Herzinfarkt - wer hat Erfahrungen für mich

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Hallo,
Bin 49 Jahre alt, 90kg bei 1,88m und hab bisher so 60 km tagestouren mit 1200 hm gefahren. Allergrößtes Ziel für nächstes Jahr war ein alpencross mit ca. 12000 hm in 8 Tagen gewesen. Leider hatte ich vor 6 Wochen einen Herzinfarkt und die Ärzteschaft meint, daß ich das mountainbiken nun vergessen sollte. Ausdauersport mit einer moderaten herzfrequenz ist nun eher mein Ding. Grundsätzlich bin ich mal recht froh, daß mich die Ärzte kurzfristig wieder "fremdstarten" konnten. Mit dem Ausdauertraining hab ich bereits 2 Wochen nach dem Infarkt angefangen und während der REHA weiter ausgebaut. Bin schon wieder bis zu 4 Stunden mit dem Tourenrad unterwegs. Aber hält nur in der Ebene mit max. 120 Hf. Wenn man südl. von Rosenheim wohnt ist das gar nicht so einfach. (Inndamm, Ro-Kiefer. und Retour ist nicht prickelnd)
Hat jemand Erfahrungen mit Herzinfarkt und kann mich mental ein wenig aufbauen. Seh mir ständig die Videos an und kann mich mit dem Gedanken nicht mehr MTB zu fahren gar nicht abfinden. Hatte mich schon so auf das Winter- biken mit den Spikes gefreut.
Merci
 
Hi,

überlege mal ein E-Bike zu nehmen. So könntest Fu die Leistungsspitzen glätten. Und zrotzdem MTB fahren.

Ich habe aber überhaupt keine medezinischen Erfahrungen mit Herzinfakt. Alsomauch keine Ahnung wie hoch die Belastung sein darf.

War nur so ein Gedanke

Thorsten
 
Hallo Thorsten,
Danke für den Tipp. Wäre wirklich nur die allerletzte Alternative.
Wenn man hier und in anderen medien die Einträge und Meinungen zu den eBikes ließt, hat man Angst unterwegs gelyncht zu werden.
 
Hallo Thorsten,
Danke für den Tipp. Wäre wirklich nur die allerletzte Alternative.
Wenn man hier und in anderen medien die Einträge und Meinungen zu den eBikes ließt, hat man Angst unterwegs gelyncht zu werden.

Ich glaube bei Leuten wie dir verbietet sich so ein Verhalten. Genau dafür finde ich sind E-Bikes gemacht. Nur die Schwemme an Leuten die einfach keinen Bock auf abstrampeln haben und mit den schweren Bikes in Terrain vordringen in dem sie nix zu suchen haben machen mir Sorgen. Zusätzlich zu der Gefahr der sie sich aussetzten, kommt noch dazu, dass diese Leute der ganzen Diskussionen zwischen Wanderern und Bikern um Trailverbote neues Futter geben.

Aber das soll hier nicht Thema sein ;)

Erstmal finde ich es toll dass du dich überhaupt nach so kurzer Zeit wieder damit befassen magst!

Wenn es kein E-Bike werden soll, denke ich du solltest erstmal mit leichten Laufeinheiten/Rennradeinheiten loslegen und schauen wie es läuft. Die Belastungsspitzen beim MTB sind denk ich zu doll für den Anfang. Aber auch ich bin kein Herspezialist!!!

Gruß
 
Leider habe ich keine Erfahrung bez. koronaller Krankheiten und intensivem Training. Das einzige was ich versuche zu vermeiden ist, bei Erkältungen intensiven Sport zu treiben, um es zu keiner Herzmuskelentzündung kommen zu lassen.

Was mich doch erschüttert ist, dass jemand, der relativ sportlich und offenbar auch fit ist, einen Herzinfarkt bekommen kann. Bin ebenfalls in der Kategorie und möchte _das_ eigentlich vermeiden...


Kannst du bitte kurz mitteilen, was da als mögliche Ursache angeführt wurde? An dem immer wieder kolportierten "Bewegungsmangel" und dem "metabolischen Syndrom" kann es wohl nicht gelegen haben...
 
@Mohawk470
hab deinen beitrag gestern gelesen und mir ma gedanken gemacht. bin auch auf e-mtbs gekommen wenn es nicht anders geht. bin leider kein mediziner und kann dir nix anderes sagen ausser leichtem training auf radwegen/forstautobahnen. viel glück:daumen::daumen::daumen::daumen:
 
Leider habe ich keine Erfahrung bez. koronaller Krankheiten und intensivem Training. Das einzige was ich versuche zu vermeiden ist, bei Erkältungen intensiven Sport zu treiben, um es zu keiner Herzmuskelentzündung kommen zu lassen.

Was mich doch erschüttert ist, dass jemand, der relativ sportlich und offenbar auch fit ist, einen Herzinfarkt bekommen kann. Bin ebenfalls in der Kategorie und möchte _das_ eigentlich vermeiden...


Kannst du bitte kurz mitteilen, was da als mögliche Ursache angeführt wurde? An dem immer wieder kolportierten "Bewegungsmangel" und dem "metabolischen Syndrom" kann es wohl nicht gelegen haben...


Erbliche Vorbelastung, etwas erhöhtes Cholesterin und Rauchen waren bei mir die Risikofaktoren. Wenn dann die Herzkranzgefäße relativ verengt sind, kann es durch äußere Einflüsse wie Stress zum Infarkt kommen. Hab auf der REHA andere Patienten kennengelernt, die keinerlei Faktoren erfüllten und trotzdem einen Infarkt hatten.
Das Qualmen hab ich natürlich aufgehört, Ernährung wird umgestellt und den Rest regeln die Pillen. Das Gefäß wird durch einen Stent gestützt.
Jetzt steht das Training im Vordergrund.
 
Ich sage nur eins: ebike
Habe in Österreich/Kaisergebirge ebike ausprobiert und mit meinem 29" verglichen. Es war bombastisch. Normale Strecken kann man normal fahren, und die für die "Pumpe" zu anstrengenden Passagen werden "mit der freundlichen Unterstützung" des eMotors gemeistert. Ich würde gleich zu einem Fully von Haibike greifen
http://www.haibike.de/produkte_detail_de,,6494,detail.html

Einfach für ein Wochenende ausleihen und testen, ob die Pumpe bei den Wunschstrecken unter 120Hf bleibt
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie die meisten hier, kann auch ich Dir keine medizinichen Ratschläge geben, nur kurz was zu den E-Bikes:
Habe diese mal einen Tag ausgiebieg auf den Straßen, Wegen und Trails von Davos getestet. Nein, ich habe keins, hat aber trotzdem Spaß gemacht und nur so kann man sich ein sachliches Urteil darüber erlauben.
Nur sind die meisten auf niedrige Kadenzen ausgelegt, d.h. die Hilfe vom Motor kommt umso mehr, je mehr Du mit Kraft treten mußt. Das paßt für den normalen Radler vermutlich gut, ich hatte in der Kadenz, in der ich fuhr, nur wenig Unterstützung durch den Motor. Ein Flyer gabs da aber, das mir der Händler noch am Schluß zum Testen gab, das extra für sportlichere Fahrer ausgelegt und auf höhere Kadenzen optimiert war, sich allerdings schlechter verkaufen würde...
Das funktionierte optimal und gabs auch aus Kohlefaser mit einem erträglichen Gewicht.
Nur muß ich sagen, daß die richtigen Elektroräder (z.B. Flyer MtBs) auf kl. Straßen und Schotterwegen wirklich Spaß gemacht haben, auf Trails dagegen nur wenig, dafür sind sie zu schwer und auch von der Geometrie nicht immer passend (zu langer Radstand, zu träge). Bergab auf Pässen dagegen - auch ohne Motorhilfe - fahren sich aber laufruhig wie ein Motorrad.
Grüße und Gute Besserung!
 
Hallo Mowhak470,

Ich hatte zwar keinen Infarkt, musste mich die letzen Jahre mit Herzrhythmusstörungen
herumschlagen, war dadurch auch auf Reha mit einer angehängten Kardiologischen Abtlg. ( hatte zwischenzeitlich auch 2 Ablationen hinter mir )
Dort hatte ich viele Patienten getroffen, u.a. auch in unserem Alter die einen oder sogar mehr Infarkte hinter sich hatten, und mit moderatem Ausdauersport wie Joggen,Radfahren,Schwimmen etc. sich die Lebensqualität zurückerobern.
Lass Dir Zeit, und höre vor allem wie mancher Vorredner schon schrieb, auf Dein Körpergefühl, dann wirst Du wieder ( ohne Leistungsdruck ) Spaß am Biken bekommen.

Mein Ziel war vor zwei Jahren noch den Ötztäler unter 9:30 Stunden zu fahren, das habe ich mittlerweile abgehakt, aber trotzdem fahre ich jetzt wieder fast jeden Tag a. 18 km zur Arbeit, wobei ich auch lange unter P 120 bleiben musste, und es macht mir wieder richtig Spass !!.
Und es geht von Tag zu Tag besser !!.

Grüße und Gute Besserung!
 
Hallo mohawk,

ich arbeite in einer chest pain unit/ Notfallambulanz eines grossen Uniklinikums. Dort sehe ich fast jeden Tag Herzinfarkte. Kenn mich eher mit der Erstversorgung/Vorbereitung Herzkatheter etc. aus. Zum Thema Reha habe ich so gesehen nur oberflächliche Kenntnisse zu bieten...

Aber du scheinst alles richtig zu machen.

Pulskontrolle während des Sports ist sehr wichtig. Dein Kardiologe sollte dich hierbei beraten. Mit 120 Puls liegst du sicher erstmal richtig. Denke etwas mehr sollte in Zukunft auch möglich sein. Sport ist übrigends wohl nicht unerheblich bei der Bildung von Kollateralgefässen, welche dann die Sauerstoffversorgung auch an stenosierten Herzmuskelgebieten stabilisieren können.
Also beraten lassen, Kopf hoch, weitermachen, vernünftig bleiben, Risikofaktoren reduzieren...:daumen:

emek
 
Hör auf dich selbst. In dieser Sache bist du selbst dein eigener Arzt, denn du steckst 49 Jahre in deinem Körper und niemand anderes. Einfach etwas mehr auf Signale und das Körpergefühl achten als sonst. Aus meinem Familienkreis hatte sich auch jemand die selbe Verletzung zugezogen wie ich selbst 2mal, und hatte sich 5 Meinungen über die Behandlungsmethode eingeholt, welche einstimmig meinten, dass Methode A die richtige wäre. Ich riet allerdings seit Anfang an für Methode B, und 3-4 Monate danach fällt auch den Experten erst auf, dass Methode B nun doch die bessere ist und A komplett unter den Tisch gekehrt werden kann. Diese Methode wird nun in Form einer Operation auch angewendet, allerdings hat sich die Sache deutlich verkompliziert durch das vorherige ergebnislose sprichwörtliche Rumgedoktere.
 
Hallo,
Bin 49 Jahre alt, 90kg bei 1,88m und hab bisher so 60 km tagestouren mit 1200 hm gefahren. Allergrößtes Ziel für nächstes Jahr war ein alpencross mit ca. 12000 hm in 8 Tagen gewesen. Leider hatte ich vor 6 Wochen einen Herzinfarkt und die Ärzteschaft meint, daß ich das mountainbiken nun vergessen sollte. Ausdauersport mit einer moderaten herzfrequenz ist nun eher mein Ding. Grundsätzlich bin ich mal recht froh, daß mich die Ärzte kurzfristig wieder "fremdstarten" konnten. Mit dem Ausdauertraining hab ich bereits 2 Wochen nach dem Infarkt angefangen und während der REHA weiter ausgebaut. Bin schon wieder bis zu 4 Stunden mit dem Tourenrad unterwegs. Aber hält nur in der Ebene mit max. 120 Hf. Wenn man südl. von Rosenheim wohnt ist das gar nicht so einfach. (Inndamm, Ro-Kiefer. und Retour ist nicht prickelnd)
Hat jemand Erfahrungen mit Herzinfarkt und kann mich mental ein wenig aufbauen. Seh mir ständig die Videos an und kann mich mit dem Gedanken nicht mehr MTB zu fahren gar nicht abfinden. Hatte mich schon so auf das Winter- biken mit den Spikes gefreut.
Merci

Ich habe nach einem Herzinfarkt überhaupt erst mit dem mountainbiken richtig angefangen ....
Ist also definitiv kein Grund diese Sportart zu meiden.

Bei Interesse gerne mehr per PM.



Grüße
ANBOJA
 
Hör auf dich selbst. In dieser Sache bist du selbst dein eigener Arzt, denn du steckst 49 Jahre in deinem Körper und niemand anderes. Einfach etwas mehr auf Signale und das Körpergefühl achten als sonst. ... .

Das ist genau die richtig Einstellung, höre auf dich selbst und setz dich nicht unter Druck. Du musst aber auch in der Lage sein mal "Stop" zu sagen um Pause zu machen. Ich hatte übrigens vor 18 Jahren einen Hinterwandinfakt. Wenn ich meiner Ärztin erzähle, dass ich ab und zu Tagestouren von 80 km mit über 2000hm, oder Flachlandtouren mit Gepäck bis zu 250km fahre, zeigt sie mir einen Vogel, aber wenn sie sich meine Werte anschaut ist sie der Meinung, dass dies nicht ganz verkehrt sein kann.

Pitt
 
Hallo Mohawk,

ich habe ein ähnliches Problem und hier auch einen Thread von 2010.
Darf ich fragen welche Risikofaktoren Dich betreffen und wie Du Dich ernährst ??

Gruss,
Sven
 
Hier mal ein Mutmachthread.
Ich kenn den guten Mann mitlerweile persönlich, und fahre ab und an mit ihm. Ich fand die Geschichte ziemlich beeindruckend. Kannst ihn ja evtl. mal per PN anschreiben, im Zweifel hat der noch den einen oder anderen Tip.
 
Hallo Mohawk,

ich habe ein ähnliches Problem und hier auch einen Thread von 2010.
Darf ich fragen welche Risikofaktoren Dich betreffen und wie Du Dich ernährst ??

Gruss,
Sven


Servus Sven,
Risikofaktoren hab ich schon erwähnt und sind: 30 Jahre geraucht, erblich vorbelastet, Vater hatte mit 60 Jahren vier Bypässe bekommen. Erhöhtes Cholesterin und leicht erhöhter Blutdruck.
Ernährung umstellen ist leichter gesagt als getan, das muß ich noch rausfinden. Wahrscheinlich weniger Fleisch und Wurst. Wobei ich wegen meiner Gicht das sowieso nicht im Übermaß gegessen habe. Becel proActive statt Butter.......
Gruß Chris
 
Nüsse - v.a. Mandeln, sollen ja sehr gut sein bei dem Thema. Jeden Tag ne Handvoll - ungesalzen und ungeröstet. Ansonsten alles Gute!
 
Genau, mach mal einen Ölwechsel. Nüsse sind da auch gut dafür geeignet.

Empfehlenswert sind auf jeden Fall Olivenöl, Rapsöl und Leinöl.
Leinöl: Enthält viel Omega3-Fettsäuren, aus diesen werden entzündungshemmende Stoffe hergestellt. Nicht erhitzen, nicht zuviel davon -> die Omega3-Fettsäuren oxidieren relativ leicht.
Olivenöl: Enthält viel Vitamin E und viele einfach gesättigte Fettsäuren. Einfach gesättigte Fettsäuren oxidieren nicht so leicht, somit bleibt effektiv Vitamin E übrig um andere (Omega3-Fettsäuren) vor Oxidation zu schützen.
Rapsöl: 2:1 Verhältnis von Omega6-Fettsäuren zu Omega3-Fettsäuren, viele einfach gesättigte Fettsäuren. Bestes Verhältnis von praktisch
alllen Ölen die es gibt.

Weniger gesättigte Fette, wie sie in Fleisch, Wurst und Butter vorkommen. Diese sind "klebrig" und haften besonders gut an Arterieninnenwänden.
Besondere Empfehlung: Achte ganz stark auf Produkte mit "gehärteten Fetten" und meide diese wie der Teufel das Weihwasser. Diese sind richtig übel was die Risikoerhöhung für Arteriosklerose angeht.

Weiter ist Vitamin C recht wichtig -> reaktiviert verbrauchtes (oxidiertes) Vitamin E.

Ballaststoffe, besonders in Form von rohen, bunten Gemüse spielen auch noch eine wichtige Rolle. Diese nehmen Öle und Fette auf und geben diese nur langsam wieder an den Darm ab.
Wenn du dich jetzt fragst wozu das gut ist: Gallensäure besteht aus umgebauten Fettsäuren, diese werden natürlich davon ebenfalls gebunden. So kannst du nach und nach die schlechten (gesättigte) Fettsäuren loswerden und durch weniger problematische Fette ersetzen.
 
Hallo zusammen,

mein Vater hat vor ca. 2 Jahren mir 61 Jahren 2Beipässe bekommen.
Die erste Zeit konnte er natürtlich gar nicht fahren und als es dann langsam wieder ging war es mit dem normalen Fahrrad eine Qual. Der Arzt sagte ihm er dürfte nur max. nen 120er Puls haben und nur ganz selten mal drüber kommen, selbst bei kleinsten Anstiegen wurde der Wert überschritten.
Die Entscheidung ist dann recht schnell gefallen und er kaufte sich ein E-Bike. Seit diesem Tag an, kann er wieder lange Touren machen und hat wieder mehr Spaß am Sport und am Leben.
Auch seine Werte bleiben durch den sport stabil und alles ist super.

Und wenn wir mal zusammen fahren macht es nun am Berg wieder viel mehr Spaß.;)

Grüße
 
Bypassoperationen sind was anderes wie eine Stentimplantation.......
Nicht alles über einen Kamm scheren !
 
Und eine Stentimplantation was anderes als ein Herzinfarkt...

Such dir einen Arzt am besten mit Sportlern raus und lass die Beraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Danke für die vielen Antworten.
In den letzten Wochen hab ich sehr viel Sport gemacht und trainiert. Gejoggt, gewandert, Rad gefahren, Langlauf angefangen, Alpin-Ski, skikes gekauft und gefahren. Gestern bin ich dann zum ersten mal meine Hausrunde auf dem MTB gefahren. 20km, 550hm. Ist zwar nicht viel aber mir hat's gutgetan.
Ende Februar hab ich beim Kardiologen ein "StressEcho", bin schon so gespannt was da rauskommt.
Grüße Christian
P.S.: allen ein gutes neues Jahr
 
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