Hi pingelchen,
habe gestern tatsächlich einen schlechten Tag gehabt und kam, bevor ich auf das Thema von Tomcat69 stiess, von einem "Zahlenthema", die, wie Du jetzt weisst, mich ganz schön nerven können. Ich glaube, Deinen Namen auch immer mal dazwischen gesehen zu haben. Tja, dann diese Frage nach wissenschaftlich untermauerten Untersuchungen mit Namen und Adresse. Hat gerade gepasst. Tschuldigung. Ein Arzt bin ich nicht, ich arbeite als Anaesthesiepfleger im OP und im Intensiv-und Anaesthesie-Bereich, fahre einmal die Woche den Notarztwagen als Rettungsassistent und bin Ausbilder im Rettungs-und Sanitätsdienst. Die Basis dafür ist die Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger gewesen. Beruflich dreht sich also alles um den Menschen, dessen Körper- und Lebensfunktionen möglichst aufrecht erhalten bleiben sollen. Aber:Wie alles im Alltag reduziert sich das, was man wissen und in die Praxis umsetzen muss, auf das Nötige und nicht auf das maximal wissenschaftlich Mögliche. Durch die Ausbildertätigkeit habe ich mir angewöhnt, so zu erklären, wie ich es nun mal tue, vielleicht ein bischen zu Grundschullehrerhaft, dafür aber recht erfolgreich. Kaum Einer geht nach Hause, ohne die Thematiken grundsätzlich kapiert zu haben. Auch bin ich es gewöhnt, durch ständiges Lesen und Gespräche Informationen zu sammeln, um auf dem Laufenden zu bleiben. Ist mir etwas nicht klar, frage ich gleich Fachleute (z.B. Unfallchirurgen). Allerdings halte ich mich mit den Themen auch nicht überlange auf, ich filtere das für mich interessante heraus und gehe zum Nächsten über. Wie auch immer, meine Literatur besteht aus ganz vielen Büchern und Zeitschriften, so dass es wirklich mühsam wäre, genaue Quellenangaben zu machen.
Was das Abtrainieren betrifft, habe ich, wie schon vermeldet, noch Informationsbedarf. Physiologisch (wie Blutungen) kann etwas passieren, muss natürlich nicht! Bleibt das psychologische Problem: Es ist ein Physiologisches! Und zwar werden trotz Ausbleiben der Trainingsreize Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol in grossen Mengen ausgeschüttet. Warum? Diese Mittel sind die Schlüssel für die erhöhte Leistung der Muskulatur, des Herz-Kreislauf-Systems und des Stoffwechsels, insbesondere die erhöhte Verbrennungsrate in den Zellen unter gesteigertem Sauerstoffverbrauch. Läuft man jeden Tag 1,5 Stunden, steht man unter körpereigenem Medikamenteneinfluss, die, benötigt man die Überdosis nicht, Überdosiserscheinungen machen. In diesem Fall macht sich insbesondere die sympatische Übererregung bemerkbar. Was heisst das? Jedes Organ wird von einem die Funktion verbessernden (Sympatikus) und von einem funktionverschlechternden (Parasympatikus) Nervenstrang versorgt und innerviert. Am Beispiel des Herzens beschleunigt der Sympatikus das Herz, der Parasympatikus verlangsamt Dieses. Beim Darm wäre eine Beschleunigung der Perestaltik eine Verschlechterung (Durchfall), desshalb verlangsamt der Sympatikus die Darmmobilität (=Funktionsverbesserung). Bei Sportlern wird ständig eine Funktionverbesserung benötigt, die Folge ist ein kraftiger Sympatikus, dessen Überträgersubstanz unter anderem Adrenalin ist. Das Entlastungssyndrom mit seinen Symtomen zu beschreiben ist nichts Anderes, als die Unannehmlichkeiten der Funktionverbesserungen aller unserer Körperfunktionen zu beschreiben, Verstopfung, Herzrasen, hoher Blutdruck(verbunden mit der hohen Auswurfleistung des vergrösserten Herzens), Mundtrockenheit,.....Zudem kommt noch das Cortisol, welches u.a. für Gedächtnisprobleme, die Verschlechterung der Immunabwehr, die Ausschüttung zu vieler freier Radikale und und und verantwortlich ist. Das alles kann man natürlich aushalten, man muss nur die Rückbildung der Stresshormone abwarten. Dies geschiet über eine Rückkopplungsschleife, soll heissen, merkt der Körper, dass er nicht mehr so gefordert wird, schraubt er die Produktion der Stimulantien auch zurück. Dass das Prinzip Zeit benötigt, ist einfach so. Besser ist aber die schrittweise Reduktion der Bewegung, so das man sich der langsamen Rückkopplungsgeschwindigkeit anpasst. Einerseits ist die Bewegung das Einzige, was Stresshormone abbaut und verbraucht, (anfänglich werden nun mal noch zuviel davon produziert, sollten zur Schonung des Körpers auch verbraucht werden) Andererseits will man sich nicht mehr bewegen, baut aber das Zuviel an Zeug nicht ab. Mhmmm. Na ja, was man auch macht, irgendwann hat sich der Körper umgestellt und die Sympatikus-Parasympatikus-Inervation hat sich neutral eingependelt.
So pingelchen, ich hoffe, dass ich Dir jetzt nicht mehr suspekt bin, man liest sich!