sie nur Magazine lesen und keinen Kontakt zur Basis haben...?

Schaut man sich die Verkaufszahlen von MTB´s an, kann man sich recht schnell darüber im Klaren werden, dass der Freerider den kleineren Teil derjenigen ausmacht, die ein MTB nutzen. In den Magazinen ist/sind solche Spielarten extrem bis ausschließlich im Vordergrund. Das halte ich für falsch!!!! Es führt u.a. auch zu einer Aufspaltung der "Gruppe" und macht die Durchsetzung von Interessen, sowie die Kommunikation mit anderen Nutzergruppen (z.B. Wanderer) schwieriger.
Du meinst, die Mountainbiker wären homogener, wenn es keine Magazine gäbe, oder wenn sie mehr den Ist-Zustand abbilden würden, anstatt Träume zu verkaufen?

Und dann ist die Frage, warum sollten sie genau das nicht tun? Sie tun einfach das, was ihnen den größten wirtschaftlichen Erfolg verspricht. Analog gibts aber auch kein Hindernis für einen Verband, unbefriedigte Interessen einer großen Teilgruppe aufzuspüren und diese und sich eben auch zu "vermarkten". Die Magazine mögen ja an einigem schuld sein, aber daran...?

Wenn die Mehrheit ein werbefreies und maximal repräsentatives Magazin für 20 Euro pro Ausgabe lesen will, dann gratuliere ich zur Entdeckung einer Marktlücke ;) (Aber vorher vielleicht mal rumfragen, wie begeistert die Leute ihre GEZ-Gebühren bezahlen...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre schön (und auch utopistisch???) wenn sich Magazine auch als journalistische Institution verstehen würden, die Bandbreite statt Trendsetting abbilden würden. Schaut man sich die Verkaufszahlen von MTB´s an, kann man sich recht schnell darüber im Klaren werden, dass der Freerider den kleineren Teil derjenigen ausmacht, die ein MTB nutzen. In den Magazinen ist/sind solche Spielarten extrem bis ausschließlich im Vordergrund. Das halte ich für falsch!!!! Es führt u.a. auch zu einer Aufspaltung der "Gruppe" und macht die Durchsetzung von Interessen, sowie die Kommunikation mit anderen Nutzergruppen (z.B. Wanderer) schwieriger.

Hm, ich weiß jetzt nicht welche Magazine du konkret meinst. Bei MB zum Beispiel wird immer viel Wert darauf gelegt, dass nur wenig Freeride-Stuff ins Heft kommt, denn die mit über 90% dominierende Zielgruppe der normalen Bike-Magazine sind die Tourenbiker. Den Redaktionen liegen sicherlich Marktforschungen und Verkaufszahlen vor, sodass sie ihre Inhalte jeweils auch auf die Bedürfnisse ihrer Leser abstimmen können.
Für Freerider/Downhiller usw gibt es ja die "Freeride" und das "Mountainbike Rider Magazine".
Erzähl doch mal am besten anhand von konkreten Beispielen, welche Sachen du meinst, wenn du sagst: "In den Magazinen ist/sind solche Spielarten extrem bis ausschließlich im Vordergrund."

Beste Grüße,
Marc
 
@carmin
Mit den Interessenverbänden hab ich mich ein wenig unglücklich ausgedrückt. Ich meine damit Organisationen wie Tourismusverbände u.ä., also keine Organisationen, die sich um die Belange aller Mountainbiker kümmert.

Du schrubtest über den Begriff Mountainbiker:
......eine Sammelbezeichnung für mehrere Millionen Menschen, die regelmäßig ein geländetaugliches Fahrrad benutzen.

Und genau hier liegt für mich ein Mangel, wenn Magazine sich als "Fachmagazine" definieren aber die Breite der Freizeitbeschäftigung nicht abbilden. Das Surfmagazin (geleicher Verlag wie die Bike) hat ähnliches mit dem Windsurfen "gemacht". Da ging es auch um eine Entwicklung, die suggerierte, dass Windsurfen nur unter bestimmten (Wind-) Bedingungen und mit anspruchsvollen Fahrtechniken "wirklich Spass machen kann". Die Tatsache, dass der gesamte "Unterbau" aus Gelegenheitssurfern, fast vollständig verschwunden ist, hat m.E. (nicht nur aber) auch damit zu tun.

Wenn wir unsere Interessen als Mountainbiker (gegenüber Einschränkungen) schützen wollen, brauchen wir "Masse". Und diese bekommen wir nicht durch diejenigen, die freerideorientiert mountainbiken.

@Ridefirst_Marc
Ich sehe bei den Tourenberichten beinahe ausschließlich Berichte, bei denen Fahrtechnik/Kondition deutlich ausgeprägt sein sollten, um eine Tour sicher bewältigen zu können. Für mich erscheint es so, dass der "Leistungsfaktor" und nicht das Naturerleben im Vordergrund stehen.

Bernd
 
@Ridefirst_Marc
Ich sehe bei den Tourenberichten beinahe ausschließlich Berichte, bei denen Fahrtechnik/Kondition deutlich ausgeprägt sein sollten, um eine Tour sicher bewältigen zu können. Für mich erscheint es so, dass der "Leistungsfaktor" und nicht das Naturerleben im Vordergrund stehen.

Dann nenne bitte ein paar Beispiele aus den aktuellen bzw letzten Ausgaben. Würde mich sehr interessieren. Ich denke mal, dass die vorgeschlagenen Touren natürlich so konzipiert sind, dass mehr geboten wird als nur Forstautobahnen - aber das hat m.E. jetzt nichts mit den "extremen Spielarten" des Mountainbikens zu tun und schließt das Naturerlebnis ja nicht aus.
Für Freerider gelten derweil ja ganz andere Maßstäbe als für normale Tourenfahrer, sprich: Wenn dort angegeben wird, dass die Tour fahrtechnisch mittelschwer sei, ist dies am Können von normalen Tourenbikern gemessen.
 
Die Aussage "die Magazine richten den Sport hin" halte ich schon für etwas übertrieben, aber was man kaum von der Hand weisen kann ist die Tatsache, dass viele Neuvorstellungen über den grünen Klee gelobt werden, ohne das sie je getestet wurden.

in einem aktuellen Rennradmagazin wird z.b. die neue DuraAce vorgestellt die ab nächster Saison elektronisch schaltet. Da wird sofort ein gejubelt was das Zeug hält. Natürlich werden auch Profis interviewed bzw dürfen Kommentare abgeben. Schliesslich haben die das Zeug schon auf der TdF getestet. Das aber ein Profi niemals das Material seines Sponsors schlecht reden würde dürfte klar sein. Ich erwarte von so einem Bericht, dass auch die (evtl vorhandenen) negativen Seiten erwähnt werden. Was ist mit Stromproblemen,etc...

Das Beispiel von oben mit der V-Brake vs Disc ist sowas. Klar kann man mit einer V-Brake zufrieden sein. Es muss auch kein Fully sein. Und ja die V-Brake kann ich in der Pampa sicher leichter selber flicken als die Disc. Aber reicht es nciht, wenn man diese Pros und Contras aufzählt und dann den mündigen Leser selber entscheiden läßt? Ich z.b. gehe gerne das Risiko ein in der Pampa zu stehen und nicht in der LAge zu sein meine Bremse zu reparieren. Das ist mir das mehr an Bremskraft wert.

Ich finde es viel schlimmer, dass dem Leser (evtl sogar ein Neuling) sugeriert wird man braucht dieses dieses und jenes. "Um Gotteswillen, du hast keine XTR an deinem Einsteigerbike? Wie willst du denn jemals den Berg raufkommen?"

Ich würde mir wünschen, dass die Bikemagazine endlich kapieren, dass es verschiedene Sorten von Biker gibt was das vorhandene Budget angeht. Ein Einsteiger kann auch mit Deore zufrieden sein. Man sollte eben nur die Leser beraten und ihnen nciht vorschreiben was sie brauchen.
Auf der anderen Seite sind die Test immer wieder mal ganz praktisch um sich eine Übersicht zu verschaffen was es an Teilen so gibt (Tachos, Jacken, Hosen,...). Obwohl, es werden eh immer nur die selben Verdächtigen getestet und die schneiden nie schlecht ab. Seltsam. Mir ist klar, dass ein Heft von den (Anzeigen)Kunden lebt, aber trotzdem würde ich mir mit Blick auf die Kundschaft "Leser" eben auch wünschen, dass man auch mal Dinge offen sagt.
 
(...)
Ich finde es viel schlimmer, dass dem Leser (evtl sogar ein Neuling) sugeriert wird man braucht dieses dieses und jenes. "Um Gotteswillen, du hast keine XTR an deinem Einsteigerbike? Wie willst du denn jemals den Berg raufkommen?"
Ich würde mir wünschen, dass die Bikemagazine endlich kapieren, dass es verschiedene Sorten von Biker gibt was das vorhandene Budget angeht. Ein Einsteiger kann auch mit Deore zufrieden sein. Man sollte eben nur die Leser beraten und ihnen nciht vorschreiben was sie brauchen.

In der Regel werden auch immer wieder günstige Hardtails und/oder Fullys getestet, wobei die Preisklasse zumeist ein bestimmendes Kriterium zur Einordnung der Bikes ist. Deore wurde übrigens sehr gehypt, als es neu war;)
Die Mags ordnen die "verschiedenen Sorten von Bikern" in Schubladen, was verständlich ist aber auch nervig sein kann, ich denke ihr wisst was ich meine ("Enduro oder Allmountain - oder doch eher Tour?")...
 
Huch,

hier tut sich ja ein Generationenkonflikt auf ...
Ich bin 37 und fahre Scheibenbremse ... Mein Fahrrad wird von jugendlichen Extrembikern mit anerkennendem Nicken gewürdigt ...

Tja, klingt alles nach Marktwirtschaft und höher, schneller, weiter. Habt Ihr Bausparverträge? Was wäre, wenn Euer Bankberater sagt: leider 0% Rendite, weil, die Leute fahren alle 20 Jahre alte Autos, Biker keulen sich im Singlespeed die Wurzeltrails hoch ...

Die Bikemagazine sind fest in die kapitalistische Vermarktungslogik eingebunden. Die "Bicycle Culture Quarterly" hats komplett ohne Werbung versucht, auch einem Spin-Off (Name vergessen) mit minimalem Werbeanteil war kein Erfolg beschieden (Ja, hier spricht der Rad-Oldie). Kaufpreis für BCQ - lass mich lügen - 10 DM? 15 DM? Konnten sich nur radelnde Akademiker in Festanstellung leisten :-|

Der MTB-Markt ist ein Massenmarkt geworden, man ist nicht mehr "unter sich". Artikel über tiefgründige Technikthemen z.B. sind verschwunden, was die als Techniktipp erklären, kann bald meine 3jährige Tochter. Aber ich kann auch fürn Tausender ein X-beliebiges Bike kaufen (übertrieben gesagt) und bekomme Technik, von der habe ich früher geträumt - draufsetzen, losfahren, Spaß haben.
Da muss ich nicht Physik studiert haben, um einen haltbaren Laufradsatz mit 48 Speichen in vierfach gekreuzter Krähenfuss-Einspeichung mit verlöteten Kreuzungspunkten in müheseliger Heimarbeit anzufertigen, der dann aufm Trail hält.

Die gleichen Konflikte bei Kletterern (Stichwort: Kufsteiner Hakenstreit): Wer hämmert im Klettergarten noch selber rostige Mauerhaken in die Wand??? Da blitzen eingeklebte Edelstahlhaken von der Wand, es ist eben auch ein Massensport geworden. Die traditionellen Bergführer wollten das alles auf dem Stand der 20er Jahre lassen, haben Haken ab- und angesägt!!!
Einigung war u.A., man lässt bewusst einige Routen im alten Zustand.

Für alle Technikkritiker hier ein schöner Link:
http://www.bike-magazin.de/bko/bike_artikel/show.php3?id=4696&nodeid=129

So long!
 
@tanztee: Ich bin auch 37 und fahre bald meine erste Scheibenbremse. Ich fände diesen Link durchaus schön, wenn zwischen gestellter Prognose und geäußerter Selbstkritik nicht so eine große Zeitspanne wäre...
Wenn die Marketingabteilung einer Bikefirma besser aufgestellt ist als die Entwicklungsabteilung kann es vorkommen, dass die kapitalistische Vermarktungslogik dazu führt, dass Biker den technischen Fortschritt nicht nur mit Geld, sondern auch mit ihrer Gesundheit bezahlen.
Ich meine, die BCQ hätte bei diesem Massenmarkt heute wieder eine Chance. Bei einem Verkaufspreis zwischen 10 und 15 Euro wäre man dann auch wieder "unter sich".
 
Artikel über tiefgründige Technikthemen z.B. sind verschwunden, was die als Techniktipp erklären, kann bald meine 3jährige Tochter

Gerade sowas finde ich leider sehr schade. Ich denke das Biker die ihre Infos hauptsächlich aus solchen Magazinen haben so wenigtens fundiert informiert werden sollten/könnten.
Ich meine wann hat man in einem der Magazine gelesen das der Fettverbrennungspuls absoluter Blödsinn ist. Oder die Funktionsweise einer Scheibenbremse. Dadurch würden sicher einige Fragen hier im Forum vermieden.
 
Ich sach mal so, "Ich war fest drinnen, habe pausiert, nun wieder dabei".
Dazwischen lagen 8 Jahre in denen mich der Sport nicht interessiert und bewegt hat.Letztes Jahr aufgewacht und meine Liebe zum biken wieder entdeckt. Was sich in der Zeit alles verändert hat...Vieles ist super(Scheibenbremsen...), aber vieles riecht förmlich nach Marketing.
Für jeden Waldweg ein eigens dafür konzipiertes Bike???Bikeparks.Liftservice.Das alles Anfang der neunziger in einer Glaskugel vorher gesagt, ich häts nicht geglaubt.Heut isses Realität.

Ich baller mit meinem Hardtail durch die Gegend, bis jetzt konnte ich auf Vollfederungskomfort und Carbon-Gimmicks verzichten.
Aber auch in mir wird der Wunsch nach Technischen Spielereinen immer größer, früher waren es die bunten tollen Eloxalparts aus den USA, heute sinds die technisch verspielten Fullys...und die Möglichkeiten die sich damit eröffnen.
Es wird wohl immer vorwärts gehen, aber der Spaß an der Sache muß bleiben.
 
Ich finde es viel schlimmer, dass dem Leser (evtl sogar ein Neuling) sugeriert wird man braucht dieses dieses und jenes. "Um Gotteswillen, du hast keine XTR an deinem Einsteigerbike? Wie willst du denn jemals den Berg raufkommen?"

Das ist für mich der Hauptkritikpunkt. Neben der Einteilung der MTBs und ihrer Fahrer in Gruppen, deren Unterschiede ich gar nicht kennen will, z.B. All-Mountain-Sport und All-Mountain-Irgendwas.

Die "Vorschrift" der Bike beispielsweise, dass ein Marathonbike zwingend ein Fully mit mind. 120mm(?) Federweg, Scheibenbremsen der Größe xy etc. sein muss, ist für mich schlichtweg schwachsinnig.
Ich fahre meine Marathons auf der schwäbischen Alb und im Schwarzwald. Dies kann ich mit einem Hardtail mit einer 80mm-Gabel bewältigen (Fox F80X - vor einem oder zwei Jahren das Nonplusultra, heute sind 80mm nicht mehr zumutbar; 100mm mögen besser als 80 sein, der technische Fortschritt schreitet im Eiltempo voran. Alles klar, aber muss die Gabel heute zwangsweise Schrott sein?).
Es werden alle - hier die Marathonisti - über einen Kamm geschert. Egal, ob man den Ironbike oder die Albgold-Trophy fährt. Werfen die Redakteure eigentlich auch mal einen Blick auf das Fahrerfeld und vor allem auf das Material ? Da wird zum Teil auf alten Hobeln gefahren und die Leute haben trotzdem Spass dabei.:daumen:
Das der Fahrer wichtiger als das Material ist, wird aus Rücksicht auf die Anzeigenkunden verschwiegen.
 
Da musst Du Dir doch nur mal die Einteilung der Bike-Klassen in den Zeitschriften durchlesen. Dem unkundigen Leser wird suggeriert, dass z.B. ein Marathon-Rad mind. 10 cm Federweg hat / braucht. Ich finde schon, dass Neueinsteiger damit verunsichert werden.
Das gleiche passiert leider auch schon hier im Forum. Frage: "Darf ich mit meinem 800 € Hardtail Berge runter fahren?" Antwort: "Um himmelswillen, bist Du lebensmüde. Zum bergab fahren brauchst Du mind. ein Fully (bekommt man gebraucht schon für 3000 €), Protektoren und Full-Face."

Als ich mit dem Biken angefangen hab, gab es Hardtails und Fullys. Heute "brauchst" Du ein XC-Rad um den Berg hochzufahren und ein DH-Bike um heil wieder runter zu kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Magazine die passenden Rucksäcke zum Transport der Räder testen...
 
Da musst Du Dir doch nur mal die Einteilung der Bike-Klassen in den Zeitschriften durchlesen. Dem unkundigen Leser wird suggeriert, dass z.B. ein Marathon-Rad mind. 10 cm Federweg hat / braucht. Ich finde schon, dass Neueinsteiger damit verunsichert werden.
Das gleiche passiert leider auch schon hier im Forum. Frage: "Darf ich mit meinem 800 € Hardtail Berge runter fahren?" Antwort: "Um himmelswillen, bist Du lebensmüde. Zum bergab fahren brauchst Du mind. ein Fully (bekommt man gebraucht schon für 3000 €), Protektoren und Full-Face."

Als ich mit dem Biken angefangen hab, gab es Hardtails und Fullys. Heute "brauchst" Du ein XC-Rad um den Berg hochzufahren und ein DH-Bike um heil wieder runter zu kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Magazine die passenden Rucksäcke zum Transport der Räder testen...

du bringst es auf den Punkt...:daumen:
 
"Um Gotteswillen, du hast keine XTR an deinem Einsteigerbike? Wie willst du denn jemals den Berg raufkommen?"
prinzipiell stimme ich zu, aber:
Nehmen wir mal an, ein Hardtailtest steht ins Haus. Darunter renomierte/alteingesessene Hersteller und eben Versender. Discounter wie Canyon & Co. bieten beispielsweise "XT komplett" an einem 999.- Bike, dazu meinetwegen ´ne Reba oder Fox 32. Die Testcrew wird natürlich immer ein Preis/Leistungs überragend oder Kauftipp attestieren, einfach weil das Geld augenscheinlich bestens angelegt ist. Und sind ein paar Tests dieser Art vollzogen, beschleicht Tester und Leser das Gefühl XT ist das Nonplusultra bei EinsteigerHT bis 1000.-
Das ist natürlich Bullshit, aber welcher Einsteiger möchte dann noch LX?
(beim gleichen Preis eines Trek o.ä.)
Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will ( hatte schon ein paar Bier und es ist spät).
Die (Mountain)Bike kann doch nur testen und für gut befinden was ihr unter die Nase gerieben wird. Darum stelle ich mal die These in den Raum das nicht die Magazine sonder die Discounter den Sport oder die Ansprüche verändern. Vielleicht gibt´s ja zur Eurobike ´10 ´n CarverHT für 999.- mit xtr komplett...
Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Magazine die passenden Rucksäcke zum Transport der Räder testen...
eher wann die Marketingexperten diverser Hersteller es für nötig halten die Nachfrage dafür zu erschaffen:)

ok, over and out
 
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