Hinterrad versetzen

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Hallo, Fahrtechnik-Gurus, eine Anleitung zum Thema "Hinterrad versetzen in Spitzkehren" wäre sehr schön und vor allem auch, wie man sich da beim Üben rantasten kann.

Danke! Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
1. am flachen am parkplatz trainieren.
2. voraussetzung dafür sollte sein, daß man am stand balancieren kann.
3. zentral übern rad stehen.
4. vorderbremse kräftig ziehen, dabei das gewicht nach vorne verlagern
(sozusagen einen nose wheelie am stand machen)
5. es gibt immer eine schokoseite - sprich auf eine seite gehts dann fast automatisch - die andere is umso schwerer.
6. lenker z.b. nach links einschlagen, das hintere rad wird sich fast automatisch ausrichten und dabei hinten nach rechts ausschwingen.
7. langsam an schrägen üben - überschlagsgefühl, ausserdem muss man im alpinen gelände meist einen zusätzlichen niveauunterschied überwinden um das hinterrad aus dem wanderweg über z.b. einen wiesenabsatz zu schwingen.
 
Die Grundübung dürfte ja erstmal sein das man aus langsamer Fahrt bremst und versucht das Hinterrad einfach gerade hoch zu ziehen...wenn das auf 'ne brauchbare Höhe klappt kannst Du anfangen zu versuchen das Rad dabei zu versetzen. Es geht übrigens einfacher in die Richtung, wo der Fuß vorne ist, also rechter Fuß hinten, dann ist es leichter das Rad nach links zu versetzen - was nicht heißt das die andere Richtung nicht geht, ist nur etwas schwieriger...ich bekomme beide Richtungen prinzipiell hin, muss aber noch viel üben damit der Radius wesentlich größer wird. :daumen:

Stimmt, Lenker zu der Seite einschlagen wohin man nach der Drehung will - habe ich vergessen.
 
Hi,

als erstes denk ich, muß man unterscheiden Spitzkehre bergauf oder bergab. Bergab ist für den Anfang sicher die einfachere Variante.

Üben würd ich das so:

Beim Geradeausfahren:

Vorne Anbremsen, damit sich mal das Heck vom Boden hebt.

Das ganze immer bißchen steigern.

Wenn man das sicher und ohne "Angst" dabei drin hat,

versuch, wenn das Hinterrad sich in der Luft befindet, das Heck zu schwenken. Das kannst du errreichen indem du entweder das Gewicht verlagerst, oder den hinteren Pedalfuß zum Rahmen hin "drückst" -
somit verschiebst du das Heck zur Seite. Das ganze würd ich solange immer wieder üben, bis du ne 90 Grad Drehung drauf hast.

Dann kommst du bergab um jede Spitzkehre.

Bergauf ist das ganze bissl schwieriger,(es fehlt die vorwärtsbewegung, um das Hinterrad zu "lupfen"), man bekommt aber mit der Zeit so viel Gefühl fürs Rad, daß das irgendwann von selbst geht.
Hier bietet sich auch an. immer wieder den Bunny-Hopp zu üben.

Ganz wichtig beim Spitzkehren Fahren ist auch, wie man ne Kurve anfährt.

Dabei immer darauf achten, daß man die Spitzkehre so weit wie möglich außen anfährt, um dann nach innen rein zu ziehen.

Hoff ich hab das einigermaßen verständlich rübergebracht....

:D
 
Wie man sich an die Technik herantastet, wurde ja schon beschrieben.
Wichtig dabei ist, dass der eigentliche Impuls fürs Herumschwenken des Hinterrades aus der Hüfte kommt.
Das Einlenken des Vorderrades in die Kurve stellt sozusagen nur die Auftacktbewegung dar, mit der man den Körper "vorspannt" und die Fahrtrichtung vorgibt.
Sobald das Hinterrad abgehoben hat, dreht sich das gesamte Rad samt Fahrer quasi um den Steuerrohrbereich. Würde man dabei weiterhin den Lenker in die Kurvenrichtung eingeschlagen lassen, würde man nur einen Endo schaffen.
Daher ist es wichtig, dass man die Rotation durch Gegenlenken kontern muß.
pjefkooojbgg.jpg
Hier versuche ich, eine Serpentine nach links zu befahren.
Man erkennt gut, dass mein Lenker nach rechts eingeschlagen ist.
Das Durchfahren der Serpentine gelingt dann, indem man Druck auf das kurveninnere Lenkerende gibt und die Vorderradbremse dosiert öffnet.
 
die meisten versetzen das hinterrad wo es teilweise noch gar nicht notwenig wär. bevor man hinterräder versetzt sollte man vielleicht balancieren mit ausgleichshüpfern (vorder, hinterrad und beide gleichzeitig) lernen. das bringt sehr viel im gelände.

fürs hinterradversetzen ist die beste übung ist meiner meinung nach ein 180er roll out in der ebene. wenn man sich zum ziel macht den sauber auszuführen dann lernt man lange genug auf dem vorderrad zu stehn und vor allem lernt man durch die 180 grad das einlenken womit das hinterrad quasi wie von selbst ums eck schwingt.
andere übungen die was bringen wie zum beispiel langsame und kontrollierte endos bergab machen einfach zuwenig spass als dass man genügend motivation hätte um es regelmässig zu üben.
 
Im Prinzip ja aber auch nein.
Endos, 180er (von mir aus auch aus dem Stand), rock-walk etc. beherrsche ich im Schlaf.
Und doch ist ne Serpentine ne ganz eigene Welt.

Es kommt ja auf ein kontrolliertes übers Vorderrad durch die Kurve fahren an.
Und das kann man mit nem 180er nicht üben (der is halt die Grundlage).
Man könnte auf nem breiten Weg bergab versuchen, mit nem gebremsten Endo ne leichte Kurve zu fahren, oder so?
Naja, wie bei allem heir, einfach üben, üben, üben ;)
 
Es kommt ja auf ein kontrolliertes übers Vorderrad durch die Kurve fahren an.

Wobei dass die Kür und nicht die Pflicht beim Spitzkehrenfahren ist.

Den 180er in der Ebene hatte ich schon länger ganz gut drauf, aber erst ein Besuch am Monte Stino hatte genug Übungskehren, damit das Umsetzen bei mir jetzt ganz gut funktioniert. Das Umsetzen in starkem Gefälle dosiert auszuführen ist schon etwas anders als auf nem Parkplatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Endo: Vorderrad blockieren und das Hinterrad anheben, meist aus geringer Fahrt vollzogen. Dann kann man für meist kurze Zeit auf den Vorderrad stehen, ähnlich dem Stoppie.
 
Na, die Spitzkehren die Du jz wohl meinst, bei denen wird einfach geschlampert ;)

Da geht das Ganze recht flott, HR hoch, rum, klatsch.
Trotzdem muß man ein kurzes Stück nur auf dem VR rollen.
Und das Stück befindet sich bei Spitzkehren dann teilweise auch noch genau in der Falllinie.

Dass man nicht ständig das HR lupfen muß, da geb ich Dir vollkommen recht.
Irgendwie wird die Technik ja auch gerade hier im Forum sehr gehypt.
Wenn man so in den Singletrail-Thread guckt, da wird ja schon teilweise geradeaus versetzt (und damit mein ich jz nich die unzähligen Nose-wheelie-pics ;)).

Und je nach Gegend kann es auch sein, dass man garnicht mit Spitzkehren in Berührung kommt.
So war es bei mir auch und ich dacht mir immer, wozu der Driss?
Bis dann mal bei einer Tour auswärts das Aha-Erlebnis kam, dass das doch zu gebrauchen ist.
Seitdem üb ich das halt immerwieder mal, auch um meine Nicht-Schokoladenseite zu trainieren.

Hab ich eigtl. schon erwähnt, dass man das Ganze von Anfang an immer schön in beide Richtungen üben sollte :D

Naja, soviel zu meinen Erfahrungen mit dieser Technik.
Ciao...
 
Und je nach Gegend kann es auch sein, dass man garnicht mit Spitzkehren in Berührung kommt.
So war es bei mir auch und ich dacht mir immer, wozu der Driss?
Bis dann mal bei einer Tour auswärts das Aha-Erlebnis kam, dass das doch zu gebrauchen ist.
Seitdem üb ich das halt immerwieder mal, auch um meine Nicht-Schokoladenseite zu trainieren.

Hab ich eigtl. schon erwähnt, dass man das Ganze von Anfang an immer schön in beide Richtungen üben sollte :D
(...)

...ging mir genauso:D Aber Übung macht den Meister, dann muss man halt dorthin fahren, wo es die Dinger gibt. Denn die Gegend in der man lebt, prägt schon auch den Fahrstil.
 
is gar nicht schlecht zum trainieren auch in kehren zu versetzten die normal zu durchfahren wären. So kommt man eher auf die nötige stückzahl und gewinnt sicherheit. Die parkplatzübungen sind aber auch sehr wichtig denn das gleichgewicht aufm bike is der schlüssel zum versetzen in steilem und schwierigem gelände.
 
Um zuhause bzw im winter zu üben machen wir das so:







Die Stufe und höhe ist durch paletten in 15cm schritten einstellbar, der winkel der kehre und die befahrbare spur durch Brettbreite und verstellen des Brettes ;-)
Macht immer laune und wenn man ein Dach hat auch bei regen und im winter.
 
Seeehr nett, Schreiner! Und ja - vielleicht ist es auch schwieriger - aber dann wirds draussen aufm Trail umso leichter! ;)

Ich muss mal in den Keller schauen... da liegen noch bestimmt ein paar Paletten rum!

G.
 
Ist nicht wirklich einfacher, vor allem wenn man nur noch ein 120mm breites brettel als kehre nimmt ;-)

das schwerste ist der absatz, die "scharfe" kante lässt den vorderreifen auch mal wegschmieren und man landet auf der schnauze.
Wie neulich ein Kumpel aus Österreich meinte " locker anfahren und ganz einfach beherzt am Lenker ziehen"
Das viele üben hat aber immerhin so viel gebracht das wir am WE endlich eine seid vielen versuchen als "unfahrbar" angesehene Kehre auf S4 niveau als "geht doch ganz einfach" abhaken konnten.

und es gibt noch viel mehr was man in ein paar min aus Holz basteln kann.

Gleichgewicht ist immer gut
 
@525Rainer: Hab ichs eigentlich schon mal gesagt? Falls nicht:
Extrem coole Videos (in Deiner Signatur).
Schick dass "Ronja vs. Nicolai" mal dem Kalle, der freut sich sicher!

@all: Sorry für off topic!

LG, Anselm
 
beschreib doch mal bitte

ein 180er roll out in der ebene

und wie bzw. mit welchen Übungen man sich daran annähern kann
180 roll out war ein trick den hans rey in seinem no way rey buch (referenz, absolute empfehlung) beschrieben hat. man versetzt das hinterrad um 180 grad, drückt sich an der gabel etwas ab und nutzt den schwung um in einem bogen rückwärts auszurollen.

der haupteffekt bei dem trick ist dass man ihn nicht mit viel geschwindigkeit machen kann. man lernt also das hinterrad kontrolliert abzuheben und präzise abzusetzen weil sonst der darauffolgende roll out nicht funktioniert. wenig geschwindigkeit heisst dass man den trick mehr mit dem körper als mit der bremse macht.

in meinem steinbruch video kommt bei 0.50 eine szene wo ich das hinterrad versetze ohne dass es bergab geht und ohne dass ich fahrend einlenken kann um schwung zu holen. da muss alles vom druck auf den lenker und gewichtsverlagerung kommen.

[ame="http://www.vimeo.com/6252551"]steinbruch 1.0 on Vimeo[/ame]
 
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