Hardshell-Jacke reparieren

CC.

Specimen
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Servus beinander,
ich könnte eine gebrauchte Hardshell-Jacke kaufen, an der sich lt. einem Foto ein Tape von einer Naht löst. Wahrscheinlich sind es mehrere Stellen.
1730800994824.png

Ich weiß, daß es Kleber für so etwas gibt, habe aber keine Erfahrungen damit und auch im Internet nix zur langfristigen Haltbarkeit gefunden.
Die Frage ist auch, warum sich das Tape löst. Habe von Schweiß und normaler Belastung gelesen bzw auch von Mißhandlung im Trockner. Meine Befürchtung ist, daß die Jacke nicht mehr dicht zu kriegen ist und sich vielleicht in ihre Bestandteile zerlegt, wenn sie regelmäßig im Trockner war.

Hat jemand Erfahrungen mit Reparatur bzw. Trockner?
Danke und Gruß,
CC.
 
Manch lösendes Tapes kann man durchaus mit der Bügeleisenmethode wieder "aufbügeln"! Es gibt auch Reparaturtapes zum Aufbügeln. Durch die Hitze des Bügeleisen wird der Kleber aktiviert und die Schadstelle oder die Naht mit dem Tape wieder abgedichtet! In solch knitternden und Spannungen unterliegenden Bereichen ist das aber befriedigend fast unmöglich
Reparaturmaterial gibt es u.a dort........ https://www.decathlon.de/p/reparatu...eidungsstuecke/_/R-p-328856?mc=8604724&c=grau
Dort ist auch die Vorgehensweise beschrieben. Die Kunst ist, das Bügeleisen nur im erforderlichen Maße zu temperieren, sonst beschädigt man mit zu viel Hitze die Membran unrettbar!

Kleber gibt es von Stormsure und Loon.

Aber (!) ich würde mir keine in der Membran bereits beschädigte Jacke kaufen, nicht mal mehr geschenkt nehmen! Das Risiko, dass diese bereits kaputt behandelt wurde und im Übrigen eh nicht mehr reparierbar ist, ist viiiiiiiiel zu groß!
 
Zuletzt bearbeitet:
In Sendling gibt’s ne Schneiderin, die sich auf die Reparatur von Outdoorklamotten spezialisiert hat:
barbaraheinze.com

Laut ihr, tritt sowas bei mangelnder Pflege auf, heißt Schweiß, Fett und Dreck lösen den Kleber auf. Regelmäßiges Waschen und trocknen soll das angeblich verhindern. Ob’s stimmt, keine Ahnung.

Falls es stimmt, wird’s bei der einen Stelle nicht bleiben. Ich schließe mich @Edith L. an würd lieber die Finger davon lassen.
 
Danke für die Antworten.
In solch knitternden und Spannungen unterliegenden Bereichen ist das aber befriedigend fast unmöglich
Das hatte ich befürchtet :(

Aber (!) ich würde mir keine in der Membran bereits beschädigte Jacke kaufen, nicht mal mehr geschenkt nehmen! Das Risiko, dass diese bereits kaputt behandelt wurde und im Übrigen eh nicht mehr reparierbar ist, ist viiiiiiiiel zu groß!
Von einer beschädigten Membran weiß ich bei der anvisierten Jacke nix. Das entspringt wahrscheinlich eher meiner Jacko-noia
 
Ursache für Ablösende Naht-Tapes und Delamination der Membran ist meist Schweiß (und bei Delamination auch mechanische Belastung). Schweiß ist eben sehr agressiv. Daher auch nicht zu lange mit dem Waschen warten.
Natürlich gibt es auch Tapes die sich schneller lösen als andere (meiner Erfahrung nach sind z.B. die Tapes bei Gore-Produkten, vorallem bei 3L recht langlebig).

Zum Reparieren von ablösenden Tapes, Schäden an der Membran (innen) oder am Außenstoff nutze ich immer McNett Seam Grip.
Das klebt wie hölle, ist nach dem Trocknen einigermaßen flexible und funktioniert damit deutlich besser als so Reparatur-Flicken (deren Verklebung ist meist nicht ausreichend mechanisch robust und lösen sich schnell ab).
Ist aus meiner Sicht dich schnellste, einfachste und kostengünstigste Lösung Membran-Produkte lange zu nutzen (fachmanische Reparaturen sind optisch natürlich besser, aber meist nicht wirtschaftlich).
 
Entgegen der Vernunft und der Ratschläge habe ich die Jacke doch gekauft ;)
Macht einen guten Eindruck, ist unter der Dusche dicht. Nur zwei Tapes sind lose.

Kleber gibt es von Stormsure und Loon.
Welcher der Kleber von Stromsure und Loon ist der Richtige?
Imho sind die Tapes nur gummiertes Nylon und sollten flexibel bleiben.
Irgendeinen Klebertip? Und einen fürs Imprägnieren. Nikwax?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusatzfrage: wie heftig versiegelt die Nikwax-Imprägnierung einen einfachen Nylon-Stoff?
Hatte die Idee, eine Windjacke und einen Kleidersack mit zu imprägnieren. Funktioniert das überhaupt oder wird die Jacke dann gar zur Schwitztüte?
 
Mal ne Frage an die Schwarmintelligenz:
Wie imprägniert ihr eure Klamotten? Hatte letztes Jahr eine dünne Windjacke mit Membran und DWR und was weiß ich nicht alles gekauft, die Anfangs gut funktionierte.
Mittlerweile natürlich nicht mehr. Hatte erst das normale Imprägnierspray verwendet, was man eben Zuhause hat. Glaube es war Impragnol. Aber das war für'n....
Hatte mir dann den Testsieger von Holmenkol gekauft und Jacke und Radhose imprägniert. Gerade bei der Jacke habe ich Stellen die sich nahezu sofort wieder Vollsaugen. Heute 1h Wanderung mit der Family bei leichtem Nieselregen und das Ergebnis ist schwer enttäuschend.

Mache ich da was falsch? Kann man zuviel davon auftragen? Für Jacke und Hose ging fast ne Flasche drauf.

Würde mich über Rückmeldung freuen.
 
Mache Produkte lassen sich einige male im Tumbler bei ca. 60°C wieder reaktivieren.
Nur gehen wohl die meisten Wärmepumpen Tumbler nicht mehr hoch bis 60°
 
Danke für die Rückmeldung. Trockner hatte ich auch schon probiert. Aber das mit den 60° ist ein guter Hinweis. Unser Trockner hat keine Temperatureinstellung und ist Wärmepumpe. Aber evtl meine Eltern.
Nur Wärme reicht, muss vorher nicht nass sein? Und wenn trocken, dann trotzdem nochmal imprägnieren? Sorry für die blöden Fragen.
 
Bügeln geht auch.
Aber generell ist meine Erfahrung mit modernen und ökologisch weniger bedenklichen Imprägnierungen auch sehr ernüchternd.
Ich hab zuletzt Fibertec verwendet, aber das kommt nicht annähernd an irgendwelche (sicher ziemlich giftige) Imprägnier Sprays aus den 90ern ran. Neu gekaufte Jacken sind auch bei weitem nicht mehr so gut und so langlebig imprägniert wie früher. So schön abperlen wie in dem Video am Ende tut es bei mir leider nie...


Aber die Anleitung ist schon recht gut. Vielleicht probiere ich es nochmal genau so, wie er es vormacht..
 
Mal ne Frage an die Schwarmintelligenz:
Wie imprägniert ihr eure Klamotten? Hatte letztes Jahr eine dünne Windjacke mit Membran und DWR und was weiß ich nicht alles gekauft, die Anfangs gut funktionierte.
Mittlerweile natürlich nicht mehr. Hatte erst das normale Imprägnierspray verwendet, was man eben Zuhause hat. Glaube es war Impragnol. Aber das war für'n....
Hatte mir dann den Testsieger von Holmenkol gekauft und Jacke und Radhose imprägniert. Gerade bei der Jacke habe ich Stellen die sich nahezu sofort wieder Vollsaugen. Heute 1h Wanderung mit der Family bei leichtem Nieselregen und das Ergebnis ist schwer enttäuschend.

Mache ich da was falsch? Kann man zuviel davon auftragen? Für Jacke und Hose ging fast ne Flasche drauf.

Würde mich über Rückmeldung freuen.

Link zur Jacke?



Das Re-Imprägnieren geht bei Gore-Tex und bei Patagonia H2NO mit zB dem Toko Pumpspray aus dem Test oben und "20min Warm"-Programm vom Trockner (das erst wenn die Jacke trocken und die Imprägnierung auch schon wieder trocken ist) ganz gut.

1. Viel hilft viel.
2. Bei irgendner billigen Winterjacke hats auch hier nichts gebracht.
3. Die Werksimprägnierung ist tendenziell unerreichbar, vor allem bei grobporigerem Stoff.
 
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