Hallo Amra,
ist deine Entscheidung schon gereift? Bei deinen Strecken-Bildern würde ich mein Gravelbike nehmen.
Ich fahre "Alles":
43 Jahre Rennrad, 20 Jahre MTB (nur Fully), 2 Jahre Schotterrad(Gravel)
Aus technischer Sicht sehe ich beim "Gravelbike" die beiden Extreme:
1) Es ist ein Rennrad mit breiteren, (einigermaßen) geländefähigen
Reifen.
2) Es ist ein MTB (evtl sogar gefedert) mit einer Art "Rennlenker".
Dazwischen gibts mittlerweile endlos viele Nuancen und jeder kann seine Spielwiese entdecken.
Bei mir (und Lebensgefährtin, beide primär Rennradler) war der Wunsch nach einem "Allwegerennrad" (AWR) der ausschlaggebende Faktor, auch für Touren mit Gepäck. Gestört hat mich nur der Hype und der Name "Gravel Bike". Egal, man kann aus dieser Art Rad machen was man will, wenn man will...
Tagestouren von daheim sind klar definierbar. Je nachdem was wir fahren wollen, nehmen wir das entsprechende Rad.
Für Urlaube (auch kurze) haben wir früher oft 2RR+2MTB auf den Bully gepackt. Mittlerweile sinds oft "nur" die beiden "Gravels". Bestes Beispiel: Korsika!
Die Straßen sind dort extrem unterschiedlich zwischen Topasphalt bis zu sehr rüttelig-"ich will mein Fully untern Popo". Also war das AWR für uns die beste Wahl. Und somit auch immer wieder offroad-Abstecher aus einer "Straßentour" möglich...
Unser Heimatgebiet (Schwarzwald) ist auch prädestiniert dafür:
Waldautobahnen, Schotterwege (so wie deine Bilder), Rheinauen. Vieles davon per MTB zu langweilig (wenn man nicht explizit Trails fährt), per RR schlecht/gar nicht fahrbar-->also AWR. Und wenns dunkel wird oder wir schneller heim wollen, Licht an, raus auf den Asphalt und noch ne Stunde im quasi Rennradmodus heimkurbeln.
Dennoch passiert es auf Touren im Entdeckermodus, bei unbekannten Streckenanteilen, daß es Momente gibt wo man lieber auf dem Fully sitzen würde. Aber S0 oder S1 geht quasi immer, S2 wenns nicht zu lang wird...
Stand heute sind unsere AWR sehr nahe am Rennrad ausgelegt, ähnliche Übersetzungen, aber mit den 40mm
Schwalbe G-One-Bite und 3bar ganz ordentlich offroadfähig und rollen auf der Straße noch flott genug. Die Diskussionen ob man per RR 3-5% schneller wäre (auf Asphalt) sind dann müßig, weil die Gesamtstreckenwahl per AWR bei uns immer anders ist als RR.
Habe auch im Umfeld öfter die Aussage: Also wenn ich mich für "nur ein Rad" entscheiden müßte, wäre es ein Gravel...
Zum Glück haben wir das Problem "schlimmstenfalls" punktuell: Für welche Art Tour entscheiden wir uns heute(?).