Da du selbst wahrscheinlich nicht so viel Erfahrungen beim Schrauben hast, ganz klar im Fahrradladen. Lieber etwas mehr ausgeben und dafür einen Partner vor Ort haben als nachher den Ärger.
Was bringt dir der Onlinehandel, wenn das Rad durch das Verschicken schon vermackt ankommt? Ich gehe mal etwas weiter und spinne ein bisschen hoch:
Was ist wenn das
Schaltauge direkt verbogen ist? Als Laie siehst du es nicht und musst es teuer richten lassen und am Ende sogar extra bestellen. Weise das ganze Spiel mal nach.
Der Rahmen verliert Farbe weil er schlecht lackiert ist. "Ja lieber Kunde, schicke uns das Rad mal schön auf deine Kosten zu, wir schauen was wir machen können"... Am Ende wird Lack drauf geknallt, das Rad ist 4 Wochen weg und nachher schlimmer als vorher.
Das Steuerlager bzw. die Gabel hat Spiel: "Ja, auch hier einschicken oder suche einen Händler vor Ort." Händler vor Ort: "Ja lieber Kunde, wir haben keine Zeit für Fremdräder, Marke XY führen wir nicht und wo hast du das Rad gekauft, gehe da hin." oder eben "Ja, wir kümmern uns drum, aber die Kostenübernahme darfst du selbst klären."
Es ist immer für den Händler vor Ort sehr sehr undankbar ein Onlinerad zu reparieren wenn es auf Garantie geht. Die Hersteller kalkulieren sowas mit ein und dann gibt es für einen kompletten Rahmentausch nur 50€ für den Händler und den Rest muss er fressen oder auf den Kunden abwälzen. Das willst du alles als Kunde nicht erleben. Ich habe dahingehend Insiderwissen und finde es immer einen schmalen Grat zwischen sparen und wirklich vor Ort kaufen.
Die Preise sind so unterschiedlich, dass es sich erstmal lohnt Online zu kaufen. Aber beim Service stehst du leider weit hinten an und der Onlinehändler versucht sich rauszureden. Ich kenne diese Seiten selbst und genau darum arbeite ich für solch einen Händler nicht mehr. Es endete im riesigen Streit und meiner eigenen Kündigung weil ich serviceorientiert denke und handel. Das ist nicht immer im Sinne des Inhabers, wenn er nur die schnelle Nummer online will.
Im kleinen Laden haben wir uns tatsächlich der Sache eines Kunden angenommen und einen neuen Rahmen bekommen. Umbaukosten 200-250€. Das Rad ist nicht bei uns gekauft worden und der Hersteller will nicht übernehmen und der Kunde nicht zahlen. Sie hängen im Rechtsstreit und wir haben den Rahmen liegen und der Kunde will den eventuell abholen. Für uns nur Aufwand und Ärger ohne Nutzen. Mach das mal 3 Mal die Woche und du wirst arm dabei. Das ist Service und das mache ich gerne, weil diese Kunden wieder kommen. Aber was sagt dann der Chef und auch der Hersteller irgendwann?
Um zum Rad zu kommen, sind beides keine schlechten Räder, da bist halt deutlich über dem Budget. Dann kannst du auch das Gavere von Stevens nehmen oder sogar das Colmaro Allroad von Koga. Das Koga ist im Vergleich zum Cannondale halt einfach geiler verarbeitet und extrem leicht für einen Alurahmen. Das XS bekommst du bestimmt auch noch bei einem Händler. Fahre lieber 300km für das richtige Rad und sei glücklich als nachher alles vermackt zu haben.
Mein neues Rad wird auch in Deutschland aufgebaut auch wenn ich es eventuell mit viel Zeit selbst hinbekommen würde und den Rahmen günstiger bekommen würde. Ich fahre 600km am Tag der Abholung und habe dadurch mein Rad direkt und ohne fiese Transportschäden. Da graut es mir immer. Ich sehe halt wie die Räder teilweise bei uns ankommen. Das beschriebene Ghost kam bei uns letztens in einem Zustand an, den hätte man niemanden zumuten können. Die Vertreterin war zufällig da und mein 50€ Gebot für den Haufen waren ihr zu wenig. Ging also zurück....
Den Ärger kannst DU dir sparen als Endkunde.