@Alle Schon einmal vielen Dank für die guten Ratschläge.
Ich bin (leider) auf diesem Gebiet kein Anfänger, hatte die Probleme aber zwischenzeitlich für mehrere Jahre vollständig überwunden. Der Gang zum Arzt nützt leider nichts, wenn das Problem alle zwei Wochen unter hoher Belastung auftritt, und dann völlig abhängig vom Zufall.
Über das Prinzip, nach dem Brustgurte Daten erheben, bin ich mir auch klar. Allerdings geht es um die Details. Also gut, dann doch öffentlich:
Es tritt unter hoher Belastung ab und an ein starker stechender Schmerz in der Herzgegend auf, verbunden mit starker Atemnot. Bei der Interpretation sind vier Beobachtungen wesentlich:
1) Puls und Blutdruck sind gemäß Tastung an der Carotis in dieser Phase regulär bzw. so wie unter der jeweiligen Belastung zu erwarten. Aus früheren Zeiten habe ich viel Übung mit diesen Tastungen und bin mir dementsprechend sicher in diesem Punkt.
2) Wenn ich den Rücken stärker krümme, nimmt der Schmerz, der zwar wie gesagt noch kein Vernichtungsschmerz, aber doch stark bis sehr stark spürbar ist, nochmals zu. Auch dies habe ich systematisch untersucht - es ist immer so.
3) Exakt in dem Augenblick, in dem der Schmerz auftritt, fällt die Anzeige der Herzfrequenz auf meinem
Garmin (mit
Garmin-Brustgurt, den ich meistens fahre) bzw. meinem Polar (mit Polar-Brustgurt, den ich auf dem Bike derzeit nur zur Klärung der Situation fahre) aus.
4) Nach Absteigen oder sofortiger Reduzierung der Belastung normalisiert sich die Situation nach einigen Sekunden, ab und zu auch erst nach einer Minute. In dem Moment, in dem gemäß körperlichem Empfinden die Normalisierung eintritt, fängt auch der Brustgurt wieder an, normal zu arbeiten, und die Anzeige der Herzfrequenz auf dem jeweiligen Gerät erscheint wieder. Die Normalisierung tritt stets schlagartig ein, also nicht allmählich.
Aufgrund 1) und 2) ging ich zunächst davon aus, daß es irgendwo in der Wirbelsäule oder den Muskeln zwickt und der Schmerz sich in die Herzgegend ausbreitet, was bei vielen Menschen auftritt; die Atemnot wäre durch den damit verbundenen im Körper ausgelösten Alarm erklärbar. Diese These vertritt (allerdings nach einer lediglich telefonischen Konsultation) mein Kardiologe, der eine bekannte Koryphäe auf seinem Gebiet mit jahrzehntelanger Erfahrung ist.
Gegen die vorstehende These spricht aber, daß im Moment des Ereignisses der Brustgurt offenbar den Herzschlag nicht mehr erkennt. Der Kardiologe wendet sich beim Thema Brustgurt ab, weil er sich damit nicht auskennt, und hält das für Zufall. Ich habe die Sache jedoch systematisch untersucht, mit zwei Brustgurten von
Garmin und einem von Polar. In jedem einzelnen Fall, in dem das Ereignis auftrat, fiel die Anzeige der Herzfrequenz auf dem jeweiligen Gerät aus - mittlerweile über zehn Mal. Es ist also definitiv kein Zufall, sondern es liegt ein echtes Problem vor.
In der Regel erhält man Langzeit-EKGs nur für die Dauer von einem Tag oder von mir aus übers Wochenende; das würde mir nichts nützen, weil es äußerst unwahrscheinlich ist, daß das Problem genau in dieser Zeit auftritt. Des weiteren sind die üblichen Langzeit-EKGs mit einer echten Verkabelung verbunden, die einen beim Fahren behindert; insofern zweifle ich daran, daß das Problem überhaupt auftritt, wenn ich so eingeschränkt bin. Ebenso wenig nützt ein Belastungs-EKG; es wäre schon ein sehr großer Zufall, wenn das Problem ausgerechnet in dieser kurzen Zeitspanne auftreten würde. Die Optionen für die Analyse durch einen Arzt sind also erst einmal nicht vorhanden.
Soweit ich das verstanden habe, generieren die Brustgurte die gemeldeten Herzfrequenz-Werte normalerweise aus der Erkennung der R-Zacke des EKG. Deshalb verstehe ich den Ausfall der Gurte in meinem Fall nicht. Wenn tatsächlich keine R-Zacke mehr vorhanden wäre, würde ich nach spätestens wenigen Sekunden bewußtlos am Boden liegen, denn dann müßten die Ventrikel ihre Tätigkeit eingestellt haben. Daß ich nicht bewußtlos werde, sondern vielmehr gemäß Carotis-Tastung alles normal scheint, beweist, daß die Ventrikel normal arbeiten und somit die R-Zacke vorhanden sein und erkannt werden müßte, d.h. es dürfte kein Ausfall des Brustgurtes stattfinden.
Aus diesem Grunde würde ich gerne mit einem Experten auf diesem Gebiet Kontakt aufnehmen, der mir vielleicht sagen kann, durch welche anderen Ereignisse sich die Gurte durcheinanderbringen lassen. Die üblichen Arrhythmien wie VHF, Flattern, Tachykardie usw. sollten die Brustgurte nicht weiter stören; sie dürften nach meinem Verständnis nur durch ventrikuläre Arrhythmien gestört werden, die ich nie feststellen konnte (die dann aber wirklich gefährlich sein können).
Es läuft jetzt wohl darauf hinaus, daß ich mir selbst ein gutes medizinisches EKG-Gerät beschaffe (Preis ist mir egal - ich kann es danach wieder verkaufen), um das Ereignis aufzuzeichnen. Vielleicht wird die Sache dann klarer. Ich werde mit einem einkanaligen beginnen, und wenn das nicht ausreicht, auf ein mehrkanaliges wechseln.