Guten Morgen!
Das Renne ist überstanden. Es geht tatsächlich! 24 wach und nebenher radeln.
Als einzige Frau die als Einzelfahrerin am Start war, habe ich in meiner Klasse natürlich gewonnen, bin aber in der Geseamtwertung auf Platz 5 oder 6! Die Wertung ist noch nicht online und gestern war mir das sowas von Wurscht!
Insgesamt habe ich 307,4 km und 8120 hm in 58 Runden zurückgelegt. Mein modernes Antiquariat (13-14 Jahre alter Specialized Stump Jumper Fully mit 65 mm) hat sich super geschlagen! Außer einer gelängten Kette und einem
Schlauch habe ich kein Material auf dem Gewissen.
Ich fand die Strecke hart. Es ging die 140 hm der Runde an einem Stück hoch und wieder runter. Der Downhill war sehr anstrengend. Fast die gesamten hm gingen über einen kurvigen feuchten Wurzeltrail. Erholung sieht eindeutig anders aus.
Nach dem Start lief es pausentechnisch sehr gut. Mein Rhythmus war so 3,5-4 Stunden fahren, Brötchen anreichen lassen, kurz dehnen und dann weiter. Nachts konnt ich das nicht aufrechterhalten. Da mußte ich ganz klar zusammenkürzen. 3 Runden fahren, dann Pause. Die Nacht war hart. Richtig hart!
Mir kam es eindeutig zugute, daß in der Nacht weniger Fahrer auf der Strecke waren. So konnte ich mich nur mit mir selbst beschäftigen. Meine Betreuer (die weltbesten wohlgemerkt!) haben sich abgewechselt und bei 5°C an der Strecke ausgeharrt, um mich in meinen Pausen zu bespaßen. Mit Sonnenaufgang wurde es etwas besser, aber kräftetechnisch war eine Verlängerung der Fahrzeiten nicht mehr drin. Essen ging eigentlich auch nicht mehr. Die Vorstellung etwas zu kauen war mir echt zuwieder. Und nen Brei schlucken wäre noch ekliger gewesen. Meine Ernährung bestand dann aus Powerbar-Riegeln (die kann ich mir schön in die "Backentasche" stecken und so nach und nach schlucken) und Cola. Das ging.
Was ich toll fand, war das Verhalten der schnellen Fahrer auf dem Trail in der Nacht. Da ging es tatsächlich mit Rücksichtnahme, ohne Brüllen und mit Danke und Bitte zu überholen. Allerdings war das nach Sonnenaufgang auch schon wieder vorbei. Da konnte man froh sein, wenn einer angekündigt hat, wo er vorbeifährt...
Abschließend kann ich sagen: Für mich war es eine tolle Grenzerfahrung. Die letzten 4-5 Stunden hätte ich eindeutig keine bessere Leistung hinlegen können. Ich habe auch darauf verzichtet, die letzte Runde noch zu fahren. Es hat einfach gereicht!
Ob ich es noch mal machen würde... Ich glaube eher nicht.
Ich möchte auf jeden Fall auch nochmal meine Betreuer erwähen. Sie haben mich bespaßt, gefüttert, mein Bike gepflegt. Dafür bekamen sie einen Wohnwagen und einen gut gefüllten Kühlschrank. Sie saßen am Streckenrand und hatten Spaß!
LG
Das Schaf