Interessantes über Tensiometer

garbel

Einer von den Gelben
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Habe einen schönen Artikel entdeckt. Er handelt über einen Tensiometer von FSA, angelehnt an das Design vom Jobst Brandt Tensiometer. Auch sonst sehr interessant.

Wer mag, bitte hier entlang.
 
Ich denke das passt hier: Nachdem ich einige LRS mit passablen Ergebnissen gebaut habe, will ich einen Schritt weitergehen und habe mir einen Tensiometer gekauft. Hätte ich den vorigen Post gekannt, hätte ich mir den Brandt'schen TM gekauft, so liegt hier nun der TM-1 von ParkTool. Im übrigen für 55$ beim JensonUSA.com, das sind umgerechnet 30-40 Euro. Das ist mir der Versuch wert.

Wie verwendet man das Teil jetzt aber richtig? Wenn ich das richtig verstanden habe, baut man das Rad auf und versetzt es in leichte Spannung, dann 2 Schritte:

1, Spannung angleichen, indem man 2 Runden mit dem Tensiometer macht.
2. Zentrieren, indem man mit dem Tensiometer die Speichen sucht, die bei einem Schlag die "weichsten" sind

richtig? Leider erwähnen zwar viele den TM unter ferner liefen, wie man den sinnvoll nutzt ist aber nicht beschrieben. Oder hat jemand eine Anleitung parat?

Zunächst folgende Fragen:
Ich hab gelesen, dass man mit dem TM zunächst nur eine Seite abgleicht. Reicht das? Warum?
Kann ich davon ausgehen, dass ich immer bei den weniger gespannten Seiten korrigiere?

Micha
 
Über den Gebrauch von Tensiometern gibt es keine einheitlichen Regeln. Ich z. B. benutze ihn nur Stichprobenartig, wenn das Laufrad schon recht fortgeschritten ist und die Spannungen schon hoch sind - vielleicht insgesamt 10-20 mal. Der Rest geht über das Gehör, indem ich die Speichen anschlage. felixthewolf macht u. U. schonmal mehrere Hundert Messungen an einem Laufrad.
 
Über den Gebrauch von Tensiometern gibt es keine einheitlichen Regeln. Ich z. B. benutze ihn nur Stichprobenartig, wenn das Laufrad schon recht fortgeschritten ist und die Spannungen schon hoch sind - vielleicht insgesamt 10-20 mal. Der Rest geht über das Gehör, indem ich die Speichen anschlage. felixthewolf macht u. U. schonmal mehrere Hundert Messungen an einem Laufrad.



Jetzt stellt sich die Frage was das Eichen kostet. :confused:

Ein Tensio macht im Grunde nur Sinn wenn man z.b nur DT oder Sapim Speichen verwendet denn der Tensio muss jedesmal beim Speichenwechsel, z.b von DT auf Sapim oder umgekehrt neu geeicht werden. :D

Damit man die richtige durchbiegung für den jeweiligen Speichentyp messen kann.
 
hmm, bei meinem tensiometer ist eine tabelle dabei wo ich ablesen kann was der skalenwert beim jeweiligen speichentyp für eine spannung besagt.
 
Jetzt stellt sich die Frage was das Eichen kostet. :confused:

Ein Tensio macht im Grunde nur Sinn wenn man z.b nur DT oder Sapim Speichen verwendet denn der Tensio muss jedesmal beim Speichenwechsel, z.b von DT auf Sapim oder umgekehrt neu geeicht werden. :D

Damit man die richtige durchbiegung für den jeweiligen Speichentyp messen kann.

Sehe ich anders. Eine gleichmäßige Speichenspannung kann ich in jedem Fall erzielen. Ob sie jetzt ein paar Newton höher oder niedriger liegt, weil sich Sapim Laser und DT Revo marginal unterscheiden (wenn überhaupt?), dürfte verschmerzbar sein.
 
Sehe ich anders. Eine gleichmäßige Speichenspannung kann ich in jedem Fall erzielen. Ob sie jetzt ein paar Newton höher oder niedriger liegt, weil sich Sapim Laser und DT Revo marginal unterscheiden (wenn überhaupt?), dürfte verschmerzbar sein.

Wenn du Professioneller Laufradbauer bist, siehst du das ganz anders. :D

Und ja man könnte einen wert ablesen vom Tensio auch wenn es nicht die Speiche ist worauf das Tensio Geeicht wurde.

Edit :

Aber um den genauen Wert zu erhalten sollte das Tensio auf den jeweiligen Hersteller Geeicht werden .
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich das Englische richtig verstehe funktioniert dieses Brandt'sche Speichenspannungsmessgerät unabhängig vom Speichendurchmesser.
Wohl in gewissen Grenzen, und zwar bei Speichen von 1.6 bis 2mm Durchmesser, also im interessanten Bereich. Und weil man vor der Messung durch "Nullung" den Speichendurchmesser elimiert, braucht es keine Tabelle.
Kalibriert werden muß es laut FSA nur alle 10 Jahre.
 
Hallo,

ein Tensiometer besteht aus einer Feder und einer Messuhr, so richtig viel zu verstellen gibt es daran nicht!

Bei der Eichung wird eine neue Kurve/Tabelle ausgegeben, zur Umrechnung des Ausschlags zur tatsächlichen Speichenspannung.

So braucht man eigentlich nur ein Tensiometer, aber mit den richtigen Kurven/Tabellen zu den einzelnen Speichentypen.

Gruß Martin
 
Sehe ich anders. Eine gleichmäßige Speichenspannung kann ich in jedem Fall erzielen. Ob sie jetzt ein paar Newton höher oder niedriger liegt, weil sich Sapim Laser und DT Revo marginal unterscheiden (wenn überhaupt?), dürfte verschmerzbar sein.

Sehe ich ähnlich. Zumal die Tensiometer eine Genauigkeit vorgaukeln, die wegen Materialschwankungen eh nicht eingehalten werden kann. Wenn eine Charge DT Comps plötzlich nur 1,75mm im Durchmesser hat, steht man da mit seinem Tensiometer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe vor, mit dem TM die Spannung der Speichen anzugleichen, nicht mehr und nicht weniger. Wozu sollte ich das Gerät dann eichen? Die Materialgrenze auszureizen habe ich auch nicht vor, ich finde es eher beruhigend, wenn mir als Diletanten mit der Erfahrung von 5-10 LRS ein bisschen Puffer bleibt, bevorr ich Materialmord begehe. Und dann reicht mir der Anhalt, den mir die mitgelieferte Tabelle liefert, vollkommen!

Wenn ich mehr will . so nach weiteren 10-20 LRS, hole ich mir ein anderes Meßgerät ... vielleicht sollte man die Kirche im Dorf lassen!

KAnn denn vielleicht einer von denen, die ein TM benutzen, seinen Algoritmus verraten ...? Die anderen mögen vielleicht kurz in einem anderen Thread wichtiges beitragen ;-)

Micha
 
Also ich habe vor, mit dem TM die Spannung der Speichen anzugleichen, nicht mehr und nicht weniger. Wozu sollte ich das Gerät dann eichen? Die Materialgrenze auszureizen habe ich auch nicht vor, ich finde es eher beruhigend, wenn mir als Diletanten mit der Erfahrung von 5-10 LRS ein bisschen Puffer bleibt, bevorr ich Materialmord begehe. Und dann reicht mir der Anhalt, den mir die mitgelieferte Tabelle liefert, vollkommen!

Wenn ich mehr will . so nach weiteren 10-20 LRS, hole ich mir ein anderes Meßgerät ... vielleicht sollte man die Kirche im Dorf lassen!

KAnn denn vielleicht einer von denen, die ein TM benutzen, seinen Algoritmus verraten ...? Die anderen mögen vielleicht kurz in einem anderen Thread wichtiges beitragen ;-)

Micha


Was sagt den dein Park Tool wieviel N hast du pro Speiche :confused: :D

Der Grund warum ein Tensio Geeicht werden sollte wurde mehrfach genannt. ;)
 
Was sagt den dein Park Tool wieviel N hast du pro Speiche :confused: :D

Der Grund warum ein Tensio Geeicht werden sollte wurde mehrfach genannt. ;)

Wie gesagt, ich bin der Meinung, das ich das nur wissen/machen muss, wenn ich an die max. Materialbelastung ran will, ich will aber nur eine gleichmäßige Speichenspannung erreichen! Ist das irgendwie ... anrüchig?

Meine Frage lautet: Muss das TM zum Abgleichen der Speichenspannung überhaupt geeicht werden?

Zweite Frage: Wer beschreibt mir sein Vorgehen?!

Micha
 
@ mipi:

Ich gehe folgendermaßen vor (gibt wahrscheinlich noch sinnvollere Wege, bin gerne offen für Vorschläge, aber einer muß ja mal den Anfang machen):
Zunächst wird eingespeicht, dann erst einmal ohne Tensio eine einigermaßen fühlbare Speichenspannung aufgedreht.
Dann gleiche ich die Speichenspannung an, ohne dabei schon auf die endgültige Spannung zu gehen. Das heißt ich komme (mit meinem völlig ungeeigneten Tensiometer, da auf andalusische Bratkartoffeln geeicht) zunächst vorne links und hinten rechts auf ca. 500 N und auf der anderen Seite auf das, was nötig ist, daß das Rad mittig läuft.
Dann schaue ich, daß das Rad einigermaßen rund läuft. Anschließend drehe ich bis knapp unter den Zielwert hoch, also ca. 800 N vl und hr, Gegenseiten was halt nötig ist. Dabei gehe ich in nicht zu großen, immer kleiner werdenden Schritten vor, dann zieht man sich nicht so sehr Höhenschläge rein.

Anschließend nochmal auf Rundlauf, dann auf die endgültige Speichenspannung gebracht. Jetzt bemühe ich mich, einen bestmöglichen Kompromiß aus Rundlauf und gleichmäßiger Speichenspannung zu erzielen.

Zwischendrin immer wieder abdrücken und kontrollieren, ob das Rad auch noch mittig läuft.
 
Der Felix arbeitet mit nur einem Tensiometer.
Allerdings habe ich mir die Messkurven an einer Zugprüfmaschine genommen.
Man nimmt also einen Satz Speichen und misst die Auslenkung am Tensiometer im relevanten Bereich.

Die ersten 200Laufräder, damals schon mit minc. 100Messungen pro laufrad habe ich übrigens auch mit den TM-1 gebaut. Als Reserve liegts hier immernoch.

Zum Arbeiten mit dem Tensio:
Nach dem Einspeichen und Vorspannen auf 50-70% der Zielspannung sollte, wenn sauber bearbeitet wurde, das Laufrad bereit mit weniger als +/-2mm Seitenschlag "rund" laufen.
Gute und steife Felgen laufen hier bereits deutlich runder.
Jetzt zentriere ich das Laufrad auf Rundlauf von +/- 0,25mm.
Im Folgenden geht es los mit der ersten Seite, die ich auf Speichenspannung angleiche, hier reichen auch erstmal +/-10%
Es folgt die Gegenseite.
Das laufrad hat nun wieder etwas mehr schlag und wird wieder auf Rundlauf zentriert.
So nähere ich mich dem Optimum in 2-4 weiteren Schritten

Zwischen den einzelnen Schritt und Seiten drücke ich immer wieder das laufrad beidseitig ab.
Das verteilt die eingebrachten Änderungen im Laufrad und sorgt dafür, dass sich Speichen und Nippel bereits beim Aufbau setzen, was später ein frühzeitiges Nachzentrieren verhindert.

Ich komm auf diese Weise am effektivesten vorran.
Hier sollte aber jeder seinen weg finden und ruhig auch etwas experimentieren. Solange man die schritte nicht zu groß wählt, hat man schnell und ohne Risiko ein Feedback vom Material.

Viel Spass beim Laufradbau!

Felix
 
Ja, unbedingt. Sonst kollabieren dir wie bei Hot C. die Laufräder schon beim rausschieben aus der Garage.

Mit dieser Gefahr muss man leben ... ;-))

Das Tensiometer sorgt immer wieder für heitere Glaubenskriege, auf jeden Fall danke ich Felix und dem Geisterfahrer ... so ähnlich hatte ich es mir auch gedacht! Und das mit der max. Spannung, da nehme ich die Tabelle und gesunden Menschenverstand!


  • Welche Seite spannt ihr vor, die straffe Zahnkranz- (oder Bremsscheiben-) Seite?
  • Erhöht / senkt sich beim Nachspannen der anderen Seite nicht auch die Spannung der vorgespannten Seite?
  • Wie sieht es aus, wenn jetzt noch die Mittigkeit korrigiert werden muss?
  • Was ist mit der "Entspannung" der Speichen durch leichtes Vor- und Zurückdrehen (nach Sheldon B., RIP)
Ich leg jetzt los (Hab "Ferien" :aetsch:) noch eine Frage an die Puristen, laut dem formidablen Speichenrechner EDD brauche ich : 263,5 zu 265,1 mm Speichen, da gehen doch 264 auf beiden Seiten gut, oder?

Für vorne berechnet er mir 266 mm, da komm ich doch mit den 264ern hin, oder?

Micha
 
Wie gesagt, ich spanne beide gleichzeitig. Kannst aber auch zunächst eine Seite spannen und dann auf die andere "rüberziehen". Dabei erhöht sich auch die Spannung auf der vorgespannten Seite.

Leichtes Vor- und Zurückdrehen mache ich Pi mal Daumen. Wenn ich merke, daß der Nippel schwergängig ist und sich die Speiche etwas mitdreht, dann drehe ich zunächst etwas zu weit und dann wieder zurück. Bei Messerspeichen würde ich das allerdings nicht machen, sondern diese gegenhalten.

Zur Speichenlänge: Welche Speichen verwendest Du? 2,0 - 1,5 - 2,0 ? Dann sollte es hinten wohl passen.
Von 266 auf 264 abrunden ist aber schon recht kurz.

Richtig gut wäre, eine Speiche zu verwenden, die es in ungeraden Längen gibt, dann könntest Du 263 und 265 nehmen.
 
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