bin schon da
nachtrag zu gestern:
20:00 einsame hütte im wald bei su gologone
ok... unten. Das ist das wichtigste. Von spaß kann man kaum sprechen, eher von 1000 höhenmeter blankem horror. Ziemliche schnapsidee das hier

.
Oben fing der trail ja noch ganz gut, ein holpriger s3 in bizarrer landschaft.
aber dann... Schluß mit lustig. Laut karte gibt's zwei möglichkeiten, durch eine schlucht oder rechts oben am hang. Ich probier erst den weg am hang, er ist nicht aufzufinden. die position stimmt schon, so sind sie halt, die "wege" des supramonte. nicht mal ein pfad, einfach nur übles geklettere über scharfkantige felsen mit tiefen spalten dazwischen.
Da probier ich doch lieber die schlucht. ein Fehler. Zum canyonig vielleicht ganz nett wenn wasser drin wäre, jetzt ein ständiger wechsel zwischen riesigen felsbrocken und glattgewaschenen kletterfelsen. nicht spaßig mit dem bike. Also wuchte ich es wieder querfeldein den hang rauf zum andren "weg", dank gps ist die orientierung kein problem, was fehlt ist halt nur das was man allgemein von einem "weg" erwartet.
Ich bin stur und will nicht zurück. Zur belohnung gibt's dann sogar mal 50hm im
sattel durch eine steile schuttreise. was danach kommt schlägt alle meine bisherigen bike-katastrophen um längen.
der "weg" führt senkrecht über diese wand hinab. Gps und ein einsamer steinmann bestätigen mir, mich nicht einfach verlaufen zu haben. dieser weg ist eben so.
Mühsam und vorsichtig wuchte ich mein bike stufe um stufe nach unten. Immer wieder ablegn, drum rum klettern, einen meter weiter runterlegen, usw. Allein für die wand brauch ich eine stunde, davor lag der bock auch schon ewig auf der schulter.
irgendwann ist auch das geschafft, laut karte kommt jetzt ein flaches stück. Fahren? Ausruhen? Schieben? pustekuchen. Die nächste stunde verbringe ich mit dem vorsichtigen balancieren auf scharfen, schmalen felsrippen, unterbrochen von tiefen karstspalten. Almwiese wo bist du??
bin inzwischen ziemlich am ende, der wasservorrat geht auch zur neige. Immer wieder suche ich verzweifelt links und rechts des tracks einen richtigen weg, ich kann einfach nicht glauben, daß die karte recht hat. Hat sie aber, sobald man von der spur abweicht wird's noch viel schlimmer.
auf einmal treff ich in der einöde eine gruppe sardinische trekker, die sitzen um ein großes feuer und grillen was das zeug hält. Frage nach dem weg und erhalte wie befürchtet die auskunft, daß ich 100%ig richtig bin und daß die wege am supramonte halt so sind. na mahlzeit, sind ja nur noch 400hm bis ins tal.
Für die trekker ists ganz logisch, mich zum essen einzuladen. da sag ich nicht nein, laß das bike bike sein und genieße. steaks, salate, dutzende arten (kein witz) sardinische würste und käse. Zur krönung packen sie als nachtisch eine riesenschüssel selbstgemachtes tiramisu aus, ich bin am platzen.
Etwas betrunken bin ich auch, wasser hatten sie leider keins, nur rotwein. Naja, vielleicht macht das den rest des wegs erträglicher.
meine schuhe sehen übrigens dank der netten felsen hier so aus:
das macht das klettern mit rad nicht unbedingt leichter...
Der letze teil der strecke verlangt mit nochmal alles ab, dann bin ich kurz vor einbruch der dunkelheit auf der forststraße im valle lanaitu. Glaub ich hatte das rad für 6 stunden auf der schulter, mir reichts! Das war definitiv ein fehlgeschlagenes experiment, keine frage.
der tag endet allerdings doch noch gut. Untemn bei den gologone-quellen in einer bar im wald wird ich von den locals zu heißen lattes und vielen kalten bieren eingeladen. wiederholt... Prost

. warn sogar ein paar caver dabei die mir von ihren höhlen vorschwärmen, vielleicht ergibt sich nächstes wochenende ein trip.
der oberhammer kommt am schluß, die barkeeper haben hier im wald eine kleine privathütte. licht, strom, ausziehsofa, was will man mehr... sie sperren sie für mich auf, heut nacht gehört sie mir

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.. Sogar mit wachhund ...
was für ein tag!