Leichtbau + Weltreise

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22. März 2011
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Hallo liebe Community,

Das ist mein erster Post hier, nachdem ich mich einige Stunden hier durchs Leichtbauforum gelesen habe.

Erstmal kurz eine Vorstellung: Ich bin ein Reisender zuerst, dann ein Radfahrer. Ich bin 4 Jahre, 80 Länder und 5 Kontinente durch die Gegend gereist, zu Fuß, mit Bus/Zug und seit 2 Jahren auch per Rad. Inzwischen bin ich bei meinem 4ten Rad angekommen und habe auf dem Weg eine kleine Evolution durchgemacht.

In 2 Wochen gehts wieder los, eine 3 jährige Weltumrundung auf dem Fahrrad. Alle Infos dazu findet ihr auf www.cyclenomads.com

Nun zum Thema Leichtbau:
Als UL (Ultra Leicht) Trekker ist mir die Philosophie durchwegs bekannt, wenn auch in anderem Stile als hier. Bei uns gehts auch um einzelne Gramm, aber wir haben ja Gepäck. Ich möchte jetzt nicht in theorie verfallen und überlegen ob es sich dann lohnt das Rad zu tunen oder nicht... Ich möchte einfach nur schauen ob man halbwegs sinnvoll das Gewicht des Rades verringern und damit den Komfort beim fahren erhöhen kann. Wir, meine Freundin und ich, fahren auf einem Quantec Trekking SLR. Wir haben ca. 22kg Baseweight an Ausrüstung, also jeder 11kg am Rad, plus das Rad und Wasser/Proviant.

Da 100-200gr am Rahmen keinen großen Unterschied für uns machen wollte ich lieber mal fragen wie es mit dem Gewicht am Körper (evtl Rucksack ?) und bei den beweglichen Teilen, sprich Laufrädern, aussieht. Geplant ist mit Nabendynamo und Schwalbe Marathon Plus 32x622 zu fahren. Die 800gr Mäntel alleine werden den meisten hier bestimmt Alpträume beschaffen, meine Denkweise war eher: Wenig Platten und lange laufzeit (10000-15000km)

Was denkt ihr, ist Leichtbau überhaupt eine Option ? Titan Gepäckträger (Tubus Airy) Titan Schnellspanner, dünne Mäntel, leichtes Schloss (zZ ein 900gr Abus Faltschloss) Ich könnte sicher 1-2kg rausholen. Bei geplanten 40000+km würde sich das evtl doch lohnen...

beste grüße,
Martin
 
leichtbau ist immer eine option, solange man ihn sinnvoll betreibt. aber auch hier gilt: erstmal eine teileliste (ja, mit gewichten!) zusammenstellen (muss ja keine selbstgemachte sein *hust*), dann sehen wir weiter. so ganz ohne anhaltspunkte werden vermutlich nur die schreiben, die immer schreiben, um teil xyz zu empfehlen, egal ob es sinn macht oder nicht. dann wäre natürlich noch interessant zu wissen, was die beiden räder gesamt tragen müssen und welche strecken ihr ihnen zumutet.
 
Danke für die Antwort.

Die Räder sind gesponsort und leider noch nicht in unserer Hand. Wir bekommen sie aber diese Woche noch und dann werde ich gerne mehr ins Detail gehen.

Generell:

Rahmen Quantec Aluminium 7005 SLR
Gabel Suntour NRX-7500 Lockout
Felgen Mavic mit DT Inox
Bereifung Schwalbe Marathon Plus 32x622
Sattel Fizik Pave CX
Sattelstütze Ritchey Pro
Lenker Ritchey Pro
Steuersatz Ritchey Pro
Vorbau Ritchey Pro
Lenkergriffe Ritchey
Gepäckträger Tubus, Modell Logo ?
Bremse Magura HS33 Felgenbremse
Schaltwerk Shimano XT Shadow

Nabendynamo vorne (für USB Ladegerät)

Keinen Radständer, kein Frontgepäckträger/Lowrider, keine Lichtanlage, keine Schutzbleche. Am Rahmen kommen noch 1 Spannriemen und 2 Flaschenhalter dazu. Taschen sind eine Lenkertasche (welche weiß ich noch nicht, vermutlich eine umfunktionierte Cordura Satteltasche) dazu modifizierte (sprich leichtere) Ortlieb Back Roller Classic und 1 Rolltasche obendrauf.


Diana wiegt 70, ich 80kg, also beide keine Schwergewichte. Das restliche Gepäck sollte sich so auf 10-20kg belaufen, je nach Wasser/proviant. Starke Schwankungen weil sowohl Tundra, Wüste und GEbirge dabei ist. Viele menschenleere strecken. Schotter, Feuerland, Patagonien, komplett Panamericana bis Alaska... danach Asien, Tibet, Sibirien... 90% Luftfeuchtigkeit in den Tropen, salzige Meeresluft, Temperaturen von +50° bis -15° (hoffentlich nicht kälter, sonst wirds mit dem campen knapp) Also so ziemlich alles.

Bisher hab ich selber noch gefunden:
Abus Faltschloss (950gr) durch nen Kabelschloss mit Alarm ersetzen, so 200gr maximal. Auf touren sind wir ja fast immer beim rad. Nachts beim Campen wird man dann hoffentlich geweckt von dem Piepen...

Gepäckträger nen Tubus Airy (falls das ökonomisch für uns zu verkraften ist ;) ) und nen leichteren Lenker.

Bei den Mänteln bin ich schwer am kämpfen... hab nur positive Erfahrungen mit den Marathon Plus gemacht.

Ne andere überlegung wäre es auch auf Front Roller PLus umzusteigen statt der Backroller. Es würden 15l Volumen fehlen, mit unserem derzeitigem Gepäck ist das ok, aber ich bin mir nicht sicher wieviel Proviant wir mitunter brauchen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
So richtig versteh ich deine Intension nicht. Es schleppt jeder 11kg+Proviant mit euch rum und dann willst du 1kg am Rad sparen und dafür die Haltbarkeit "einschränken"?
Das Rad wird doch kaum "dynamisch" bewegt, deswegen wirst du von deser 5% Ersparnis wohl kaum was merken, außer Ärger. Wir reden hier ja nicht von einem 1 wöchigen Radurlaub.

So richtig versteh ich die Wahl des Rades auch nicht. Leute die sonst solche Unternehmungen planen, setzen meist auf Stahlrahmen (Dauerhaltbarkeit) und 26'' Rädern mit breiter Felge. Ihr habt leichte! Alurahmen, die zum sportlichen Fahren gedacht sind. Die Belastung auf die Läufräder ist enorm, da das Gepäck starr auf dem Rad liegt.

Keine Schutzbleche kann ich noch begrenzt verstehen (Regenhose), aber der Verzicht auf eine Lichtanlage versteh ich nicht. Die Suntourfedergabel ist im Trekkingbereich keine schlechte, Aber eine 3jährige Weltumrundung mit Gepäck??? no way.

Über die Bremse könnte man evtl. gegen V-brakes tauschen. Die sind leichter und mit einfachem Bordwerkzeug zu reparieren.

Aber eigentlich ist es einfach das falsche Rad für so eine Unternehmung! Du würdest ja auch nicht auf die Idee kommen eine solche Reise zu Fuß mit Jogging-Schuhen zu machen? Oder?
 
Die Wahl des Rades ist nach vielen Jahren Reiseerfahrung entstanden. Ich bin mit einem ähnlichem Rad (Alurahmen, Alugepäckträger, Shimano Alivio-Billig schaltung, ohne Licht, 28" felgen mit dünnen reifen) durch Afrika gefahren. Von Köln nach Kapstadt. Durch die Sahara im Juli (+50° Sand) durch das ethiopische Hochland in der Regenzeit, Ruanda, Brurundi, Uganda im Dschungel (fairerweise: Die hatten gute Straßen in den 3 ländern) und weiter durch den sambischen Busch, die Kalahari, und nochmal bei Lesotho ins Gebirge.

Das ganze auf einem 400 Euro Rad mit 10kg MEHR Gepäck als ich/wir jetzt dabeihaben.

Die Wahl der Austattung kann ich gerne genauer beschreiben, wenn du da noch fragen hast :) Ich möchte keinesfalls die Haltbarkeit einschränken. Ich hab nicht vor irgendwelche Carbonteile anzubauen, aber Titan geht immer. Auch der unterschied von Stahl vs. Alu ist ein Mythos, ich habe noch nie von einem Reiseradler gehört, dass der Rahmen gebrochen ist... und der nächste Buschmechaniker könnte dir nen Stahlrahmen eh nie richtig flicken.

Auf die Lichtanlage verzichten wir A aus Gewichtsgründen, B weils ein Teil mehr am RAhmen wäre der geklaut werden kann, C weil wir Stirnlampen dabeihaben, D weil wir versuchen werden auf Nachtfahrten zu verzichten. Auf Radwegen oder in zivilisierteren Ländern geht das, aber auf einer kleinen Straße in den Anden wo alte US-Schulbusse oder überladene Trucks mitunter ohne Licht fahren würde ich sowieso nicht nachts fahren, licht hin oder her.

Die Federgabel war ein Fehler, sry. Ich habe die Austattungsliste erstmal von der Quantec seite kopiert. Wir werden eine Starrgabel fahren. Wieder ein Teil weniger das kaputtgehen kann. Und spart ebenfalls gewicht ;)

Ums nochmal zu verdeutlichen: Ja, wenn wir zu fuß gehen würdne, dann in Jogginschuhen. Die Grundidee hinter dem UL ist, dass man weniger Gepäck hat => kleineren Rucksack => weniger energieverbrauch => weniger wasser/proviant benötigt => weniger gewicht => leichtere schuhe. Da man die schweren Wanderschuhe nichtmehr braucht. Das gleiche Prinzip wäre dann halt aufs Rad übertragen. Ich habe von meiner vorherigen Tour schon 10kg Gewicht gut. Vorher warens grob 25kg die ich dabeihatte, für 1 Jahr Afrika. Jetzt, mit wärmerer Kleidung und besseren Schlafsäcken ist das Gewicht dennoch weniger. Also kann ich kleinere Radtaschen nehmen => nochmal weniger gewicht => leichtere gepäckträger => weniger belastung am rad => leichtere teile am rad => schnelleres fahren => öfter zugang zu wasser/essen => weniger proviant dabei => weniger gewicht => usw.

Hoffe das ganze war nicht zu off-topic :)
 
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Tubus airyoder Tubus Fly
Ritchey WCS oder Syntace P6 Alu Sattelstütze
Syntace Duraflite Lenker
Syntace F149 oder F119 Vorbau ,Thomson Elite X2
VR mit SONdelux Nabendynamo, Speichen+Felge vielleicht mal im Tech Talk Laufräder nachfragen
HR mit XT Nabe ,falls ihr bei einem Defekt sowieso nichts reparieren wollt.
Mounty Schnellspannachsen mit Inbus ,falls ihr Werkzeug dabei habt.

Bei den Reifen würde ich einfach normale schmale Marathons nehmen und dazu Latexschläuche fahren.
 
Der UL-Trekkinggedanke ist mir nicht ganz unbekannt. Ich bin ab und an im ODS-MYOG-Forum unterwegs. Aber das mit so einer Ausstattung eine dreijährige Tour gemacht wird, war mir neu.

OK, wenn du mit so einem Rad gute Erfahrungen gemacht hast, dann viel Erfolg.

Viel gewicht wirst du nicht sparen können, wenn du nicht unglaublich viel tauschen willst. Aber ansonsten:

Ich bin kein wirklicher Fan von Magura Felgenbremsen. Ich weiß, dass viele Reiseradler sie fahren, weil man sich quasi nicht drum kümmern muss. Aber wenn was kaputt geht stehst du auf dem Schlauch. Eine V-Brake ist leichter, nimmt alle möglichen Bremsbeläge auf, lässt sich leichter reparieren und bremst genauso mindestens genauso gut.

Marathon Plus: Ein Kollege im Radladen meinte mal, das viele den normalen Marathon fahren, weil der Plus schlechter rollt. Wieviel das ausmacht, weiß ich jetzt nicht. Es gibt auch deutlich leichtere Reifen in der Marathon-Serie (Dureme, Extreme) mit weniger Pannenschutz. Aber das musst du selbst abwägen. Wenn dich das wirklich ofte nachpumpen nicht stört, wären evtl. Latexschläuche ne Option.

Gepäckträger: Man könnte überlegen, Gepäck weiter nach vorn zu verlegen, um es besser auf beide Laufräder zu verteilen. Dann brauchst du aber zusätzliche Haltevorrichtung (Lowrider), und das ist zusätzliches Gewicht.
 
Ich würde auf jeden Fall den Ritchey-Steuersatz überdenken...
 
erstmal glückwunsch zu deinem vorhaben!
Da ich auch "viel" mit dem Rad reise, wollte ich mir auch schon längst ein leichtes Trekkingrad bauen.
Es gibt viele Stellen an denen man auch ein Reiserad tunen kann, ohne Nutzen einzubüßen.
Als erstes würde ich dir aber einen Rohloff Speedhub empfehlen.
Da ist bei Weltreisen der Standard.
Desweiteren hat sich im Laufradbereich viel getan.
Z.b. gibts durch die twentyniner nun auch gute+leichte Felgen in 28".
Mavic TN719, allerdings disc, oder ZTR 355 Felgenbrems, leichte-konifizierte Speichen+Nabe mit Norm-Industrielagern (ersatzteilversorgung).
Lenker, Vorbau, Stattelstütze werden auch bei viel Last auf dem Gepäckträger nicht mehr als sonst belastet->leichtbau!
Vllt. sogar 2 Sätze Reifen?!
Auf guten langen Straßen einen leichten, gut rollenden Faltreifen und einen faltbaren Crossreifen fürs Gelände...
Wenn ihrs nicht so mit Gelände habt, zumindest eure Reifenwahl lässt es vermuten, würde ich den Top Contact von Conti nehmen, anstelle des Marathon plus.
Ich der rollt besser und ist min. genauso pannensicher.
In der Faltversion ist er auch noch leichter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Wahl des Rades ist nach vielen Jahren Reiseerfahrung entstanden. ......
Das ganze auf einem 400 Euro Rad mit 10kg MEHR Gepäck als ich/wir jetzt dabeihaben.

Dann hast du etwas zu wenig gelernt oder an Pannen erlebt sag ich mal.;) Hört sich an wie: mein Opa ist 95 und raucht schon 80 Jahre ohne Probleme: Glück gehabt! Und dann mit neue Räder losfahren welche du 2 Wochen vor Abreise noch nicht hast und deshalb auch nicht richtig testen kann...:rolleyes:
Klar kann man mit Billigräder fahren wie die Locals und Pannen akzeptieren aber für Sachen wie Atacama und einige sehr einsahme Strecken in Tibet kann dein Rad fast so wichtig sein als das nächtste Wasser was du erreichen möchtest.
Ich nehme an du kennst dich jedenfalls aus mit alle Teile am neuen Rad und hast dich überlegt was du brauchst für realistische Pannen (Risiko versus Umgebung/Transportmöglichkeit) ?

Ich würde bei Tubus in Stahl bleiben, gut das du jetzt eine Starrgabel einbaut. Für mich gibt es nur eine Option wenn mann Federung wünscht: der alte Stahlfeder Cannondale Headshok mit Tubus lowriders. Hast du gute und sauber eingespeichte 36-er Laufräder? Das scheint mir so kürz für die Abreise wichtiger als etwas leichtere Teile.

Kilo's sparen ist bis eine gewisse Grenze sicher sinnvol am Reiserad. 30 statt 40 kilo hochfahren zu müssen auf zB 4000-5300 meter kostet weniger Energie (und so Ernährung und Wasser) und macht es möglich mehr ins grüne (Fettbereich) zu fahren wenn genug Ernährung schwierig vorhanden/mit zu nehmen ist. Am meisten spahrt man aber beim Gepäck, das machst du aber schon wie ich lese.

Ich will dich nicht belehren und sicher deine Freude auf ein neues Abenteuer nicht einschränken. In traumhafte oft einsame Gegende zu radeln ist wofür ich lebe und das bringt einige Risiko's mit die ich dafür gerne akzeptiere. Mehr Risiko angehen dann nötig für mein Glückgefühl ist aber auch nicht schlau.
Viel Spass !!! :daumen:

P.S. Vidar lese noch mal was sie vorhaben:

Diana wiegt 70, ich 80kg, also beide keine Schwergewichte. Das restliche Gepäck sollte sich so auf 10-20kg belaufen, je nach Wasser/proviant. Starke Schwankungen weil sowohl Tundra, Wüste und GEbirge dabei ist. Viele menschenleere strecken. Schotter, Feuerland, Patagonien, komplett Panamericana bis Alaska... danach Asien, Tibet, Sibirien... 90% Luftfeuchtigkeit in den Tropen, salzige Meeresluft, Temperaturen von +50° bis -15° (hoffentlich nicht kälter, sonst wirds mit dem campen knapp) Also so ziemlich alles.

Und du schlagst ZTR355-er vor? :( Ich würde sagen: Rigida Grizzly CSS mit DT Alpine III Speichen...
 
wo siehst du das problem mit der 355?
das gewicht der fahrer und ihres gepäcks, wenns denn tatsächlich so wenig ist, ist es nicht.
Ich kenne jemanden der ähnliche Projekte auf der tn719 gefahren ist,
deshalb würde sie mir vom gefühl her auch besser liegen, aber die gibts nur als discvariante
und sie wiegt auch nur ca. 30gr. mehr als die 355.
 
die 355 ist eine leichtbaufelge mit entsprechend dünnen flanken, dementsprechend dürfte diese schneller durchgebremst sein als schwerere modelle.
an meinem ersten mtb hat die felge am hinterrad ca. 21000km gehalten, das war aber auch eine schwere mavic-felge.
für so eine lange reise würde ich mir eher was mit beschichteten bremsflanken suchen
 
Wow, richtig viel Feedback hier, klasse :)

Ich muss sagen ich stehe dem Materialfetischismus eher neutral gegenüber. Nach Afrika bin ich auf einem 2000 Euro Fully aufgebrochen, welches mir nach 4 Tagen in Frankfurt geklaut wurde. Dann bin ich auf einem 100 Euro Damenrad vom Trödelmarkt bis Israel gefahren (ursprünglich eine Notlösung, weil ich nicht wusste wann und wieviel die Versicherung zahlt. Es sind 500 Euro draus geworden) Als das Rad dann anfing auseinanderzufallen, habe ich die 500 Euro in ein neues Rad investiert, das erwähnte 400 Euro Alurad plus etwas extra Austattung.

Reiseradler habe ich bisher auf allem Möglichem getroffen, vom Hollandrad mit Trailer und 90kg Gepäck, bis hin zu Leuten die NICHTS am Rad hatten und alles in nem riesen Rucksack mitschleppen. Meistens ist mir aber der klassische Aufbau begegnet, ein Cross/Trekking/Tourenrad mit 4 Seitentaschen. Dadurch dass wir so wenig, bzw so kleines Gepäck dabei haben können wir das auf 2 reduzieren.

Zurück zum Thema:
Die Magura habe ich ausgewählt, weil ich bereits mechanische V-Brakes und mechanische Scheibenbremsen, sowie hydr. Scheibenbremsen gefahren bin. Hydraulische Felgenbremsen sind das Letzte was noch fehlt ;)

Dass wir die Räder noch nicht haben liegt leider nicht an uns. Urspünglich wollten wir ein Hase Pino Tandem fahren, leider ist unser Sponsor kurzfristig abgesprungen und wir mussten umdenken.

Eine Rohloffnabe wäre super, leider nicht gerade günstig. Das Pino hätte eine gehabt, die Crossbikes haben leider keine. Und Kleingeld für 2x Speedhub investieren wir lieber in die Reise selber.

Ich habe mir die ganzen Markennamen bzw Modelltypen die genannt wurden mal ergoogelt, leider kann ich keinerlei Vergleiche anstellen, da ich das Rad nicht hier stehen habe. Donnerstag können wir die abholen, dann werde ich erstmal was zu tun haben :)

Die Grundidee, dass das Gepäck hinten keinerlei Auswirkung auf den vorderen Teil ads Rades hat ist klasse. Gibts da irgendwelche Einwände zu ? Es klingt zumindest logisch und gibt uns viel mehr Freiraum zu experimentieren.

Zu den Pannen unterwegs: Mir wurde ein Rad geklaut, ein zweites habe ich komplett ersetzt, ich bin 10000km mit einer Bremse gefahren, 2000km mit nur 3 Gängen (den vorderen) hatte eine kaputte Vorderradnabe (und konnte keine mit SCheibe auftreiben) ca. ein dutzend gebrochene Speichen, knacken und knarzen hier und dort, 7 platten, 2 sätze mäntel (auf 23000km) gebrochene Falschenhalter, verbeulte Felgen ( hatte ab Mombasa chinesische Stahlfelgen drauf, weil ich keine passenden Mäntel für meine gefunden hatte)

Reibungslos verläuft es also nicht, aber solche "kleinen" Sachen halten einen evtl 1 Tag auf. Wenn ich eh 2 Wochen auf ein Visum oder 10 Tage auf eine Fähre warten muss, dann spielt soetwas keine Rolle. Wir haben die Tour auf 1000 Tage geplant. Ich hoffe, dass wir mit einem Rad durchfahren und nur Gebrauchsgegenstände auswechseln müssen, wozu ich leider auch Felgen und Naben zählen muss. Aber wir kommen oft genug in der Zivilisation vorbei und sind nicht nur in Menschenleeren Gebieten unterwegs. Selbst dort findet man bei den locals recht einfach hilfe, zumindest meiner erfahrung nach.

Zum Thema Offroad: Vollkommen richtig, wir halten uns eher an straßen. Das heißt mitunter auch Schotterpiste, aber viel Singletrails bin ich sonst nicht mit Gepäck gefahren. Tagestouren mit nem kleinem Rucksack sind aber schon drinnen. Ansonsten nur Offroad um abends nen versteckten Campingplatz zu finden.

Radreparatur: Ja, ich kenne mich mit den Teilen aus, das einzige was mir bisher nie richtig gelint ist das Laufradzentrieren. Ich kann fahren, aber würde Geld drauf wetten, dass die Speichen das nicht lange mitmachen, wenn ich ein Rad zentriert habe ;) Alles andere ist machbar, selbst die Öldruckbremse, wenn ich ne Autowerkstatt finde. Evtl reicht auch ne Tankstelle, was in den Länder mitunter das gleiche ist.

Um die Teile mal kurz festzuhalten:
Leichteres Schloss -600gr
Marathon Supreme statt Plus -440gr
Crank Brother Egg Beater -120gr
Leichte Schläuche 2x - 50gr
Cordura SAtteltasche am Lenker statt Ortlieb Lenkertasche -350gr
Tubus Airy statt Logo -400gr
Lenker, Sattelstütze, Gabel ? Kann ich leider noch nichts zu sagen

Find ich bisher nicht schlecht :daumen:
 
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Wieso Geld investieren, wenn du eh weiß, das es kaputt geht oder geklaut wird?

Ein Bremssystem wählen, weil du es noch nicht gefahren bist... für 3 Jahre?

Du kannst alles reparieren. Nur keine Laufräder zentrieren. Zählst es aber selbst zu den häufigsten Defekten.

Eggbeater Pedalen für wieviel Tausend Kilometer?

Ich wünsch dir viel Erfolg, dass ihr es heil übersteht. Du hast esmit deiner Einstellung ja bis jetzt auch geschafft. Aber den Ansatz kann ich einfach nicht verstehen.
 
Ich hoffe nicht dass es geklaut wird, und wie gesagt, ersetzen müssen wir Gebrauchgegenstände. Wenn ich 1-2mal die Naben wechseln muss, dann muss ich damit leben, aber das wäre dann einmal pro Jahr. Das ist auch nicht sehr viel mehr oder weniger als dass, was man zuhause eh machen würde, nach geschätzten 20000km.

Um 2 Reiseradle zu zitieren, mit denen ich mich letztens über unsere Tour unterhalten habe (copy paste von deren Website)

Die haben verschlissen:
70- Mäntel/Pneus
20- Paar Bremsklötze
51- Schläuche
4- Rückspiegel
330- Platten
1- Kettenblatt 24 Zähne
17- Felgen
7- Kettenblätter 36 Zähne
4- Vorderrad-Naben
13- Einzelritzel UG
6- Hinterrad-Naben
33- Radlerhosen
50- Ketten
3 - Zelte
14- Pedale
2- Wasserfilter-Elemente

Ich mache mir also keine allzu großen Sorgen, dass die erste Wahl die wir hier an der Ausrüstung haben auch die beste sein wird, weil wir eh soviel unterwegs tauschen/ersetzen werden müssen. Also probiere ich auch gerne neues/unbekanntes und hoffe dadurch was zu lernen.

Das Bremsystem wähle ich, weil ich das noch nicht gefahren bin ja. Und weil es, wie du selber schon gesagt hast von vielen Reiseradlern favorisiert wird. Nachdem ich dann einen Vergleich habe weiß ich welches mir von den 4 Varianten am besten gefällt. Austauschen gegen ein anderes System kann ich das immernoch, auch wenn ich hoffe darauf verzichten zu können.

Die Eggbeater sind wirklich bedenklich, ich denke da vor allem an die Cleats. Die sind ja aus Messing/Kupfer ? und halten nicht so lange, und Ersatz ist evtl schwer aufzutreiben. Ich bin in Europa bisher Eggbeater gefahren, das war ok, in Afrika hatte ich Shimano SPD PD-M520, 25 Euro, ohne Käfig, und war vollkommen zufrieden damit.

Laufräder zentrieren würde ich gerne mal lernen. Ich kanns notdürftig um zum nächsten Radladen zu humpeln. Werd mich da nochmal schlaumachen, drucke mir dann vermutlich nen kleines How-to aus, auch wenn ich glaube dass da Erfahrung über Theorie geht.
 
So ganz verstehe ich den Ansatz auch nicht: Warum kommt der wichtigste Ausrüstungsgegenstand so kurz vor Start?

Wie schon geschrieben wurde: Das A und O sind die Laufräder. Die müssen a) stabile Komponenten haben und b) perfekt gebaut sein. Da würde ich mir von Whizz Wheels noch gaanz schnell was nettes kommen lassen. 36 DD-Speichen mit guter Felge. Velox-Felgenband rein. Latexschläuche, wenn keine allzu heftigen Paßabfahrten anstehen und normale Marathons. Die Kaugummi-Lage des Plus brauchst Du nicht. Der Marathon Supreme und der Racer würden als Faltreifen Gewicht sparen, haben aber Liteskin-Seitenwände. An der Flanke brauchst Du aber in der Wallachei auch schön viel Gummi. Außerdem schauen, daß Ihr immer mit guten Luftdruck fahrt.

Statt 32 mm würde ich mir schon überlegen, ob Ihr nicht 37er oder 40er aufziehen wollt. Am Rollwiderstand tut sich nicht so viel und im Sand seht Ihr doch mit 32ern kein Land.

Ansonsten ist die Ausstattung doch schon ein schöner Kompromiß aus Haltbarkeit und Gewicht. So kurz vor Torschluß das ganze Paket noch einmal aufschnüren, nur daß der Lenkbereich nachher 30 g leichter ist?

Ich würde mir außerdem noch überlegen, doch einen Ständer zu montieren. Ihr werdet das Fahhrad jeweils 1000 mal be- und entladen. Da macht es schon einen Unterschied, ob das Ding dabei steht oder hin- und herwackelt.

Bei der Geometrie, Sattel und Lenkergriffen seid Ihr Euch zu 100% sicher, daß alles perfekt paßt?

Statt der Eggbeater würde ich eher Time Alium dranmachen. bei denen kann so gut wie nix kaputt gehen und wenn doch, kann man auf denen auch ohne Mechanik noch gut stehen.

Auch wenn Ihr da schon festgelegt seid: Für Euer Vorhaben würde auch ich auf jeden Fall einen 26"-Stahlrahmen nehmen.

Auf jeden Fall toi toi toi und viele unvergeßliche Erlebnisse!

Gruß cone-A
 
Danke für die Tipps.

Whizz Wheels fällt irgendwie in die gleiche Kategorie wie Rohloff, leider etwas teuer für den nutzen den wir daraus ziehen würden.

Das Rad hätten wir auch gerne viel früher gehabt, eigentlich hätten wir im Januar ein Hase Pino bekommen sollen, dass zog sich dann hin, bis es am 01. März hieß: Sry, wird nichts draus. Dass wir in 10 Tagen nen neuen Sponsor gefunden haben und alle Details ausgearbeitet haben innerhalb von den nächsten 2 Wochen grenzt für mich schon an ein Wunder. Ich freu mich jedenfalls dass wir überhaupt neue Räder kriegen :)

Ich werd ein paar der Anmerkungen hier an Quantec weitergeben, zB die Mäntel (sind jetzt 37) und die Pedale. Von den Eggbeatern hab ich mich mental schon verabschiedet.

Auf nen Radständer verzichten wir. Eine Tasche ist so gepackt, dass man sich draufsetzen kann, also auch das rad daran anlehnen oder drauflegen kann. Ich habe nen Radständer jedenfalls nicht vermisst, aber sowas ist eh nur ne persönliche Vorliebe.

Ob wir wirklich was an den Kernkomponenten ändern, also etwas was in die Haltbarkeit geht, wissen wir erst wenn wir die Räder endlich mal hier haben ;) Morgen... :)
 
Das du keine Ahnung von Fahrräder hast ist jetzt klar. Du bist auch kein Radler aber ein Abenteuerlicher Mensch der wieder mal mit einem Rad unterwegs sein möchtest und alle Pannen als kleine Abenteuer sieht; wenn man Hilfe braucht begegnet man neue Menschen und diese 'schwierigkeiten' sind nachher die gute Abenteuer/Erinnerungen. Ich würde dir deshalb raten das billigste Rad mit zu nehmen was es gibt für das wahre Abenteuer.;) Ernsthaft: bleib auf Asphalt/oft befahrene Strecken, richtig Offroad habt ihr nichts zu Suchen.

*Die Sinn von Vordertaschen mit lowriders bei Reiseräder: Lenkstabilität (downhill), Spurträue, Hinterradentlastung, Vorderrad bleibt am Boden bei steile Anstiege, bessere Gewichtsverteilung auf Sandwegen und bei Flussdurchquerungen/Tragen, usw.
 
@PaulG: Das Kleingedruckte was du erwähnt hast stimmt alles. Wenn man viel Gepäck hat. Wir haben 11kg pro Person. Davon 2-3kg auf dem Rücken. 1kg in der Lenkertasche. Macht 7-8kg hinten auf dem Gepäckträger. Wasser ist aufm Rücken oder am Rahmen. Fronttaschen und nen Lowrider hinzuzufügen (wiegt ca 2kg ? alles zusammen) um damit dann 3-4kg umzulagern finde ich wenig sinnvoll.

Und wenn du meine Posts gelesen hast: Wir fahren weitgehend Asphalt, oder Schotterpiste wenn kein Asphalt zu finden ist. Kein Offroad. Ist nicht geplant, also spar die die Kommentare Richtung: Da hättet ihr eh nichts zu suchen.

Deinen Fotoalben entnehme ich, dass du ebenfalls ähnliche, wenn auch kürzere/schnellere Touren fährst, wenn du also was sinnvolles anzumerken hast, gerne. Anosnten ist das einfach nur unpassend.
 
Wüsten: Atacama, Mojave, Sonora, evtl Takla Makan (eher nicht)
Gebirge: Anden von Süd bis Nord, Sierra Nevada & Rockys (beides evtl), Tibet (wenn uns die chinesen reinlassen)

Aber auch dort auf dem was dort Straßen genannt wird, auch wenns Schotterpfade sind. Die locals müssen ja auch von A nach B. Selbst als ich durch die Sahara gefahren bin habe ich täglich Menschen gesehen, sei es Dörfer am Nil, Bauarbeiter oder vollgepackte Trucks/Jeeps. Das abgelegenste was ich bisher gefunden habe ist Lac Abbe in Djibuti, und selbst da sind mir Afar begegnet.

Aber: Back to topic: Leichtbau und Weltreise ;)
 
Zum Thema Whizz-Wheels: Ein Satz SON/XT mit Alpine III und A 719 kostet 480 €. Das wär's mir wert.

Alternativ käme der Satz mit A 319 und Competitions noch ein wenig billiger, ohne daß die Stabilität zu sehr leiden würde.

Gruß cone-A
 
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