Leichtbauwahn der 90er, wie war das damals ?

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Hallo zusammen,

schon öfters habe ich gehört, dass es Anfang bis Mitte der 90er einen regelrechten Leichtbauwahn gegeben hat, der zum Teil Fragwürdige Ausmaße annahm.
Garagenschrauber ohne Kenntnisse über Konstruktion und Festigkeitsberechnungen kauften CNC Fräsen und produzierten munter bunte, leichte Parts. Bohrbilder nach dem Motto "Loch an Loch und hält doch" waren groß in Mode und alles was Leicht war, war erlaubt.
Einige, wenige Parts schaften es Kultstatus zu erlangen und werden heute hoch gehandelt. (KOOKA Hydra, Paul Poweglide etc.) Doch was gab es sonst noch so zu dieser Zeit ? Welche Hersteller gab es ? Gibt es noch Fotos, Erfahrungsberichte, Zeitzeugen, die aus dieser Aufregenden Zeit ohne Carbon berichten können ? Was war brauchbar und was übertrieben ? Wer hat noch Bike Workshops von 1994 bis 1997 und zeigt Bilder ?

Ich würde mich freuen, wenn wir an dieser Stelle etwas mehr Licht in dieses (düstere ?) Kapitel der Leichtbaugeschichte bringen können...
 

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Re: Leichtbauwahn der 90er, wie war das damals ?
Cook Brothers, white industries, Grafton, Bullseye, Phil Wood, Ringle, Syncros, Race Face, Suntour fallen mir noch ein.

Ja Loecher bohren war ganz gross, viele Vaeter haben bei Ihren Jungen auch komplette BMX Rahmen durchloechert.

Klein war natuerlich ganz vorn mit dabei.

adroit_1992_werbung.jpg


attitude_89_messe.jpg


Das Bild zeigt den Prototypen vom Attitude an der Waage, auf der Interbike Show in Anaheim/ Los Angeles 1989.
 
ich erinnere mich an paul, joes, precision und white industries schaltkram. geiles zeug. tune hat ja auch in den 90ern angefangen. ansonsten pbc kurbeln oder der gute alte amp rahmen. wird heute noch leicht abgeändert unter extralite verkauft.
 
Leichtbaubibel, aber nicht mehr (billig) zu bekommen: Smolik: "Fahrradtuning"

4353669208_b6432e7e7e.jpg


Gerade schwimmt eins in der Bucht, manchmal gibt es gebrauchte Exemplare bei amazon.
 
Löcher bohren
überall Material wegfeilen
dürften die Sachen sein die man heute eher nicht mehr (selbst) macht
ansonsten waren eben bunte CNC Frästeile mit möglichst wenig Material angesagt
Naben waren dünne Spagetti-Röhrchen mit kleinen Industrielagerchen, Schrauben wurden hohl gebohrt

der Rest unterscheidet sich eigentlich kaum von den heutigen Maßnahmen
nur das eben jetzt Carbon und Titan eine große Rolle spielt, was damals noch unbezahlbar war oder/und in den Kinderschuhen steckte
 
einer der leichtesten Rahmen Anfang der 90's war das CS-X EMS von Kestrel aus Carbon.
Die Faser mischte also auch damals schon dick mit wenn's um Leichtbau ging. Ab und zu
soll aber mal einer gerissen sein.
 
einer der leichtesten Rahmen Anfang der 90's war das CS-X EMS von Kestrel aus Carbon.
Die Faser mischte also auch damals schon dick mit wenn's um Leichtbau ging. Ab und zu
soll aber mal einer gerissen sein.

die sind nicht gerissen, vielmehr löste sich die tretlagerhülse aus der carbonfaser weil nicht richtig verklebt. wurde von kestel repariert und dann haben die gehalten.
 
Eine Firma sollte im Zusammenhang mit Leichtbau auf keinen Fall vergessen werden: Steinbach!


Hi,

nach längerem Mitlesen muß ich mich mal einbringen.

Habe heute mein Cube Singlespeed mit einer Steinbach-Alu-Gabel bestückt und mußte wg. Verwindung der Bremssockel Brakebooster anbringen :heul:.

Werde später mal Bilder einstellen - auch von meinem "verbohrten" Longus, das ich seit etlichen Jahren (sicherheitshalber) nur noch auf der Straße bewege.

ciao

(P.S. in Glanzzeiten wurden selbst M5er Alu-Schrauben hohlgebohrt)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die sind nicht gerissen, vielmehr löste sich die tretlagerhülse aus der carbonfaser weil nicht richtig verklebt. wurde von kestel repariert und dann haben die gehalten.

beim Test eines Magazin's 1991 ist bei einem EMS die rechte Kettenstrebe direkt hinter dem Tretlager durchgerissen. Es war aber wie geschrieben die ultraleichte EMS Version und nicht das normale CS-X.
 
wundert ich, dass das hier noch nicht angesprochen wurde:

das leichteste und teuerste 1993 -8,7kg und 13500DM









 
Die angebohrten Schellen sind der Hit! Aber Ledergriffe :lol:

Es gab damals sogar -ich glaube in der Bike- einen offiziellen Bericht, wie man das Rad leichter bekommt. Da wurden Schaltwerk und Kurbeln kleingeschmirgelt, Löcher gebohrt etc.
Ich habe damals -1990/91- rum mal aus Gewichtsgründen den Lack von einem Cannondale runtergebeitzt und das Ding anschließend auf Hochglanz poliert. Der Rahmen ist heute noch im Einsatz. Ich meine, das Ding war damals auch deutlich unter 10 Kilo 20 oder 21 Zoll mit einem Mix aus XT und XC Pro-Teilen, ohne großartiges Tuningzeugs (oder wie der Shopinhaber damals sagte "kunterbunte Schmeißfliegen-Teile)

Gruß, Christof
 
Moin,
ich kann mich an ein Foto aus der Bike erinnern wo der Chef von AMERICAN einen 1100g leichten Ramen aus Berillium o.s.ä. in der Hand hielt. Soll damals der lechteste Rahmen überhaupt gewesen sein. Danach aber auch nie wieder etwas davon gehört...

Ich selbst habe an meinem Heavy Tools HT Winner auch fleissig getunt. Bei 13kg wars aber auch nötig :p Kann mich dran erinnern das ich zeitweise mit 1,7er Ritchey Z-Max vorne und 1,9er Smoke lite compe hinten durchs Gelände gedüst bin.
Hach ja, waren schon geile Zeiten damals...
 
der bike spider war nicht wirklich leicht und fuer das geld problemlos zu unterbieten mein damaliger schrauber hatte sein merlin zu glanzzeiten auf 7,9 kilogramm abgespeckt aber fragt bitte nicht wie, da wird mir heute noch ganz anders
 
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