Joggen bei korperlicher Behinderung

Registriert
5. Juni 2007
Reaktionspunkte
3
Guten Morgen,

ich habe eine angeborene Behinderung am rechten Bein (Beinrotation nach innen mit leichter Spitzfußstellung und dazu noch muskuläre Defizite im Vergleich zu links) und würde gerne jetzt in der kälteren Jahreszeit etwas joggen gehen. Beim schnellerem Laufen setze ich allerdings meinen Fuß eher Platt auf anstatt vorne...
Ich hab immer gedacht joggen ist Gift für die Knie aber jetzt lese ich immer öfter dass das wohl widerlegt worden ist.

Das Joggen wäre für mich halt einfach unkomplizierter in der kalten Jahreszeit und ich denke eine etwas andere Muskelbelastung als Ausgleich zum Rad fahren ist auch nicht schlecht....

Ich habe jetzt vor am Anfang so 1-2x die Woche laufen zu gehen - vorzugsweise im Wald und will mir dafür Trailrunningschuhe anschaffen.

Kann mir hier jemand seine Erfahrungen und Tipps posten oder hat eventuell sogar die selben Beschwerden wie ich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal :daumen: dass Du mitm Laufen beginnen willst. Gift für die Knie ist das Laufen, so man denn keine spezifischen Vorschädigungen am Knie hat, nicht.

Bei mir wars eher das Gegenteil- ich hatte nach jahrelangen Ballsportarten Knieprobleme und bin diese schnell los geworden, seit ich regelmäßig laufe.

Ich kann Dir bzgl. deines Handicaps leider keine spezifischen Tips geben. Bin aber mal im Urlaub mit einem Läufer unterwegs gewesen, der eine halbseitige Lähmung hatte- der ist mitgelaufen wie der Teufel und m.E. war das Handicap beim Laufen weniger ausgeprägt wie beim gehen.

Daher nur zwei kurze allgemeine Tips:

1. Richtige Schuhe sind das A und O. Lass dich bitte in einem guten Laden beraten und kauf keine Schuhe ohne Laufanalyse. Gut ist es auch, zur Analyse alte Sport oder Straßenschuhe mitzunehmen.

2. Langsam anfangen und langsam steigern. Am Anfang meint man sich extrem schnell steigern zu können und die Euphorie trägt einen da ja auch mit. Gerade die Gelenke und Sehnen brauchen aber deutlich länger als die Muskeln und die Kondition, um sich auf die Belastung anzupassen. Wer am Anfang zu schnell überdreht, der riskiert Verletzungen bzw. Entzündungen, die einem schnell den Spaß an der Sache rauben.

Also: Probiers einfach- im schlimmsten Fall (also Laufen geht doch nicht längerfristig) hast Du 120 Euro für Schuhe ausgegeben, die dann als Freizeitschuhe dienen.

Viel Spaß!:daumen:
 
Nöh, ich habe andere Beschwerden......
Also ich geh mal davon aus, dass du neben einer fundierten Laufanalyse Einlagen benötigst. D.h. du solltest dir einen Einlagenbauer suchen der variabele Einlagen und keine statischen fertigen kann. Und dann geht es los. Die üblichen Verdächtigen regen an, 2 Minuten zu laufen und 2 Minuten zu gehen. Muss man aber nicht. Immer locker, so das man noch quatschen kann, am Anfang nicht mehr als 2 x die Woche, die Laufumfänge nicht mehr als 10% pro Woche steigern. Ziel sollte sein 60 Minuten locker durch zu laufen.
Wenn du aus dem Ruhrgebiet kommst, such mal im Netz Adi Raible in Gladbeck. Der ist schon gut.....
 
Ich kann als Knieschmerzgeplagter nur empfehlen im Tannenwald zu laufen. Federt schön leicht und läuft es läuft sich sehr angenehm. Ganz im Gegenteil zu Beton und Asphalt.

Gute Schuhe sind wie schon gesagt das A und O. Mit normalen Straßenschuhen machst du mehr kaputt als ganz.
 
Jop mit den Schuhen steht und fällt das ganze.
Ich hab auch Probleme mit Füßen, Fußgelenken und den Knien, aber ich hab nen laden da sind sie echt gut und seit ich nen Schuh hab der passt klappt das auch.
Jaja mittlerweile bin ich eh Schmerzfrei, war eher früher ein arges Problem.

Hatte aber vor fast 2 Jahren beim Fußball das Glück mir nen Sehnenansatz unterm Fuss anzureißen. Hab dann ewig Probleme gehabt bis mir mein Orthopäde Einlagen verpasst hat. Dachte zwar am Anfang das ich legobausteine im Schuh hab aber das merk ich garnicht mehr, dafür bin ich beschwerde frei.
Ich trag die Einlagen allerdings nur in meinen Arbeitsschuhen, die hab ich ja auch am meisten an bzw in einem paar Sneaker trag ich sie und in den wanderschuhen.
Sportschuhe gehen einwandfrei ohne.
 
Ich würds andersrum angehen und es mit den momentan aktuellen Minimalschuhen probieren. Damit kannst Du deinen Körper nämlich nicht überlisten. Wenn Du damit schmerzfrei (mal abgesehen von dem satten Muskelkater) laufen kannst, weist Du auch dass es Dir nicht schadet.

Mit den tollen supderdupi gedämpften Laufschuhen kann man sich, wie die letzten Jahrzehnte gezeigt haben, wunderbar "falsche" Laufbewegungen antrainieren, ohne erstmal Schmerzen zu haben- die Folgeerscheinungen treten oft erst später auf.
 
Ich würde mich da vom Sportmediziner oder Orthopäden beraten lassen. Das richtige Schuhwerk wird dir bestimmt viel weiter helfen. Muss nicht unbedingt ein Arzt sein, aber das ist das erste was mir in den Sinn kommt. Schön dass du dich nicht ausbremsen lässt!
 
Danke für die zahlreichen Antworten und die Komplimente :)
Ich war jetzt gestern Abend mal 30 min Laufen mit einigen Gehpassagen zwischendrin.
Hat soweit alles gepasst und hab heute keine Knieschmerzen. Normerweise zicken meine Knie immer sehr schnell wenn denen was nicht passt!

Ich werde das mal weiterhin probieren und sehr genau auf meinen Körper hören.

Man ist das anstrengend im Vergleich zu biken!!! :)

Gruß
 
Moin,
das ist super. Dein Körper braucht ca. 1 Jahr um sich an den Bewegungsablauf zu gewöhnen. Dehnen nach und wärend des Laufens ist ziemlich wichtig! Und Aussagen, wie nimm Minimalschuhe, sollte man mit vorsicht lesen. Bei einer Dysbalance des Bewegungsaperates, egal wo durch verursacht, ist eine laufmedizinische Anfangsbetreung angeraten. Und das ist nicht nur die Laufanalyse beim RP sondern eine ganzheitliche Betrachtung!!! Ob nur Arzt oder Bewegungstherapeut ist egal.
Viel Spaß
 
Zurück
Oben Unten