Das schöne an diesem Thread ist, dass es mittlerweile eigentlich keiner Moderation mehr bedarf.
Die Route wurde mittlerweile von vielen gefahren und viele Biker unterstützen die Informationsgewinnung und Vorbereitung anderer durch ihren wertvollen Input.
Mehr kann man sich als "Auslöser" einer Strecke eigentlich nicht wünschen.
Dennoch sehe ich mich bemüssigt, die, sagen wir mal, "getrübten Eindrücke" von Baitman etwas genauer nachzufragen.
Insgesamt wurden nach unserem Geschmack zuviele Höhenmeter wieder bergab auf Asphalt vernichtet. Trails waren für uns zu wenige vorhanden.
Das mit den zu wenig Trails lasse ich jetzt mal so stehen, aber wo du "zuviele Höhenmeter wieder bergab auf Asphalt vernichtet" haben willst, interessiert mich schon näher.
Kannst du das konkretisieren?
Tut mir leid, dass es euch nicht so gut gefallen hat. Mich wundert aber die verhaltene Einschätzung ein wenig. Zumal die erwähnten Kritikpunkte an der Strecke ja im Grunde genau die Punkte sind, die gegenüber anderen Alpencrossrouten explizit verbessert sein sollten. Zumindest war das das Ziel. Stichwort: kaum Asphalt, viel Trail.
Dass du es genau umgekehrt empfunden hast, irritiert mich dann doch ein wenig. Das Feedback bisher bestätigte eigentlich die gelungene Umsetzung des Konzepts. Aber möglicherweise hängt es auch von den Erwartungen ab und deinen bisherigen Erfahrungen, das will ich gar nicht ausschließen.
...Leider empfanden wir gerade den ersten Tag ab Seefeld etwas langweilig. Viel Asphalt. Innsbrucker Almenweg. Ok. Aber auch nur OK.
Asphalt gibt's in der Abfahrt von Seefeld ins Inntal gar keinen, alles Forstwege oder breitere Trails.
Im Inntal der weitgehend geteerte Inntal-Radweg mit einzelnen Trailabschnitten bis Zirl.
Jede Alternative im Tal wäre schlechter, da öffentliche Straße.
Ab Inntal im Aufstieg nach Kematen und Götzis Asphalt, korrekt. Die Steigung aus Kematen heraus möchte aber auch sonst keiner auf was anderes fahren...
Die Auffahrt von Götzis über den Rodelweg hinauf zur Götzner Alm ist eine sehr steile geschotterte Waldstraße.
Der Innsbrucker Almenweg ist durchgängig geschottert.
Wo du da jetzt "viel Asphalt" gesehen haben willst, ist mir ein Rätsel.
Dass du den Almenweg als "Ok-mehr-aber-auch-nicht" empfunden hast, geht für mich völlig in Ordnung. Ist halt 'ne Almenverbindung in der Höhe. Alle Alternativen tiefer wären schlechter: mehr Auf und Ab, sinnlos vernichtete Höhenmeter, mehr Teerstraßen, mehr Verkehr. Alles höher ist komplett Schieben/Tragen.
Der Brenner ist natürlich sehr dominant. Man hört den ganzen Tag die Autos unten fahren. Empfanden wir als nicht so schön, da wir aus einem Ballungsgebiet kommen und uns natürlich Stille und Ursprünglichkeit wünschen.
Auch diese Einschätzung ist sehr interessant. Alle, die ich kenne bzw. mit mir gefahren sind, empfanden das genau umgekehrt: Die Tatsache, die Brenner-Autobahn weit unter sich zu sehen und die Ameisenspur des nie versiegenden Verkehrs zu sehen, empfanden viele als mentale Entrückung vom Zivilisationsstress. Und hören kann man die Autobahn nicht wirklich. Dazu ist sie zu weit weg.
Brenner Grenzkamm war optisch sehr schön obwohl wir dachten es wäre ein Trail, ist aber wenn mans genau nimmt, ein breiter Schotterweg..
Kann's an eurer Vorbereitung liegen? Überall steht, dass es die Reste einer alten Militärstraße sind, die von Mussolini zwar gebaut, aber niemals zu kriegerischen Zwecken genutzt wurde. Nirgendwo steht, dass es ein Trail ist. Hat auch, glaube ich, nie jemand behauptet, weder hier im Forum, noch sonstwo. Der Trail, der im Zusammenhang mit der Grenzkammstraße gerne erwähnt wird, ist der 1er hinunter nach Gossensass, am Ende der Grenzkammstraße. Den in deinem Tourbericht noch nicht einmal zu erwähnen, finde ich schon merkwürdig. Alle schwärmen sonst ausnahmslos von diesem Trail.
Nur zur Sicherheit frage ich nach: Ihr seid ihn schon gefahren?
Jaufenpass empfanden wir sehr touristisch. Auf der einen Seite fahren sie mit der Gondel hoch, ist man über den Pass, ist ein großer Parkplatz, der auch gut besucht war. Man kann also auch bequem mit dem Auto hochfahren. Trübt etwas die Idylle.
Die Route führt nicht über den Jaufenpass, sondern über den Rinner
Sattel.
Mit der Gondel "fahren sie" bis zur Rinner Alm hoch, von da müssen "sie" zu Fuß weiter (oder mit dem Bike), über den
Sattel sowieso und der angesprochene Parkplatz auf der anderen Seite oberhalb der Römerkehre, erschließt das Wandergebiet der Fleckneralm. Mit ein wenig Toleranz gegenüber denjenigen, die dort oben Wandern und Bergsteigen wollen, würde man erkennen, dass man nur motorisiert zum Ausgangspunkt dieser Wanderungen kommt, ohne dass es gleich "die Idylle trüben" muss. Idylle ist nämlich etwas, was man zu Teilen bereit sein sollte. Und ich kenne genug Biker, die im Rahmen eines Alpencross die Gondel zur Rinner Alm ebenfalls benutzt haben (um sich anstrengende Höhenmeter zu ersparen), ohne dass es ihre Idylle getrübt hätte.
Highlight war für uns die Westroute mit dem tollen Panorama, da nimmt man die Trage und Schiebepassage nach dem Bergsee gerne in Kauf um oben am Bärenpass zu sein. Tolles Erlebnis.
Wir waren trotzdem absolut zufrieden...
Irgendwie klingt's aber nicht so.
...und haben immer noch wundervolle Bilder im Kopf! Wir hatten viel Spaß und werden nächstes Jahr wieder einen fahren. Dann falls möglich mit höherem Trailanteil, weniger Asphalt und evtl zuhilfenahme von Gondeln...
Siehe oben. Sich über die "getrübte Idylle" im Bereich einer Gondel zu beschweren, dann aber selbst die Verwendung einer solchen zu erwägen, halte ich für etwas inkonsequent. Ist nun mal so, dass man im Gebirge nicht allein ist. Wanderer wollen auch spielen, Motorradfahrer Kurven schneiden und Fahrer historischer Cabrios sich den Fahrtwind auf Serpentinenkurven durchs schüttere Haupthaar wehen lassen.
Da ich fest davon ausgehe, dass ihr nicht losgefahren seid, um das Haar in der Suppe zu suchen, würden sich manche Leser dieses Threads sicher auch freuen zu lesen, wo ihr "viel Spaß hattet".
Vielen Dank für die Beschreibung der Unterkünfte.