Knieschmerzen nach 24h-Rennen

MaSe hast du es denn mal mit längerer schonender Bewegung versucht oder geht das gar nicht wegen der Schmerzen?

Ich fahre auch täglich 5km hin und zurück zur Arbeit und ich finde, dass das eindeutig zu wenig ist um eine Besserung zu spüren. Gerade Abends nach dem ganzen Tag im Bürostuhl empfinde ich es eher als ungut für die Knie.

Habe die Erfahrung gemacht, dass erst nach Minimum einer halben Stunde Radfahren eine Besserung zu spüren ist. Besser ist > 1h. Und dies dann auch meist erst nach dem Radfahren. Wenn es gut läuft und ich mich davon abhalten konnte zu dolle reinzutreten spüre ich die Knie dann den ganzen Tag nicht mehr. Aber nur wenn ich nach dem Radeln eine halbe Stunde die Beine hochlege...

Und wie gesagt, Sportarten bei denen man ständig die Oberschenkelmuskulatur und die Knie stärkende Muskulatur beansprucht(ähnlich der Krankengymnastik, also z.B. Surfen, Bergabfahren, aber auch Rücken/Kraul-Schwimmen) kann ich mittlerweile richtig lange machen ohne das es sich "schädlich" anfühlt. Auch viel besser und länger als stumpfes Radeln. Ich habe das Gefühl, dass diese Beanspruchung noch viel mehr Gelenkschmiere produziert bzw. in den Knorpel einarbeitet als Radeln.
Leichte Schmerzen am Abend, aber das ist am nächsten Tag weg und ich merke die Knie wenn es gut läuft den ganzen Tag nicht mehr.

Kann bei dir natürlich auch alles ganz ganz anders sein. Hilft aber vielleicht als Motivation. Ich musste mich da auch erst überwinden es mal zu probieren aber habe dann ab dem dritten Urlaubstag mit täglich >4h Sport geradezu frohlockt :)
 
Eigentlich nur ein weiterer Grund um den Bürojob bald an den Nagel zu hängen und irgendwas sinnvolles im Leben zu machen.
 
Kennt jemand vielleicht einen Spezialisten in der Schweiz (Nähe Luzern)? Ich würde meine Sitzposition auch gerne mal von einem Fachmann analysieren lassen, da mein linkes Knie hin und wieder auch etwas zwickt.
Die Google-Resultate fallen leider ziemlich dürftig aus.



veloplus (www.veloplus.ch) bietet meines Wissens Sitzpositionanalysen an (zudem Druckverteilung auf Sattel und Sohlen). Sicher in der Filiale Wetzikon, ev. aber auch in Emmenbrücke. Nicht ganz billig, aber kann sich lohnen. Bin bis jetzt mit Veloplus sehr zufrieden.
 
So nach langem hin und her mal wieder einige neue Erkenntnisse, die ìch verkünden kann:

Ein neuer Physio, der sich sehr viel Zeit genommen hat (da selber Knieprobleme), meinte meine Kniescheiben stehen schon recht weit außen. Ein vermehrtes Muskelzittern bei Kniestreckung gegen leichten Widerstand deutet auf intramuskuläre Koordinationsdefizite hin. Anschließend nochmal zum Orthopäden, Röntenbild in 30° Beugung und siehe da: Die Kniescheibe kippt im Gleitlager (leicht) nach außen. Dadurch verteilt sich der Druck nicht auf die gesamte Fläche, sondern eben nur auf dem äußeren Rand, dadurch eben jetzt wohl erste Abnutzungserscheinungen. :(

Ziel wird es jetzt sein, mit Eigenübungen den Vastus Medialis zu kräftigen und die Außenseite (Vastus Lateralis und Tractus Iliotibialis) zu dehnen. Zudem das laterale Retinaculum, welches die Kniescheibe außen mit dem Tractus Iliotibilis verbindt, aufdehnen. Letzteres ist nix, was man selber machen kann, sondern dafür brauchts helfende Hände -> Physio

Damit ist zumindest die mechanische Ursache ziemlich klar. Der ganze Kram hat 1-1,5Jahre gebraucht um sich zu verkürzen und braucht auch so lange um wieder gelängt zu werden. (Turn-Over Zeit von Kollagen) Der Körper ist da einfach nicht so schnell.

Zwar etwas spät, aber was lernt man jetzt draus: Dehnen, dehnen und nochmals dehnen! Regelmäßig und dazu Ausgleichssportarten. Jeder Körper reagiert anders, aber da ich nur MTB gefahren bin die Zeit, wird die äußere Seite der Beine einfach brachial auftrainiert worden sein, wohingegen der innere Anteil nicht in gleichem Maß mitgezogen ist - typisch für uns Radfahrer. Ich hoffe ich komme mit einem blauen Auge davon und der Mist erholt sich mit fleißig Koordinationsübungen und Muskelaufbau wieder.

Spritzenkur zur Knorpelregeneration (ACP) nicht ausgeschlossen, aber im jetztigen Stadium machts noch keinen Sinn, da der Druck auf dem geschädigten Knorpelbereich zu groß ist und erstmal daran gearbeitet werden muss, sonst wäre das rausgeschmissenes Geld und unnötiges Risiko einer Infektion.

Was ich jetzt noch überlege sind Bandagen zur Medialisierung der Kniescheibe. Zwar ist bei mir keine Lateralisierung aber eben eine Verkippung (Tilt) vorhanden. Doch dafür scheint es keine Orthesen zu geben. Idee dahinter ist es, das Retiaculum konstanter auf Zug zu halten und so die Reha zu beschleunigen.

Jemand Erfahrungen mit Orthesen gemacht? Wenn ja mit welchem Modell?
 
veloplus (www.veloplus.ch) bietet meines Wissens Sitzpositionanalysen an (zudem Druckverteilung auf Sattel und Sohlen). Sicher in der Filiale Wetzikon, ev. aber auch in Emmenbrücke. Nicht ganz billig, aber kann sich lohnen. Bin bis jetzt mit Veloplus sehr zufrieden.

Grüezi Pogolosch

Danke für den Tip. Dass Veloplus nun auch solche Analysen abietet weiss ich mittlerweile auch. Brauche die Analyse zum Glück aber nicht mehr, da meine Knieschmerzen weg sind :)

Was habe ich getan?

  • Buch gekauft [ame="http://www.amazon.de/Richtig-sitzen-locker-Ergonomie-Fahrrad/dp/3768853225/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1382081342&sr=8-2&keywords=fahrrad+sitzen"]Richtig sitzen - locker Rad fahren: Ergonomie am Fahrrad[/ame]
  • Meine Sitzposition angepasst gem. Empfehlungen im Buch (Lenker, Vorbau u. Sattelposition)
  • SPD-Schuhplatten etwas korrigiert
  • Einlegesohle von Spezialized (habe leichten Senkfuss)
  • Nach (fast) jeder Ausfahrt ein paar kurze Dehnübungen
Schon als ich zum ersten mal mit den neuen Einstellungen los gefahren bin, habe ich gemerkt, dass es passt. War auf meiner Hausrunde auf die Fräkmüntegg (ca. 1000hm) gleich 5min schneller. Schmerzen waren aber noch etwas da aber nicht in dem Ausmass wie vorher und gingen dann später stetig zurück. Seit ein paar Wochen bin ich nun schmerzfrei und geniesse das :D War gestern wieder biken ohne das geringste Knieproblem. So machts einfach Spass!

Empfehlung an euch: Lasst euch von Knieproblemen nicht unterkriegen. Ich war erstaunt, wie wenig verändert werden muss, damit die Sitzposition passt. Zum Beispiel waren es bei mir nur Sattel 5mm zurück und SPD-Schuhplatte links (linker Fuss ist kürzer) ebenfalls 2mm zurück.

Hatte übrigens gerade keine helfende Hand verfügbar und habe meine Sitzposition mit der Kamera gefilmt. Geht auch so...

Ach ja, noch zum Thema der Analysen: Ich hatte im Frühsommer eine gemacht (nicht bei Veloplus) und teures Geld dafür bezahlt. Das einzige was ich daraus übernommen habe ist die Sattelhöhe. Meine Masse wurden in eine Software geladen und anschliessend wurde versucht, die Geometrie, wie sie von der Software errechnet wurde, einzustellen. Auf die Position der Schuhplatten wurde nicht eingegangen (Sohlendruckverteilung schaut ja gut aus). Zu spitze Kniewinkel interessierte den netten Mann auch nicht. Was die SW ausspuckt ist ja richtig. Falls solche Analysen gemacht werden, empfehle ich, die nur bei Personen zu machen, die auch ein Auge dafür haben. Der Fritz Buchstaller, Hilpoltstein könnte gemäss euren Aussagen so einer sein.

Beste Grüsse und auf einen schönen Herbst
 
Zuletzt bearbeitet:
@MaSe:

Ich hab das selbe Problem.
Mir sagte man das Dehnen und den "Gegenmuskel" trainieren helfen kann.
Vor allem nach dem Sport nutze ich die Blackroll zum (echt schmerzhaften) dehnen/kneten von dem äußeren Oberschenkelmuskel.

Orthese hab ich keine, ich hab vorm Bergsteigen mal mein Knie tapen lassen, so dass die Kniescheibe quasi rüber gedrückt wird aber das hat dann gleich noch mehr weh getan als ohne..

Muss auch sagen das ich die ganzen Übungen nicht konsequent gemacht hab, muss Ende des Jahres mal nachschauen lassen ob sich was verbessert/verschlechtert hat.
 
Hallo,

ich kann mich nur wiederholen

Fritz, Buchstaller, Hilpoltstein

hier trifft sich die Weltelite der Triathleten

Das bike anpassen ist das eine. Der macht noch viel mehr - ich kann es nur jedem empfehlen.

Schöne Grüße

Hans
 
Ich war erstaunt, wie wenig verändert werden muss, damit die Sitzposition passt. Zum Beispiel waren es bei mir nur Sattel 5mm zurück und SPD-Schuhplatte links (linker Fuss ist kürzer) ebenfalls 2mm zurück.

Dem kann ich so zustimmen :daumen:
Was bei mir auch geholfen hat war, die Sitzposition mit einem Lot auszumessen so dass das Knie genau über der Pedalachse ist wo der Druck am höchsten ist.
 
Ich habe vor ein paar Jahren wg langjähriger, anhaltender Knieprobleme auch meine Trettechnik umgestellt und möchte dazu diesen Link einmal teilen da ich gute Erfahrung damit gemacht habe. Der Tour Bericht am Ende erläutert, um was es geht:

http://www.caloped.de/TOUR12_2005.pdf
http://www.2peak.com/archive/runder_tritt.php

Zusammen mit Stretching und "free floating" Pedalen hat mir das geholfen.(insbesondere wenn die Kniescheibe nicht genau fluchtet, ist die Fixierung in der falschen Position gift. Ich drehe z.B. mein rechtes Bein automatisch sehr weit nach innen.)
 
Meiner einer hat auch neue Erkenntnisse. Die Orthopädin die mir eine Chondropatie patellae diagnostizierte und ich darauf basierend (vom Physiotherapeuten der scheinbar genauso wenig Ahnung bzw. Interesse hatte) nun 1 Jahr Muskelaufbautraining gemacht habe, hatte keine Ahnung. Es war laut einem Kniespezialisten einfach nur eine Verlegenheitsdiagnose. Seiner Meinung nach gibt es sowas wie eine Knorpelerweichung noch nicht einnmal wirklich...

MRT gemacht. Knorpel ist TipTop (JUHU!). Ich habe wohl eine Art Läuferknie. Nicht schlimm, aber lästig. Leicht entzündende Muskelansätze innen und etwas entzündeter Schleimbeutel außen. Kommt bei mir wohl von einer sehr beweglichen Hüfte. Dementsprechend soll ich nun 2-3mal täglich alles ab Hüfte bis zur Wade intensiv dehnen und mal zu einem guten Osteopathen gehen.
 
Hallo zusammen,

laufen, d.h. eher gehen (nicht joggen) zu gehen, ist durchaus kein schlechter Rat - eine Orthopädin legte mir das schnelle
gehen nahe und dabei die Knie fast durchzudrücken - kannst Du ja nochmal genauer nachfragen.

Davon abgesehen, auch beim gehen ruhig mal bei nem gescheidten Lauf-Shop vorbeigehen und für Dich ideales Schuhwerk
besorgen.

Des Weiteren ist mir dehnen von allen Seiten immer wieder nahegelegt worde - evtl. Stimulation durch Massage; hier sollte
aber wieder vorher genau erfragt werden, wie (und ob überhaupt) die Massage zu gestalten ist, damit man am Ende nicht
die 'selbstheilungskräfte' des Körpers aktiviert, sondern sich effektiv eher schadet als sich zu helfen.

Ich hoffe das gibt auch ein bissl Inspiration!

Beste Grüße!
www.edata-management.com
 
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