Hilfe bei Wartung von Bulls King Cobra XTR

Registriert
3. Oktober 2012
Reaktionspunkte
5
Hallo zusammen,

mein Drahtesel soll endlich einmal richtig gewartet und gepflegt werden - natürlich in Eigenregie, sonst wird man arm und bleibt man doof. :D

Das Fahrrad ist rund 7 Jahre alt, die Laufleistung ist unheimlich schwer einzuschätzen - vielleicht 10.000km? Ich habe keine Ahnung. Wegen anhaltender Kniegelenksprobleme hält sich die Jahresfahrleistung jedenfalls in Grenzen.

Zu den Problemen:

1) Das Fahrrad ist leider ein ziemliches Sammelsorium aus Shimano Bauteilen unterschiedlichster Qualitäten, daher fällt mir die Auswahl der richtigen Bauteile nicht leicht. Ich würde mich über Verbesserungsvorschläge mit den größten, subjektiv spürbaren Vorteilen gegenüber den Originalbauteilen freuen.

Hier eine Übersicht aus einem Preisvergleich, wobei mir manche Bauteile noch immer unbekannt sind (Kassette?).
Gabel: RockShox Dart 2
Schaltwerk: Shimano XTR, 27-Gang
Umwerfer: Shimano Deore XT
Schalthebel: Shimano Deore LX
Kurbelsatz: Shimano Alivio
Bremse: Shimano M 421V-Brakes mit Deore LX Bremshebeln
Felgen: Rigida ZAC 19 Hohlkammerfelgen
Reifen: Tioga Factory XC Slick
Naben: Shimano Deore XT


2) Irgendetwas knackt im Kurbeltrieb unter Last. Da noch die erste Kette verbaut ist und manches Ritzel nicht gänzlich verschleißfrei ist, vermute ich den Übeltäter hier. Werde morgen die Kettenlängung messen, das Spiel der Röllchen der einzelnen Kettenglieder kommt mir aber spanisch vor.
Wäre eine einfache Shimano HG53 die richtige Kette? Hinten habe ich 9 Ritzel, vorne 3.

3) Die Felgen haben leichte Seitenschläge - bei einer V-brake sehr ungünstig. Ist es unbedenklich ohne weitere Messinstrumente Seitenschläge im Bereich von ca. 1mm durch die Speichen auszugleichen? Habe es heute bereits an der Hinterradfelge mit vollem Erfolg, aber halt nach Augenmaß, probiert und möchte den optisch einwandfreien Lauf auch gerne am Vorderrad erzielen.
Drehung der Speichennippel: max. +1

4) Die hinteren Bremsbacken waren nicht richtig montiert (d.h. nicht sauber auf dem Felgenhorn zentriert) und sind entsprechend seltsam verschlissen. Zudem ist der hintere Bremszug deutlich schwergängiger als der Vordere. Klar, die Ummantelung ist länger und entsprechend mehr Reibfläche steht zur Verfügung - hilft dennoch ein neuer Bremszug?
Kann ich diese Beläge verwenden und bedenkenlos mit den Felgen kombinieren? Etwas bessere Fadingstabilität wäre auch nicht falsch (sehr geil, wenn man das zum ersten Mal beim Rad hat :D).
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?products_id=11931

Wie montiert ihr die Beläge? Legt ihr die Beläge leicht mittels Bremshebel an die Felge an und zieht sie dann fest?

5) Die Gabel treibt mich in den Wahnsinn. Dank Superlube Teflon-Spray ist das Losbrechmoment zwar deutlich gesunken, aber wirklich schön ist das noch immer nicht. Liegt hier ein Defekt vor oder ist das Ding Murks? Das Problem besteht seit Kauf des Rades. Immerhin passt jetzt Zug- und Druckstufe - der ZEG Handel war nicht in der Lage die Gabel halbwegs zu justieren.


Herzlichen Dank für eure Hilfe. :)

Gruß,
Phil
 
Das beste Preis-/Leistungsverhältnis haben m. E. Deore-Teile. Wenn Du ziemlich alles, was Du neu kaufen musst, aus der Gruppe nimmst, passt das schon.

Tauschen würde ich nach 7 Jahren und 10.000 km den Antrieb komplett, also Kurbel, Kassette, Kette. Die Züge und Zughüllen dürfen nach der Zeit auch mal neu.

Bremsbeläge würde ich nicht von Shimano nehmen, sondern lieber felgenfreundlichere - Swissstop, Koolstop o.ä. Also z. B. lieber noch sowas als die von Dir verlinkten Shimano.

V-Brakes: So ähnlich gehe ich auch vor. Wichtig ist, dass die Beläge wirklich sauber parallel und mit ganzer Fläche auf der Bremsflanke aufsetzen.

Zentrieren: Geht zur Not auch im Rahmen. Rechts und links einen Zahnstocher hingeklebt als improvisierter Messfühler und dann sehr vorsichtig immer nur mit Vierteldrehungen arbeiten. Ohne Messinstrument und Erfahrung kann es allerdings sein, dass Du das Rad zwar einigermaßen rund bekommst, aber nach kurzer Zeit wieder dasselbe Problem hast. Im Zweifel zu einem guten Schrauber geben. Bei vielen Händlern wird das auch einfach nur hingepfuscht.

Gabel: Zieh Dir mal die Serviceanleitung. Eigentlich läuft die über interne Schmierung und nicht über Teflonspray. Vielleicht ist da alles rausgewaschen und sie läuft trocken.
 
Hallo,

danke für deine Antwort! Dann will ich mal eine kleine Einkaufsliste erstellen:

Bremsbeläge 2x:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=321_113_115&products_id=2864

Seilzüge (beide, d.h. vorne und hinten komplett im Set enthalten?):
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=163_443&products_id=11634

Kassette:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?cPath=31_74_603&products_id=3790

Kette:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?products_id=788
oder: http://www.cnc-bike.de/product_info.php?products_id=1378

Kurbel:
http://www.cnc-bike.de/product_info.php?products_id=9474

Passt das soweit? Kann ich vielleicht aus Kostengründen einfach nur die verschlissenen Ritzel tauschen? Von der Kasette haben nur die Ritzel 4-7 Verschleißspuren, der Rest ist in einem guten Zustand.

Gruß,
Phil
 
Mir sind keine Unterschiede zu einer MTB Kurbel bewusst - vielleicht kannst du hier Licht ins Dunkel bringen.
Die originale Übersetzung hat 44/32/22 Zähne, die Kassette 32/28/24/21/18/16/14/12/11. Ich halte die Übersetzung für ganz brauchbar und würde dort gerne bleiben.

Leider habe ich feststellen müssen, dass meine Kurbel offensichtlich einen Seitenschlag hat?! An einer bestimmten Stelle schleift die Kette am Arm des Umwerfers. Ist die Lagerung schuld bzw. benötige ich tatsächlich eine neue Kurbel samt Lagerung oder wären neue Lager und einzelne Kettenblätter eine Option? Sowohl das große als auch das kleine Kettenblatt sind vom Verschleiß noch ordentlich, ich kann allerdings nicht so richtig einschätzen, was das genau schlägt...

Eine gute neue Kurbel samt Lagern ist ja nicht gerade preiswert...

Gruß,
Phil
 
Zuletzt bearbeitet:
Seitenschläge bei den Laufrädern korrigieren geht wunderbar bei V-Brakes wenn man einfach die Bremsen zu Hilfe nimmt. Auf einer Seite den Bremsbalg mit der Schraube so nah an die Felge bringen, dass es gerade so nicht schleift, und dann dort korrigieren wo es doch tut. Bei Bedarf dann auf die andere Seite wechseln mit der Federspannung der Bremse.
Höhenschläge kann man so natürlich nur schwer identifizieren, aber das geht auch mit jeder anderen do-it-yourself Methode nicht so wirklich. Da braucht man schon nen Zentrierständer.
 
So habe ich es auch gemacht - funktioniert wunderbar. :)
Habe allerdings probiert durch das Lösen der gegenüberliegenden Strebe die Gesamtspannung ungefähr gleich zu halten und Höhenschläge somit weitestgehend zu vermeiden. Letztere sind aber nicht so schlimm und werden im geringen Maße vom Reifen ausgeglichen. Eine schleifende Bremse stört mehr.

Gruß,
Phil
 
Mir sind keine Unterschiede zu einer MTB Kurbel bewusst - vielleicht kannst du hier Licht ins Dunkel bringen.
Die originale Übersetzung hat 44/32/22 Zähne, die Kassette 32/28/24/21/18/16/14/12/11. Ich halte die Übersetzung für ganz brauchbar und würde dort gerne bleiben.

Geht mir genauso, finde ich ideal für gemischtes Terrain. Die von Dir verlinkte Kurbel hat aber deutlich größere Kettenblätter. Und sie hat nur 170mm lange Kurbelarme. Je nachdem wie groß Du bist und an was Du Dich gewöhnt hast, ist die möglicherweise etwas zu kurz.

Leider habe ich feststellen müssen, dass meine Kurbel offensichtlich einen Seitenschlag hat?! An einer bestimmten Stelle schleift die Kette am Arm des Umwerfers. Ist die Lagerung schuld bzw. benötige ich tatsächlich eine neue Kurbel samt Lagerung oder wären neue Lager und einzelne Kettenblätter eine Option? Sowohl das große als auch das kleine Kettenblatt sind vom Verschleiß noch ordentlich, ich kann allerdings nicht so richtig einschätzen, was das genau schlägt...

Eine gute neue Kurbel samt Lagern ist ja nicht gerade preiswert...

Finde ich eigentlich doch, verglichen damit, was einzelne Kettenblätter kosten. Die hier ist bereits um Längen besser als Deine alte und absolut ausreichend.

Gruß,
Phil

Einzelne Ritzel (-gruppen) zu tauschen ist leider nur bei der XTR möglich. Bei den günstigeren Kassetten gibt's nichts einzeln.

Die Einkaufsliste passt im übrigen.
 
Achso, dann hast du natürlich recht - ich möchte bei der genannten Übersetzung bleiben, daher fällt die Kurbel wohl weg. Ich kann leider nicht so wirklich einschätzen, wie spürbar die Übersetzungsänderung tatsächlich ist. Prozentangaben helfen hier auch wenig; wenn man sich dann nicht mehr wohl fühlt, ist einem auch nicht geholfen.

Andererseits fahre ich die Ritzel 1-3 der Kassette praktisch nie, vielleicht wären ein paar Zähne mehr auf der Kurbel gar nicht so falsch...

Habe noch eine ganz andere Frage: müssen die Naben nicht mal gereinigt und neu gefettet werden? Beim Leerlauf im Montageständer (3x Unterstellböckchen :D) höre ich leichte Schleif-/Kratzgeräusche.

Habe jedenfalls probiert die alten Teile noch einmal richtig zu justieren, einen neu entdeckten, aber sichtlich ausgeprägten Höhenschlag am Hinterrad weitestgehend ausgeglichen, und alles gereinigt und frisch geölt. Hatte den Eindruck ich habe ein neues Farhrrad. :eek::D

Erstaunlich, was man alleine durch Sorgfalt bei der Einstellung rausholen kann - obwohl an manchen Stellen definitiv Handlungsbedarf besteht.

Gruß,
Phil
 
Zurück
Oben Unten