- Registriert
- 3. März 2021
- Reaktionspunkte
- 5
Liebe Mountainbike-Kollegen,
Ich bin 48 Jahre alt und habe mir vorige Woche beim Biken den Oberschenkel gebrochen (Fermurschaftspiralfraktur). Wenn ich wieder laufen kann, möchte ich natürlich auch so bald wie möglich wieder aufs Bike - dazu muss ich allerdings erst den Unfall aufarbeiten.
Habe mir vor Jahren mal das Schlüsselbein gebrochen, und der Umstand, dass ich einen Salto geschlagen habe, als ich bei hohem Tempo eine Hand vom Lenker genommen habe (hatte damals einen Schlag aufs Vorderrad bekommen und keine Chance mehr zu reagieren), hat mir sehr "geholfen". Mir war schnell klar, dass mir das nicht noch einmal passiert, wenn ich in Zukunft die Hände am Lenker behalte - damit war der Wiedereinstieg verhältnismäßig einfach.
Dieses Mal wird es schwieriger, weil der Unfall eher unter "dumm gelaufen" fällt: Mäßiges Tempo, im Vorfrühlingsmatsch auf einem leicht seitlich weghängenden Wiesenweg weggerutscht und auf eine harte Bodenkante gefallen. Bruch durch Hebelwirkung (Punkteinschlag auf die exponierteste Stelle des Knochens, anstatt den Sturz großflächig auf dem Schenkel zu verteilen), eventuell habe ich auch einen Stein erwischt (Unfallstelle schaue ich mir noch an, wird aber noch Wochen dauern, bis ich es dorthin zurückschaffe).
Das Blöde ist, dass es wohl auch nicht reichen wird den Unfall zu verdrängen und darauf zu setzen, dass man ja auch nicht zweimal im Lotto gewinnt: Im Unterbewussten ist jetzt erstmal die Angst vor dem rutschigen Untergrund abgelegt, und wenn ich das nächste mal wieder in so eine Situation komme, ist die Erinnerung vermutlich ganz schnell wieder da und könnte mich dann auch zu einer fatalen Fehlreaktion verleiten (auf rutschigem Untergrund sollen panische Lenk- und Bremsmanöver ja eher schlecht für die Gesundheit sein).
Vielleicht hatte ja jemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen und kann mir einen Rat geben, wie ich aus dem Unfall eine Lernerfahrung mache und wieder aufs Rad komme.
Oder vielleicht könnt ihr mir auch bei der Suche nach einem Material/Setup helfen, bei dem der Abgang gar nicht erst passiert wäre. Momentan mache ich mir jedenfalls Gedanken, die ich mir wohl schon viel früher hätte machen sollen. War halt bisher nie so der Materialtüftler und habe die Schwalbe Racing Ralph (2,1 Zoll Breite), mit denen das Rad kam, einfach irgendwann durch neue Racing Ralph ersetzt. Und weil auf dem Mantel behauptet wird, dass man die zwischen 2.5 und 4 psi aufblähen soll, habe ich auch immer brav bis 3psi gepumpt. Warum auch nicht - Biken hat ja immer spaß gemacht.
Nachdem ich mich gestern ein bisschen eingelesen habe, überlege ich, vorne dauerhaft einen (nicht allzu spezialisierten) Matschreifen aufzuziehen, z.B. Maxxis Shorty. Über die Reifenbreite denke ich auch nach (vielleicht 2,4 statt 2,1) wobei mir bewusst ist, dass zu breite Reifen bei Matsch kontraproduktiv sind - aber vielleicht wäre das ja noch ein guter Kompromiss. Reifendruck probehalber auf 2,2 bar und für die Feinabstimmung schauen, was mir behagt.
Und ich denke auch zähneknirschend über meine heißgeliebten Schimanoclips nach (hätte ich ohne die Clips noch reagieren können?). Gibts da vielleicht was "Neues", bei dem man nur vertikal geklippt ist und horizontal keine Einschränkung hat?
Möchte definitiv noch über meinen 60er hinaus biken gehen, und vielleicht ist das ja ein guter Anlass, die entsprechenden Weichen zu stellen. Stützräder müssen jetzt nicht unbedingt sein, sehr wohl aber ein Setup, bei dem ich einigermaßen Herr meines eigenes Risikos bin. Meine Leidenschaft ist das Bergauffahren - aber dann muss man ja auch wieder runter. Bergab macht natürlich auch Spaß, aber ich bin jetzt keiner, der da die Grenzen sucht - würde daher schon genügen, wenn die mich nicht von alleine finden.
Danke!
PS: Knochendichtemessung mach ich noch, aber der Operateur meinte, der Bruch sah eher nach roher Gewalt und nicht nach schlechtem Knochen aus.
Ich bin 48 Jahre alt und habe mir vorige Woche beim Biken den Oberschenkel gebrochen (Fermurschaftspiralfraktur). Wenn ich wieder laufen kann, möchte ich natürlich auch so bald wie möglich wieder aufs Bike - dazu muss ich allerdings erst den Unfall aufarbeiten.
Habe mir vor Jahren mal das Schlüsselbein gebrochen, und der Umstand, dass ich einen Salto geschlagen habe, als ich bei hohem Tempo eine Hand vom Lenker genommen habe (hatte damals einen Schlag aufs Vorderrad bekommen und keine Chance mehr zu reagieren), hat mir sehr "geholfen". Mir war schnell klar, dass mir das nicht noch einmal passiert, wenn ich in Zukunft die Hände am Lenker behalte - damit war der Wiedereinstieg verhältnismäßig einfach.
Dieses Mal wird es schwieriger, weil der Unfall eher unter "dumm gelaufen" fällt: Mäßiges Tempo, im Vorfrühlingsmatsch auf einem leicht seitlich weghängenden Wiesenweg weggerutscht und auf eine harte Bodenkante gefallen. Bruch durch Hebelwirkung (Punkteinschlag auf die exponierteste Stelle des Knochens, anstatt den Sturz großflächig auf dem Schenkel zu verteilen), eventuell habe ich auch einen Stein erwischt (Unfallstelle schaue ich mir noch an, wird aber noch Wochen dauern, bis ich es dorthin zurückschaffe).
Das Blöde ist, dass es wohl auch nicht reichen wird den Unfall zu verdrängen und darauf zu setzen, dass man ja auch nicht zweimal im Lotto gewinnt: Im Unterbewussten ist jetzt erstmal die Angst vor dem rutschigen Untergrund abgelegt, und wenn ich das nächste mal wieder in so eine Situation komme, ist die Erinnerung vermutlich ganz schnell wieder da und könnte mich dann auch zu einer fatalen Fehlreaktion verleiten (auf rutschigem Untergrund sollen panische Lenk- und Bremsmanöver ja eher schlecht für die Gesundheit sein).
Vielleicht hatte ja jemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen und kann mir einen Rat geben, wie ich aus dem Unfall eine Lernerfahrung mache und wieder aufs Rad komme.
Oder vielleicht könnt ihr mir auch bei der Suche nach einem Material/Setup helfen, bei dem der Abgang gar nicht erst passiert wäre. Momentan mache ich mir jedenfalls Gedanken, die ich mir wohl schon viel früher hätte machen sollen. War halt bisher nie so der Materialtüftler und habe die Schwalbe Racing Ralph (2,1 Zoll Breite), mit denen das Rad kam, einfach irgendwann durch neue Racing Ralph ersetzt. Und weil auf dem Mantel behauptet wird, dass man die zwischen 2.5 und 4 psi aufblähen soll, habe ich auch immer brav bis 3psi gepumpt. Warum auch nicht - Biken hat ja immer spaß gemacht.
Nachdem ich mich gestern ein bisschen eingelesen habe, überlege ich, vorne dauerhaft einen (nicht allzu spezialisierten) Matschreifen aufzuziehen, z.B. Maxxis Shorty. Über die Reifenbreite denke ich auch nach (vielleicht 2,4 statt 2,1) wobei mir bewusst ist, dass zu breite Reifen bei Matsch kontraproduktiv sind - aber vielleicht wäre das ja noch ein guter Kompromiss. Reifendruck probehalber auf 2,2 bar und für die Feinabstimmung schauen, was mir behagt.
Und ich denke auch zähneknirschend über meine heißgeliebten Schimanoclips nach (hätte ich ohne die Clips noch reagieren können?). Gibts da vielleicht was "Neues", bei dem man nur vertikal geklippt ist und horizontal keine Einschränkung hat?
Möchte definitiv noch über meinen 60er hinaus biken gehen, und vielleicht ist das ja ein guter Anlass, die entsprechenden Weichen zu stellen. Stützräder müssen jetzt nicht unbedingt sein, sehr wohl aber ein Setup, bei dem ich einigermaßen Herr meines eigenes Risikos bin. Meine Leidenschaft ist das Bergauffahren - aber dann muss man ja auch wieder runter. Bergab macht natürlich auch Spaß, aber ich bin jetzt keiner, der da die Grenzen sucht - würde daher schon genügen, wenn die mich nicht von alleine finden.
Danke!
PS: Knochendichtemessung mach ich noch, aber der Operateur meinte, der Bruch sah eher nach roher Gewalt und nicht nach schlechtem Knochen aus.