Innenschlafsack lieber Fleece oder 'Hollofil'?

???

  • Fleece

    Stimmen: 1 25,0%
  • Hollofil

    Stimmen: 3 75,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4

nightwolf

Bremst nicht fuer Fische
Registriert
21. März 2004
Reaktionspunkte
12.875
Ort
au-dela de Grand Est
Hmm, nun die Frage steht im Prinzip oben.

Ich plane, mit zwei Schlafsaecken auf Tour zu gehen - einem leichten Daunenschlafsack, plus Innenschlafsack. Auf diese Weise bin ich variabel fuer sowohl laue Naechte wo es kaum unter 15° runtergeht und ich im Dreijahreszeitenschlafsack einen Hitzschlag erleiden wuerde (alternativ diesen offen lassen und ein 1A Reiseziel fuer Muecken abgeben) als auch fuer frostige Naechte wo der leichte Daunenschlafsack alleine inzwischen zu wenig ist (bin keine 20 mehr ? )
Passt auch gut von der Packerei her, alles easy so weit.
Das Zeugs hab ich auch alles schon.
Ich frage mich nur, welcher Innenschlafsack sinnvoller ist.
Ich hab einen aus Fleecematerial und einen mit 'bauschiger' Kunstfaser, so Hollofil-maessiges Material eben.

Kann da jemand seine Praeferenzen mitteilen? Bin etwas unschluessig.
Danke :wink:
 
Ich werfe Dir mal den Suchbegriff "vapor barrier liner" hin.
Hmm ja. Das ist so in etwa das, was ich bisher eh schon immer mit dabei hatte, naemlich ein duennes Inlet, das den Schmutz vom Daunenschlafsack fernhaelt. In 'dampfdicht' -worauf der Begriff hinweist- stelle ich mir das aber problematisch vor.
Dann schwimmt man ja hinterher im eigenen Saft.
Hier hat sich mal wer ausfuehrlich darueber geaeussert.
https://www.bushcraft-deutschland.de/thread/16038-schlafen-auf-wintertouren-vbl-vapor-barrier-liner/
Ein VBL dient einzig und allein als Dampfsperre, als blockierendes Medium zwischen Schlafsackinnenwand und Schläfer, um zu verhindern, dass die Kondenzfeuchte des Schläferkörpers in die Isolation des Schlafsackes gerät.
Dieses aber eben auch nur bei Langaufenthalten im Coldcamp, also Daueraufenthalten >3 Tage aufwärts, ohne Trocknungmöglichkeiten und tieferen Temps jenseits von -5° C.
Trifft also nicht wirklich zu. Eher schon ... ?
Hauptsächlich wird das Wort VBL gerne von halbwissenden in die Diskussion eingeworfen, um wissender dazustehen.
Biwaksack hab ich zusaetzlich sowieso dabei, fuer die genannten Notfaelle.
 
OK, dann kann ich nur noch aus meiner Erfahrung mit inlets mitteilen. Ich besitze einen Seiden Inlet und den finde ich auf der Haut sehr angenehm. Viel an Wärme bringt der aber nicht zusätzlich. Ist dann halt etwas seidiger ;-) und verstinkt den Schlafsack oder Quilt nicht so schnell. Aber als Kälteschutz tendiere ich gewichtstechnisch immer zum Biwaksack.
 
Dann schwimmt man ja hinterher im eigenen Saft.
Ja. Die Feuchtigkeit kann nicht raus und verdunsten. Verdunsten würde Wärmeenergie ziehen. Dünne Schicht Merinounterwäsche regelt. Wenn man sonstige Isolation entsprechend regelt schwitzt man nicht so viel. Manche Extrem-Ausdauer-Radler nehmen nur einen VBL mit, z.B. auch Lael Wilcox. Würde ich nicht tun, aber ich hätte einen dabei. Bevorzugt sogar Kleidung, also Oberteil und Unterteil mit Armen, so dass man ggfs. noch Klamotten drüberziehen kann.

Wenn eine Top-Quelle für Outdoor-Geschichten willst, dann empfehle ich den Blog von Andrew Skurka. Dessen Einschätzungen zu Ultraleicht-Weitwander-Ausrüstung würde ich denen der hiesigen Bushcrafter jederzeit vorziehen. Letztere sind ja eher aufs Schnitzen im Wald spezialisiert. ;)
 
OK, dann kann ich nur noch aus meiner Erfahrung mit inlets mitteilen. Ich besitze einen Seiden Inlet und den finde ich auf der Haut sehr angenehm. Viel an Wärme bringt der aber nicht zusätzlich. Ist dann halt etwas seidiger ;-) und verstinkt den Schlafsack oder Quilt nicht so schnell. Aber als Kälteschutz tendiere ich gewichtstechnisch immer zum Biwaksack.
Kann ich nur bestätigen. Taugt ausserdem gut als Mückenschutz wenn das Seiden Inlet eine Kapuze hat.
Als zusätzlichen Kälteschutz für Wintercamping verwende ich meinen Carinthia Explorer top mf. Diese Kombination reicht mir mit dem Cumulus lite line 200 bis minus 5°C.
 
Ich komme mit diesen Inlets nicht zurecht, bin aber auch ein sehr aktiver Schläfer, bei mir ist dann alles durcheinander, so dass man sich aus den ganzen kram rauskämpfen muss, nicht sehr toll, vor allen wenn man dann noch vermeintliche Frischlings Geräusche im Schlaf hört...

Ich nutze mittlerweile nur noch einen großen Sommerschlafsack (auch im Winter bei -15 Grad) mit Insektenschutz und einen Daunenquilt als Decke der mit der ISO matte verbunden ist, so das ich mich in meinen Säckle frei bewegen kann wie ich will, sollte das auch noch zu kalt sein kommen extra schichten Kleidung dazu. Aber meistens ziehe ich Nachts eher was aus als an. :D

Ich würde wenn ich kälteempfindlich bin das "Bauschigere" Material bevorzugen, wenn du weniger Kälteempfindlich bist, nimm das Normale Fleece. Vielleicht kannst ja mal ne Testübernachtung mit einer Fleecedecke als Inlet Ersatz machen und gucken ob dir das langt?

Biwaksäcke mag ich auch nicht mehr, dann lieber ein Tarp, in Hütten kann ich damit eine Zugluftsperre basteln oder aber auch ne "Schildkröte" bei Unwetter. :D

@VBL, da liegst in deinen eigenen Saft, da sollte man am besten Nackt rein, ist nicht jedermanns ding.

Wenn eine Top-Quelle für Outdoor-Geschichten willst, dann empfehle ich den Blog von Andrew Skurka. Dessen Einschätzungen zu Ultraleicht-Weitwander-Ausrüstung würde ich denen der hiesigen Bushcrafter jederzeit vorziehen. Letztere sind ja eher aufs Schnitzen im Wald spezialisiert. ;)

Ich bin mittlerweile ein paar Jahre aus der Bushcrafter Szene draußen, aber da sind auch sehr viele die aufs Gewicht achten, auch finde ich (ohne jetzt den Blog angeguckt zu haben!) das viele "Ultraleichtwanderer" es übertreiben, ich bin aber auch ein Komfort liebender Mensch und bin "nur" Leicht unterwegs, ich versuch dann lieber Material daheim zu lassen und durch "Skills" zu ersetzen. Mein Messer muss aber mit! :aetsch:Damit kann man Besteck oder aber auch Heringe schnitzen, bzw. je nach Messer auch zum Hoboholz machen "missbrauchen".

Hat man eine zu dünne ISO - Matte oder zu niedrigen R wert, kann ich mit Laub und / oder Nadelzweigen, ein komfortableren Untergrund bauen, sollte mein Tarp nicht ausreichen habe ich nen großen Müllsack der mir in der Tasche als Regenschutz dient, den ich mir bis fast zu 50% über meinen untere Körperhälfte ziehen kann, so habe ich nen extra Windstopper / Regenschutz falls es heftig Regnet / Schneit.

Da fällt mir ein, ich muss mir mal ein Shelter bauen und da drinnen übernachten.

Ich finde UL genauso Interessant wie Bushcraft / Survival kram und erlaube mir Überall Ideen zu klauen und zu testen. Da es den einen richtigen Weg nicht gibt bzw. jeder halt seinen eigenen finden muss. Ob jetzt Zahnbürstenabsäger oder Holzschnitzer, wir alle wollen doch nur das eine, die Natur hautnah am eigenen Leib genießen.
 
So ein VBL ist eine tolle Sache!
Ich habe mir mal für Wintertouren in Skandinavien eins gekauft, und nutze das jetzt aber auch hier im Spät- Herbst, Früh- Frühjahr und Winter, in Verbindung mit meinem leichten Daunenschlafsack, auch bei einem Overnighter.
Meiner Erfahrung nach erweitert das den Temperaturbereich des Schlafsackes erheblich, und ich finde das nicht unangenehm.
Im Winter hat man im Schlafsack ja eh lange Sachen an, dadurch hat man das VBL nicht auf der Haut, und das Gefühl des "im eigenen Saft liegen" hält sich sehr in Grenzen.

Ebenfalls sehr hilfreich bei Wintertouren ist ein Biwaksack, ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn mir nachts kalt ist, der Biwaksack dafür sorgt, dass mir eben nicht mehr kalt ist.

Ein Fleece- Inlett würde ich nicht nehmen, die finde ich sehr voluminös.
Ich habe auch ein Sea To Summit Reactor- Inlett, das funktioniert auch gut, und ist recht kompakt, allerdings schwer (ich meine so 500gr).
Seitdem ich aber mein VBL habe, nutze ich das Sea To Summit Reactor- Inlett nicht mehr.
 
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