Kaufberatung: Gravel/Cyclocross oder ganz anders?

svs

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Hi,

ich bin auf der Suche nach einem neuen Rad und unschlüssig was am Besten passen würde: Gravel, Cyclocross oder doch etwas anderes (Race/Endurance).

Größe: 175cm
Schrittlänge: 82cm
Einsatzzweck: Größtenteils Schotter/Feldwege, vereinzelt Trampelpfade, Straße. Ich möchte damit keine Trails ballern/heizen, dafür hab ich mein Enduro ;-)
Budget: 3.200€, absolutes max: 3.500€

Ich möchte meine Fitness wieder aufbauen und suche daher ein Rad um wieder fit zu werden und auch mal KM spulen zu können. Mit meinem Enduro macht alles > 30km/>400hm einfach keinen Spaß (außer Bergab ;-)). Jetzt kommt das aber: Ich habe ein paar Kumpels die meistens auf der Straße fahren, da möchte ich auch mit und im Idealfall keine allzuschlechte Figur machen (Fitness vorrausgesetzt). Die Strecken die ich solo fahre bestehen aber zu 50% aus unbefestigten Wegen bzw. eben Schotterposten/Waldautobahnen. Im Grunde suche ich also die Eierlegendewollmichsau ;-)

Ich hab mir schon ein paar Bikes angeschaut:
Canyon Grail CF SL 8.0 Di2 bzw eTAP: Bis auf den Lenker bin ich ziemlich angetan davon. Ich bin mir aber nicht sicher, inwieweit man bei dieser Lösung am Cockpit modifizieren kann, falls die Größe (S) nicht 100% * passt. eTAP Modell eigentlich außerhalb des Budgets
Canyon Inflite CF SLX 9.0: Gefällt mir auch sehr, einziges Manko: die Version mit eTAP (dazu später mehr) ist außerhalb des Budgets
Shimano *: Endurace CF SL Disc 8.0 Di2: Wäre im Budget, allerdings mit Di2 und ich bin mir nicht sicher, ob das auf unbefestigtem Gelände eine so gute Idee ist.
Cube Agree C:62 SLT: leicht über dem Budget

Da ich doch ein bisschen Technik verspielt bin ist das SRAM * eTap System eigentlich ein muss. Ich habe auch mit Shimano * Di2 geliebäugelt, aber das ist mir zuviel hickhack mit den Kabeln und zusätzlichem Bluetooth empfänger usw.

Da ich mich in der Sparte überhaupt gar nicht auskenne erhoffe ich mir hier den ein oder anderen Tipp, ich bin bisher auch noch keinen Meter mit einem nicht abfahrtsorientierten Mountainbike gefahren ;-)

Vielen Dank schonmal im Voraus
 
du meinst mit race/endurance rennrad? die haben aber bis auf ein paar ausnahmen geringe reifenfreiheit

cyclocrosser gehen auch, man kann teilweise auch mehr reifenbreite reinhängen, beispiel giant tcx. etap findest du auch beim cube cyclocrosser z.b.

es gibt viele gravelbikes, die sich eher am rennrad orientieren und trotzdem mehr reifenbreite zulassen, sogar mehr als die cyclocrosser

gibt aber auch gravelbikes, die deutlich näher am mtb orientiert sind, aber auch noch nicht soviel reifenbreite zulassen

und es gibt gravelbikes, die sehr viel reifenbreite zulassen, aber auch wie ein rennrad zu fahren sind, oder je nach radgröße und reifenbreite, die rein passen

sowie gravelbikes, die nahe am mountain bike sind, aber ohne federgabel, also starrbike. extrembeispiel das evil hagar

außerdem gibt es, aber das ist ein sonderfall, gefederte gravelbikes

:)

an deiner stelle würde ich mich erstmal auf ein gravel setzen, ob du mit krummbügel und klickpedal klar kommst. wenn das geht, dann einfach weiter fragen
 
Ich bin gerade auf einer ähnlichen Suche und habe seit heute einen absoluten Favoriten: das Bombtrack Audax, ursprünglich ein Brevet-Langstreckenrennrad, seit einigen Jahren ist das Bike graveltauglich mit 650bx47 Reifen * und der Möglichkeit 700cx35 zu fahren. Hammer! Vielleicht ist das ja was für dich.
 
Ich habe seit Januar ein Breezer RADAR, das passt auf mein Fahrprofil. Und wenn ich Deins so lese, würde es dort auch passen. Es hat jedoch nicht diesen High Tech-Spielkram und wird daher nicht in Dein Preisgefüge passen ...
 
Beim Grail kannst du die Vorbau-Lenker-Einheit über Spacer in der Höhe verstellen, so wie bei herkömmlichen Modellen auch. Mehr geht allerdings nicht. Keine Ahnung wie kulant Canyon ist, falls man dort irgendwie Anpassungen braucht.

Vielleicht lohnt da ein Blick aufs Scott Addict Gravel, was schnell und eher ans Rennrad angelehnt ist. Elektronisch schalten ist da aber für den Preis nicht. Vielleicht reicht auch ein Allroad a la Standert Pfadfinder. Da passen noch 38er Reifen *, was für guten Schotter und Waldautobahn reichen sollte. Auf der Straße macht das Ding dann auch ordentlich Dampf. Könnte allerdings knapp über dem Budget sein.
 
Wenn Du fit werden willst, kaufe Dir vernünftige Laufschuhe und nutze diese artgerecht. Du wirst Dich wundern wie wenig anstrengend viele andere Sportarten und Dinge im Leben werden... ;-)

Ansonsten hast Du ja schon ein paar Räder für dich rausgesucht.
Vielleicht mal bei Giant schauen. Revolt Advanced oder Defy oder Txc adv. ....
 
Moin,

ich würde an deiner Stelle eher Richtung Rennrad (Disc) gehen und mir zusätzlich einen 2. LRS holen... wenn du mit den Kumpels mitfährst, wirst du mit CX-Reifen * auf normaler Straße nicht ganz so viel Spaß haben (v.a. bei Kurvenlage in schnellen Kurven bergab)... ODER halt andersrum (Cyclocross/Gravel + RR-LRS), je nachdem was der primäre Einsatzzweck ist. Bei deinem Budget sollte das locker passen (z.B. Vorjahresmodell + Alu-CX-LRS).

Wenn es bzgl. abseits der Straße max. Schotter ist, kannst du eigentlich frei wählen (ich fahre mit meinem Supersix mit normaler RR-Bereifung ohne Probleme längere Schotterstücke).

Allerdings würde ich dir empfehlen genau zu schauen, welche Geo/Rad dir passt (bei mir war das der entscheidene Punkt für die Wahl des Modells und das kann manchmal etwas unerwartet ausfallen => ich wollte damals eigentlich ein Endurance-RR/Cyclocrosser und bin auf Grund der für mich besten Sitzposition doch beim Supersix hängengeblieben).

Aber du weißt ja... viele Wege führen nach Rom (also gutes Gelingen bei der Auswahl)!
 
Als Rennlenkereinsteiger solltest du erstmal das Budget halbieren. Dann wird der Verlust bei Nichtgefallen auch nicht so groß.

Edit:
Das Grail ist wie es ist. Da gibt es nichts anzupassen, da der Lenker nur für dieses Rad gemacht wurde bzw. der Rahmen erst später entwickelt wurde. Entweder kommst du damit klar, oder nicht.
Ich selbst fahre 13.000-14.000km pro Jahre mit 4 verschiedenen Räder (Straße Disc/Felge, Cyclocross und Gravel) und kann normalerweise mir eine Geo anschauen und sagen, ob es passt. Das Grail finde ich super interessant und sehr konsequent konstruiert, kann aber obwohl mir sämtliche Geometriedaten vorliegen nicht ansatzweise vorstellen, ob es passt.
.
Das Inflite ist ein konsequenter Cyclocrosser, den mal erst fahren können muss. Natürlich geht alles mit hochgedrehten Vorbauten und Spcertürmen, sieht aber noch nichts aus und ist definitiv nicht das Rad, welches du brauchst.

Das Endurace ist ein super Rad, sehr gut konstruiert und schafft Reifen * bis 33mm, ist aber eine Straßenmaschine.

Das Cube ist alles andere als du brauchst und ein reinnrassiges Rennrad, dass von der Geo her eher Richtung Probike geht.

Deine Aufzählung zeigt mir, dass du zwar Budget, aber auch keinen Plan hast, was Du brauchst und was du fahren kannst.

Das Audax war eigentlich als reines 650B Rad konstruiert, lässt beim neuen Modell aber auch 700C zu. Der Rahmen ist wirklich gut gemacht und steht bei mir auch auf der heimlichen Wunschliste. Mit einer eTap Force könntest du beim Selbstaufbau im Budget bleiben, aber das wäre bei einem CrMo Stahlrahmen Perlen vor die Säue geworfen.

Die eTap ist zwar irgendwie reizvoll, aber auch sehr teuer in der Beschaffung, wie auch im Unterhalt, wenn es um neue Kassetten geht. Von den Freiläufen ganz abgesehen.

Ein gut konstruierte Rahmen mit ordentlich Reifenfreiheit bis 38mm hat das Trek Domane, oder besser für den Einsatzzweck das Checkpoint.

Cannondale wäre aber auch eine Option.


Dein Problem ist aber (wie bei allen hier) und damit steht und fällt der Kauf, ob du ein Rad findest, was ohne Monsterspacertürme und umgedrehte Vorbauten, passt. Entweder haben die Freunde richtig Ahnung, können dich beraten und sind dann noch in der Lage dich richtig auf ein Rad zu setzen, oder du findest einen rennlenkeraffinen Händler der das kann. Auf gut Glück würde ich als EInsteiger nichts beim Versender kaufen.

Noch ein Tipp zum Schluss. Budget ist nicht alles ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
https://granfondo-cycling.com/de/open-upper-test-2020/
als Anregung.
sehr leicht laufende 700*35mm Reifen *, da kommen auch Gravelking Slicks oder WTB Exposure 36 Reifen * in Frage, lassen sich für 60-80 Euro (oder eben 160 für die Bon Jon Pass) nachrüsten.
Mein Kumpel fährt auf seinem Diverge die GK Slicks in 38mm, die bieten zusammen mit der Sattelstütze und dem Vorbau Dämpfungssystem von Specialized besseren Komfort über rumpeliges als meine 700*48mm Soma Supple Vitesse.
 
@Micha0707
O.G. kann ich nur unterschreiben!
Wenn auch deine Maße sehr durchschnittlich klingen und wohl der typische M-Rahmen passt, wäre etwas er-FAHRUNG auf dieser Sorte Rad sinnvoll! Im Grunde könntest du erstmal ein Triban RC 520 aus dem nächsten Decathlon abgreifen und damit 300-500km fahren, bist du sicher weißt, wohin die Reise geht. Oder stehen fest?:
-gewünschte Reifenbreite, Durchmesser
-Bandbreite
-Schaltgruppe (Stichwort Ergonomie der Hoods)
-Stack to Reach, allgemeine Haltung auf dem Radel
-uvm

Insofern zB ganz krass, dass zum Verkauf meines Rose Pro SL die Leute förmlich Schlange standen und anhand von Internettabellen direkt meinten, es passt. Aber lass sie mal, wenn’s nach 2 Tagen weg ist...
Jedenfalls habe ich nach Jahren mit Rennlenker am Zweitrad und ausgebiger Testfart des Grail so ziemlich das richtige für mich gefunden.
Das Triban hat den Vorteil, rundum solide ausgestattet zu sein und den Nachteil, das wohl pro Decathlon-Store 0,2 Leute wirklich etwas vom Fahrradschrauben verstehen, gerade die Laufräder schienen schlecht bis mäßig eingespeicht (das Material selbst aber ok!). Zumindest ist Zentrierständer dort ein Fremdwort ?
Bevor du also mehr Kohle in den Sand setzt... Ende dieses Jahres sind bestimmt einige Grrrravelcarbonfeilen rabattiert und wenn die Krise weitergeht, werden genug Leute andere Sorgen haben, als die Anschaffung eines teuren Sportgeräts. Vielleicht wirkt sich das auch auf die Preise aus. Aktuell jedenfalls hirnrissig, dass Canyon einfach mal 1,8 für das Inflite GRX 11fach nimmt. Und dann ist es noch bis August ausverkauft!
 
flowforfun schrieb:
Nur 12000 Euro? Immer diese Einsteigermodelle...... :wut:
Zum Vergrößern anklicken....
"als Anregung" hattest Du schon gelesen ;)
Das Budget ist doch egal bzw. zweitrangig.
und was @Micha0707 über die Geometrien und Räder geschrieben hat, ist doch sehr hilfreich!

@XnS
Probefahrten sind sicher nicht verkehrt. Ich habe am meinem Gravel eine Di2, kann nicht sagen, daß das elektrische Schalten mein Fahrerlebnis grundlegend verändert gegenüber den nicht elektronischen Schaltungen an den anderen Rädern.
(Was ich jedesmal positiv wahrnehme, ist der Halt auf den GRX815 Bremshebeln, die in der Form aktuell nur mit Di2 funktionieren.)
Ich habe die letzten Jahre immer selbst aufgebaut. Nach den paar Mal, die ich das Diverge gefahren bin, kann ich das als Fertigrad sehr empfehlen.
z.B. hier https://www.nubuk-bikes.de/bike/ren...ialized-diverge-comp-carbon-carb-gun/a-374593
Das neu angekündigte 2021 sieht nochmal einen Zacken besser aus, sehr leichter Rahmen. der Stack ist recht hoch, das Rad fährt sich extrem komfortabel, ohne lasch zu sein.
Für 3500 würde ich persönlich das Geld nicht in eine elektronische Schaltung stecken, wenn ich dafür bei Rahmen oder Geometrie Abstriche machen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

würde mich den Empfehlungen nach "Crosser" mit Straßen-LRS anschliessen.
Habe letzten Frühsommer mein Rennrad wegen chronsischer "Nichtnutzung" verkauft und dann doch nach ein paar Monaten gemerkt das mir der Rennradlenker fehlt.
Crosser/Gravel beschreibt ja ein sehr weites Feld...von mountainbikeartigen Gefährten bis "giftigen" Rennfeilen gibt es da einiges und ein zweiter Laufradsatz ändert das Fahrverhalten und Fahrfreude.

Ich hätte mit meinem Cross/Gravel Rad keine Bedenken bei einer Rennradtruppe mitzufahren.
(Wenn es eine flotte Truppe ist helfen RR-Laufräder und Reifen * natürlich den Anschluss nicht zu verlieren).

Apropos Fahrverhalten würde da auf jeden Fall Probefahren empfehlen...sowas fährt sich schon komplett anders als ein vollgefedertes Bike. :)

Viel Spaß bei der Suche.
 
@Micha0707 hat ja schon viel wahres geschrieben, ergänzend dazu die Anregung, vielleicht mal ein Bikefitter aufzusuchen, der auch Kaufberatung macht.
Kaufberatung via online/videotermin gibt es zB. beim Radlabor.de (auch vor Ort an den jeweiligen Standorten), die haben eine Datenbank mit >50.000 Radmodellen (auch Versender) und sagen Dir dann welche Modelle (in welcher Größe) passen. Kostet 80 Taler, bei der geplanten Preisspanne fällt das unter "ferner liefen" und die sind wohl investiert, gerade wenn Du bei einem Versender kaufen willst.

Reinrassige Cyclocrosser sind meist etwas sportlicher (sind halt auch auf Crossrennen ausgelegt, die dauern nicht ewig), Gravel ist eher richtung komfortabler. Wenn Du es etwas bequemer willst, Gravel. und mit jedem Gravel oder Crosser kannst Du, im Zweifel nach einem Reifenwechsel, auf der Straße gut mithalten, außer die Übersetzung limitiert dich.
 
Zuletzt bearbeitet:
XnS schrieb:
Eierlegendewollmichsau
Zum Vergrößern anklicken....
Also ich finde das Anforderungsprofil hinsichtlich Einsatzgebiet und Wunsch nach längeren Touren sprich eindeutig für ein Gravelbike. (Und weniger für CX.)

Ich stand selber vor der Frage und ich komme auch vom MTB.

Habe mich daher für ein Gravelrad mit "Komfortelement" entschieden.
Da gibt es jetzt schon diverse Angebote, siehe hier:
https://www.rennrad-news.de/news/4-gravelbikes-mit-daempfung-im-test-wieviel-komfort-fuer-den-kies/
Ansosnten gibt es natürlich uferlos viele Produkte...
https://www.rennrad-news.de/news/eurobike-2019-gravel-rundgang/...eigentlich hat ja fast jeder Hersteller Gravel im Angebot. Viel Spass beim Suchen.....
Qual der Wahl.
 
systemgewicht schrieb:
Trek Checkpoint SL 5 2021-er Modell.
Zum Vergrößern anklicken....
Alter Latz, 3000 Tacken für ein Rad mit 105er Ausstattung!! Aber interessantes Federungselement mit dem "freien" Sitzrohr, schönes Bike!
Edit: immer noch alter Latz, 3700 Tacken für Ultegra (ohne DI2) und GRX 810. Ich bin preislich aber glaube ich bei meine Stevens Super Prestige Custom Alubike stehen geblieben, dass gab es 2007 für 2000€ mit Ultegra (und die Investition in die Ultegra hätt ich mir sparen können)
Edit2: Das super prestige gabs damals für 2099€ mit Ultegra als Full Carbon Custom Bike Variante. Mit Besserer Carbon Kurbel und nettem Laufradsatz (Mavic * Kyserium SSC SL) war man bei 2900€, unverhandelt.... andererseits, wenn man von jährlich 2% inflation ausgeht, kommt man auch auf 29% Preissteigerung und damit auf 3750 Tacken.... damn it...
 
Zuletzt bearbeitet:
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