Hardtail, ca 1000€, Geometrie?

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Moin,
habe mittlerweile das (fast) ganze Forum durchgelesen, aber keine Antowrt gefunden:

Ich möchte ab Winter ein neues Rad (Sportgerät, Stadtrad vorhanden) um damit die üblichen Touren durch Wald/selten mal Alpen zu fahren. Muss nichts außergewöhnliches sein, zumal ich fahrerisch eh noch recht limitiert bin. Bei meinem Budget von ca 1000-1200 € kommen, wie ich mittlerweile rausgefunden habe, eh immer diesselben Räder in Betracht, aus Geldgründen wird es auf ein Versenderrad hinauslaufen.

Bei radon z.B. werden ja idr zr team 7.0 2012 und zr race 6.0 2012 empfohlen. Meine (erste) Frage bezieht sich auf den Rahmen: Das team soll eine "altbackene" Geometrie mit aufrechter Sitzposition haben, das race eher "sportlich" mit flacher Position. Wo sind denn da die Vor- und Nachteile? Körpergröße ca 184cm, keine großartig außergewöhnlichen Proportionen, eher lange Beine/kurzer Oberkörper.

Hab mir letztens mal Räder ausgeliehen und da schon gemerkt, dass ich uU Probleme habe einen Anstieg zu fahren, weil das Vorderrad trotz größter Bemühungen schnell hochkommt. Bekomm ich das mit dem race dann leichter hin? Hat der Rahmen dann Nachteile beim bergabfahren? Wobei ich da denke, Abstriche machen zu können, weil es bei schwierigen Bergabpassagen wohl nicht nur am Rad scheitern würde ;) und ich das dann einfach bleiben lasse.

Als Empfehlung gesehen habe ich zudem noch das Transalp Ambition Team 4.0 2012, das gefällt mir gut. Wie verhält es sich denn da mit der Geometrie? Ggf. werde ich mal bei nem Händler vorbeischauen und mich mal auf ein paar Räder draufsetzen, weiß aber nicht ob das was bringt. Außerdem hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich dann da eh nix kaufe ;)

Eine zweite Frage hab ich auch noch: Ganz wenige Räder haben bar ends, woran liegt das? Straßen mit festem Untergrund komm ich damit (subjektiv) besser hoch. Haben die (außer Gewicht) irgendwelche Nachteile? Oder sind die einfach "uncool", womit ich leben könnte ;) ?

Danke schonmal!
 
Bei radon z.B. werden ja idr zr team 7.0 2012 und zr race 6.0 2012 empfohlen. Meine (erste) Frage bezieht sich auf den Rahmen: Das team soll eine "altbackene" Geometrie mit aufrechter Sitzposition haben, das race eher "sportlich" mit flacher Position. Wo sind denn da die Vor- und Nachteile?

Wie der Name schon vermuten läßt, ist das Race ein Rad zum Schnellfahren. Das Team ist eher der Tourer mit aufrechterer, entspannterer Haltung. Wenn du von Null auf gleich mit dem Biken anfangen willst, ist die Sitzposition des Race vermutlich etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist durchaus zu erwarten, dass du damit eher Problem mit Nacken, Händen und Rücken bekommst als beim Team, weil du einfach wesentlich gestreckter und flacher darauf sitzt. Wenn du am Race nen kurzen Vorbau und einen Lenker mit Rise montierst kannst du die Sitzposition allerdings in Richtung Team bekommen. Anders rum geht das natürlich auch...

Hab mir letztens mal Räder ausgeliehen und da schon gemerkt, dass ich uU Probleme habe einen Anstieg zu fahren, weil das Vorderrad trotz größter Bemühungen schnell hochkommt. Bekomm ich das mit dem race dann leichter hin?

Das steigende Vorderrad ist fast ausschließlich Technik und hat nur bedingt etwas mit der Geo zu tun. Oberkörper nach vorn, Arme anwinkeln und Arsch auf die Sattelspitze dann kommt man den Anstieg auch mit nem Hollandrad hoch... ;)
Bei der Abfahrt ist ne aufrechte Sitzposition durchaus einfacher, weil du mehr Kontrolle hast.

Ggf. werde ich mal bei nem Händler vorbeischauen und mich mal auf ein paar Räder draufsetzen, weiß aber nicht ob das was bringt. Außerdem hab ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich dann da eh nix kaufe ;)

Es gibt noch das Bulls Copperhead beim Händler. Preis Leistung ist auf Niveau der Versender.

Ganz wenige Räder haben bar ends, woran liegt das?

Die kosten erst mal Geld und wie du schon erkannt hast wollen viele die Teile gar nicht. Also überläßt man es dem Käufer die 25€ auszugeben. Zumindestens ich bin aus dem Alter raus, dass ich mir um coolness Gedanken mache... ;) Meiner Freundin habe ich kürzlich welche montiert und die ist total happy damit! :daumen:
 
Danke für die ausführliche Antwort!

Ums mal draufsetzen werd ich dann eh nicht rumkommen. Ich schau die Tage mal zum Händler um die Ecke und gucke wie sich das so anfühlt. Vielleicht gibts da ja auch was, das mich preislich anspricht.

Bzgl. bergan fahren glaube ich gerne, dass das an mir liegt ;) , wollts mir nur nicht unnötig schwerer machen und ein fürs bergauf fahren eher ungeeigentes Rad kaufen. Aber dann mach ich mir da mal weniger Sorgen und übe einfach :)
 
Mit angewinkelten Armen und der Nase auf dem Vorbau bergauf zu kurbeln, finde ich - zumindest auf längeren Anstiegen - nicht so schön. Das kann man meiner bescheidenen Meinung nach stark mit einer geeigneten Geometrie, die mehr Druck auf das Vorderrad bringt, beeinflussen. Am besten, weil anpassbar, klappt das mit einer im Federweg verstellbaren Gabel: In der Ebene 'hochbeinig' fahrem, vor dem (längeren) Steilanstieg die Gabel absenken. Da die angesprochenen Räder über dieses Ausstattungsmerkmal nicht verfügen, empfiehlt es sich hier doch auf die Geometrie zu achten. Mit welchem Rad Du schlußendlich besser zurechtkommst, hängt aber wiederum stark von Deinen Vorlieben und dem überwiegend befahrenen Terrain ab. Da hilft in der Tat nur ausprobieren. Nachdem Du aber ein Stadtrad hast, und anscheinend steilere Anstiege fährst, wäre evtl. eine eher sportlichere Geometrie à la ZR Race anzupeilen.
Die Transalp-Geometrie kannst du hier ersehenen, ist ungefähr wie beim ZR Race.
Lenkerhörnchen finde ich gut, weil man einfach mal anders zupacken kann. Mir reichen kurze Hörnchen, die es oft in Kombination mit ergonomischen Lenkergriffen gibt.
 
Die Kletterfähigkeit eines Bikes hängt durchaus stark von der Rahmengeometrie ab. Kaum von der Lenkerposition. Aber sehr wohl von Kettenstrebenlänge. Kurze Kettenstreben (42cm) sind klar wendiger, man kommt leichter in Wheelie/Manual und bekommt in der Ebene im Matsch mehr Grip aufs Hinterrad. Lange Kettenstreben (44cm) ergeben eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad. Das bedeutet, daß Vorderrad mehr Grip hat, das Hinterrad kontrollierbarer rutscht, und man steile Berge leichter rauf kommt. Nebenwirkung: Bedingt durch den dann längeren Radstand sind Bikes mit langer Kettenstrebe auch eher spurstabil als wendig.
 
Mit angewinkelten Armen und der Nase auf dem Vorbau bergauf zu kurbeln, finde ich - zumindest auf längeren Anstiegen - nicht so schön.

Was sind das denn für Strecken die du fährst? Selbst mit meinem AM, das eine wesentlich aufrechtere Geo hat, kommts selten vor, dass ich die beschriebene Haltung länger als ein paar Meter einnehmen muss um nen Anstieg hoch zu kommen. Wenns länger wird scheitert der Versuch eher an meiner Kondition... :D

Absenkbare Gabeln bei HT sind ausgestorben und das zu Recht!
 
Was sind das denn für Strecken die du fährst? ...
Absenkbare Gabeln bei HT sind ausgestorben und das zu Recht!

Hi Duc-mo, ich fahre den größten Teil meiner Touren in den Voralpen rum, wo ich einige Strecken habe, wo es schon mal um die 20% Steigung hat. Da bin ich immer sehr froh, wenn ich meine Gabel auf 100 mm runtertraveln kann. Du wirst im Allgäu bestimmt auch genügend lange steile Anstiege haben. Wenn Du die ohne größere Verrenkungen raufkommst - herzlichen Glückwunsch an Dich:daumen:. Dann hast Du vielleicht die bessere Fahrtechnik, und ganz bestimmt die bessere Kondition. Ich jedenfalls habe die REBA mit UTurn sehr schätzen gelernt. Welchen besonderen Nachteil siehst Du bei HTs mit absenkbaren Gabeln, weil Du schreibst 'zu Recht'?
 
Die Anstiege sind hier nicht steiler als anderswo...
20% im Anstieg also 20hm auf 100m sind für mich dauerhaft nur auf Asphalt fahrbar und selbst da muss ich um jeden Meter kämpfen. Im Gelände fahr ich sowas 10 oder 20m dann ist Schluss! ;) 10% sind "normal" und dafür brauchts keine Absenkung sondern einfach Kondition... :D

Bei meinem Fully nehme ich die Absenkung zwar schon, bei nem HT sehe ich das Problem aber nicht, weil das Heck durch die fehlenden Federung bei der Gewichtsverlagerung nicht abtauchen kann... Damit du mir gedanklich folgen kannst. Bei meinem Fully habe ich in der Ebene 3cm SAG vorn wie hinten. Bei 20% Steigung federt die Gabel voll aus und das Heck hat vermutlich schon 5cm SAG. Durch die Absenkung gleicht man das ein Stück weit aus, weil man die Gabel am Ausfedern hindert.

Grundsätzlich... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Luftgabeln mit Absenkung schlechter ansprechen als als vergleichbare Modelle ohne. Dazu gabs zumindest bei meiner Revelation (150mm) das Problem, dass die Gabel immerwieder ungewollt abgesackt ist. Jetzt mit Dual Position Coil funktioniert beides perfekt. Aber Coil ist für die gewichtsorientierten HT ja in der Regel kein Thema. Außerdem sehe ich keinen Sinn in der Absenkung bei nem HT mit 100mm. Wenn noch 70mm übrig bleiben, müsste die Gabel total progressiv arbeiten und wer will das schon?

Neben der Fahrtechnik hats bei mir viel gebracht den Sattel ein Stück nach vorn zu schieben! :daumen:
 
Nimm das Race, wir haben in der Familie sowohl das Team als auch das Race. Beim Team habe ich die von Dir beschriebenen Probleme mit dem "steigen". Das Race geht jeden Berg hoch. wenn es sein muss auch mal eine Rampe mit fast 30 %. Ich habe ungefähr Deine Größe und komme mit dem Race in 20 Zoll super klar. Die Frage für Dich scheint mir eher die "Gretchenfrage" zu sein: Fully oder HT?? Wenn ich entspannt fahren will nehme ich das Fully und sonst das Race. Das Team verstaubt in der Garge.
 
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