Kleben am Oldtimer

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Liebe Leute,

aus aktuellem Grund - ich musste ein Sattelstützkopf wieder an die Stütze kleben - dachte ich, ich eröffne einen Thread der sich genau mit diesem Thema beschäftigt: dem Kleben von Fahhradteilen, vor allem bei unseren Oldtimern.

Ich selber habe dazu ein eher gemischtes Verhältnis, da ich ich bis jetzt glaubte, dass außer einen Flicken es nichts zu kleben gibt an einem ordentlichen Stahlrad. Aber vielleicht täusche ich mich da ja kolossal. Sattelstützköpfe wurde wohl schon immer geklebt. Zudem gibt es ja auch schöne Aluminium & Carbon-Bikes aus den 80er/ frühen 90ern, die auch verklebt wurden. Bei Centurion wurde Carbonrohre verschraubt und verklebt, soweit ich mich recht erinnere.

Also, ich eröffne diesen Thread mit einer kleinen Fotostrecke mit ein paar Steps wie ich den Kopf angeklebt habe...und werde berichten, inwiefern das Ganze auch hält. Ich bin dabei weiß Gott kein Experte. ArST hier aus dem Forum schein mir da wesentlich bewanderter zu sein und ich habe mich an sein Tipps gehalten ( Danke nochmals dafür!)

Wenn Ihr also auch berichten wollt, was Ihr so alles wie geklebt habt, dann fühlt Euch frei hier darüber zu berichten, seien es Metallteile, Metallmixe, Sättel, Reifen, Griffe, Carbonrohre, Titan etc...einfach alles :-)

Aber nun zu meiner Sattelstütze:

Hier der Start: die Sattelstütze mit den schon abgetrennten Kopf, 180er, 240 und 320 Schmirgelpapier, Isopropylalkohol 99%, Lappen und dem Kleber, Locktite 648, ein Kleber der genau für solche engen Maße und runden Verbindungen gemacht ist.

IMG_6584 2.JPG


Ich habe zunächst die Stütze klassische mit einem Reiniger und Waser sauber gemacht. Danach gut abgetrocknet und die Stütze von Innen, und den Kopf von außen mit dem 240er Schmirgelpapier angeraut. Der Kopf selber war frei von alten Kleberesten, die Stütze hatte innen noch deutliche Reste. Beim Schmirgeln/ anrauen habe ich dabei darauf geachtet, dass ich nicht zuviel Material abtragen, zudem nicht nur "rundherum" geschliffen, sondern auch "längs". Ich dachte mir, es könnte nicht schaden dies zu tun, um dem Kleber gegen Verdrehung mehr Haltepunkte zu geben. Keine Ahnung ob das überhaupt Sinn macht...wir werden sehen.

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Danach kam das reinigen und entfetten mit dem Iso-Alkohol. Das habe ich wirklich gründlich gemacht und es gut trocken/ verflüchtigen lassen.

Beim Kleben selber sagt die Gebrauchsanweisung, man solle innen wie außen am Rand eine Klebewulst machen, und dann beide Passstücke ineinander verdrehend zusammenfügen. Bei mir wurde es dann letztendlich: Beide Flächen großzügig mit Kleber versehen und drehend zusammenfügen. Hier dachte ich irgendwie: mehr hilft mehr. Da aus der Stütze und oben am Kopf dann Kleber raus kam dachte ich, zu wenig kann jetzt also nicht sein. Fotos von dem Schritt habe ich keine gemacht, da das etwas zügig gehen musste. Hier hatte ich Latexhandschuhe an. Die Gefahrenhinweise auf der Packung hatten mir dann doch Respekt eingeflößt.


Nach dem Saubermachen der Stütze ruht sie jetzt mindestens 12 Stunden. Ich werde berichten ob das Murks war oder doch so einfach wie nicht gedacht.

IMG_6598 2.JPG


Am Ende war das garnicht so aufwändig oder schwierig. Bin gespannt auf das Ergebnis...

L.
 
Finde ich gut, dass so ein Klebevorgang hier bildlich gezeigt und beschrieben wird! :daumen:
Die meisten Reparaturen dieser Art, die ich hier im Forum bisher mitbekommen habe, waren Lenkerverlängerungen und eben Sattelstützenköpfe einkleben. Von einem etwaigen Misserfolg dieser Aktionen, war nichts zu vernehmen.
Ich selber habe vor vielen Jahren mal an einer Gabel die Ausfallenden mit sichelförmigen Alustücken um etwa 4 mm verkürzt, damit die Bremse besser zieht. An der Gabel waren die Cantisockel zu weit unten angeschweißt, der Abstand zwischen Nabenachse und Cantisockel war dadurch deutlich kleiner als an vergleichbaren Gabeln oder Sitzstreben. Kleber war damals der bekannte UHU Plus Endfest 2 Komponentenkleber. Fotos habe ich nicht gemacht, in etwa so sah das aus:
Litespeed Titangabel.jpg
Hat einwandfrei gehalten und die Bremse ging tatsächlich deutlich besser.

Und dann war hier noch die Wahnsinnsaktion von @noka78, der ein 91er Kuwahara Carbo-Titan wieder zum Laufen brachte: Dort hatte sich das Unterrohr (aus Titanfolie mit Karbonmatten umwickelt) von der Alu-Tretlagermuffe gelöst. Als Kleber wurde der bewährte UHU Plus Endfest verwendet. Hier die Aktion, leider sind die Bilder zum größten Teil verschwunden: https://www.mtb-news.de/forum/t/wie...titan-es-gab-viel-zu-tun.616531/post-13613704
 
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