Grobschotter auf Wald- und Flurwegen: Was tun ?

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Hallo,

mir ist in den letzten paar Jahren aufgefallen, daß Wege in Wald und Flur entweder von den riesigen Maschinen total kaputtgefaren werden (mit riesigen, tiefen Furchen, die sich mit Schlamm und Wasser füllen, oder überhaupt nicht mehr benutzt werden und zuwachsen, oder aber seit neuestem mit Grobschotter geschottert werden, auf dem man kaum noch gehen oder radfahren kann -- selbst mit dem MTB und relativ breiten, grobstolligen Reifen (2,0 - 2,3") tut man sich sehr schwer auf diesem Belag. Breitere Reifen (2,35 - 2,6") mögen hier leicht im Vorteil sein, aber bestimmt nicht fundamental besser. Diese Wege haben auch ein ganz komisches Profil, sie sind in der Mitter hoch und fallen nach beiden Seiten ab, weil der Schotter einfach nur aufgeschüttet und nicht verdichtet wird - man fährt also immer auf einem leicht schrägen Untergrund.

Ich bin inzwischen schon öfters mal frustriert von so einem "Weg" abgefahren und parallel dazu über frisch abgeerntete Getreidefelder (noch nicht umgepflügt) oder Wiesen gefahren: Dort fährt es sich leichter und schneller als auf dem Grobschotter-Weg !

Diese Seite thematisiert das Ganze sehr anschaulich mit Bildern:

http://www.waldwege.info/service/in...ent&view=category&layout=blog&id=19&Itemid=37

Ich finde das eine Ungeheuerlichkeit. Die Jäger, Förster und Bauern versuchen anscheinend gezielt, Spaziergänger, Wanderer, Läufer und Radfahrer aus den Wäldern und Fluren zu vertreiben, indem man ihnen die Fortbewegung dort durch Grobschotter unmöglich macht.




Siehe auch die Lokalpresse anderer Orte, in denen das Thema angesprochen wird - es scheint ein deutschlandweites Problem zu sein:

http://www.derwesten.de/wr/staedte/arnsberg/grosse-koalition-gegen-den-schotter-id986686.html


Was meint ihr dazu ? Kann man dagegen was tun ?

Oder bleibt nur die Aufrüstung auf sowas wie den Surly Moonlander mit 3,75" - 4,5" oder breiteren Reifen ? Hat jemand hier so ein Bike und kann berichten, wie sich Grobschotter damit anfühlt ?
 
Ja, das Problem besteht in vielen Gegenden. Anscheinend ist irgendeinem Ministerialbeamten eine Richtlinie zur Wegepflege eingefallen. Hier bei uns werden sie 1 bis 2x pro Jahr abgegrätert. Das heißt 1x von links samt Humus, Gras etc. in die Mitte geräumt, das ganze von der anderen Seite auch. Zum Schluß wird der in der Mitte aufghäufte Dreck flachgeräumt. Für Familien nicht mehr befahrbar. Jedes Jahr wird so mehr Humus untergearbeitet. Damit hofft der Forst, dass die Wege fester werden.
Fotos hätte ich auch genug ;)
 
Ich finde das eine Ungeheuerlichkeit. Die Jäger, Förster und Bauern versuchen anscheinend gezielt, Spaziergänger, Wanderer, Läufer und Radfahrer aus den Wäldern und Fluren zu vertreiben, indem man ihnen die Fortbewegung dort durch Grobschotter unmöglich macht.

Siehe auch die Lokalpresse anderer Orte, in denen das Thema angesprochen wird - es scheint ein deutschlandweites Problem zu sein:

hmmmm? hier ein kleiner denkanstoss aus dem süden:
der wald ist - zumindest bei uns in österreich - keine naturzone mehr, sondern ein wirtschaftwald, mittlerweile spricht man von holzindustrie.
der wertschöpfungsfaktor wald ist bei den derzeitigen abnahmepreisen für lebensmittel für bauern aufgrund de sguten holzpreises ein nicht wegzudenkender einkommensfaktor. viele warfen das handtuch und gaben die landwirtschaft auf, pendeln oder ziehen in stadt bei einer "normalen arbeit" und sind nur mehr forstwirte, wiesen werden zu wald.
großgrundbesitzer betreiben forstwirtschaft in wirklich bedeutendem maßstab.

um mit der konkurrenz (die eigene leute, osteuropa, wo gerade heimische gesellschaft in den wäldern wüten wie die wilden und skandinavien bzw dem weltmarkt, stichwort kanada) mithalten zu können, sind optimierte arbeitsbedingungen erforderlich: sprich gut trassierte, befestigte forststraßen, ausgebaute ziehwege. was für uns schlecht fahrbar ist, stellt für einen harvester oder andere bringungsfahrzeuge kein problem dar, im gegenteil, da bleiben die dinger weniger im schlamm stecken.

zu bedenke ist speziell in österreich, dass forstwege zu einem gutteil über förderungen (direkt über staat und EU sowie indirekt über die kammern, d.s. gesetzliche interessenvertretungen mit zwangsmitgliedschaft) finanziert werden und dennoch nicht mit fahrrädern befahren werden dürfen.

wie gesagt, aus der sicht der grundeigentümer ist der wald ein industriegebiet und somit weder spielplatz für naturnutzer und schon gar nicht natur. daher werden munter weitere unzählige forststraßen gebaut auf steuerkosten, berge sehen von oben aus wie spaghettiteller, so dicht an dicht schmiegen sich die straßen, trails verschwinden unwiderruflich.

das ist leider so in ö, und wird bei euch auch nicht viel anders sein.
 
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Wiesen zu Wald wirds bei uns dank "Bio"gas nich so schnell geben. Nur Wiese zu Maisacker!
Dass die Wege befestigt werden müssen, streitet keiner ab, nur kann man ohne allzu großen Aufwand das ganze für andere Nutzer leichter machen.
Ausserdem hat die Bayerische Staatsregierung Euch Österreichern den Forstmanager ( der den österr. Forst fast ruiniert hat) mit Freude abgeworben ;)
Jetzt haben wir ihn an der Backe
 
Ich kann wenig dazu sagen - außer, dass mir der Mist auch schon aufgefallen ist (Allgäu, Memminger Raum) und ich mich darüber ärgere.
Aber etwas dagegen zu unternehmen dürfte schwerlich Erfolg haben.
 
zweiheimischer, das sind alles keine Argumente. Der Wald ist schon seit Jahrhunderten ein Wirtschaftswald, das ist nichts Neues !

Trotzdem waren bis vor kurzem, also bis vor zehn Jahren noch alle Wege im Wald fein geschottert und gut befestigt, und man konnte gut mit dem Fahrrad - und nicht nur mit dem MTB, sondern sogar mit dem Halbrennrad - darauf fahren.

Laut bayerischem Waldgesetz dient der Wald - egal ob privat oder staatlich - auch primär als Naherholungsgebiet für die Bürger, danach als Naturreservat und erst an dritter Stelle als Holzplantage !

Und dennoch ist damals kein Bauer verhungert, denn der "Schaden", den die Radfahrer dadurch anrichteten, dürfte gegen Null gewesen sein ! Ich komm übrigens aus Bayern, arme Bauern gibts hier nicht, die meisten sind mehrfache Millionäre, besitzen riesige Häuser und fahren die dicksten Traktoren.
 
Rechtlich gesehen geht dagegen kaum etwas, weil die Rechtsprechung davon ausgeht, daß man auf ländlichen bzw. forstlichen Wirtschaftswegen eben mit "rustikaleren Verhältnissen" rechnen muß, zumal der sog. zweckbindungskonforme Verkehr (Land-/Forstwirtschaft incl. dickste Traktoren) dort ja durchkommt. Diese Verhältnisse zählen in der Regel auch zu den "typischen Gefahren" (vgl. §14 BWaldG, §60 BNatSchG). Aber nach geplant hessischer Lesart dürfte man dort künftig ohnehin bis auf weiteres nicht mehr biken, weil solche Wege, und wenn sie noch so breit sind, nicht mit einem nicht-geländegängigen KFZ befahrbar wären......

Politisch aber macht es Sinn, die Auswirkungen auf die Schwächeren, sprich ältere Leute, Rollstuhlfahrer und Familien mit Kindern zu projezieren, weil das öffentlich eher durchschlägt, als wenn sich "ausgerechnet" die Mountainbiker darüber beschweren, denen man doch nur eine Schotter-Ritzel-Piste bieten will......

Ich kenne übrigens einen Fall, da hat der Forst bewußt eine MTB-Route auf einem Teilstück geschottert mit dem Erfolg, daß sich einige Biker beschwerten und die anderen aber mit Begeisterung durch den Schotter bergab gedüst sind.
 
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Ein ganz übles Beispiel für Schotterung von Waldwegen ist auch der Hermannsweg im Teutoburger Wald zwischen Bad Iburg/Hilter und Borgholzhausen. Hier hat man Bauschutt bzw. Bruchabfälle aus einer Fabrik für Porenbetonsteine ohne nennenswerte Verdichtung auf den weichen Humus-Waldboden aufgebracht. Das Fahren ist nicht nur extrem mühsam, sondern auch gefährlich, weil die losen Brocken wie riesige Rollkiesel gerne einfach unterm Rad wegrollen und somit Stürze provozieren können. Auch für Wanderer birgt es Gefahren von Knöchelbruch etc.
Zusammen mit dem Schotter, der dem empfindlichen Ökosystem dort eine andere chemische Bodenzusammensetzung beschert, sind auch Saaten standortfremder Pflanzen eingebracht worden. So sind Brennesseln in einer Hochheidelandschaft zwischen Erika, Trockengräsern und Magerrasenvegetation völlig deplatziert.
Das alles auf einem Premium-Wanderweg im Naturschutzgebiet? Das geht gar nicht!
Dazu passt dann höchstens, dass kurz hinter Borgholzhausen die berüchtigte Burg Ravensberg liegt, wo Mountainbikern leider die schöne Aussicht von der Terrasse des Burg-Cafés versagt ist, weil der Pächter Mountainbiker nicht leiden kann und den Zutritt verbietet.

Im Gegensatz zur Schotterung von Forstwegen der vielbenutzten Art erscheint mir hier die Sache ohne nähere Prüfung so, als ob hier, wenn vorher weicher Humusboden vorhanden war, durchaus zumindest die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung greifen könnte. Man sollte die zuständige Naturschutzbehörde einschalten.

M.E. ist der Eingriffstatbestand in jedem Fall schon wegen §4 Abs.1 Nr.4 Landschaftsgesetz NRW gegeben unbeschadet der ansonsten gegebenen Prüfungspflicht nach §14 Abs.1 BNatSchG. Leider ist der Erholungswert kein Schutzgut der Eingriffsregelung per se (anders Generalklausel §6 Abs.1 NatSchG Thüringen). Eingriffe in Natur und Landschaft sind genehmigungspflichtig. Verstöße stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, deren Ahndung teuer werden kann (§69 Abs.3 Nr.3 iVm dto. Abs.6 BNatSchG). Das gilt auch dann, wenn der Eingriff im Nachhinein genehmigt werden könnte. Es gab mal in den 90er Jahren in Frankfurt eine Richterin Frau L., die meinte, eine nachträgliche Genehmigung befreie vom Bußgeld, da irrte sie aber!!! Vor allem, wenn das Material auch noch eine Gefährdung für Boden oder Grundwasser bewirken würde, käme ggf. noch Strafrecht (vgl. §§ 324 ff. StGB) dazu.

Also wäre zu prüfen, ob

  • eine Eingriffsgenehmigung (ggf. im Zuge einer Baugenehmigung, vgl. §17 Abs.1 BNatSchG) vorliegt,
wenn ja

  • die Ausführung der Maßnahme auch den eingereichten Planunterlagen entspricht (da erlebt man Abenteuerliches), und
    .
  • ob und wie die Prüfungen nach §15 BNatSchG erfolgten
wenn einer von den drei Fälle oder zwei oder einer nicht oder unzureichend erledigt wurde

  • ein Ordnungswidrigkeitsverfahren mit welcher Bußgeldfestsetzung durchgeführt wurde, wobei die berechnung des Bußgeldes auch den mit der Maßßnahme bewirkten Profit für den Verursacher einzubeziehen hat
und, wenn ein nachträgliches Genehmigungsverfahren durchgeführt wurde,

  • ggf. ein Ersatzgeld in welcher Höhe festgesetzt wurde.
Man kann für so etwas Akteneinsicht verlangen, ohne daß man dafür eine persönliche Betroffenheit geltend machen müßte. Ausgeschlossen von diesem Informationsrecht sind v.a. betriebliche Geheimnisse des Verursachers, die ich aber hier nicht sehe und wenn es doch welche gäbe, ware sicher etwas oberfaul.


So, nun kommst Du!
 
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Wiesen zu Wald wirds bei uns dank "Bio"gas nich so schnell geben. Nur Wiese zu Maisacker!

Bei uns im Sinngrund schon. Weil nämlich die Bauern keinen großartigen Gewinn mehr machten, sind sie übergeschwenkt zum pflanzen von Christbäumen.
Hier wurde sogar schon normaler Wald gerodet und dafür riesige Christbaumkulturen angeplanzt.

Zum Glück seh ich den Scheiß nicht direkt vor meinem Auge, sondern etwas nördlich in Mittel/Obersinn.
 
Bei uns im Sinngrund schon. Weil nämlich die Bauern keinen großartigen Gewinn mehr machten, sind sie übergeschwenkt zum pflanzen von Christbäumen.
Hier wurde sogar schon normaler Wald gerodet und dafür riesige Christbaumkulturen angeplanzt.

Zum Glück seh ich den Scheiß nicht direkt vor meinem Auge, sondern etwas nördlich in Mittel/Obersinn.

So gesehen wäre ein Plastikbaum gar keine schlechte Idee ?!
 
Im Bereich Ebersberg habe ich mehrere Strecken im Wald gesehen, die jüngst mit grobem Kies ("Korngröße Isarufer") "veredelt" wurden.
Da fährt nur noch der Traktor oder die Erntemaschine. Rolliges Material ist vollkommener Blödsinn, da der Kies sehr schnell von schweren Arbeitsgeräten vom Weg in den Wald gedrückt wird.
Scheint eine neue Masche zu sein!
 
Hier hat man vor kurzem auch einige Routen neu geschottert mit einer extrem groben Korngröße. Dumm nur, dass es auch offizielle, ausgeschilderte Fahrradrouten getroffen hat.

Als Mountainbiker ist mir das egal, bis sogar ganz recht, weil ich dann ungestört in Ruhe fahren kann. Denn auf solchen Wegen verirren sich weder Durchschnittsradfahrer, noch Spaziergänger.

Anderseits wurde bereits so ein Familienausflug auf den Kopf gestellt, weil Frau mit Citybike und Kind de facto nicht durch den Schotter kommt. Zum Glück wurde eine gute Alternative gefunden.

Inzwischen hat man den Grobschotter verdichtet, aber für Trekking und Citybikes ist es immer noch heikel genug. Ich fahre diese Wege öfters und inzwischen bin ich auf diesen ziemlich einsam unterwegs. Wie schon einige hier vermuten, könnte man glatt vermuten, dass irgendjemand nicht mitdenken will, oder sogar niedere Beweggründe hat.
 
dass irgendjemand nicht mitdenken will

In der heutigen Welt und was man täglich erlebt würde ich sogar noch eher vermuten "nicht mitdenken kann" wäre die richtige Ausdrucksweise. Zumindest habe ich exakt dieses Gefühl immer häufiger wenn ich mir das Verhalten vom Menschen hier ansehe. Sei es der Schotter auf einem Wanderweg, die weggeworfene Kippe sofort neben einem Aschenbecher o.ä.
 
doch die denken mit. es geht darum, möglichst viele aus dem wald zu vertreiben, um ungestört wirtschaften – im wahrsten sinne des wortes – zu können.
 
Neulich am Waldrand (ohne Bike), Jäger steht da neben seinem Geländewagen, schaut mich ungläubig an:

"Ja, was machen Sie denn da ?!"

"Ich geh hier spazieren."

"Oh ..."

Die scheinen wirklich zu glauben, daß ihnen der Wald ganz alleine gehört. :rolleyes:
 
Neulich am Waldrand (ohne Bike), Jäger steht da neben seinem Geländewagen, schaut mich ungläubig an:

"Ja, was machen Sie denn da ?!"

"Ich geh hier spazieren."

"Oh ..."

Die scheinen wirklich zu glauben, daß ihnen der Wald ganz alleine gehört. :rolleyes:

Das "Oh" hieß "Wie kann man bloß ohne Bike unterwegs sein!" :D
 
Presseartikel:

http://www.wochenkurier.de/archiv/2010/10/16/stolpersteine-im-eilper-wald/

Ich sags euch, der Wahnsinn hat Methode, und die Forstindustrie schlägt zwei Fliegen mit einer Klatsche:
Billiger Wegebau mit EU-Fördergeldern für den Grobschotter einerseits, und andererseits hält man die Wanderer und Radfahrer aus dem Wald fern, denn auf fünf Meter breiten, grobgeschotterten Forststrassen macht es einfach keinen Spaß mehr, und ist sogar hochgefährlich.
 
Ich hab gerade mal die "Körnungsgröße" auf dem nächstgelegenen Grobschotterweg nachgemessen, und mir dazu drei durchschnittliche Exemplare ausgewählt -- ich habe nicht die größten ausgesucht !

Ergebnis: zwischen 4,5 und 6cm !

Darauf zu fahren ist eine Tortur. Es rattert und rüttelt, bremsen geht fast nicht, weil das Rad sonst aus der Spur kommt (Schleuder- und Sturzgefahr). In der Ebene sind 10 - 15km/h möglich, bergab bin ich mit 20 - 25km/h gefahren, mit kräftigem Treten -- trotz der hohen Geschwindigkeit versetzte das Hinterrad dabei immer wieder ruckartig, das Rad "schwamm" auf dem Schotter, nur durch die Geschwindigkeit hielt es die Spur (wie immer gilt auch hier: "Geschwindigkeit gibt Sicherheit"). Bei Gegenverkehr hätte ich aber in den Wald ausweichen müssen, denn Bremsen führt unweigerlich zum Sturz, besonders in Kurven.

Die Forstleute, die hier mitlesen, werden sich freuen ... aber wartet nur, für euch hat der Teufel schon einen ganz besonderen Platz in der Hölle reserviert. :mad:

Mein nächstes Investment wird dann wohl ein Surly Moonlander oder ähnliches Bike mit überdimensionalen Reifen, also 4" aufwärts. Damit sollten solche Wege eigentlich einigermassen fahrbar werden. Und ein Kilogramm Zucker - der kommt in den Tank des nächsten Harvesters, den ich im Wald abgestellt finde.
 
Noch ein ganz aktueller Artikel:

http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Oldenburg/Ganderkesee/Artikel/2892481/Umweltverb%E4nde-auf-den-Barrikaden.html

Forstwege von drei auf zwanzig Meter verbreitert ... wer will da noch spazierengehen oder radfahren ?

Ohne Rücksicht auf die Natur werden ganze Arten von Pilzen und Kräutern ausgelöscht, die Arbeiten finden während der Brutzeit statt, Wurzeln großer Bäume werden freigelegt und teils zerstört ... wo bleibt der Aufschrei der Naturschützer ?

Es wird Zeit, die großwirtschaftliche Waldzerstörung zu stoppen !
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Harvesterfahrer kann auch nix dafür. Das sind auch nur Lohnunternehmer. Wenn, dann mußt Du den Förster erwischen, bzw. die Ministerialbürokratie samt den zugehörigen Ausschüssen der Landtage :D

Ich hab doch nirgends behauptet, daß der einfache Waldarbeiter dafür verantwortlich wäre. Der Harvester gehört dem Forstindustriebetrieb, nicht dem Fahrer ! Und die Politiker und Bürokraten, die diese Waldzerstörung aktiv oder passiv betreiben, sollte man ... ach was, ich sage nur "Seil" und "Baum", und jetzt dürft ihr frei assoziieren.
 
Ich kann das Gejammer echt nicht mehr hören. Der Wald ist nunmal Wirtschaftswald und der Großteil der Wege werden primär für die Forstwirtschaft und deren Maschinen und Fahrzeuge gebaut und NICHT für die Waldbesucher.

Das der Waldbesucher aufgrund der Wege überhaupt bequem in den Wald rein kommt, ist ein Nebeneffekt der Forstwirtschaft. Die Waldbesitzer sind nämlich nicht verpflichtet Wege zu bauen. Das muss halt mal in die Köpfe der Allgemeinheit rein.

Und wenn man sieht, wie sich Waldbesucher bei Holzerntemaßnahmen verhalten (nämlich das ständige Ignorieren von Warnhinweisen und das Befahren von Flächen auf denen gearbeitet wird), muss man halt zu solchen "Lenkungs"-Maßnahmen greifen.

Und die "Aufzählung", das der Wald primär als Erholungsgebiet zu fungieren hat ist leider falsch. Der Gesetzestext des BayWaldG Art.1, Abs. 2 und folgende Sätze ist keine wertende Aufzählung. Unabhängig davon, kommt die Erholung erst nach der Holzerzeugung.

Und zu dem Presseartikel: "Freie Fahrt für 40-Tonner
Ziel des Ausbaus sei seines Erachtens, „dass hier 40-Tonner Tag und Nacht fahren können“..."

Ja, und? so funktioniert Forstwirtschaft heutzutage nunmal. Und das bischen, was an der Seite des übrigens niemals 20m breiten Weges (maximal 10m und ein normaler Forstweg hat nunmal eine Aufhiebsbreite von etwa 10m) überschüttet oder "zerstört" worden ist ist halt mit eingeplant und wächst mit Sicherheit im Rest vom Wald genauso. Und das Schottern können die ja ruhig versuchen zu verhindern. Wenn das einzubringende Material in Ordnung ist, haben die keine Handhabe dagegen.

Und jetzt gehen halt alle mal ein bischen heulen ob dieser "frevelhaften" Waldwirtschaft, die so böse ist und alles kaputt macht und die herzensguten Waldbesucher nicht mag. Ich geh dafür ins Freibad :D
 
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